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TotalRugby-Vorschau: Zwei Mal Hannover-Hamburg, TSV-80 entfällt wegen Schiedsrichtermangels
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 19. Mai 2017

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Daran kann tatsächlich die Austragung eines Bundesliga-Spiels scheitern - dem Schiedsrichter, bzw dass keiner zur Verfügung steht.

Der vorletzte reguläre Spieltag der Rugby-Bundesliga - im Kampf um die Relegation wird es ernst. Wird Heusenstamm, Handhschuhsheim oder Neuenheim den Umweg zum Klassenerhalt einlegen müssen. Doch der spannende Kampf um den Klassenerhalt fällt zumindest teilweise aus, warum? Der angesetzte Schiedsrichter ist kurzfristig verhindert und es findet sich kein Ersatz. Das ist die Rugby-Bundesliga im Jahr 2017!

Nord/Ost

SC Germania List - FC St. Pauli
Samstag 20. Mai, 14:00

Selten hat sich ein Sieg derart wie eine Niederlage angefühlt. Als Germania List in der Vorwoche zu Gast beim Hamburger RC knapp mit 24:22 siegreich vom Platz zog, hätte das normalerweise für Jubelstürme sorgen müssen. Immerhin waren die Hannoveraner durch Verletzungen und Spielerabstellungen stark dezimiert angereist. Doch da sich Germania seit Wochen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem bis dahin punktgleichen Lokalrivalen 78 befand, bedeutete der haarscharf verpasste Offensiv-Bonuspunkt, dass man die Plätze mit dem Erzrivalen tauschen musste.

Dementsprechend ist Germanias Devise daheim gegen den anderen Alster-Klub St. Pauli die vollen fünf Punkte einzuheimsen. Germania-Coach Duiane Lindsay bestätige gegenüber TotalRugby auch, dass er nicht mehr oder weniger von seinen Jungs erwarte. Immerhin tritt der SCG wieder nahezu in Bestbesetzung an. Der irische Coach der Germanen Duiane Lindsay sieht auf seine Männer „einen harten Kampf im Sturm“ zukommen. Beim Hinspiel habe Pauli es dem Hannoveraner Spitzenklub lange sehr schwer gemacht, gerade deshalb gelte es nun von Anfang an hart zu kämpfen und die Überlegenheit auf der Dreiviertelreihe auszunutzen.
Mit Blick auf einen möglichen Playoff-Einzug gibt sich Germanias Trainer zwar skeptisch, will den Kampf aber dennoch fortsetzen: „Leider liegt die Sache nicht mehr in unseren eigenen Händen. Wir müssen hoffen, dass der HRC 78 den Bonuspunkt verwehrt, oder dass der DRV uns die beiden Punkten aus dem sich fortsetzenden Debakel nach unserem Spiel gegen den RK 03 gibt. Aber ehrlich gesagt wäre ich überrascht, wenn eine der beiden Möglichkeiten eintritt.“

Beim Gast von der Alster sind Stimmung und Motivation gut, so Team-Manager Fritze Michau, auch wenn es gegen Germania gehe. Die Hamburger wissen nunmehr, dass sie zum Klassenerhalt den Umweg Relegation nehmen werden müssen. Personell sieht man sich bei Pauli erstmals in dieser Saison in einer angespannten Lage. Aber dementsprechend böte dies einigen jüngeren Spielern die Chance sich zu beweisen. Durch die Tiefe im Kader ist Pauli dennoch in der Lage einen vollen Kader mit 22 Spielern aufzubieten.

Die eigenen Chancen sehen die Gäste als nicht sonderlich groß an, wollen aber ebenso kein einfacher Punktelieferant sein. „Wir werden um jeden Meter Kämpfen und es der Germania so schwer wie möglich machen“ so Team-Manager Michau gegenüber TotalRugby. Für Paulis Spieler seien die kommenden beiden Spiele zudem eine Chance sich für die 22 Spieler im Relegations-Kader zu empfehlen. Auch wenn das Ergebnis aus Pauli-Sicht auf die Tabelle im Endeffekt völlig egal ist, betonen die Hanseaten allein schon aus Respekt ihr Bestes zu geben.

TotalRugby-Prognose: Die Ausgangslage vor dieser Begegnung ist glasklar. Für Pauli geht es trotz aller Bemühungen um nichts mehr, während Germania List den Bonuspunkt im Duell um den Halbfinaleinzug braucht. Für die Gäste ist die sportliche Herausforderung sowieso schon riesig, ohne zwingenden Ansporn wird Pauli trotz allem Bemühen keinen Sieg in Hannover holen können. Germania siegt mit +25 Punkten.

Berliner RC - RC Leipzig
Samstag 20. Mai, 14:00

Die Berliner aus dem noblen Bezirk Charlottenburg konnten sich im vergangenen Spiel gegen den FC St. Pauli wieder zurück in ihre Spur bringen und neue Motivation für die verbleibenden zwei Spiele sammeln. Die neue Motivation ist auch wichtig, denn die Berliner wollen sich nicht nur mit einem Heimsieg plus Bonuspunkt auf dem vierten Tabellenplatz festsetzen, sondern sich zudem für die Niederlage im Hinspiel revanchieren. Dennoch wissen die Männer um Headcoach Danny Stephens, dass das Match gegen die Leipziger Löwen kein Spaziergang wird: „Ein leichtes Spiel wird es gegen die Sachsen definitiv nicht. Mit vielen Südafrikanern ist der RC Leipzig mittlerweile ein sehr unangenehmer und schwer einzuschätzender Gegner geworden“, schätzt der BRC auf seiner Facebookseite ein. 
Dennoch können die Berliner ebenfalls ein gehöriges Maß an internationalen Spielern auffahren. Dazu gesellen sich die eigenen Talente, die sich ihren Weg durch die Nachwuchsnationalmannschaften gekämpft haben. Eine bunte Mischung also, die Coach Stephens als ein Team zusammengeführt hat. Gegen die Leipziger darf man sich keinen Fehler erlauben, daher ist beim BRC von Anfang an hohe Konzentration geboten, wenn man den Sieg in trockene Tücher bringen will.

 

Zum zweiten Mal in Folge muss der RCL gegen einen Hauptstadtklub antreten


Die Leipziger mausern sich hingegen zur festen Größe in der ersten Bundesliga Nordost und haben eine beeindruckende Formkurve in de5r laufenden Saison hingelegt. Die vergangenen drei Spiele sprechen, trotz der Niederlagen, für sich. Im Spiel gegen den RK 03 am vergangenen Wochenende lagen die Sachsen sogar bis zur 70. Minute vorne, mussten dann aber der größeren Berliner Erfahrung weichen und vergaben den Sieg gegen einen der Großen. „Ich denke, dass wir über weite Strecken des Spiels durchaus ein ebenbürtiger Gegner waren und auch selbst sehr starke Phasen im Spiel hatten, wo wir in Unterzahl zwei Versuche gelegt haben. Auch unser Gedränge stand gut gegen die sturmstarken Hauptstädter. Daraus denke ich können wir viel Selbstvertrauen schöpfen und positiv in die verbleibenden Spiele gehen“, resümiert Leipzigs Teammanager Sven Paukstat, warnt aber zugleich, den BRC zu unterschätzen: „Gegen den BRC auf deren Platz zu spielen wird keine einfache Aufgabe für uns. Im Hinspiel konnten wir sie auf unserem Platz besiegen, aber am Samstag geht es für beide wieder bei Null los. Der BRC wird auf Wiedergutmachung aus sein und alles daran setzen dass sich das Ergebnis vom Oktober 2016 nicht wiederholt“.


Dennoch fassen die Leipziger Zuversicht: „Man könnte meinen nach drei, größtenteils recht engen, Niederlagen gegen die Top-Teams der Liga sei die Stimmung im Keller. Ist sie aber nicht. Wir wissen immer noch, wo wir herkommen und wissen auch welche Fortschritte wir allein im letzten Jahr gemacht haben. Aber auch unsere eigenen Ansprüche wachsen, daher will das Team jetzt unbedingt in den verbleibenden beiden Spielen zwei Siege einfahren“, gibt Paukstat zu verstehen.
Allerdings gingen die vergangenen harten Spiele nicht spurlos an den Löwen vorbei. Das sächsische Lazarett ist enorm angewachsen und der Einsatz von Kapitän Benno Förtsch und Patrick Vuillequez ist für Samstag fraglich. Nichtsdestotrotz bleibt Paukstat optimistisch: „Trotz einiger Ausfälle im Sturm können wir sicher ein schlagkräftiges Team nach Berlin schicken. Wir stecken jetzt nicht den Kopf in den Sand, sondern fahren mit dem Anspruch nach Berlin, um dort zu gewinnen“.

TotalRugby Prognose: Ein Spiel auf Augenhöhe ist zu erwarten. Die Berliner wollen sich mit einem Sieg auf dem vierten Platz festsetzen und die Leipziger wollen sich selbst beweisen, dass sie ins mittlere Tabellenfeld gehören. Das Spiel ist daher auch für uns schwer einzuschätzen. Wir gehen aber von dem Heimvorteil der Berliner aus und setzen darauf, dass der BRC auf seinem eigenen kleinen Platz besser in Schwung kommt. Am Ende gewinnt der BRC mit +12.


RK 03 Berlin - TSV Victoria Linden
Samstag 20. Mai, 16:00

Die Berliner konnten am vergangenen Wochenende nochmals ihre Nervenstärke unter Beweis stellen und das Spiel gegen die Leipziger in den letzten Spielminuten drehen. Das gibt zwar Zuversicht, zerrt aber dennoch an den Nerven. Gerade einmal sechs Punkte liegen die Männer aus Berlin-Weissensee vor dem Verfolger Hannover 78 und dürfen sich in den verbleibenden zwei Spielen keinen Patzer mehr erlauben. Daher zählt für das Trainerduo Lill/Bonanno derzeit höchste Konzentration: „Die Stimmung ist top. Wir haben alle Spitzenspiel gewonnen und können mit einem Sieg Victoria das Heim-Halbfinale klarmachen“, kommentiert RK 03-Teammanager Lutz Joachim die Lage.


Auf dem Papier sieht die Situation ganz klar aus. Mit Victoria Linden kommt das abgeschlagene Tabellenschlusslicht nach Berlin, daher hat der RK 03 eine klare Prämisse: „Wir wollen unser Spiel machen und klar dominieren. Zunächst ist es für uns wichtig, die vier Versuche zu legen. Des Weiteren wollen wir mal ein Spiel konstant durchziehen und nicht immer nur in den ersten 20 und vor allem in den letzten 20 Minuten absolut dominant sein. Außerdem müssen wir im Hinblick auf das Halbfinale zu Hause unser Spiel noch mal auf ein anderes Niveau heben“, so Joachim. Demnach lautet die Marschroute für die Berliner nicht nachlassen und die eigenen Spielzüge optimieren. 
Allerdings müssen die Ostberliner auf wichtige Schlüsselspieler wie Robin Knüpfer (Kreuzbandriss) und Raphael Hackl (Knieprobleme) verzichten. „Der Rest ist mit von der Partie“, gibt Joachim zu verstehen.


Für die jungen Zebras um den ehemaligen Siebener-Nationaltrainer Rainer Kumm war der Ausflug in die erste Bundesliga von eher zweifelhaftem Vergnügen. Zwölf Spiele und zwölf Niederlagen sprechen eine klare Sprache. Dennoch wollen sich die Hannoveraner nicht sang- und klanglos von der ersten Bundesliga verabschieden. Nun heißt es noch einmal alles geben und wenigstens den Offensivbonuspunkt für vier gelegte Versuche einstreichen. Im Hinspiel unterlagen die Lindener dem RK 03 mit 5:73. Das Rückspiel steht daher unter keinem guten Stern. Dennoch ist zu erwarten, dass sich die Hannoveraner so teuer wie möglich verkaufen wollen, bevor sie den Gang in die zweite Bundesliga antreten müssen.


TotalRugby Prognose: Der RK 03 will den Sack für das Halbfinale auf eigenem Boden endlich zumachen und spielt daher von Anfang an auf Angriff. Die Hannoveraner werden von der ersten Spielminute an in die Defensive gedrängt und müssen sich bereits in der ersten Halbzeit geschlagen geben. RK 03 +50.


Hannover 78 - Hamburger RC
Sonntag 21. Mai, 16:00

Hannover 78 ist es am vergangenen Wochenende tatsächlich noch gelungen den Erzrivalen Germania List, nach dessen „Ausrutscher beim HRC“ , noch abzufangen. Gegen den gleichen Gegner heißt die Devise für den HRC nun einen ähnlichen Patzer zu vermeiden, um sich den zweiten Platz und damit den Bundesliga-Halbfinaleinzug zu sichern.

Die 78er vom Trainerduo Schippe Krause können dabei auf einen vollen Kader zurückgreifen. Mit der Rückkehr von Benjamin Simm haben die Hannoveraner auch wieder ihr etatmäßiges Innen-Duo auf dem Feld. Trainer Benjamin Krause lässt keine Zweifel an der Zielsetzung: „Wir haben für Sonntag eine gute Mannschaft zusammen und deshalb sind 5 Punkte Pflicht.“

Nur noch die beiden Hamburger Klubs stehen zwischen Hannover 78 und dem selbsterklärten Ziel Halbfinaleinzug. Doch will man bei den Niedersachsen einen Schritt nach dem anderen machen und sich nicht zu früh Gedanken über einen eventuellen Gegner zu machen. „Erst Mal am Wochenende gewinnen und die fünf Punkte daheim behalten“ so Coach-Krause weiter.

Der HRC könnte aber auch für 78 zum Stolperstein werden. HRC-Pressesprecher Hendrik Dannenberg sieht die Hanseaten mit einer „Hausnummer“ konfrontiert. Auch wenn Germania aktuell nach Ansicht der Hanseaten der stärkere Hannoveraner Verein sei, und man gegen diesen nur knapp verloren habe, gelte es vor allem das Spiel lange offen zu halten und eventuell einen Bonuspunkt zu entführen.

Insgesamt sieht man sich beim HRC im Aufwind und sieht die Entwicklung des Vereins eher nach oben als Richtung Abstiegskampf gehen. Noch ist für den HRC Platz vier möglich, denn der BRC ist den Hanseaten nur einen Punkt voraus. Mit dem RCL spielen die Berliner zeitgleich gegen den direkten Verfolger. Im Kampf um Platz vier wird also an diesem Wochenende höchstwahrscheinlich eine Vorentscheidung fallen.

TotalRugby-Prognose: Die Leistungskurve des HRC geht definitiv nach oben in den letzten Wochen, so viel steht fest. Doch auswärts bei Hannover 78 siegreich vom Platz zu ziehen wird auch für die sturmstarke Truppe von der Alster eine zu große Aufgabe sein. Hannover 78 zieht mit +18 Punkten und dem so wichtigen Offensiv-Bonus vom Feld.

 

Süd/West

RC Luxemburg - Heidelberger RK
Samstag 20. Mai, 15:00

Rein rechnerisch ist der Rugby Club Luxemburg noch nicht aus der Bundesliga abgestiegen, doch bei den Ruggern aus dem Großherzogtum macht man sich keinerlei Illusionen. Das Aufeinandertreffen mit dem TSV Handschuhsheim war für den RCL die allerletzte Chance sich den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu sichern. Doch das Gastspiel im Heidelberger Norden ging bekanntlich mit 7:45 verloren. Die Aufgaben werden für die Himmelblauen indes nicht einfacher. Vor den Duellen mit der RGH und beim Meister Pforzheim kommt an diesem Wochenende zuerst der formstarke HRK in die Hauptstadt des Großherzogtums.

 

Schwerwiegender Ausfall: Nationalmannschafts-Kapitän Sean Armstrong wird dem Klub nicht zur Verfügung stehen



Beim Klub will man den RCL ob dessen Heimstärke und der eigenen weiterhin schwierigen Personalsituation tunlichst nicht unterschätzen. Einen Ausrutscher kann sich der HRK auf keinen Fall unterschätzen, sonst droht der Verlust der gerade erst vom Meister eroberte Tabellenführung in der Bundesliga-Süd. Als solcher würde beim Klubs sicherlich auch ein Sieg ohne den von Trainer Pieter Jordaan angestrebten Offensiv-Bonus gelten. Jordaan wird dabei neben seinen Siebener-Assen auf den Langzeitverletzten Sebastian Ferreira sowie Nationalmannschaftskapitän Sean Armstrong verzichten müssen. Der gebürtige Australier hatte sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Bei Außendreiviertel Felix Lammers hingegen ist es nur eine Zerrung im Oberschenkel und somit wäre ein Einsatz im Optimalfall denkbar. Weiterhin fehlen dem Klub gleich drei rotgesperrte Spieler mit Kapitän Kehoma Brenner, Jörn Schröder und Nikita Ovchinnikov.

Klub-Coach Pieter Jordaan warnt vor den Luxemburgern, die „zu Hause ihre besten Leistungen gezeigt haben“ und macht jedoch gleichzeitig klar: „Wir werden einen Teufel tun unsere hervorragende Ausgangsposition aufgrund von Leichtfertigkeiten wieder zu verspielen!“ Die zehn für das Kenia-Länderspiel der DRV XV nominierten HRK-Spieler hätten vor ihrer Abreise noch Mal einen richtigen Test vor der Brust. 

TotalRugby-Prognose: So sehr man den tapfer kämpfenden Luxemburgern als neutraler Beobachter einen weiteren Sieg und damit mehr Spannung im Abstiegskampf gönnen würde - diesen werden die Männer von Alex van Zeeland nicht gegen den HRK holen. Trotz aller Personalsorgen hat der Klub noch viel zu viele Waffen in seinem reichhaltigen Arsenal, als dass der RCL sie alle entschärfen könnte. Zumal man beim Klubs den Fehler, das Schlusslicht zu unterschätzen, nicht begehen wird. Der HRK wird das Duell mit +35 klar für sich entscheiden. 

SC Frankfurt 1880 - TSV Handschuhsheim
Verlegt

Possenspiel in der Rugby-Bundesliga epischen Ausmaßes: Bis zum heutigen Vormittag gingen beide Mannschaften davon aus, morgen gegeneinander antreten zu werden. Doch in allerletzter Minute musste die Partie abgesagt werden, da sich der angesetzte Unparteiische wegen einer kurzfristigen Job-Verpflichtung unpässlcih ist und kein Ersatz-Schiedsrichter aufzutreiben war. „So etwas darf in der Bundesliga einfach nicht passieren“ war Peter Ianusevicis kurzer Kommentar gegenüber TotalRugby. Nun folgt die hektische Suche nach einem Ersatztermin und der DRV-Vorschlag am einfach am kommenden Pfingstwochenende zu spielen ist für beide Mannschaften keine Option, da sie an diesem Termin nicht genügend Spieler zur Verfügung hätten. Es kann also sein, dass die Partie erst nach dem Ende der regulären Spielzeit stattfindet. Damit könnte, wie bereits im vergangen Sommer, erst sehr spät feststehen wer in der nächsten Saison überhaupt in der Bundesliga antreten wird.

TV Pforzheim - RK Heusenstamm
Samstag 20. Mai, 15:00

Unter der Woche war beim Meister und Pokalsieger Wunden lecken angesagt. Die deutliche Pleite beim HRK hatte sich durch die stark abfallende Formkurve des Titelverteidigers abgezeichnet. Doch das Resultat nach 80 gespielten Minuten auf dem künstlichen Grün des Klubs sprach ein deutliches Resultat. Nun kann die Losung für den TVP nur lauten die beiden verbleibenden Partien zu gewinnen, um zumindest den Halbfinaleinzug zu sichern. Mit den zuletzt starken Füchsen wartet auf die Rhinos durchaus ein unangenehmer Stolperstein. Ein Sieg ist dennoch „ein absolutes Muss“ so der Meistertrainer der Goldstädter John Willis.

Trotz der eigenen Heimstärke - die Rhinos können im heimischen Südwest-Energie-Stadion eine bisher makellose Bilanz aufweisen - will man in Pforzheim die Gäste keines Falls unterschätzen. „Die werden mit einer geballten Ladung Selbstbewusstsein bei uns auflaufen“ ist sich der neuseeländische Coach der Rhinos sicher.  Zu viele Gedanken an die Schlappe gegen den HRK gilt es dabei nicht zu verschwenden, im Gegenteil: „Nach unserer letzten Niederlage müssen wir uns schnell wieder zusammenreißen, neu motivieren und voll und ganz auf Heusenstamm konzentrieren“ so Willis weiter.

Besonderes Augenmerk liege auf dem schnellen Spiel der konditionsstarken Hessen ist man sich im Trainerteam des Meisters sicher. Deshalb sei es unerlässlich hellwach und clever zu verteidigen. Zaghaftes Herangehen, wie es zu oft in der Hinrunde der Fall gewesen sei, könnte nunmehr fatal sein. Immerhin steht die angestrebte Titelverteidigung auf dem Spiel. Die Gleichung ist aus Pforzheimer Sicht einfach: „Wir müssen gewinnen, um den Titel verteidigen zu können“ fasst der Pforzheimer Coach die Ausgangslage vor dem Aufeinandertreffen seiner Rhinos mit den Füchsen zusammen. Verzichten müssen wird der Gastgeber auf die Verletzten Chitokwindo und Bachofer, die wohl auch bis zum Saisonende nicht mehr eingreifen werden. Carlos Soteras-Merz ist weiterhin aufgrund seiner Siebener-Verpflichtungen vom DRV gesperrt.

Die Heusenstammer Füchse wiederum müssen gegen den Meister punkten, um nicht am letzten Spieltag noch auf den Relegationsplatz zurückfallen zu können. Jens Steinweg vom Trainerteam des RKH hält das durchaus für möglich. Gleichzeitig lässt Steinweg TotalRugby aber auch wissen:„Wir sind im Aufwand!“ Angesichts der starken Rückrundenbilanz (vier Siege, eine Niederlage) kam man Steinweg nur beipflichten.

Der RKH-Trainer ergänzt mit Blick auf den kommenden Gegner: „Für Pforzheim verlief die Rückrunde mit den Niederlagen gegen die RGH und den TSV nicht so gut und auch das Spiel gegen den HRK wurde letzte Woche deutlich verloren.“ Mit 16:47 unterlag der Titelverteidiger dem Spitzenreiter. „Aber natürlich wäre es eine Sensation, wenn wir in Pforzheim Punkte holen würden“, meint Steinweg. „Ich denke aber, unterschätzen wird uns niemand mehr, zumal wir ja schon mal kurz vor einem Sieg gegen den TVP waren.“ So unterlagen die „Füchse“ zu Beginn der vergangenen Saison denkbar knapp mit 26:27 in Pforzheim. Das Rückspiel in Heusenstamm war dann aber eine klare Sache für den TVP (52:3) - und auch in der Hinrunde der aktuellen Saison setzten sich die Goldstädter deutlich durch (63:15).

Steinweg weiß aber, dass auch die Gastgeber unter Druck stehen. „Pforzheim braucht auch noch Punkte, um den zweiten Platz gegen die RGH zu sichern. Aber die von uns viel gelobte Bank ist wieder gut besetzt, wenn auch nicht mehr ganz so gut in der Tiefe und auf allen Positionen.“ So fällt Gedrängehalb Pascal Schuster wegen einer Oberschenkelzerrung aus. Der Einsatz von Stürmer und Ex-Nationalspieler Pascal Drügemöller (beruflich stark eingespannt) ist fraglich. Und die drei Siebener-Nationalspieler Tim Biniak (Kreuzbandriss), Sam Rainger (Muskelverletzung) und Leon Hees (mit der DRV-Auswahl beim Howard Hinton Sevens im französischen Tours) stehen ohnehin nicht zur Verfügung. „Ich hoffe dennoch, dass wir ein spannendes Spiel liefern können und unsere Spieler alles versuchen, um mindestens einen Punkt aus Pforzheim mitzunehmen“, so Steinweg.

TotalRugby-Prognose: Pforzheims Horror-Rückrunde muss langsam ein Ende haben, so viel steht aus Sicht der TVP-Offiziellen fest. Die drei bisherigen Niederlagen, nach einer makellosen Hinrunde, haben den Rhinos ihre perfekte Ausgangslage gehörig verhagelt. Was könnte da gelegener kommen, als ein Heimspiel in der bisher uneingenommenen Feste Südwest-Energie-Stadion gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner aus der unteren Tabellenhälfte? Doch so einfach ist die Gleichung nicht. Denn auch wenn die Füchse einmal mehr ohne ihre wichtigen Siebener-Asse antreten müssen, sind sie alles andere als Fallobst. Schlussendlich sehen wir den Meister Pforzheim knapp mit +6 vorne, doch Heusenstamm reist nicht chancenlos in die Goldstadt.



SC Neuenheim - RG Heidelberg
Samstag 20. Mai, 17:00

Für die einen geht es um den Klassenerhalt, für die anderen um die „goldene Ananas“, so zumindest sieht es Gäste-Trainer Rudolf Finsterer. Doch gerade weil dieses Heidelberger Derby auch Implikationen für andere Teams im Kampf um den Klassenerhalt hat, werde die RGH dieses Derby mit aller Ernsthaftigkeit angehen. Das gebiete allein schon die Fairness gegenüber den anderen Teams im Abstiegskampf so RGH-Urgestein Finsterer weiter.

Für den Neuenheimer Sportclub steht die Marschroute ebenso ohne Zweifel fest. Die Mannschaft von Trainer Lars Eckert will sich den direkten Klassenerhalt sichern und zwar direkt. Gedanken an einen möglichen Umweg via Relegation will man sich gar nicht erst machen - „da wäre ein Sieg gegen die RGH genau das richtige“ so Trainer Lars Eckert. Der Teilzeit-Verbinder der Königsblauen kann dabei auf einen vollen Kader zurückgreifen.

Genau daran hapert es beim Gast von der anderen Neckarseite. Spielerabstellungen und immer wieder Verletzungen - Gedrängehalb Florian Wehrspann brach sich gegen Frankfurt das Nasenbein - verschlimmern die Personalsituation der Orange Hearts. Deshalb werde man gegen den SCN nur 17 Spieler aufbieten können. Dennoch „wir werden denen nicht schenken“ so die Kampfansage vom RGH-Trainer. Gleichzeitig betont Finsterer aber auch, dass man sich gegen Neuenheim traditionell immer schwer getan habe.

Mit Blick auf die Tabelle und das Restprogramm des TV Pforzheim ist man sich bei der Rudergesellschaft sicher: „Wir können nichts mehr ändern, der Käse ist wahrscheinlich gegessen.“ Dennoch werde man in den letzten drei Spielen auf Sieg spielen. Und sollte der TV Pforzheim tatsächlich noch Punkte liegen lassen, wäre ein unwahrscheinlicher Halbfinaleinzug noch möglich.

TotalRugby-Prognose: Für den SCN ist ein Sieg absolute Pflicht sonst droht den Königsblauen höchstwahrscheinlich die Relegation. Mehr Motivation könnte es auf Seiten des Gastgebers also kaum geben. Die RGH wiederum tritt wahrscheinlich mit dem dünnsten Kader der bisherigen Saison im Süden Heidelbergs an. Auch wenn die Orange Hearts es ihren Lokalrivalen nicht einfach machen werden, am Ende siegt der SCN mit +5 Punkten.

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