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Gruß von der Insel (33): Am Ende gescheitert
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 23. März 2017

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7 Bambooks Gründer Max Lueck schreibt für TotalRugby regelmäßig seine interessante Kolumne von der anderen Seite des Ärmelkanals.

Am Ende hat es also doch nicht sein sollen mit dem großen Traumfinale – dem Rekord von 19 ungeschlagenen Spielen und einem weiteren Grand-Slam Sieg.



Die Nervosität war den Teils noch jungen englischen Spielern schon vor dem großen Six-Nations Finale am späten Samstagnachmittag deutlich anzumerken. Ob es an dem verzögerten Ankick lag, der durch das nicht enden wollende Spiel in Paris ausgelöst wurde, die tausenden lautstarken irischen Fans die das Aviva-Stadion in einen Hexenkessel verwandelten oder vielleicht der angenehme Gedanke im Hinterkopf, dass der Turniersieg bereits gesichert war? Letzteres allerdings ist kaum vorstellbar, berücksichtigt man das ambitionierte Ziel, dass Eddie Jones bei Amtsantritt verkündigte: In den kommenden Jahren, so der Australier, soll England sich zum besten Team der Welt entwickeln.


Nach 80 Minuten stand allerdings fest, dass in Dublin keine Weltklasse Mannschaft auftrat, sondern eine die unter dem enormen Druck der clever spielenden Iren sehr verunsichert wirkte. Von der starken Leistung eine Woche zuvor gegen Schottland, war kaum was übrig. Phasenweise schien es als hätten die Engländer keinen wirklichen Plan das Spiel zu drehen.


Die Leistung des Gegners hingegen, angeführt von einem überragenden Verbinder Sexton, der trotz heftiger und teils späten Tacklings mehrmals von Haskell und Itoje ordentlich in die Mangel genommen wurde, erinnerte stark an den legendären 40–29 Sieg gegen die All Blacks in Chicago im vergangenen Jahr.
 Damals hatte Sextons Team die Rekordserie der All Blacks nach 18 ungeschlagenen Spielen gestoppt, diesmal waren die Engländer dran, die nun ebenfalls am 19. Spiel gescheitert sind. Am Samstag mussten die Iren zusätzlich ohne ihre verletzten Stars Connor Murray, Jamie Heaslip und Rob Kearney auskommen.


Die Niederlage schmerzt Eddie Jones und seiner Truppe. Für Spieler wie Maro Itoje, Ben Te´o, Elliot Daly, Kyle Sinckler und Nathan Hughes war dies gar die erste Niederlage mit der Rose auf der Brust und für die Nationalmannschaft die erste Pleite nach einem Jahr, fünf Monaten und 16 Tagen. Ein durchaus ungewohnter Zustand in dem sich das erfolgsverwöhnte Team auf einmal befindet.


Das die Engländer Schwächen haben war aber schon an anderen Stellen im Turnierverlauf zu erkennen. Gegen Frankreich, Wales und sogar Italien gab es durchaus Momente bei denen der Weltmeister von 2003 äußerst unsicher auftrat und erst durch die starke Ersatzbank das Spiel am Ende gewinnen konnte. Die Iren haben am vergangenen Wochenende von Anfang an, konsequent die Schwächen der Engländer ausgenutzt, daran konnte auch die Reserve nichts anrichten.

Dennoch ist das Team auf einem guten Weg. Wer hätte England, nach der enttäuschenden WM 2015 so eine Serie zugetraut? Die Mannschaft belegt in der Weltrangliste seit Monaten einen soliden zweiten Platz, ist jung und hungrig. Jones kann auf einen großen Pool von äußerst talentierten Spielern auf nahezu allen Positionen zugreifen. Und der Nachwuchs ist ebenfalls in exzellenter Verfassung – England's u20 hat bereits am Freitag den Grand Slam der Nachwuchsteams gewonnen.


Im Moment thront nur ein Team über den Engländern und das sind die nahezu unschlagbaren All Blacks. Ein Showdown zwischen den beiden Nationen wäre wünschenswert. Deswegen arbeiten der englische und neuseeländische Verband nun eifrig an einem vorgezogenen Termin für Ende des Jahres. Wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, werden wir noch in diesem Jahr erfahren ob England in der Lage ist auch gegen die wirklich beste Mannschaft der Welt zu gewinnen.


Es bleibt weiterhin spannend.


Max Lueck, 32, hat seine Rugby-Karriere als Spieler in Brühl angefangen und zog 2007 nach England, um dort Coaching zu studieren. Mittlerweile hat er mit vielen Rugby-Vereinen und Athleten als Trainer und Manager gearbeitet. Derzeit leitet er mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Projekt 7 Bamboos Rugby und bloggt regelmäßig für diverse Plattformen und Online Magazine. Weitere Information unter www.7bamboosrugby.com

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