Super Rugby is back: Der weltbeste Vereinswettbewerb geht in die neue Saison
Geschrieben von TotalRugby Team
Mittwoch, 22. Februar 2017
Beauden Barrett und die Hurricanes schicken sich an, ihren Titel zu verteidigen. Foto (c) Hurricanes Instagram
So manch ein Rugby-Fan, mitten im langen nasskalten europäischen Winter, wird sich heimlich auf die schnellen Plätze in der warmen Süd-Hemisphäre sehnen. Statt dem zwanzigsten Box-Kick von einem englischen Gedrängehalb lieber einen 80-Meter-Sprint von einem All Black zu sehen. Die gute Nachricht ist: Das Warten hat ein Ende, bereits an diesem Donnerstag startet die neue Super Rugby Saison.
Titelverteidiger Hurricanes aus der neuseeländischen Hauptstadt Wellington werden in einer Saison, die unter besonderen Vorzeichen steht, die Gejagten sein. Denn im kommenden Juni werden in Neuseeland die besten Spieler der Nordhemisphäre - vereint in der Auswahlmannschaft der British and Irish Lions - zu Gast sein. Für Spieler im Dunstkreis der All Blacks ist dies eine einmalige Chance, denn in den Duellen mit den Lions werden Legenden geboren. Nur einmal alle zwölf Jahre bietet sich neuseeländischen Spielern diese Chance. Somit wird der diesjährige Super Rugby Wettbewerb zu einer Art Ausscheidungswettbewerb werden um die begehrten Plätze im All Blacks Kader für die drei Spiele gegen die Lions.
Die Favoriten
In den letzten Jahren haben die neuseeländischen Mannschaften den Wettbewerb dominiert und auch in diesem Jahr scheint diese Entwicklung nicht aufzuhören. Denn besagte Lions-Tour dürfte vielen Kandidaten noch einen zusätzlichen Motivationsschub geben. Beim Titelverteidiger Hurricanes wird der sensationelle All Blacks Verbinder Beauden Barrett künftig zusammen mit seinem Bruder Jordie spielen. Der ebenso vielseitig in der Hintermannschaft einsetzbare jüngere Barrett hatte bis jetzt in der Akademie der Crusaders gespielt und für die Mitre 10 Mannschaft der Provinz von der Südinsel gespielt. Genau wie sein berühmterer Bruder verbindet Jordie Spielübersicht, Geschwindigkeit und einen tödlichen Step. Wie sich die beiden Barretts auf dem Feld optimal einsetzen lassen bleibt abzusehen. Ein weiterer spektakulärer Transfer ist der von Sonny Bill Williams, der nach seiner Siebener-Auszeit für Olympia nun für die Auckland Blues auflaufen wird. Der wohl berühmteste Spieler der All Blacks wird der aufstrebenden jungen Mannschaft von Trainer Tana Umaga eine Leitfigur geben. Diese ist aber auch bitter nötig, da die Blues in den letzten Jahren chronisch erfolglos waren. Die traditionell stärkste neuseeländische Mannschaft Crusaders musste neben dem Abgang von Coach Blackadder nach Bath weitere hochkarätige Abgänge verkraften. Mit Nemani Nadolo, Ben Volavola und Andy Ellis fehlen der Mannschaft aus dem Süden des Landes der beste Versuche-Sammler, sowie der Neuner und Zehner der Vorsaison.
Warum man Super Rugby lieben muss: Spielfluss, spektakuläre Versuche und der offensive Spielstil
Australiens bester Mannschaft im Vorjahr, die Brumbies aus der Hauptstadt Canberra, droht eine ganz schwierige Saison. Mit David Pocock, Joe Tomane, Matt Toomua und Kapitän Stephen Moore gehen gleich vier absolute Leistungsträger den Sieger der australischen Konferenz im Vorjahr. Kapitän Moore wird zu seinem Heimatklub, den Queensland Reds aus Brisbane zurückkehren. Die Reds, deren schleichender Verfall seit dem Titel 2011 nun endlich gestoppt werden soll, haben in der Sommerpause erstaunlich gut rekrutiert. Neben Rückkehrer und Wallabies Kapitän Moore werden zwei weitere Leistungsträger aus der goldenen Ära des Vereins wieder in Ballymore beheimatet sein. Der exzentrische Verbinder Quade Cooper, sowie der talentierte Rotschopf in der dritten Sturmreihe Scott Higginbotham sollen den Verein aus der Hauptstadt Queenslands wieder zu alter Größe führen. Die Waratahs aus Sydney konnten mit Sekope Kepu ihren Anker im Gedränge zurückholen, während mit Kurtley Beale einiges an Spielwitz verloren gegangen ist. Dennoch haben die Tahs einen starken Kader beisammen und dürften erneut ein Playoff-Kandidat seien.
In Südafrika dürften weiterhin die Vorjahresfinalisten aus Johannesburg, die Lions, der Anwärter auf den Konferenz-Sieg sein. Nachdem die Bulls gerade im Sturm einen größeren Aderlass verkraften mussten und die Stormers ebenso mehr Abgänge als Zugänge zu verzeichnen hatten, dürften die spielfreudigen Lions ihre Festung Ellis Park weiter verteidigen. In der vergangenen Saison, in der sich die Mannschaft von Johan Ackerman erst im Finale den Hurricanes geschlagen geben musste, machten die Lions ihre auf 1.700 Meter Seehöhe gelegene Heimstätte wieder zu einer gefürchteten Auswärtsfahrt. Zuvor hatten die Lions über Jahre hinweg in den unteren Regionen des Super Rugby Wettbewerbs dahingesiecht.
z.B. Sergio Parisse
Ohne jetzt spitzfindig sein zu wollen, aber die British & Irish Lions sind nicht synonym mit den "besten Spielern der Nordhemisphäre".
Februar 22, 2017
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 22. Februar 2017 )