Registrieren
Fünf Thesen zum deutschen Sieg gegen Belgien
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Samstag, 4. März 2017

Sean Armstrong (Mitte) und Co. feiern den verdienten, aber zwischenzeitlich knappen Sieg. Foto (c) Keßler
Sean Armstrong (Mitte) und Co. feiern den verdienten, aber zwischenzeitlich knappen Sieg. Foto (c) Keßler

Der Sieg gegen die belgische Mannschaft war unglaublich wichtig für Deutschland, tabellarisch, aber vor allem auch moralisch. Erstmals trat die deutsche Mannschaft seit dem Aufstieg als Favorit in der Rugby Europe Championship und erfüllte die Erwartungen mit zwei drei Wacklern.

1. Der deutsche Sieg war eminent wichtig, eine WM-Quali war einst ein obskurer Traum, doch er rückt tatsächlich näher

 

Zwei Siege in zwei WM-Quali-Spielen, der Auftakt in den zweijährigen Qualifikationsprozess für den Rugby World Cup in Japan 2019 hätte bis dato einzig mit einem Bonuspunkt am heutigen Tag besser laufen können. Und tatsächlich hatte die deutsche Mannschaft zwischenzeitlich - aufgrund der Führung mit drei Versuchen - den Offensiv-Bonus virtuell in der Tasche. Doch Belgien kam, auch aufgrund mangelnder deutscher Konzentration und Geduld noch einmal ins Spiel. Mit nunmehr acht Punkten steht Deutschland in Sachen WM-Quali zwei Punkte und einen Platz hinter dem Spitzenreiter Rumänien und vor Spanien und Russland, mit jeweils vier Punkten. Tatsächlich könnte Deutschland, am Ende der Hälfte des WM-Quali-Prozesses im März, auf einem der beiden WM-Quali-Plätze stehen. Allerdings bedeutet nur der erste das direkte Ticket nach Japan, als zweitbeste Mannschaft der Rugby Europe Championship bietet sich die Möglichkeit entweder per Playoff-Sieg gegen eine Südsee-Mannschaft, wahrscheinlich Tonga, oder in der späteren Hoffnungsrunde den Trip nach Japan zu buchen.


2. Raynor Parkinson hat das Spiel von der Zehn aus hervorragend dirigiert, doch Christopher Hilsenbeck hätte dem Trainerteam mehr Tiefe und taktische Optionen geben können

Verbinder Raynor Parkinson war für uns Man of the Match. Neben seiner tadellosen Kick-Leistung ohne einen einzigen Fehler - weder im offenen Spiel noch bei den Straftritten - trieb er das Spiel immer wieder mit seinen Pässen an. Als Belgien dann offensiver verteidigte setzte er mehrere clevere Chip-Kicks über die Verteidigung und eine perfekt platzierte Kerze, die nach einem Abklatscher von Steffen Liebig zum Versuch von Murphy verwertet wurde. Dennoch fehlte der deutschen Mannschaft Christopher Hilsenbeck. Ob nun als Bank-Spieler oder eventuell als Schluss hätte der Frankreich-Legionär dem deutschen Trainer-Team wertvolle Klasse und Optionen bieten können. Stattdessen trat das ehemalige Nachwuchs-Talent der Löwen bereits gestern mit seinem Verein Colomiers an. So gut zweite französische Liga vom Niveau her auch sein mag. Auch für Chris wäre der Traum von Japan sicherlich die Erfüllung seiner Rugby-Karriere. Den Zuschauern und Fans bleibt nur zu hoffen, dass Teammanager Robert Mohr im Einvernehmen mit den französischen Klubs für eine Abstellung der Jungs sorgen kann. Das gleiche gilt natürlich auch für Castres-Prop Tussac, der heute mit seinem Verein einen wichtigen Heimsieg gegen Clermont einfahren konnte und - sofern er morgen die Freigabe erhält - mit ganz breiter Brust in Köln auflaufen wird.

Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Clemens von Grumbkow in der kommenden Woche, der einen harten Schlag per Knie in den Rücken bekam, aber glücklicherweise keinen Bruch erlitt. Carlos Soteras-Merz dagegen ist wieder im Training und könnte für mehr Alternativen im Mittelfeld sorgen.

 

 

#DRVRugbyXV-Flanker Sebastian Ferreira sichert sich den Ball in der Gasse.

Ein Beitrag geteilt von TotalRugby.de (@totalrugby.de) am 4. Mär 2017 um 12:07 Uhr

 

 


3. Unter Druck wackelte die deutsche Mannschaft, fiel aber nicht!

Mitte der zweiten Hälfte drohte die Partie aus den Händen zu gleiten. Deutschland ließ sich zu sehr von den Nickeligkeiten der Belgier anstecken. Mehr und mehr schlichen sich Fehler ins deutsche Spiel und das Hadern mit dem Schiedsrichter - sehr oft auch mit Recht, denn nicht nur das deutsche Team fand die Leistung des spanischen Gespanns unterirdisch - tat sein Übriges.

Belgien erzielte in dieser Phase gleich drei Versuche und in Unterzahl hätte es am Ende noch eng werden können, hätte der belgische Verbinder den letzten Versuch erhöht. Die ungewohnte Favoritenrolle dürfte in Zukunft öfter auf die deutsche Mannschaft zukommen, ob das einem genehm ist oder nicht. Die nötige Coolness unter Druck zu bewahren lässt sich schlecht antrainieren, aber mit der zunehmenden Erfahrung der Schlüsselspieler auf diesem Niveau wird diese zwangsläufig zunehmen. Dass man die WM-erfahrenen rumänische Mannschaft geschlagen hat, beweist allerdings auch, dass Erfahrung wichtig, aber nicht alles ist.

Verlassen konnte sich die deutsche Mannschaft über das ganze Spiel hinweg und vor allem in ihrer schlechten Phase Mitte der zweiten Hälfte auf ihre Gasse. Beide Hakler warfen gut ein und Els, Ferreira und Marks dominierten die Lüfte. Das Gedränge hingegen war eine Lotterie, oftmals mit dem besseren Ende für die Belgier. In dieser Phase hätte Deutschland sich durchaus häufiger auf einen konservativen Spielansatz verlassen können.

 

4. Deutschland entwickelt sich auch spielerisch weiter

Der zweite deutsche Versuch, erzielt von Kapitän Sean Armstrong, war ein Team-Try wie aus dem Lehrbuch. Über fast die gesamte Länge des Spielfelds kombinierte sich Deutschland durch und scheute auch vor dem einen oder anderen Offload nicht zurück. Abschließen konnte den Try Kapitän Sean Armstrong, der heute wieder einmal als Antreiber des deutschen Spiels voran ging.

Insgesamt ist das Spiel der deutschen Mannschaft facettenreicher geworden und Versuche und Punkte zu erzielen, ist mittlerweile kein Manko mehr. Zwei Mal um die 40 Punkte auf dem Konto zu haben spricht für sich. Dennoch hätte Deutschland speziell in Hälfte eins den Deckel drauf machen können, verpasste aber jedoch viele aussichtsreiche Positionen.

Die taktische Variation war gut, neben schnellen Spielzügen auf die Außen sah man ebenso kurze Ankicks die selbst gefangen wurden und auf den Punkt gespielte Box-Kicks und Kerzen. Das Spiel der deutschen Mannschaft wird zusehends ansehnlicher, was auch dem übertragenden Sender Sport 1 künftig mehr Zuschauer einbringen sollte.

 

5. Genau 4126 Zuschauer im Offenbacher Stadion waren ordentlich und die Stimmung war hervorragend, doch diese Mannschaft hat noch deutlich mehr Unterstützung verdient

Kaum jemand, der heute das Spiel der deutschen Mannschaft verfolgt hat, dürfte sein Kommen bereuen. Die Stimmung im Stadion, das Wetter, die zahlreichen Versuche auf dem Feld und natürlich der deutsche Sieg, dem Zuschauer wurde einiges geboten. Die nahezu Verdopplung der Zuschauerzahl im Vergleich zu dem letzten Spiel der DRV XV war ermutigend. Doch wenn die deutsche Mannschaft erneut in Offenbach spielen sollte, muss man weiter an der Motivation in der deutschen Rugby-Community arbeiten. Die Vereine aus der Rhein-Main-Region waren zahlreich vertreten, aber viele prominente Vereine aus der näheren Umgebung waren es nicht. Erst wenn die gesamte deutsche Rugby-Community an einem Strang zieht, wird Rugby in Deutschland so richtig abheben können.

In der kommenden Woche muss das Stadion in Köln voll werden! Die Sitzplätze sind bereits ausverkauft, nun gilt es die wenigen verbliebenen Stehplatz-Tickets zu veräußern. Kommt in die Domstadt und lasst uns diese Mannschaft zum Sieg gegen Spanien schreien! Bringt eure Freunde mit, viele Sportfans in Deutschland sind ebenso Rugby-Fans, wissen es nur noch nicht.

 

Artikel empfehlen
Kommentare (14)add comment

Volker Jesussek said:

3932
Anmerkung zu Punkt 5
Superartikel dem ich sehr gut zustimmen kann. Aber eine Anmerkung zu Punkt 5, zum Zuschauerzuspruch.
Ich habe bereits Karten für das Spiel in Köln und bin mit Freunden dabei, die noch nie beim Rugby waren.
Auf den Eintrittskarten steht Spielbeginn 13.00 Uhr. Auf der Seite "Rugbyworldcup" http://www.rugbyworldcup.com/qualifying/europe steht Spielbeginn 14.00 Uhr localtime. Auf der Seite des DRV http://www.rugbyweb.de/index.php?league=REC steht in Rot Spielbeginn 16.15 Uhr.
Was stimmt denn nun? Unprofessioneller gehts kaum. Alleine diese Unsicherheit ist schon peinlich. Das darf ich schon niemandem erzählen.
Sollte der Spielbeginn nicht tatsächlich um 13.00 Uhr sein war es mit Sicherheit das letzte Mal, dass ich Freunde zum Rugby mitnehmen konnte.
März 05, 2017

Christian Braun said:

3933
Anmerkung zu Punkt 5
Hallo Volker,

Auf der Seite vom "Rugby Europe International Championchips" steht Ankick 16:15
http://www.rugbyeurope.eu/rugby-europe-international-championships-m5-germany-vs-spain

Auf Nachfrage bei Sport1 habe ich folgende Auskunft bekommen:

Spätere Ankickzeit wegen Live-Übertragung
Das Spiel wird aufgrund der TV-Übertragung bei Sport1 nun um 16:15 Uhr angekickt.

Das Programm in Köln sieht dann wiefolgt aus:

ab 12:00 Einlass
13:00 Uhr: Deutschland U16 – Bath Rugby Academy (England)
dazwischen Klüngelköpp LIVE
16:15 Uhr: Ankick Deutschland – Spanien
März 05, 2017

Andreas Müller said:

709
Glücklicher, aber wichtiger, verdienter Sieg!
Es war in Hälfte 1 gut mit anzusehen das sich die deutsche Mannschaft von den kampfeslustigen Belgiern nicht einschüchtern ließ und alles dagegen geworfen hat. So war auch der Traum von einem Bonuspunktsieg greifbar nah, allerdings war man sich offensichtlich viel zu sicher und vergaß das Rugbyspielen in der zweiten Hälfte. Wenn man Thesen aufstellt und Personaldiskussionen anregt, sollten auch passende Alternativen da sein. Ob und inwieweit fehlende Spieler als Unterstützung geltend gemacht werden können, bleibt immer nur eine These. Wichtig zu sehen war allerdings, wenn Leistungsträger, speziell der Hintermannschaft, vom Feld gehen, hat die Mannschaft große Probleme. Eine größere Kulisse für die Spiele der deutschen Rugger wäre sicher wünschenswert, aber dann sollten neben Spielplätzen in ländlichen Regionen auch die "Rugbyhochburgen", die das Zeug zu einem 16ten Mann auf dem Feld haben als Ausrichter fungieren. So schwächt sich der DRV, meiner Ansicht nach, selbst. Es bleibt noch viel zu tun, aber träumt euren Traum bis zur Qualifikation für Japan 2019 und macht alle Fans stolz! Glückwunsch und alle Daumen gedrückt für Köln!! Immer schön munter bleiben!
März 05, 2017

heinrich severin said:

323
heinrich
der ersten hälte von andreas beitrag stimme ich zu. der zweiten weniger, denn auch im wohnzimmer des drv sind die kulissen doch nicht durchweg von beeindruckender zahlen- und stimmungsstärke. zudem ist es doch vernünftig, unseren sport auch in anderen regionen der republik durch die nationalmannschaft zu bewerben. denken wir nur an die länderspiele z.b. in hamburg zurück.

was mich aber viel mehr beschäftigt, ist die frage der freigabe von spielern für länderspiele. sind die vereine verpflichtet, sie für länderspiele wie gestern freizugeben oder nicht? wenn ja, warum wurde dann z.b. auf monsieur tussac verzichtet?
März 05, 2017

Volker Jesussek said:

3932
Anmerkung zu Punkt 5
Hallo Christian,
danke für die Info.
16.15 Uhr ist eine viel bessere Zeit. Jetzt muss es aber auch überall bekannt gemacht werden. Gerade Zuschauer die sonst zum Fußball gehen, sind es nicht gewohnt, dass Anspielzeiten einfach so wegen Liveübertragungen geändert werden. Solche Jungs verlieren wir, wenn die geänderte Zeit jetzt nicht überall, auf allen Rugbyseiten ganz oben eingeblendet wird. Mit dem fetten großen Hinweis "Geänderte Anspielzeit". Es kann nicht sein, dass man erst bei Sport1 anrufen muss.
Leider war die frühe Anspielzeit 13.00 am Samstag für einige meiner Freunde ein Grund, nicht mitzukommen. Warum nicht gleich 16.15 Uhr?
März 05, 2017

TotalRugby Team said:

366
...
Andreas,

die Rugby-Hochburg Hannover war einer der gewünschten Austragungsorte, allerdings entsprechen die verfügbaren Stadien in Hannover nicht den Anforderungen oder den geforderten und mit den Sponsoren vereinbarten Standards (Stichworte: TV-Übertragungen, Stadion-Infrastruktur, Logen, überdachte Sitzplätze, Parkplätze, befestigte Stehplätze, etc.).

Das gleiche gilt im Übrigen leider auch für Berlin (hier ist ausdrücklich von verfügbaren Stadien, insbesondere während der Fußballsaison, die Rede). Entsprechende Anfragen wurden Seitens des DRV vorgenommen und intensive Verhandlungen mit Kommunen, Stadionbetreibern und Vereinen geführt.

Es ist nicht immer alles so einfach wie es auf den ersten Blick scheint.
März 05, 2017

Matthias Hase said:

381
...
Heinrich Severin, deine Frage zur Abstellung der Spieler in Frankreich hat dir TR zu deinem vorherigen Kommentar zu einem anderen Text beantwortet.

Was den Spielort betrifft, waren Offenbach und FfM von der Lage her perfekt. Leider konnte der gemeine Sportfan der Rhein-Main-Region wiederholt nicht zum Stadionbesuch animiert werden. Woran es lag, dürfen gerne andere analysieren
Weitere Spielorte sind mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen sehr begrenzt. Da muss man sich eher an Fußball-Standorte mit Stadien von bis zu 20k Fassungsvermögen orientieren.
März 05, 2017

heinrich severin said:

323
danke,
lieber matthias. ich hoffe, ich finde die antwort diesmal.
März 05, 2017

tim spengler said:

März 05, 2017

Andreas Müller said:

709
Spielorte für Rugby
@ Totalrugby: Leider kämpfen wir gegen den Fussball hier auf verlorenen Posten, aber es gibt sicher die Chance an verschiedenen Knotenpunkten in Deutschland die umliegenden Einzugsgebiete zu aktivieren. Wir müssen die Euphorie nutzen und ummünzen mit dem nötigen Erfolg! Weitere Stadien für mögliche Spielorte gibt es hier: http://www.stadionwelt.de/sw_s...eutschland
Und wenn wir erst für den Worldcup qualifiziert sind, reißen sich die Städte um unsere Länderspiele. Glück auf!
März 05, 2017

Walter Sill said:

334
...
Nach meiner Rechnung müsste die Tabelle für die WM - Qualifikation jetzt so aussehen:

1. Rum 3 201 10P 81:54 + 27
2. Deu 2 200 8P 75:67 + 8
3. Spa 2 101 4P 19:19 0
4. Rus 3 102 4P 41:64 - 23
5. Bel 2 002 2P 47:59 - 12
März 06, 2017

Thomas Kurth said:

840
Gratulation an Team XV
Auch von mir einen Glückwunsch zum hart umkämpften Sieg gegen Belgien.

Ich stimme ebenfalls nicht ganz in die Lobeshymnen ein, die hier z. T. intoniert werden.

Ich bin froh, dass Rugbyspiele nur 2x40 Minuten dauern. Fünf Minuten länger und wir hätten das Ding noch vergeigt.
Besonders verwundert hat mich die TV- Berichterstattung dahingehend, als kurz vor Schluss der zu diesem Zeitpunkt glücklich hohe Vorsprung von 13 Punkten verteidigt werden musste und dass es mit einem erhöhten Versuch der Belgier nur noch sechs Punkte Vorsprung gewesen wären, immer noch von einem Offensiv- Bonuspunkt geträumt wurde. Es wurde offensichtlich gar nicht bemerkt, dass D auf dem Zahnfleisch ging und nur noch reagiert hat wie ein angezählter Boxer.

Nach dem letzten Versuch der Belgier wurde für mich ebenso unverständlich, auf der anderen Seite auch konsequent weitergeleugnet, auch nicht die Wichtigkeit der vergebenen Erhöhung unterstrichen.

Lasst uns froh sein, dass diese bärenstarken Belgier geschlagen wurden und trauert auf keinen Fall dem Bonuspunkt nach.

Nachdem die Belgier in der zweiten Halbzeit drei neue, mindestens gleich gute, eher stärkere Stürmer eingewechselt hatten und D nicht ebenso reagiert hat (reagieren konnte??), zeigte sich die fehlende Breite in Deutschlands Kader an diesem WE.

Anyway, gut gekämpft, Glück gehabt, da ich die erste Hälfte auch nur zu Beginn und zum Ende als überlegen sah, die zweite ging dann nahezu komplett an die Belgier, nachblickend sind mir lediglich zwei Konter unserer Jungs in Erinnerung, die zum Glück zu stark erhöhten Versuchen führten.

Erholt Euch und denkt nächste Woche dran, Ihr könnt Geschichte schreiben.

P.S.: Schiri war echt Grotte. Machen sich auch sofort Verschwörungstheorien in meinem Hirn breit.

Thomas Kurth
März 06, 2017

Walter-Holger Gebhardt said:

3931
@ Thomas
Thomas: ich kann Dir nur bedingt zustimmen. Die erste HZ war m.E. seitens der Deutschen XV überragend gespielt. Das Spiel fand nahezu in der belgischen Hälfte statt, die Hintermannschaft spielte überzeugender als in den Spielen zuvor, die Verteidigung war ebenfalls deutlich verbessert. Allerdings fand ich einige Aktionen des deutschen Teams überhastet und Bälle wurden leichtfertig aus der Hand gegeben, ich denke hier an die misslungenen Überkicks, in den Rucks fehlte die Reaktionsschnelligkeit, die entstandene Basis wurde nicht klar genug abgesichert, manche Bälle wurden zu langsam gespielt. Tenor der ersten kritischen Reflektion der Spieler nach dem Abpfiff und auch der Ansage in der Pause war wohl auch dahingehend. Nicht als Team und zu sehr die eins gegen eins Entscheidung gesucht zu haben. In HZ zwei hat sich das Team die Verschleppungstaktik der Belgier aufdrücken lassen und hatte keine Mittel darauf zu reagieren, einige Aktionen waren dann auch übermotiviert und eröffneten den Belgiern gute Angriffsmöglichkeiten. Die körperliche Robustheit der Belgier und das entsprechend darauf ausgelegte Spiel hat das noch begünstigt. Ob ich die fehlenden Möglichkeiten dann entsprechend sicher zu reagieren in der fehlenden Kadertiefe oder in der Unerfahrenheit der Mannschaft in solchen Situationen sehe weiss ich nicht wirklich. Überzeugend war das Spiel in der 2. HZ, wenn schnell und offen gespielt wurde. Die beiden Versuche kamen so zustande. Das war sehr effektiv und habe ich lange nicht bei einer deutschen Mannschaft gesehen.

Wie das Team auf die Schiedsrichterentscheidungen reagiert hat nötigt mir Respekt ab! Ich kann Deinen letzten Satz verstehen und wäre gerne Mäuschen im Nachgespräch/der Beurteilung des Schiriteams gewesen. Live im Stadion war ich doch sehr erstaunt über manche Entscheidungen, nach Betrachtung der Aufzeichnung habe ich immer noch Erklärungsbedarf und hätte gerne die Möglichkeit gehabt für manche Situationen eine neutrale Beurteilung zu bekommen. Das Spiel gegen die Spanier wird sicher nicht leichter, bleibt abzuwarten , wie die Mannschaft mit der nun erreichten Situation umgeht und umgehen kann. Nichtsdestotrotz freue ich mich, für die Spieler, über die zwei Siege und über die Möglichkeit Rugby in einem so professionellen und ansprechenden Umfeld sehen zu können.


März 06, 2017

Andreas Koch said:

3858
Gratulation und Lesetip
Auch von mir ganz herzliche Glückwünsche an Team, Stab und Fans. Auch wenn es am Ende arg spannend wurde, tolle Leistung, toller Kampf.

Hier ein sehr schöner und lesenswerter Artikel aus Irland. Die wiessen wovon sie schreiben.

http://www.the42.ie/germany-belgium-rugby-europe-championship-3270214-Mar2017/

sportliche Grüße

Andreas Koch



März 06, 2017

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Samstag, 4. März 2017 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

Top Try Scorer - REC Division 1A

Julen Goia Iriberri (ESP)   4
Kehoma Brenner (DRV)   3
Zurab Zhvania (GEO)   3
Adrian Apostol (ROM)   3
Guillaume Rouet (ESP)   3

gesamte Tabelle

Conversions - REC Division 1A

Bradley Linklater (ESP)   6
Valentin Calafateanu (ROM)   6
Dan Snee (ESP)   4
Ramil Gaysin (RUS)   4
Lasha Khmaladze (GEO)   4

gesamte Tabelle

Penalties - REC Division 1A

Merab Kvirikashvili (GEO)   9
Pedro Bettencourt Avila (POR)   8
Valentin Calafateanu (ROM)   5
Ramil Gaysin (RUS)   4
Chris Hilsenbeck (DRV)   4

gesamte Tabelle

Yellow Cards - REC Division 1A

Shalva Sutiashvili (GEO)   1
Duarte Marques (POR)   1
Jaime Nava (ESP)   1
Mathieu Visensang (ESP)   1
Giorgi Nemsadze (GEO)   1

gesamte Tabelle

Red Cards - REC Division 1A

honeypot@totalrugby.de
Advertisement