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Die Muskelmänner von den Südseeinseln
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Geschrieben von Manuel Wilhelm   
Dienstag, 2. Dezember 2008

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Neuseelands Jerry Collins, Sione Lauaki und Neemia Tialata

Polynesier haben mit ihrer unnachahmlichen, von purer Kraft strotzenden Spielweise einen enormen Einfluss auf den internationalen Rugbysport. Eine neue Theorie besagt, dass sie es ihren Genen zu verdanken haben, dass sie so muskulös, stark und daher mit einem größeren sportlichen Potential gesegnet sind.

Wissenschaftliche Tests versuchen, die Hintergründe für die offensichtlichen Vorteile der Polynesier im Bezug auf natürliche Muskelmasse, Hand zu Auge Koordination und Rhythmusgefühl zu ergründen.

In der anatomischen Abteilung der Otago University (Neuseeland) hat Professor Philipp Houghton viele Jahre damit zugebracht, die Entwicklungsgeschichte von Menschen mit polynesischen Wurzeln zu untersuchen, er hat darüber sogar eine Buch verfasst (People of the Great Ocean).

Houghtons Theorie geht davon aus, dass die Polynesier vor vielen hundert Jahren in kleinen Booten die Pazifischen Inseln besiedelt haben und sich bei diesem Unterfangen den widrigsten Bedingungen wie z.B. bitterer Kälte ausgesetzt sahen.

„Der Pazifik kann ein ziemlich ungemütlicher Ort werden, insbesondere für Leute, die mit wenig Schutz vor Kälte und Nässe in einer Nussschale auf ihm herumgleiten“, so Houghton.

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Prop Neemia Tialata und Dritte Reihe Stürmer Lauaki

„Wir gehen davon aus, dass Polynesier und Fidschianer dies nur überleben konnten, indem sie sich ziemlich schnell den Bedingungen anpassten. Je kräftiger du bist und je mehr Muskeln du hast, desto mehr Wärme vermag dein Körper zu produzieren.“
„Diese ausgeprägte Muskulatur ist ganz typisch für Leute aus kalten Klimaregionen. Skandinavier zum Beispiel sind sehr groß und muskulös und auch die Inuit (Eskimos) sind sehr muskulös, wenn auch nicht unbedingt sehr groß. Dagegen sind die Leute aus den heißeren Regionen der Erde meist eher klein, oder wenn sie groß sind, sind sie zumindest meist relativ schmächtig.“

„Wenn man sich die Aborigines, Afrikaner oder Menschen aus den tropischen Regionen in Asien anschaut, sticht einem dies besonders ins Auge. Durch das verhältnismäßig geringe Körpergewicht heizen sich ihre Körper nicht so stark auf.“
Houghton geht davon aus, dass nur die stärksten der polynesischen „Eroberer“ überlebten und wenn sie eine Insel erreicht hatten, wurden einige sesshaft. Diejenigen, die noch Kraftreserven hatten, zogen weiter. So entwickelte sich eine enorm kräftige Population.

Zunächst war es also der Evolutionsdruck, welcher die Insulaner dazu veranlasste große Muskelpakete zu bilden, dabei ist außerdem auffällig, dass die Skelettmuskulatur der Polynesier zum großen Teil aus sogenannten „Fast-Twitch“-Muskelfasern (auch als weiße quergestreifte Muskulatur bezeichnet) besteht.
Diese zeichnen sich durch eine anaerobe Energiegewinnung aus, d.h. sie verstoffwechseln vergleichsweise wenig Sauerstoff, wodurch Menschen mit vieler solcher Fasern in der Lage sind, immer wieder für kurze Zeit große Mengen an Energie zur Verfügung zu haben und sich in kurzen Pausen fast vollständig erholen zu können. Das ist natürlich gerade für eine Sportart wie Rugby, aber auch in Sprintsportarten, Gewichtheben, oder Boxen extrem vorteilhaft.

Houghton ist der Meinung, dass der große Anteil an „Fast-Twitch“-Muskelfasern ein weiterer entscheidender Faktor für das Überleben von Lomus Vorfahren war, die Anforderungen an ihr Muskelkorsett waren klar umrissen, es ging in erster Linie darum, den Körper mit Wärme zu versorgen und dafür ist diese Art von Muskulatur ideal. Das könnte also der Grund dafür sein, dass die polynesische Bevölkerung auch heute noch mehr von ihnen hat, als z.B. Asiaten oder Europäer.
Doch dieses Muskelprofil hat auch seine Schattenseiten – was einst ein Vorteil war, wird unserer Tage, da die wenigsten noch Kälte leiden müssen, von vielen Experten als entscheidender Faktor für zahlreiche Zivilisationskrankheiten, wie z.B. Herzinfarkte, Diabetes, Gicht und Fettsucht – die vor allem in der polynesischen Bevölkerung überdurchschnittlich stark verbreitet sind – gesehen.

Das relativ neue Phänomen von immer mehr Polynesiern, die sich im Spitzensport einen Namen machen, ist der Tatsache geschuldet, dass die Polynesier ihr genetisches Potential lange Zeit auf Grund ihres Lebensstils nicht ausschöpfen konnten.
Houghton sagt: „ Aufzeichnungen belegen, dass auf den Inseln sehr oft Nahrungsknappheiten herrschten, welche entweder Trockenperioden oder Naturkatastrophen geschuldet waren. Obwohl die Polynesier schon seit einigen Jahren vorwiegend keinen Hunger mehr leiden müssen dauert es eine Weile, bis sie unter diesen verbesserten Vorrausetzungen ihr volles körperliches Potential entfalten können. Man kann diesen Trend sogar in der westlichen Welt beobachten, auch dort ist die heutige Jugend sehr viel größer und kräftiger als noch ihre Großeltern – es handelt sich dabei um ein weltweites Phänomen.“

Nicht zu unterschätzen ist auch die besondere Vorliebe der Polynesier für Taro, welches wie z.B. die Kartoffel sehr viel Stärke enthält. Kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung, wie sie jungen Sporttalenten heute schon in der frühsten Kindheit zu eigen wird, gelingt es der neuen Generation polynesischer Sportler, ihr Potential besser zu entfalten.

Jonah Lomu räumte selbst ein, dass das professionelle Umfeld bei den All Blacks und die dort vermittelte Lebenshygiene mitentscheidend für seine körperliche Entwicklung waren.

Interessanterweise sind junge Polynesier, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, immer noch deutlich muskulöser als die wohlgenährte Jugend in den USA oder Europa, so Houghton. Studien an körperlich inaktiven Erwachsenen polynesischer Abstammung in Neuseeland ergab, dass selbst diese dem Durchschnitt der europäischen Bevölkerung im Bezug auf Arm-, Bein- und Brustumfang deutlich überlegen sind.

Houghton sieht die Polynesier auf Augenhöhe mit den für ihre große Muskelmasse bekannten Afroamerikanern und Nordeuropäern.
„Auch die starke körperliche Konstitution der Afroamerikaner ist einem Selektionsprozess geschuldet. Es wurden konsequent die kräftigsten Afrikaner als Sklaven genommen, da man sich von ihnen eine höhere Arbeitskraft versprach und die modernen Afroamerikaner sind die Nachfahren derer, die diese fürchterliche Auslese überlebten“, sagt Houghton.

„Ich bin der Meinung, dass Polynesier von Natur aus die kräftigsten Menschen der Welt sind und darauf sollten sie stolz sein, schließlich haben ihre Vorfahren dafür viele Entbehrungen in Kauf genommen“, so Houghton abschließend.

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Kommentare (29)add comment

Hase said:

381
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@mulu: meinst du im zweiten absatz evtl. muskelmasse? muskelmaße ist mir so noch nicht untergekommen.
Dezember 02, 2008

deuce said:

131
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@hase, kann es sein dass es in deinem kommentar zu HRK gegen TSV "Verfasser" heißen soll? "Erfasser" sind mir so nämlich auch noch nicht untergekommen
Dezember 02, 2008

Hase said:

381
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das stimmt wohl. aber nicht immer alles in den falschen hals bekommen und wie eine beleidigte leberwurst reagieren (das, was ihr von den nutzern hier auch verlangt). mir ging es um das inhaltliche/fachliche. denn wenn es jetzt auch auf die muskelmaße (länge, breite, ausbildung) zur leistungssteigerung ankommen sollte, wäre es interessant, wie sich dieser aspekt von der muskelmasse abgrenzt.
Dezember 02, 2008

Gianni said:

71
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aldale, da muss ich aber noch ien bissl arveide damit ich so ausseh wie Tialata :)
Dezember 02, 2008

deuce said:

131
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@ hase: sorry, dann habe ich dich wohl falsch verstanden! allerdings (abgesehen davon, dass es sich hierbei um einen flüchtigkeitsfehler gehandelt hat) existiert das wort "muskelmaße" nicht, sollte es jedoch existieren, würde sich die länge, breite / ausdehnung (sprich das volumen) doch ganz sicher nicht von der muskelmasse sinnlich abgrenzen sondern sicherlich positiv damit korellieren, oder? schließlich sind muskeln ja nicht mit luft gefüllt, und ich bin mir auch nicht sicher ob es überhaupt unterschiede bezüglich der masse von muskulatur (individuelle unterschiede) gibt.. also würde doch größere "maße" auch mehr "masse" bedeuten!?
@ gianni: viel erfolg!
Dezember 02, 2008

Hase said:

381
...
@deuce: das stimmt so nicht. ein beispiel aus dem bodybuilding: dort zählt nicht nur die masse, sondern auch die form (das "Maß"). also gibt es verschiedene möglichkeiten, diese zu beeinflussen. deshalb frage ich, ob die form der muskeln über das rein ästhetische auch zur leistungssteigerung beiträgt. sprich: welche unterschiede gibt es zw zb einer kompakten, komprimierten oberschenkelmuskulatur und einer länglich ausgebildeten oberschenkelmuskulatur (bestimmt interessant im vergleich verschiedener positionen). also, welcher sportstudent oder mediziner kann aufklären. so könnte ien schreibfehler einen interessanten aspekt bekommen ...
p.s. richtet doch mal persönlliche-nachrichten-module ein. dann artet das nicht immer so aus ... ;-)
Dezember 02, 2008

deuce said:

131
...
wir arbeiten daran (persönliche nachrichten), trotzdem ist das doch ganz interessant ;) ich denke du hast recht, bei der "form" des muskels (länglich/sehnig vs. kompakt) gibt es sicherlich unterschiede bzgl. der kraftentwicklung und ausdauer. ich bin kein fachmann was bodybuilding angeht und auch kein physiker, aber hier könnte sich, sofern man die kraftentwicklung mit einer hebelwirkung in verbindung bringt, doch auch allein dadurch ein unterschied ergeben.

aber wir vergleichen ja jetzt muskeln gleicher MASSE aber verschiedener MAßE (um auf deinen aspekt einzugehen dass das nicht miteinander korreliere)! ich denke dass es sich hier vielmehr um einen trainingseffekt handelt (gewichte/wiederholungen, etc), nicht um die genetische disposition, von der im artikel die rede ist. ein muskel geringerer masse hat jedoch auch hier kleinere maße, ein kleineres volumen, schließlich handelt es sich, ob kurz oder lang, dick oder gestreckt um die selbe materie, das ist meine kernaussage
Dezember 02, 2008

Chris said:

74
...
wieso tialata arbeite lieber daran richtung Collins zu gehen schließlich war er der Allblack mit dem größten bizepsumfang ;-)
Dezember 02, 2008

Gianni said:

71
...
ja ja, die sissi und der bizepsumfang :D
Dezember 02, 2008

blackpudding said:

96
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Hat der Prof. auch was dazu gesagt warum Polynesier ab 30 aufwärts auch gerne mal ihre Muskeln in Fett umwandeln, ich hab jedenfalls den Eindruck das das häufig der Fall ist.
Dezember 02, 2008

deuce said:

131
...
"Doch dieses Muskelprofil hat auch seine Schattenseiten – was einst ein Vorteil war, wird unserer Tage, da die wenigsten noch Kälte leiden müssen, von vielen Experten als entscheidender Faktor für zahlreiche Zivilisationskrankheiten, wie z.B. Herzinfarkte, Diabetes, Gicht und Fettsucht – die vor allem in der polynesischen Bevölkerung überdurchschnittlich stark verbreitet sind – gesehen."

"Nicht zu unterschätzen ist auch die besondere Vorliebe der Polynesier für Taro, welches wie z.B. die Kartoffel sehr viel Stärke enthält."

ich würde sagen das liegt womöglich an bewegungsmangel, kombiniert mit ungünstiger ernährung und daran, dass ihr stoffwechsel nicht auf die "unpassenden" lebensbedingungen (auch umwelteinflüsse) eingestellt ist, was hier als ein evolutionäres problem dargestellt wird.
Dezember 02, 2008

Rocketeer said:

906
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@deuce und Hase:

Das Stichwort "Volumen" ist genau das richtige! Ein kurzer und dicker Muskel (atrophiert) kann naemlich genau die selbe Masse haben wie ein etwas duennerer aber dafuer laengerer Muskel. In diesem Falle unterscheiden sich dann (bei gleicher Masse) die Maße von einander!

Neben der Dimensionierung des Muskels gibt es eine Vielzahl weiter Faktoren welche - nennen wir es mal 'Leistungs-Eigenschaften'- des Muskels beeinflussen koennen. Z.B. Anzahl der Muskelfasern im Querschnitt, Typ der Muslkelfasern, Anzahl und Beschaffenheit der Sarkomere, etc.
D.h. aber auch, dass Muskeln mit unterschiedlichen Massen/Maßen trotzdem aehnliche oder gleiche Leistungen erzeugen koennen.
Die genaue Aufschluesselung ist immernoch Bestandteil von Forschung (und wird es wohl auch noch eine ganze Weile bleiben)
Dezember 03, 2008

Hase said:

381
...
danke, klasse antwort. das mit den muskelfasern kann man dann wohl nicht beeinflussen, das ist dann wohl, wie im text beschrieben, genetisch bedingt?
Dezember 03, 2008

Whiro said:

907
\"viel Stärke\"
"Nicht zu unterschätzen ist auch die besondere Vorliebe der Polynesier für Taro, welches wie z.B. die Kartoffel sehr viel Stärke enthält."

Interessant, dass gar nicht erwähnt wird, dass Taro Diosgenin enthält. Diosgenin ist ein pflanzliches Steriod. Zwar nicht hochdosiert, doch da Taro bei dem Polynesiern das Hauptnahrungsmittel ist und ein Leben lang täglich zu sich genommen wird, kann man den Effekt keinesfalls leugnen. Es wird halt allseits akzeptiert, so wie Lance ArmstrongsTestosteroneinnahme nach seinem Hodenkrebs. Hat jemand schon einmal überlegt, warum Jonah Lomus Nieren auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit mit Mitte 20 den Dienst quittiert haben?
Natürliche Selektion findet und fand Weltweit statt, nicht nur in Polynesien hat der Stärkste überlebt. Außerdem leben die Mikro-/Makro-/Polynesier nun schon seit vielen Generationen in warmen Regionen.
Dezember 03, 2008

Sebi said:

92
...
zur ergänzung:
durch entsprechendes training kann sowohl die quantität (muskelmasse) als auch die qualität (muskelkraft) des muskels verbessert werden. je nach faserstruktur (es gibt langsame und schnelle fasern, mit weiteren unterteilungen) kann auch ein wenig voluminöser muskel über relativ viel kraft verfügen. meist ist dies auf eine verbesserte neuronale ansteuerung zurückzuführen.
die faseranteile eines muskels sind genetisch determiniert. allerdings deuten neuere studien darauf hin, dass sich das faserspektrum durch entsprechendes training beeinflussen lässt.
Dezember 03, 2008

Whiro said:

907
...
Zuletzt bleibt mir noch anzumerken, dass jeder von uns - sei er stark, schwach, groß, klein, dick oder dünn - die Gene seiner Vorfahren mir sich herumträgt. Die "guten" wie die "schlechten". Dass wie beim Goldwaschen durch die Selektion so lange gesiebt wird, bis nur noch die "guten" Gene übrig bleiben, ist schlichtweg falsch. Wir tragen ja selbst noch unsere urzeitlichen Bausteine mit uns herum - die Richtige Sequenz im DNS-Strang aktiviert, und wir entwickeln einen Schwanz - zum Ballance halten beim Rugby sicherlich auch nicht verkehrt. ;-)
Dezember 03, 2008

Rocketeer said:

906
...
Genetische Disposition ist lediglich ein Einflussfaktor.

Muskelfaser sind als ein hoch adaptatives Gebilde bekannt und reagieren sehr gut auf regelmaeßige Trainingsreize. Jeder (gesunde) Mensch ist beispielsweise in der Lage Muskelmasse aufzubauen, die Zusamensetzung der Muskelfasertypen zu veraendern, u.v.m . Genetisch bedingt hierbei ist lediglich wie gut das Individuum auf die diversen Trainingssreize anspricht. Zum Beispiel reagieren manche Menschen besser auf Reize die Muskulatur ausdauernder machen und dafuer weniger gut auf Reize die das Massenwachstum ansprechen... usw.
Dezember 03, 2008

deuce said:

131
...
danke rocketeer, hätte ich nicht besser sagen können ;) ! nur "atrophiert" verstehe ich in dem zusammenhang nicht so ganz, meinst du vielleicht hypertrophiert?

@ hase, das was rocketeer im zweiten absatz nennt, also quasi die physiolgie des muskels, würde ich schon als genetisch bedingt bezeichnen.. aber bei der hypertrophie (vergrößerung der muskelfasern) und auch hyperplasie (vermehrung der muskelfasern/zellen) des muskels und der sakomerüberlappung/vorlast/dehnung könnte man den kreis zu trainingseffekten bzw der "richtigen" ausführung einer bewegung wieder schließen, was dann auch wieder viel über die leistung und schließlich kraftentwicklung aussagt.. ich glaube da hängt viel zusammen (training/genetik/veranlagung/ernährung) was sich nur schwer klar trennen lässt
Dezember 03, 2008

deuce said:

131
...
übrigens beziehe ich mich natürlich auf den vorherigen post von rocketeer ;)
Dezember 03, 2008

Rocketeer said:

906
...
@ Sebi:

"allerdings deuten neuere studien darauf hin, dass sich das faserspektrum durch entsprechendes training beeinflussen lässt. "

Diese Therorie gilt allerdings schon seit einer ganzen Weile als deutlich gefestigt. Studien dazu reichen bis weit in die 90er Jahre hinein ....
Dezember 03, 2008

Rocketeer said:

906
...
@deuce:
hast selbstverstaendlich recht - soll hypertrophiert heissen. Man sollte am Rechner immer halt nur an einer Sache gleichzeitig arbeiten... ich beneide jede(n) der Mulit-tasking beherrscht ;-)
Dezember 03, 2008

Rocketeer said:

906
...
@ all :

hier mal ein recht netter (frei zugaenglicher) Artikel -neueren Datums, mit guten Literaturquellen- der ein wenig in die Richtung muskulaerer Anpassungsprozesse durch Training geht

http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/Inhalt/images/Heft0107/11-18.pdf
Dezember 03, 2008

Sebi said:

92
...
@rocketeer: du hast recht, de facto reichen die erkenntnisse bezüglich der selektierten hypertrophie von typ-II fasern (hennemannsches rekrutierungsprinzip) sogar bis in die 80er zurück (siehe z.b. häkkinen et al., inbar, kaiser & tesch).
ich meinte vielmehr die umwandlung von einem fasertyp in den anderen, vor allem typII -- (steinacker 2001) allerdings gibts auch dazu schon studien aus '93 (tiedow & wiemann), waren meine finger mal wieder schneller als mein kopf... ;-)
Dezember 03, 2008

king carlos said:

217
...
Der Dr. aus Otago hat anscheinend vergessen, dass die Polynesier bzw. die Pazifik-Insulaner doch v.a. wegen ihrer attraktiven Spielweise und nicht wegen ihrer Muskelmasse so beliebt sind. Außerdem sehe ich nicht, dass z.B. ein Tony Woodcock, Carl Hayman oder Greg Somerville eine wesentlich geringere Muskelmasse/-kraft haben.
Dezember 03, 2008

deuce said:

131
...
bestimmt hast du recht king karlos, aber hier geht es ja um "natürliche muskelmasse" und die frage inwiefern der muskelzuwachs (wieviel muss man ackern um so auszusehn) genetisch festgelegt ist, nicht darum wer noch so nen körperbau hat denn da ist die liste glaub ich lang..

"Interessanterweise sind junge Polynesier, die einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, immer noch deutlich muskulöser als die wohlgenährte Jugend in den USA oder Europa, so Houghton." ... und ich denke da liegt der springende punkt..
Dezember 03, 2008

king carlos said:

217
...
Da hast du nun wieder recht. Ich wollte eigentlich auch nur sagen, dass die Insulaner wegen ihrer Spielweise (wie Südeuropäer/-amerikaner im Fußball), nicht wegen ihren Muskeln, im Rugby so populär sind. Vorteilhaft sind sicherlich auch die Nähe zu Neuseeland sowie die immer weiter steigende Anzahl der Polynesier in der neuseeländischen Gesellschaft im Allgemein.
Dezember 03, 2008

Hase said:

381
...
@rocketeer: äußerst interessanter artikel. werde ihn mal in ruhe durchlesen. beim überfliegen habe ich gemerkt, dass ich damals nicht so viel verkehrt gemacht habe ;-) obwohl wir beim af damals (anfang bis mitte der 90er) überwiegend eisen gefressen haben. kamen dann aber auch auf den trichter, was für die geschmeidigekit und ausdauer zu machen - stichwort step aerobic oder auch sätze mit relativ wenig gewicht und vielen wiederholungen. wichtig finde ich auch in diesem zusammenhang, weil steroide angesprochen wurden, die nachhaltigkeit des trainings. kenne viele stoffer, die durch verletzung/krankheit schön wieder von vorne anfangen mussten. bei mir sitzen die shirts und hemden zwar an den armen wieder etwas weiter (vom bauch reden wir hier jetzt mal nicht ...), aber kraft ist immer noch vorhanden, wobei ich abstriche bei der ausdauer machen muss. na ja, spiele ja auch "nur" noch bei den oldies ... ;-)
Dezember 04, 2008

ImperialRugby said:

68
...
... in der 3. Halbzeit ;)
Dezember 04, 2008

killeremmi said:

164
naja
also ich schließ mich Whiro an.

ich warte ja noch auf die nächste stufe der untersuchung - z.b. warum deutsche immer weiße haut haben und franzosen stets baguette essen... lag bestimmt auch irgenwie an der evolution und der selektion auf der langen reise ins postglaziale europa.

diese ganzen theorien die sich auf die mythische urzeit berufen finde ich so unwissenschaftlich wie die geschichte das frauen der höhle das kind gehütet haben während die männer auf der jagd waren...

so unwiderlegbarer murks ist immer einfacher als alle aspekte gründlich zu untersuchen. das ist schon bei tierischen populationen schwierig - das dann bei sowas inhomogenem wie menschlichen gruppen auf so einen einfachen nenner zu bringen stand hoffentlich nich in dem originalbericht.
Dezember 09, 2008

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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 4. Dezember 2008 )
 
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