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TotalRugby-Vorschau: DRV-Pokal - Viertelfinale
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 17. März 2017

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Der TVP wird mit seinen Supersprintern auf tiefem Berliner Boden keine einfache Aufgabe haben. Doch das Duell an der Buschallee dürfte dennoch interessant werden! Foto (c) Keßler

Während die Nationalmannschaft im fernen Russland weilt und vor ihrem letzten Spiel dieser Saison steht, beginnt die Rückrunde daheim auch für die Vereine spätestens jetzt so richtig. Durch den vor dieser Saison geänderten Rahmenspielplan wird der DRV-Pokal nun vor dem Start der Bundesliga-Rückrunde ausgespielt. Für einige Vereine bedeutet dies personelle Probleme gigantischen Ausmaßes, allen voran für den HRK und seinen Nachbarn von der RGH. Ohne Siebener- und Fünfzehner-Nationalspieler müssen beide Klubs mit einem absoluten Rumpfkader antreten. Doch was des Einen Leid ist des anderen Freud. Selten gab es wohl eine schwieriger vorherzusagende Pokalrunde und einen offeneren Ausgang, als an diesem Wochenende.

Hannover 78 - RG Heidelberg
Samstag 18.03.2017; 16:00


Für die Orange Hearts vom Heidelberger Harbigweg war die letzte Partie vor der Winterpause ein lockerer Aufgalopp gegen das abgeschlagene Schlusslicht der Bundesliga Nord. Daheim schlug man den Hannoveraner Stadtteilverein Victoria Linden mit runden einhundert zu null Punkten. Nun geht es nach vier quälend langen spielfreien Monaten erneut gegen einen Verein aus der Landeshauptstadt Niedersachsens. Dass es im Viertelfinale ungleich schwerer werden würde, hat man bei den Siebener-Spezialisten von der RGH erwartet. Doch auswärts beim Zweiten der Bundesliga-Nordstaffel - Hannover 78 - antreten zu müssen und dabei auf eine ganze Reihe gesperrter Nationalspieler verzichten zu müssen. Da hätte man sich bei der RGH sicherlich ein einfacheres Los gewünscht.


Für den Gastgeber Hannover 78 ist die Personalsituation mit dem gesperrten Topspieler der Mannschaft Phil Sczcesny, sowie den verletzungsbedingten Ausfällen von Pascal Fischer (nach erneuter Knie-Operation in der Reha befindlich), Nico Müller (Entzündung am Schambein) sicherlich auch nicht optimal. Doch mit Fabian Heimpel, Tim Lichtenberg, Bastian Himmer und dem verletzten Robert Haase fehlt der RGH eine ganze Reihe an Stammkräften. Entsprechend sieht man bei 78 seine Chancen auch deutlich besser als im Vojahr. Damals hatte die RGH bei umgekehrten Heimrecht einen nie gefährdeten 34:7 Sieg eingefahren. Trainer Benjamin Krause sieht die Chancen bei 50/50. Vielleicht sei die RGH normalerweise Favorit, aber die haben schließlich noch eine weite Anreise vor sich.


Insgesamt sieht Krause seine Mannschaft gut vorbereitet auf das, was am Samstag am schnellen Graben zu Hannover geschehen mag. Natürlich sei nach der langen Vorbereitung und aufgrund der Tatsache, dass dies für beide Teams das erste Spiel ist, mit einigen Fehlern zu rechnen, doch das liege nun Mal in der Natur der Sache. Die Vorbereitung sei gut gelaufen. Bei 78 habe man die Zeit genutzt viel an der Fitness und an den Kontaktsituation zu arbeiten.
TotalRugby-Prognose: Der Blick in die TR-Glaskugel fällt bei dieser Partie besonders schwer. Der Nord-Zweite gegen den Süd-Dritten der Rugby-Bundesliga. In der Regel hatten die Süd-Vereine in letzter Zeit in den direkten Duellen ein deutliches Übergewicht. Doch gegen die Vertreter aus der Neckarstadt Heidelberg spricht dieses Mal das Heer an nicht-verfügbaren Spielern, sowie die nicht zu unterschätzende Anreise, die die Orange Hearts auf sich nehmen müssen. Mehrere Stunden auf der Autobahn bereits am Spieltag können im Zweifel den entscheidenden Unterschied ausmachen. Wir trauen 78 hier einen knappen Sieg zu, die Niedersachsen schicken die Kurpfälzer mit einer knappen Niederlage mit +5 nach Hause.

 

Heidelberger RK - SC Neuenheim
Samstag 18.03.2017; 14:00


Der HRK ist ohne jeglichen Zweifel der größte Leidtragende der Terminierung dieser Pokalrunde. Dem Ruderklub fehlt durch die Abwesenheit seiner in Sochi spielenden Fünfzehner- und den in der Honkong-Vorbereitung befindlichen Siebener-Nationalspieler praktisch die gesamte Mannschaft. Dementsprechend früh äußerte man beim Klub sein starkes Unbehagen über diese Terminierung. Doch alle Proteste waren Vergebens. Das Mitleid mit dem dominantesten Klub der letzten Jahre hielt sich in Grenzen. Dabei sollten auch die anderen Vereine an einem fairen Wettbewerb und nicht an Phyrrus-Siegen interessiert sein.


Beim SC Neuenheim dagegen muss man nicht mit derlei Sorgen leben. Die Mannschaft von Trainer Lars Eckert hat nach dessen Aussage gegenüber TotalRugby „die Vorbereitung gut genutzt“ und geht dementsprechend guten Mutes in diese Partie. Natürlich ist dem Lokalrivalen von der anderen Neckarseite die prekäre Personalsituation des morgigen Gegners nicht verborgen geblieben, so dass man sich bei den Königsblauen in einem ausgeglichenen Duell sogar leicht favorisiert sieht. Der Kader des SCN sei nun langsam vollständig, dementsprechend könne man ohne Verletzungssorgen in das Pokalduell gehen.

TotalRugby-Prognose: Der HRK steht spielerisch vor der schwierigsten Probe seit Langem. Kein Verein, selbst der einst übermächtige Ausfall kann einen Ausfall von derart vielen wichtigen Spielern vertragen. Es käme also schon einem Wunder gleich, wenn der Ruderklub in die nächste Runde einzieht. Wir sehen deshalb den SCN vor seinem ersten Sieg seit langen gegen den Lokalrivalen. Der SCN siegt mit +15.

RK Heusenstamm - SC Frankfurt 1880
Samstag, 18.03.2017; 14:00


Samstag Nachmittag, gutes Wetter und dazu ein Pokal-Derby im Sportzentrum Martinsee. Beim RK Heusenstamm wird man sich keinen besseren Rückrunden-Auftakt vorstellen haben können. Die Rot-Schwarzen vom Erz-Rivalen aus der benachbarten Banken-Metropole werden mehr als nur einmal in den letzten Wochen als Motivations-Feder in der harten Rückrunden-Vorbereitung gedient haben. Zwar geht der RKH erneut ohne die eigenen Leitfüchse - die Siebener-Asse der Heusenstammer Rainger und Biniak sind aufgrund der in drei Wochen anstehenden World-Series-Qualifikation gesperrt - doch darin Ersatz für seine besten Spieler zu finden, ist Trainer Jens Steinweg leider schon geübt.


„Frankfurt ist ganz klar der Favorit, zumal sie ja wieder aufgerüstet haben", sagt Markus Walger vom Trainerteam des RKH. "Wir rechnen uns eine Außenseiter-Chance aus, stellen trotz einiger Ausfälle ein gutes Team." Die Liste der fehlenden Spieler ist allerdings lang. Kapitän und Gedrängehalb Pascal Schuster ist ebenso verletzt wie Stürmer Benni Polheim und Kai Zeiger. Benedikt Sabinarz, Markus Otterbein, Alex Krapf, Florian Heberer und Nicolas Saczawa stehen aus privaten beziehungsweise beruflichen Gründen nicht zur Verfügung. Und bei Pascal Drügemöller entscheidet sich erst kurzfristig, ob er es schafft. Immerhin kann der RKH auf einen seiner drei Siebener-Nationalspieler zurückgreifen. Während sich Sam Rainger und Tim Biniak mit der DRV-Auswahl auf das Qualifikationsturnier für die World Series in Hongkong vorbereiten, wurde Leon Hees nicht nominiert.

Er hatte zuletzt im Rahmen seines Studiums ein mehrwöchiges Praktikum absolviert und konnte daher nur eingeschränkt trainieren. RKH-Trainer Jens Steinweg hat daher entschieden, den etatmäßigen Verbinder als Schluss aufzubieten. Auf der Zehn wird sein Bruder Zinzan agieren. "Er ist derzeit besser mit dem Rest der Mannschaft eingespielt", sagt Steinweg.


Sein Gegenüber Karl Savimaki kann für die kurze Auswärtsfahrt auf einen vollen Kader vertrauen. In der Bundesliga-Hinrunde gelang dem SC 1880 gegen den Lokalrivalen der so wichtige Derbysieg. Auch an das Pokal-Duell mit dem RKH geht man optimistisch. Wie schon im Vorjahr rechnet man sich an der Frankfurter Feldgerichtsstraße Chancen auf den Titelgewinn aus. Angesichts der Stärke des Frankfurter Kaders und den Abstellungen der rechtlichen Klubs keine derart utopische Aussicht.


Zumal man beim RKH für den Fall des Ausscheidens vorgeplant hat und für den Tag des Halbfinales (25. März) ein Testspiel gegen Neckarsulm vereinbart ist. Schließlich​ gilt es, gut auf die Restsaison in der Bundesliga vorbereitet zu sein. "Der Klassenerhalt hat Priorität", beton Walger, der zugleich erster Vorsitzender des Vereins ist. Da auch Steinweg beruflich und privat einiges um die Ohren hat, soll das Trainerteam, dem auch Jürgen Walke angehört, erweitert werden. Der RKH hat bereits eine Stellenbeschreibung auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.


TotalRugby-Prognose: So sehr die Füchse auch gerne gegen ihren Lokalrivalen über sich hinauswachsen - beim letzten Derby konnte der scheinbar übermächtige nur einen 21:12 Kampfsieg gegen den RKH herausholen - auf einen Heusenstamm-Sieg zu tippen wäre vermessen. Für die Füchse hat der Klassenerhalt in der Bundesliga absolute Priorität. So werden sie den SC 80 in echter Rhein-Main-Solidarität zumindest im Pokal den Vortritt lassen. Der SC 80 gewinnt mit +12 Punkten im Sportzentrum Martinsee.

 

RK 03 Berlin - TV Pforzheim
Samstag, 18.03.2017; 14:00


Gerade einmal zehn Monate ist es her, da waren der RK 03 Berlin und der TV Pforzheim erstmals in ihrer Geschichte aufeinander getroffen. In einem denkwürdigen Bundesliga-Halbfinale hatten der Hauptstadtklub und der Vertreter aus der Goldstadt sich ein packendes Duell vor großer Kulisse geliefert. Knapp 1.600 Zuschauer verfolgten die 15:30 Niederlage der gastgebenden Berliner gegen den späteren Meister. Auch wenn die Rhinos am morgigen Samstag in das Stadion an der Buschallee auflaufen, ist das Spiel ein echtes Gipfeltreffen. Die beiden Tabellenführer der Bundesliga-Staffeln sind sicherlich die heißesten Anwärter auf den Pokaltitel in dieser Saison.


Die Favoritenbürde liegt morgen zweifelsohne bei den Rhinos. Zwar treten diese vor dem lautstarken Anhang der Schwarz-Gelben aus der Hauptstadt an, doch die Souveränität, mit der der amtierende Meister die tendenziell stärkere Südstaffel der Bundesliga anführt, ist unerreicht. Der RK 03 ist dagegen in der Nordstaffel in ein extrem enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit Hannover 78 involviert. Mit dem klaren Ziel „Finale daheim“ - denn das Bundesliga-Endspiel wird in Berlin ausgetragen werden - wird es während Vorbereitung beim Hauptstadtklub nicht an Motivation gemangelt haben.


Personell muss der Gast auf die in Sochi weilenden Nationalspieler Oliver Paine und Robert May, sowie den in der Hongkong-Vorbereitung befindlichen Carlos Soteras-Merz verzichten. Abgesehen vom rekonvaleszenten Matthias Marin ergeben sich beim Meister keine weiteren Ausfälle.
Beim Gastgeber blickt man optimistisch auf die Partie. Die eigene Vorbereitung sei gut verlaufen, da man aufgrund der Witterungsverhältnisse nur selten habe auf den Kunstrasen ausweichen müssen. Selbst am Wochenende mussten die RK 03 Recken des Öfteren ran. Die Partie gegen den TVP weckt bei den vor einem knappen Jahr im Bundesliga-Halbfinale involvierten Spieler positive Erinnerungen. Beim RK 03 hofft man ähnliche Rahmenbedingungen zu erzeugen, auch wenn die Wetter-Prognose alles andere als vielversprechend ist.


Einen eigenen Erfolg würde man beim RK 03 als Sensation werten, immerhin reise der amtierende Meister als Favorit an. Genauso sei das Spiel aber auch eine Standortbestimmung nach einer langen Winterpause. Der Sieger dieser Partie wird bereits in der kommenden Woche auf den HRK, oder den SCN treffen und dabei Heimrecht genießen. Für beide Kontrahenten wäre dies keine unmögliche Aufgabe was einen Sieg im Viertelfinale noch wertvoller machen würde.


TotalRugby-Prognose: Sicherlich geht der TV Pforzheim als Favorit in das Auswärtsspiel an der Spree. Beim Hinrundenauftakt zeigten sich die Pforzheimer gegen die RGH gnadenlos. Auch in diesem Spiel wird sich zeigen, ob sich über die extrem lange Winterpause der Trainings-Schlendrian eingeschlichen hat, oder nicht. Der RK 03 wird vor eigenem Publikum wieder bis in die Haarspitzen motiviert sein, doch ob das gegen die spielerische Klasse der Rhinos reicht, ist fraglich. Wir sehen den amtierenden Meister mit +14 Punkten vorne.

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