Pierre Faber von der RG Heidelberg soll nach seiner Verletzung dem Gedränge seiner Mannschaft wieder die zuletzt vermisste Stabilität verleihen - (c) Sebastian Wagener
Der plötzliche Wintereinbruch scheint überstanden und es sieht so aus, als könnte am kommenden Wochenende wieder aller Orten um das Lederei gekämpft werden. Nachdem die Hälfte der Saison absolviert wurde, beginnt für die Teams von Rang 1-5 das hektische Hauen und Stechen um die 4 Play-Off Plätze. TotalRugby wagt natürlich auch diesmal einen Ausblick auf den kommenden Spieltag.
RK Heusenstamm : DRC Hannover
Samstag, 29 November 14:30 Uhr
Der RK Heusenstamm war am letzten Wochenende ganz nah dran, einem der Großen ein Bein zu stellen. Die jungen Füchse zeigten sich von der ersten bis zur 80. Minute auf Augenhöhe mit den favorisierten Löwen, doch leider war das Spiel nicht nach 80 Minuten sondern erst ein paar Minuten später beendet, so blieb es für die wackeren Gäste nur ein Trostpunkt. Allerdings ist die Tatsache, dass das Ergebnis nicht so ausfiel, wie es sich die Füchse gewünscht hätten, mit Sicherheit nicht dem aus ihrer Sicht etwas verspäteten Abpfiff von Schiedsrichter Reinecke geschuldet, sondern viel mehr der Jugend und dem damit einhergehenden Ungestüm im Team der Hessen. Das Motto des Rugbyklubs – „Angriff ist die beste Verteidigung“ – erwies sich nicht als sonderlich hilfreich, statt das Spiel durch clevere Kicks in die Hälfte der Löwen zu verlagern, suchten die Mannen vom Martinsee ausnahmslos die Flucht nach vorne, es wurde wirklich jeder Ball gespielt. Wenn sie dann einen ihrer Bälle in der eigenen Hälfte vertändelten, warteten die geduldigen Löwen nur darauf, dass die Füchse einen Regelverstoß begingen, welchen Thorsten Wiedemann dann kaltblütig zu Punkten für sein Team nutzte. Das zweite große Manko war das Gassespiel der Heusenstammer, nachdem der mit 207 cm längste Spieler der Bundesliga Martin Förtsch nicht zur Verfügung stand, war Benoit Grob der einzige nominelle Fänger, leider waren aber sowohl die Bewegungen an der Gasse viel zu durchsichtig, als auch die Leistung der Einheit aus Fänger und Lifter alles andere als optimal, folgerichtig kam es hier zu zahlreichen Ballverlusten und auch am angeordneten Gedränge hatten die Löwen ein enormes Übergewicht, welches sie auch geschickt zu nutzen wussten.
Aber jetzt zu den positiven Dingen (und die überwogen deutlich), die Verteidigung der Heusenstammer Stürmer im offenen Spiel war beeindruckend, Nummer 8 Bart Karalus zeigte eine beeindruckende Leistung und ist eine echte Verstärkung für die Grün-Rot-Weißen, Dennis Walger zeigte eine tolle Partie als Schluss und ist in dieser Form mit Sicherheit ein Kandidat für die DRV XV, der pfeilschnelle Bevan Gray, ist – wenn er richtig in Szene gesetzt wird – kaum zu stoppen, allerdings offenbart er immer wieder Schwächen in der Verteidigung, weswegen er auf Außendreiviertel auch besser aufgehoben ist, als als Schlussspieler. Und das Heusenstammer Team ist so talentiert, dass da noch sehr viel Luft nach oben ist. Trainer Jens Steinweg wird mit Sicherheit die Partie gegen die Löwen gut analysiert und damit begonnen haben, die Schwächen am Gassespiel auszumerzen – die vermutlich schneller zu beheben sind, als die fehlender Kraft geschuldeten Defizite im Gedränge – wenn ihm dies gelungen ist und Kapitän Markus Walger seine Mannen dazu bringt, in brenzligen Situationen etwas besonnener zu agieren, damit man sich nicht so viele Straftritte in der eigenen Hälfte einhandelt, können die Heusenstammer gegen die Gäste aus Hannover die so ungeliebten Play-Down Plätze vorerst endgültig aus ihren Gedanken vertreiben und ihren Blick weiter nach vorne richten.
Der DRC wird sich wünschen, dass im bitterkalten Winter so viele Spiele wie nur irgend möglich ausfallen. Schließlich sind ihre Spieler von den Fidschiinseln nicht dafür bekannt, bei winterlichen Temperaturen allzu gerne dem Spiel mit dem ovalen Lederei zu frönen. Doch für die Partie gegen den RK Heusenstamm kann zumindest wieder mit einem Mitwirken des famosen Innen- und Außendreiviertels Vivile („Billy“) Dakunimata gerechnet werden. Der kräftige Soldat der britischen Armee hat durch seine tollen Leistungen in der letzten Saison auch einen Platz im Team von Lofty Stevenson und Rainer Kumm bei den Hannover 7s ergattert, konnte dann aber auf Grund einer fehlenden Spielgenehmigung für DRV Teams doch nicht eingesetzt werden. Der erfahrene Hakler Michael Dörries hat das spielfreie Wochenende gut genutzt und seine Schulterverletzung überwunden. Auch die anderen Deutschen im Team der Grünen sind einsatzbereit und auch die zahlreichen Briten in Diensten des Deutschen Rugby Clubs sind am Start, lediglich der erfahrene zweite Reihe Stürmer Ian Oates ist zur Zeit in England und es ist nicht sicher, ob er es rechtzeitig von der Insel zurück an den Martinsee schafft. Dafür wird womöglich Nathaniel Kenrick, seines Zeichens ebenfalls bei der britischen Armee und Sohn des Coaches der Hannoveraner, sein Debüt in der ¾-Reihe der Niedersachsen geben. Die Partie gegen den RK Heusenstamm muss aus Sicht des DRC unbedingt gewonnen werden, will man die ungeliebte Teilnahme an den Play-Downs noch verhindern. Doch die Vorbereitung auf die Partie lief alles andere als optimal, auf Grund des starken Schneefalls in Niedersachsens Landeshauptstadt war an ein Training auf dem Platz nicht zu denken und das alternative Lauftraining hält zwar fit, aber zur direkten Vorbereitung auf eine Bundesligabegegnung ist es nicht unbedingt tauglich. Doch die erfahrenen Recken der Hochdeutschen wissen wie sie gegen das junge Team der Gastgeber agieren müssen, der erfahrene und kräftige Sturm muss es richten. Die beiden Haudegen und Ex-Nationalspieler auf der ersten Sturmreihe, Wendland und Tyumenev, müssen genauso funktionieren wie das jahrelang so gefürchtete Paket der Grünen, denn in einem offenen Schlagabtausch der Hintermannschaften werden die Mannen mit dem Drachen auf der Brust keine Chance gegen die pfeilschnellen Jungspunde vom Martinsee haben.
TotalRugby Prognose: Das Hinspiel in Hannover konnte der RK Heusenstamm mit 35:20 für sich entscheiden und nach dem bisherigen Saisonverlauf sind die Füchse auch an diesem Wochenende gegen den DRC Hannover favorisiert. Die Hannoveraner verfügen zwar über einen starken Sturm, haben aber auswärts in dieser Saison noch nicht so besonders viel auf die Reihe gebracht. Daher sind die Füchse klarer Favorit in dieser Begegnung, der RKH schlägt die Niedersachsen mit 27 Punkten Vorsprung.
Heidelberg RK : TSV Handschuhsheim
Samstag, 29. November 15 Uhr
keine Prognose
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SC 1880 Frankfurt : RK 03 Berlin
Samstag, 29. November 15 Uhr
Viel wurde in der letzten Woche über den SC 1880 Frankfurt gesprochen, dabei ging es weniger um die Leistungen auf dem Sportplatz, als um die Verfehlungen eines gegnerischen Spielers im Spiel gegen das übermächtige Team aus der Bankenmetropole. Sportlich haben die Frankfurter momentan nur wenig zu fürchten. Im Spiel gegen den Berliner RC, welches nur mit 2 deutschen Spielern begonnen wurde (u.a. saß auch der deutsche Nationalspieler Rolf Wacha auf der Bank), konnte der Meister schon nach nur 20 Minuten seine leistungsstarken Profis zum Verschnaufen vom Spielfeld nehmen, um den zahlreichen aktuellen oder ehemaligen Frankfurter Nachwuchsnationalspielern etwas Einsatzzeit in der höchsten deutschen Spielklasse einzuräumen, dass der ein oder andere Gegner solch ein Vorgehen als Demütigung empfindet, soll Verfehlungen wie die des inzwischen reuigen Berliner Spielers in keinster Weise beschönigen, könnte sie aber zumindest in Ansätzen erklären. Das Heimspiel gegen den Liganeuling aus der Hauptstadt wird für die Frankfurter Profis nicht viel mehr als ein besseres Trainingsspiel und es wird Frankfurts rugbybesessenem Trainer Phil „Lofty“ Stevenson mit Sicherheit die Chance geben, einige Spieler aus dem 2. Glied etwas am Erfolg der „Profittruppe vom Main“ teilhaben zu lassen. Stevenson sind einige der Schlüsselspieler in Reihen der Berliner bestens bekannt, schließlich stellte der RK 03 bei der U21 Europameisterschaft zahlreiche Spieler für die DRV U21, deren Trainer Stevenson war. Frankfurts wuchtiger und zugleich enorm spielstarker Innendreiviertel Marcus Seuseu ist nicht nur auf Grund seiner 3 Versuche in der Begegnung gegen den Berliner RC der hartnäckigste Verfolger von Handschuhsheims Alexander Pipa in der netzdruide.com – TotalRugby Bundesliga Top Try Scorer Wertung, die Partie gegen den RK 03 war es auch, die Pipa in der Wertung soweit enteilen lies, damals gelangen dem Handschuhsheimer Mittelbock nämlich sensationelle 6 Versuche, eine Marke, die Seuseu vermutlich nicht erreichen wird, aber bei seiner derzeitigen Form ist der Rastamann mit maorischen Wurzeln auch gegen die unerfahrenen Ostberliner immer für den ein oder anderen Versuch gut. Ein anderer Spieler, den die Zuschauer an der Feldgerichtsstraße am Samstag besonders im Auge behalten sollten, ist Frankfurts kräftiger Außendreiviertel Ben Brierley, der junge Brite ist schon seit geraumer Zeit für den SC 1880 aktiv und auch er erzielte gegen den BRC 3 Versuche, zudem könnte er schon in Kürze für die DRV XV spielberechtigt sein, weswegen mit Sicherheit auch der Trainerstab des DRV schon auf ihn aufmerksam geworden sein dürfte.
Der RK 03 Berlin wird in ähnlicher Formation wie beim letzten Bundesligaspiel auflaufen. Das bedeutet zum einen, dass die Schwarz-Gelben weiterhin ihre hochtalentierten jungen Spieler aufs Feld schicken werden, allen voran den blutjungen Außendreiviertel Konstantin Lorenz, der bisher erst eine Bundesligabegegnung bestritten hat. Nicht mitwirken werden hingegen die Gebrüder Gibard, Verbinder Frederic Gibard laboriert an einem Muskelfaserriss und wird daher in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen und auch sein erst 18-Jähriger Bruder Sébastien, der bisher eine tolle Saison gespielt hat, wird den Gästen nicht zur Verfügung stehen. Ebenfalls nicht dabei sein wird der zu Saisonbeginn neuverpflichtete US-amerikanische Gedrängehalb Remi Williams und der englische Prop Jonathan Malings, die beide wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, weil sie dem Team der Ostberliner keine entscheidenden Impulse geben konnten, sowie der routinierte Innendreiviertel Carsten Gedra. Große Siegeschancen rechnen sich die Berliner beim Deutschen Meister nicht aus, so Max Joachim. Allerdings hoffen sie, dass die beiden Innendreiviertel Benny Ullrich und Falk Duwe ihre tollen Leistungen aus dem Hinspiel wiederholen können, damals hatten die beiden Frankfurts Marcus Seuseu über weite Strecken der Partie hervorragend im Griff. Außerdem wollen sich die Berliner nicht nur auf’s Verteidigen beschränken, sondern ihrerseits ihr Heil im Angriff versuchen, schließlich kann man den Meister nur ärgern, wenn man ihn fordert. Außerdem besteht aus Frankfurter Sicht mit Sicherheit die Gefahr, dass sie den Tabellenvorletzten unterschätzen. Die sympathischen Aufsteiger wären gut beraten, sich in Frankfurt nur aufs Rugbyspielen zu konzentrieren, hier ist es vor allem an ihrem Spielertrainer Christian Lill, seinen Mannen mit gutem Beispiel voranzugehen, bisher ist es der Trainer der Deutschen U18 Nationalmannschaft, der für sich die meisten gelben Karten beim Aufsteiger beansprucht, außerdem liegt sein Team auf dem unrühmlichen 2. Platz in der Kartenwertung der Liga.
TotalRugby Prognose: Die jungen Berliner legten im Hinspiel gegen den Meister Frankfurt einen vielversprechenden Start in der 1. Bundesliga hin und auch wenn die Partie mit 7:44 verloren ging, war abzusehen, dass der Aufsteiger das Zeug dazu hat, in der Spitzenklasse des Deutschen Rugbys zu bestehen. Am Wochenende sind die Hauptstädter wieder an der Feldgerichtsstraße zu Gast, wo sie beim Aufstiegsspiel gegen den ASV Köln den größten Erfolg in der jüngsten Vereinsgeschichte verbuchen konnten, doch diesmal wird in Mainhattan nicht viel zu holen sein für die Truppe von Christian Lill. Der SC 1880 wird seinen höchsten Saisonsieg einfahren und die Gäste mit mehr als 80 Punkten an Bord wieder vom Main an die Spree entsenden.
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RG Heidelberg : SC Neuenheim
Sonntag, 30. November 2008
Die ersten 6 Spieltage war die RG Heidelberg ungeschlagen in der Liga, dieses Kunststück gelang keinem anderen Team und aus Sicht der “Orange Hearts” hätte es auch noch ewig so weiter gehen können, doch dann setzte es zwei Niederlagen in Folge. Bei der letzten Niederlage gegen den Endspielgegner der letzten zwei Jahre, den SC 1880 Frankfurt, waren die Orangenen erstmals in den vielen Duellen zwischen den beiden Spitzenmannschaften der vergangenen Spielzeiten absolut chancenlos gegen die Frankfurter Profitruppe. Im Sturm wog der Ausfall von Prop Pierre Faber so schwer, dass das bisher so starke Gedränge der Rudergesellschaft vom Meister nach allen Regeln der Kunst dominiert wurde und die auch schon in den ersten Saisonspielen etwas wacklige Kickverteidigung des Vizemeisters erwies sich auch gegen die 80er neuerlich nicht als sonderlich sattelfest. Das Team von Thomas Kurzer knabbert immernoch an den hochkarätigen Abgängen der letzten Saison, schließlich mussten mit Oliver Stock, Steffen Thier, Christopher Weselek und Tim Kasten gleich 4 Nationalspieler ersetzt werden. Doch in der 1. Pokalrunde gegen den RK 03 Berlin meinte man doch langsam die Handschrift des neuen Steuermanns der Rudergesellschaft erkannt zu haben. Der Sturm präsentierte sich weniger statisch und erzielte zahlreiche Versuche. Allen voran der junge Prop Mohammad Kabir, er spielt ohnehin eine hervorragende Saison und erzielte gegen die Berliner gleich 3 Versuche. In dieser Form ist der ehemalige Sportsoldat mit Sicherheit ein Kandidat für die DRV XV und im direkten Duell mit Neuenheims Nationalprop Christian Baracat erhält er eine 1. Chance, dem Bundestrainer Mark Kuhlmann sein Leistungsvermögen unter Beweis zu stellen. Sicherlich wird auch der von Kuhlmann und Finsterer vor der Begegnung gegen Spanien ausgemusterte Flanker Kehoma Brenner Kuhlmann seinen Wert unter Beweis stellen wollen, so er seine Grippe rechtzeitig überwindet, um im Derby gegen die Blauen mitwirken zu können. Ansonsten sind bei der RG Heidelberg fast alle Mann an Bord, Außendreiviertel Nexhmedin Collaku ist noch leicht angeschlagen und absolvierte diese Woche nur leichtes Lauftraining, 2. Reihe Stürmer Christoph Hug ist ebenfalls leicht grippekrank, wird sich aber das Spiel ebenso wenig entgehen lassen wollen, wie der leicht angeschlagene Kämpfer Jeff Tigere. Definitiv wieder mit von der Partie wird der bei den beiden Niederlagen so schmerzlich vermisste Prop Pierre Faber sein, Faber ist seit seinem Wechsel von Straßburg nach Heidelberg schnell zum Publikumsliebling am Harbigweg avanciert und wird mit seiner gewaltigen Kraft den Neuenheimer 1. Reihe Stürmern mit Sicherheit wieder einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Um aber den Überraschungserfolg aus dem Hinspiel wiederholen zu können, dürfen sich die Gastgeber nicht wieder durch fahrlässige Rückraumverteidigung in den ersten Spielminuten einen Rückstand einfangen, denn sonst ist es gegen die mit zahlreichen Spitzenspielern gespickte Truppe von der anderen Neckarseite nahezu unmöglich, den Platz als Sieger zu verlassen.
Letzte Woche wollten die Neuenheimer eigentlich ihre peinliche Niederlage in der 1. Runde im Pokal gegen 2. Liga Nord Spitzenreiter 78 Hannover / 08 Ricklingen ausmerzen. Doch Petrus machte den rachelustigen Königsblauen einen jähen Strich durch die Rechnung. Doch ganz traurig dürfte das Trainerduo Kuhlmann/Vigh über diesen Umstand nicht gewesen sein, so blieb mehr Zeit, den neuen Speedstar im Team der Neuenheimer, Zimbabwes 7s Nationalspieler Mansah Sita, komplett ins Team zu integrieren und ihn mit den Spielzügen vertraut zu machen. Die Anzeichen stehen gut, dass der junge Afrikaner sich als Volltreffer erweist und wenn er seine “Kälteprobe” am Sonntag ohne Frostbeulen übersteht, wird den jungen Mann in der Bundesliga so schnell nichts mehr schocken können. Die 1. Reihe des SCN hat seit vielen Jahren Nationalspieler wie am Fließband produziert (Gottermeier, Mainzer, Widiker, Trick und zuletzt Baracat) und ist zu Recht eines der Herzstücke des Spiels des Meisters der Jahre 2003 und 2004. Die Spieler mit der Rückennummer 1-3 werden auch am Sonntag spielentscheidend sein, denn auf der anderen Seite des Gedränges wartet ebenfalls eine sehr kräftige Sturmreihe und es wird interessant zu beobachten sein, wer in diesem Duell die Oberhand behalten wird. Doch gegen den Vizemeister werden sich die Blauen vermutlich gar nicht allzu sehr auf ein Kräftemessen im Sturm einlassen wollen, denn weder im Gedränge noch an der Gasse werden sie sich deutliche Vorteile ausrechnen. Stattdessen werden sie die junge Hintermannschaft der Gastgeber als Schwachstelle ausgemacht haben. Schon in der Hinrundenpartie zwischen den beiden Teams versuchten der Sportclub immer wieder, den Kanal des jungen RGH Verbinders Fabian Heimpel zu attackieren und auch diesmal werden sie versuchen, den Matchwinner der ersten Partie permanent unter Druck zu setzen. Zusätzlich werden sie mit hohen Kicks im Rückraum der Orangen für Verwirrung sorgen wollen. Vermutlich wird Verbinder Lars Eckert, der jüngst seinen Stammplatz in der DRV XV für Thorsten Wiedemann räumen musste, auch bei Neuenheim nicht mit der Rückennummer 10 auflaufen, der bärenstarke Verteidiger wird vielmehr dazu genutzt werden, den quirligen Innendreiviertel der Gastgeber Edemore Takaendesa zu stoppen. Stattdessen wird Shaun Smit als Verbinder das Angriffsspiel der Neuenheimer ankurbeln, da beide in letzter Zeit nicht sonderlich glücklich mit ihren Kicks zu den Goalstangen waren, bleibt abzuwarten, wer diese wichtige Aufgabe gegen die Rudergesellschaft übernehmen wird.
TotalRugby Prognose: Der SC Neuenheim hat schon relativ lange nicht mehr gegen die RG Heidelberg gewonnen und noch länger zurück liegt der letzt Sieg der Königsblauen am Harbigweg. Das Hinspiel konnte die RGH noch mit 28:23 für sich entscheiden. Jedoch werden Mark Kuhlmann und Ladislaus Vigh werden ihre Mannen perfekt auf die richtungweisende Partie gegen den Vizemeister eingestellt haben, schließlich muss sich, wer am Sonntag den Platz als Verlierer verlässt, in Sachen Play-Offs erstmal hinten anstellen. Daher stehen diesmal die Vorzeichen anders, zumal die Neuenheimer auf Wiedergutmachung sind und die Orangenen zuletzt in der Liga sichtbar strauchelten. Daher gewinnt der SC Neuenheim mit 9 Punkten.
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