Training mit einer Legende: Südafrikas ehemaliger Kapitän Frankie Horne (in blau) gibt der deutschen Mannschaft Anweisungen.
Es sind keine 50 Tage mehr bis zum alles überschattenden Ziel der DRV VII, den Hong Kong Sevens und damit die potenzielle Qualifikation für die Sevens World Series. Um an diesem Ziel zu arbeiten befindet sich die deutsche Siebener-Mannschaft momentan im Trainingslager in Kapstadt. Ein knallhartes Trainingsprogramm, ein Mini-Turnier und die Trainingsarbeit mit einer Siebener-Legende. Die deutsche Nationalmannschaft macht gerade wichtige Schritte auf dem Weg nach Hong Kong.
Für den neuen Nationaltrainer Chris Lane, der neben Chad Shepherd künftig die deutsche Mannschaft gleichberechtigt betreut, war es die erste große Tour. Ebenso mit an Bord ist der neue Leistungssportreferent Andi Eckert, sowie der Heidelberger Stützpunkttrainer Max Pietrek. Verstärkt wurde das Trainerteam in den letzten Tagen vom ehemaligen Kapitän der südafrikanischen Siebener-Auswahl, Frankie Horne.
Der 33-jährige Südafrikaner hatte nach neun Jahren in den Farben seines Landes und 60 World Series Turnieren seine Karriere im Vorjahr beendet. Hornes schier unendlicher Erfahrungsschatz wird den deutschen Siebener-Jungs in der Vorbereitung auf Hongkong, wo Anfang April erstmals die World Series Qualifikation gelingen könnte, eine wertvolle Stütze sein. In detaillierten Einheiten unter der spätsommerlichen Sonnen Kapstadts wurde an Gasse, Gedränge, Tackle- und Ruck-Arbeit gefeilt.
Für Nationaltrainer Lane ist das Camp unter perfekten Trainingsbedingungen auch wichtig um den Fokus in der Mannschaft zu verbessern: „Abseits von all den Ablenkungen daheim können wir uns völlig fokussieren. Für die Spieler ist es ausserdem gut als Mannschaft zusammenzukommen, was dem Team-Building zuträglich sein wird.
Frankie Hornes Involvierung empfindet Lane als „Privileg“ und betont zugleich Hornes „unendlichen Erfahrungsschatz in Sachen Gedränge und Kontaktpunkt.“ Zur Halbzeit des Trainingslagers ist Lane derweil äußerst zufrieden mit dem Einsatz der deutschen Jungs. Bis zu drei Einheiten pro Tag verlangen den Jungs alles ab.
Sieg im Blitzturnier
Am gestrigen Abend dann bot sich der deutschen Mannschaft die Chance das Gelernte in die Tat umzusetzen. In einem Blitzturnier mit mehreren lokalen Teams musste die deutsche Mannschaft, mit schweren Beinen nach der geleisteten Trainingsarbeit in vier Partien antreten. Gegner waren dabei die Universitäten von Kapstadt und Stellenbosch, die im Varsity Cup vor tausenden Zuschauern und live im südafrikanischen Sport-Fernsehen unter fast professionellen Bedingungen spielen, sowie mehrere Top-Teams aus der Region um Kapstadt.
Die deutsche Mannschaft konnte das Turnier schadlos überstehen und gleich vier Siege einfahren. Doch dabei mussten Rainger, Heimpel und Co. einige verdammt enge Spiele überstehen. Im Finale gegen den Hamilton RFC gelang der DRV VII eine unglaubliche Aufholjagd zum 28:21, nach einem Halbzeitrückstand von 0:21.
Leistungssportreferent Eckert zeigte sich mit der Leistung der Mannschaft äußerst zufrieden, gerade angesichts der Tatsache, dass am Vortag drei Trainingseinheiten auf dem Programm standen: „Das Ergebnis ist eigentlich Nebensache gewesen, da wir die Mannschaft vor allem technisch weiterbringen wollten. Aber wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gewonnen und das nach einem deutlichen Rückstand.“ Der Nachfolger von Manuel Wilhelm richtete den Blick zugleich nach vorne, denn bis zum nächsten Mittwoch arbeitet die Mannschaft weiter um mit Blick auf Hong Kong auf den Punkt am Leistungszenit zu stehen.
Auch Kapitän Clemens von Grumbkow zieht zur Halbzeit des Trainingslagers ein positives Fazit: "Unsere Lernkurve zeigt deutlich nach oben und beim Blitzturnier konnten wir bereits einiges Gelerntes umsetzen." Die charakterliche Leistung seiner Mannschaft, nach einem Rückstand mit drei Versuchen noch zurückzukommen, findet der Routinier beeindruckend. "Mittlerweile glauben wir mehr an uns selbst" so der SCN-Innen weiter.
In den kommenden Tagen stehen nach einem ruhigeren Programm heute, den die Mannschaft zur Erholung am Strand und im eiskalten Wasser des Atlantik in Kaptstadt verbracht hat, weitere Einheiten an. Darunter auch eine gemeinsame Einheit mit der Nationalmannschaft Südafrikas, den Blitzbokke.
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