Harte Zeiten für Englands neuen Kapitän Steven Borthwick
Die Springboks, die ihre drei Spiele Tour zum Saisonende mit zwei durchwachsenen Siegen gegen Six Nations Champions Wales und Schottland begonnen hatten, zeigten heute ein hervorragendes und gnadenloses Spiel gegen WM Finalgegner England in Twickenham. 36:0 war das berühmte Ergebnis des WM Gruppenspiels 2007 und ironischerweise war dies auch heute der Punktunterschied als die Männer in grün den Englischen Rosengarten mit 42:6 und fünf zu null Versuchen zerstampften.
Die Boks hatten sich schwer getan gegen die Waliser (20:15), und waren sogar 10:0 hinten zur Halbzeit gegen die stark kämpfenden Schotten in Murrayfield, ein Spiel was am Ende doch mit 14:10 gewonnen wurde.
Die All Blacks sahen wesentlich stärker aus auf ihrer Tour bisher (AB-Schottland 32:6 – AB-Irland 22:6) aund auch die Wallabies hatten nach einem mittelmässigen Start gegen Italien 30:20 letzte Woche England mit 28:14 geschlagen, weshalb die Männer von Martin Johnson nun ihre Chance gesehen hatten die WM Final Niederlage gegen die Boks endlich zu rächen und zwar im eigenen Wohnzimmer – Twickenham.
Die Tour Südafrikas war von besonderer Brisanz, denn es sind die letzten Länderspiele vor der British und Irish Lions Tour ins Land des Weltmeisters nächstes Jahr. Der neue Bok Coach Pieter de Villiers lies also vor Abreise kein Zweifel daran das alle drei Spiele gewinnen werden mussten um die Weichen zum Erfolg zu stellen – der letzte Besuch der Lions 1997 war ein 2:1 Erfolg für das berühmte Team des damaligen Kapitäns Martin Johnson.
Doch endlich zum Spiel, nach dem bisher grössten Erfolg der Boks in Twickenham dem “Home of English Rugby” und dem sechsten Sieg in Folge gegen England ist Legende Martin Johnson in seiner neuen Rolle als England coach unter Druck. Die Boks waren auch unter Druck und zwar durch die Erfolgsverwöhnte Südafrikanische Fangemeinde und taten genau das Richtige – sie fanden durch Kampf und Verteidigung ins Spiel.
Insgesamt machten sie mehr als doppelt so viele Tackles wie England und diese machten sie mit Aggresivität und Herz, was der Heimmannschaft die Luft abstellte. 20:6 stand es zur Halbzeit und das obwohl Beast Mtawarira die Boks durch eine gelbe Karte geschwächte hatte. Der starke Danie Roussouw einer der vielen Veteranen des WM Finales tankte sich als erster durch drei Verteidiger über die Linie. Dann war es der hervorragende Verbinder Ruan Pienaar der Nummer zwei legte, nachdem er einen schwachen Kick seines gegenüber Cipriani blockte und von 40 Metern einlief.
Es war ein Spiel der Duelle – auf 10 Pienaar gegen Danny Cipriani, auf 9 Enrico January gegen Danny Care. Pienaar machte 20 Punkte und January war der offizielle Spieler der Tages, nicht nur hier, Südafrika klare Sieger.
Hälfte zwei war sogar besser für die Boks, die weiter eisern verteidigten – Adi Jacobs, der Sharks Innen der dieses Jahr wieder zu bestechender Form im grünen Trikot fand, war auch heute brandgefährlich und legte einen hervorragenden Versuch, nachdem JP Pietersen ihm nach einer Gasse eine Lücke geöffnet hatte. Beim Stand von 27:6 nach 60Minuten entschied sich England Kapitän Borthwick für Gedränge statt Kickpunkte, Versuche mussten her – doch die Boks verweigerten dem Team in weiss jegliche Einlaufchance und nachdem Borthwick’s Mannen bis dahin sieben mal in der Südafrikanischen 22 waren hatten sie noch kein einziges Mal Punkte gemacht. Ganz anders die Gäste – “Pressure into Points” war die Devise nach 7 Besuchen der Englischen 22 hatten Sie 21 Punkte auf der Punktetafel.
Doch es kam noch schlimmer für das England Team im Neuaufbau, denn nachdem SA Schluss Conrad Jantjies auch mit gelb bestraft wurde, nach einem professionellen Foul bei dem er seinen Gegenrüber Delon Armitage nach einem überkick blockte und das Rosenteam wieder einen extra Mann hatten und noch einmal Gedränge statt Kickpunkte wählten, waren wieder turn-over und Rückwärtsgang angesagt.
England war am Aufgeben und Ideenlos, die Boks hatten das Spiel gewonnen, spätestens als nach 65 Minuten der eingewechslte Jaques Fourie einen langen Kick von Steyn aus den Händen Paul Sackey’s nahm und es von der Mittelinie zum Versuch schaffte. Schwache Pässe von Cipriani unter Druck und schlechte Hände seiner Mitspieler gepaart mit hervorragender Verteidigung der Boks machten es einen langen Nachmittag für die Fans in Twickenham, was mit 81 000 bestens gefüllt war.
Als WM Held Bryan Habana, der nach einigen schwachen Partien wieder ganz oben dabei war in letzter Sekunde noch Versuch nummer fünf legte waren viele der Englischen Fans bereits auf dem Heimweg.
Die Boks werden ihren 3 von 3 Erfolg gebührend feiern, England dürfen sich auf die All Blacks freuen nächste Woche.
Punkte England:
Strafkicks: Cipriani 2
Punkte Südafrika:
Versuche: Rossouw, Pienaar, Jacobs, Fourie, Habana
Erhröhungen: Pienaar 3, Steyn
Strafkicks: Pienaar 3
England: 15 Delon Armitage, 14 Paul Sackey, 13 Jamie Noon, 12 Riki Flutey, 11 Ugo Monye, 10 Danny Cipriani, 9 Danny Care, 8 Nick Easter, 7 Tom Rees, 6 James Haskell, 5 Tom Palmer, 4 Steve Borthwick (captain), 3 Phil Vickery, 2 Lee Mears, 1 Tim Payne.
Ersatz: 16 Dylan Hartley, 17 Matt Stevens, 18 Simon Shaw, 19 Tom Croft, 20 Jordan Crane, 21 Harry Ellis, 22 Toby Flood.
Südafrika: 15 Conrad Jantjes, 14 JP Pietersen, 13 Adi Jacobs, 12 Jean de Villiers, 11 Bryan Habana, 10 Ruan Pienaar, 9 Ricky Januaries, 8 Pierre Spies, 7 Danie Rossouw, 6 Schalk Burger, 5 Victor Matfield, 4 Bakkies Botha, 3 Jannie du Plessis, 2 John Smit (captain), 1 Tendai Mtawarira.
Ersatz: 16 Chiliboy Ralepelle, 17 Brian Mujati, 18 Andries Bekker, 19 Ryan Kankowski, 20 Heinrich Brüssow, 21 Frans Steyn, 22 Jaque Fourie.
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