Steffen Liebig wird wohl für den Rest der REC ausfallen - © Kessler
Die deutsche 15er-Rugbynationalmannschaft hat vor dem wichtigen Heimspiel in der Rugby European Championship gegen Spanien am Samstag (11. März) im Kölner Sportpark Höhenberg mit personellen Problemen zu kämpfen. Zum einen haben die beiden Leistungsträger Damien Tussac und Christopher Hilsenbeck auch für die Partie gegen die Iberer keine Freigabe von ihren französischen Vereinen erhalten, dazu laborieren vor allem in der Hintermannschaft einige Akteure an Verletzungen. Gegen Spanien strebt die DRV-Auswahl dennoch den dritten Heimsieg im Europameisterschaftsturnier, welches zugleich als die zugleich als Qualifikation für die WM in Japan 2019 gilt, an.
Ein großes Fragezeichen steht etwa noch hinter den Einsätzen der beiden Siebener-Rugbynationalspieler Clemens von Grumbkow und Carlos Soteras-Merz. Routinier von Grumbkow hatte am vergangenen Samstag im Spiel gegen Belgien einen Tritt in den Rücken abbekommen, sich dabei eine schwere Prellung und wohl eine leichte Verletzung am Wirbel zugezogen. Soteras-Merz hatte sich bereits im Heimspiel gegen Rumänien im Februar am Knie verletzt. Bei beiden steht die endgültige Entscheidung über einen möglichen Einsatz gegen Spanien noch aus.
Sicher nicht mitwirken können wird Steffen Liebig, der sich im Training ohne Gegnereinwirkung eine Verletzung in der Fußsohle zugezogen hat und voraussichtlich sechs Wochen pausieren muss. Nationaltrainer Kobus Potgieter reagierte auf die Situation und nominierte für die Hintermannschaft zunächst Siebener-Nationalspieler Bastian Himmer nach.
Dennoch gibt sich der Coach relativ gelassen vor dem Duell mit Spanien: „Wir verspüren gar keinen besonderen Druck, haben ja einen guten Start in die WM-Qualifikation hingelegt, und der Weg ist ja auch noch lang. Wir haben das Spiel gegen Belgien gut analysiert und unsere Schlüsse daraus gezogen. Das Selbstvertrauen ist da, die Jungs sind gut drauf. Aber wir brauchen gegen Spanien eine wirklich gute Leistung. Wenn wir das zeigen, was wir können, dann stehen die Chancen auch gut.“
Potgieter macht aber auch klar, dass man sich im Vergleich zum Belgien-Spiel in einigen Bereichen steigern müsse. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass Spanien ein sehr gefährliches Team hat, das hervorragend Rugby spielen kann.“ Der Gegner spiele vor allem schnell über die Hintermannschaft, sei jederzeit gefährlich, wenn er in Ballbesitz ist. „Da müssen wir in der Defensive wacher sein als zuletzt, den Spaniern viel Druck geben. Außerdem müssen wir, wenn wir selbst in Ballbesitz sind, bessere Entscheidungen treffen und unsere Chancen konsequenterer nutzen.“
Ein Heimsieg gegen Spanien hätte zudem den positiven Nebeneffekt, dass man den Klassenerhalt in der Rugby Europe Championship bereits vorzeitig und aus eigener Kraft endgültig gesichert hätte. Köln als Austragungsort ist da ein gutes Pflaster für die DRV-XV. Vor Jahresfrist gelang an gleicher Stelle vor mehr als 6.000 Zuschauern gegen Spanien ein 17:17-Unentschieden, das der Mannschaft damals den Verbleib in der Spielklasse sicherte. „Das war ein gutes Spiel, auch wenn wir es leider nicht gewonnen haben“, erinnert sich Nationaltrainer Potgieter. „Diesmal wären wir aber gern ein bisschen besser.“
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