Der Berliner RC traf im Finale auf das Team von SC 1880 Frankfurt.
Nach dem Gewinn der U16-Meisterschaft vor einer Woche hat der Berliner Rugby Club auch den Titelkampf in der Altersklasse U18 für sich entschieden. Im abschließenden Spiel siegten die Berliner mit 20:8 gegen den Vorjahresmeister und Gastgeber SC Frankfurt 1880, dem wie in der U16 am Ende nur Silber blieb.
Obwohl die U18-DM wie alle anderen in diesem Jahr offen ausgeschrieben war, hatten sich nur fünf Vereine und Spielgemeinschaften rechtzeitig registriert. Nachdem der VfR Döhren wegen verletzungsbedingten Spielermangels kurzfristig noch absagen musste, blieben neben Frankfurt und Berlin noch die SG TSV/RCR/RGH aus Baden-Württemberg und die SG WTV Barbarians aus Nordrhein-Westfalen. Die Rugby-Hochburg Hannover war erstmals seit vielen Jahren nicht bei einer U18-DM vertreten, Heidelberg nur mit einem Team.
Gespielt wurde nach dem Modus „Jeder gegen jeden“. Nach dem ersten Tag hatten Frankfurt und Berlin je zwei klare Siege eingefahren, sodass die Ansetzungen des zweiten Tages praktisch dem Spiel um Platz 3 und einem echten Endspiel gleichkamen. Zunächst besiegte die SG TSV/RCR/RGH die SG WTV Barbarians klar mit 33:7 und sicherte sich damit den Bronze-Pokal. Das Finale war das spannendste und hochklassigste Spiel des Turniers. Der Berliner RC setzte von Beginn an auf seinen starken Sturm und präsentierte sich im Passspiel weitgehend fehlerfrei. Die Frankfurter zeigten unter dem ungewohnten Druck Nerven und kamen durch häufige Ballverluste nie richtig ins Spiel. Trotzdem blieb die Partie lange offen, da die Frankfurter in der Defensive lange standhielten und nach 5:12 zur Halbzeit sogar auf 8:12 verkürzen konnten. Erst wenige Minuten vor dem Ende fiel mit einem Strafkick und einem Versuch für Berlin die Entscheidung.
Turnierleiter Tilo Barz vom SC Frankfurt 1880, der seit 2016 auch als Mitglied der DRJ-AG Spielbetrieb an der Saisonplanung mitwirkt, dankte bei der Siegerehrung allen angereisten Mannschaften und den Schiedsrichtern für ein ausgesprochen faires Turnier auf und neben dem Platz. Besonders lobte er den Kampfgeist der Wiedenbrücker, die sich nach Verletzungen von den anderen Mannschaften aushelfen lassen mussten, sich dennoch von Spiel zu Spiel steigerten und mit Versuchen gegen Frankfurt und die SG TSV/RCR/RGH belohnt wurden. „Es war auch mit vier Vereinen eine würdige Meisterschaft – aber in den kommenden Jahren müssen wir unbedingt wieder eine größere Breite herstellen“, so Barz. „Die geplanten Veränderungen im Ligabetrieb werden hoffentlich die Motivation in vielen Vereinen wieder erhöhen, damit wir über das ganze Jahr mehr Spielpraxis für alle bekommen und die DM überall als Saisonhöhepunkt empfunden wird.“ Sehr positiv für die Entwicklung des deutschen Rugbysports seien zudem die ambitionierten Qualifikationsanstrengungen bei den Schiedsrichtern. Die U18-DM war unter der Leitung von Ralf Tietge und Dana Teagarden zugleich als Fortbildungskurs für CMOs und Linienrichter genutzt worden.
Die Nationaltrainer Jan Ceselka und Max Pietrek wählten Luis Lemperle vom SC Frankfurt 1880 zum besten Spieler des Turniers.
Text/Foto: Barz
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