Die DRV XV vor der Herkulesaufgabe in Sochi: Sean Armstrong wohl fit / Hilsenbeck an Bord
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Geschrieben von TotalRugby Team
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Mittwoch, 15. März 2017 |
Geknickte Gesichter in Köln. Nach der unerwarteten Niederlage gegen Spanien ist man im deutschen Camp auf einen veröhnlichen REC-Abschluss aus. Foto (c) Keßler
Die klare Niederlage gegen Spanien hatte den Spielern und Verantwortlichen der deutschen Rugby-Nationalmannschaft sichtlich zugesetzt - nach dem Abpfiff in Köln sah man geknickte Akteure allerorts. Dementsprechend gründlich und schonungslos sei dann auch laut dem Nationaltrainer die Video-Analyse der Partie ausgefallen. Denn momentan geht es für die DRV XV Schlag auf Schlag. Bereits an diesem Sonntag steht in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sochi die dritte Rugby-Europe-Championship Begegnung in drei Wochen an.
Vor dem Start des diesjährigen Wettbewerbs wird man im deutschen Team diese Partie gegen Russland sicherlich nicht als Pflichtsieg gewertet haben, angesichts der letzten Niederlagen gegen die Russen in Sochi und Pforzheim mit jeweils über 20 Punkten Abstand, zumal man nunmehr auswärts antreten muss. Doch die unerwartet deutliche Niederlage gegen die Spanier hat die deutsche XV vermeintlich in Zugzwang gebracht. Die gestiegenen Ansprüche nach dem Rumänien-Sieg werden da ihre Rolle gespielt haben. Kehoma Brenner fasste nach der Niederlage gegen Spanien die Marschroute für das kommende Spiel wie folgt zusammen: „Wir haben nächste Woche noch eine Chance dahin zu kommen, wo wir hinwollen, wenn wir die Russen schlagen.“
Gute Nachrichten gab es für das Team-Management aus personeller Sicht. Kapitän Sean Armstrong hatte in Köln mit Problemen in der hinteren Oberschenkel-Muskulatur (Hamstring) früh vom Feld gemusst, scheint nunmehr aber rechtzeitig für das Duell mit den Russen fit zu werden. Angesichts der Art der Verletzung und der Tatsache, dass Armstrong bei seiner Auswechslung nicht mehr zum Sprinten in der Lage war, kommt diese Nachricht schon einem kleinen Wunder gleich. Ebenso überraschend konnte sich der französische Zweitligist Colomiers - den Regeln des Weltverbands World Rugby entsprechend - von seinem Verbinder Christopher Hilsenbeck trennen, der damit dem Trainerteam um Kobus Potgieter zur Verfügung stehen wird.
Ob dies bei Damien Tussac ebenso der Fall sein wird, war auch 48 Stunden vor dem Abflug der deutschen Mannschaft in die russische Föderation nicht klar. Denn Tussacs Klub Castres muss am Samstag gegen Stade Français Paris antreten, dessen Spieler aus Protest gegen die angekündigte Fusion mit dem Lokalrivalen Racing (wir hatten berichtet) einen Streik angekündigt haben. Doch selbst Nationaltrainer Potgieter hat bisher keine genaueren Informationen. Carlos Soteras-Merz und Clemens von Grumbkow werden dagegen sicher nicht mit nach Sochi fliegen. Denn angesichts des in drei Wochen anstehende Sevens World Series Quali-Turnier in Hong Kong werden beide nicht zum Einsatz kommen.
Mit Blick auf das anstehende Spiel gegen Russland erwartet der südafrikanische Trainer der DRV XV ein „verdammt hartes Spiel.“ Es gelte „nach dem schlechten Spiel gegen Spanien sich den Stolz zurück zu erarbeiten.“ Die Tatsache, dass dies bereits das letzte Spiel der REC-Saison und damit die Halbzeit in Sachen WM-Quali ist, äußerte sich Potgieter gegenüber TotalRugby wie folgt: „Wir haben so viel Arbeit investiert, wir werden am Sonntag noch einmal gemeinsam aufs Feld gehen, es genießen und sicherstellen, dass wir die Saison positiv beenden!“
Entsprechend hart trainiert wurde unter der Woche am Heidelberger Stützpunkt. So sehr, dass man sich im Trainerteam genötigt sah die gemeinsame Team-Aktivität so ruhig wie möglich zu gestalten, um genügend Zeit zur Erholung sicherzustellen. In den beiden Vorwochen hatte die Mannschaft erst gemeinschaftlich das Heidelberger Tierheim gesäubert und dann gemeinsam mit Flüchtlingen trainiert.
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 15. März 2017 )
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