DRV-VII-Kapitän Pierre Mathurin steppt mit dem Ball in der Hand. Foto (c) Perlich
Das Trainerteam unserer Siebener-Auswahl hatte sich vor dem abschließenden Gruppenspiel dazu entschieden, nach dem bereits feststehenden Viertelfinal-Einzug, die Startaufstellung an drei Positionen zu verändern. Mit Carlos Soteras-Merz, Raynor Parkinson und Tim Lichtenberg kamen drei neue Spieler für die am ersten Tag gesetzten Anjo Buckman, Max Calitz und Sebastian Fromm. Nachdem man im Vorjahr mangelnde Rotation über den Turnierverlauf als ein Manko identifiziert hatte, wollte man so einer eventuellen Überbeanspruchung einiger Schlüsselspieler zuvorkommen.
Der Auftakt in das finale Gruppenspiel um den Gruppensieg gegen Tonga verlief für die deutsche Mannschaft nach Maß. Erneut zeigte die Auswahl vom Trainer-Duo Shepherd Lane die Tugenden, die sie bereits am Vortag ausgezeichnet hatten. Solide Defensiv-Organisation, die kaum Lücken im Verbund klaffen ließ, sowie ein unglaublich abgeklärtes Offensiv-Spiel mit unglaublich viel Geduld am Ball. Phase um Phase arbeitete sich die deutsche Mannschaft Richtung Linie der Tongaer. Nach schöner Kombination war es Tim Lichtenberg, der zum ersten Versuch unserer DRV VII ablegen könnte. In kurzer Folge waren es dann Raynor Parkinson und Phil Szczesny, der erneut seine Klinsmann-Qualitäten auspackte, die das Ergebnis schnell auf 19:0 hochschraubten.
Doch so sehr der deutsche Plan scheinbar aufzugehen schien, kam die in rot spielende Mannschaft aus Tonga zurück ins Spiel. Mit der letzten Aktion der ersten Hälfte kombinierten sich die Insulaner über mehrere Offloads bis über die deutsche Mallinie. Zur Pause stand es vermeintlich komfortabel für die deutsche Mannschaft 19:7. Doch Tonga machte in Hälfte zwei weiter Druck, das deutsche Trainerteam ließ die bisher gezeigte Souveränität vermissen und so wechselte das Trainerteam nach und nach die Start-Sieben des Vortages ein. Nach einem weiteren Versuch Tongas und dem damit verbundenen 19:14 wurde es nun noch Mal richtig eng.
Doch Basti Himmer beendete das große Zittern und so gewann Deutschland, trotz eines späten weiteren Versuchs durch Tonga am Ende verdient mit 24:22 und gewann so die eigene Quali-Gruppe. Doch die Setzliste belohnte die makellose deutsche Leistung in der Gruppenphase nicht. Nach der Punktedifferenz, die in den anderen Gruppen durch sehr einseitige Ergebnisse in anderen Gruppen gegen Mannschaften wie Guyana und Sri Lanka verzerrt ist, ist die deutsche Mannschaft nur der drittbeste Gruppensieger. Damit geht es am heutigen Abend (12:44 deutscher Zeit) gegen den Gastgeber Hongkong, der überraschend deutlich gegen Chile verloren hat.
Nachdem die deutsche Mannschaft mit ihrer eigenen Leistung gegen Tonga alles andere als zufrieden war, gilt es nun am heutigen Abend gegen Hongkong wieder an die Leistung gegen Uganda anzuknüpfen. Dann könnte die DRV VII bereits heute einen Mitfavoriten auf den Turniersieg eliminieren, doch ebenso besteht die Gefahr, dass der Traum World Series bereits heute zu Ende ist.
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