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TotalRugby-Kurznachrichten: England mit Verletzungssorgen, Munster siegt in Paris
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 9. Januar 2017

Der nächste Ausfall für England bei den Six-Nations: Sturm-Ass Chris Robshaw. Foto (c) RBS6Nations Instagram
Der nächste Ausfall für England bei den Six-Nations: Sturm-Ass Chris Robshaw. Foto (c) RBS6Nations Instagram

Das Sechs-Nationen-Turnier wirft seine Schatten voraus. Keine vier Wochen sind es mehr bis zum Six Nations Auftakt. Favorit England muss sich im Vorfeld mit zahlreichen Verletzungssorgen, besonders im Sturm, auseinandersetzen. Unterdessen geht die Gehirnerschütterungs-Diskussion mit neuen Direktiven des Weltverbands und der Kontroverse um George North weiter. Wir haben für euch die wichtigsten News des Wochenendes zusammengefasst.

England im Vorfeld der Six Nations mit großen Verletzungssorgen

England-Trainer Eddie Jones hat das Mutterland des Rugby sportlich in neue Höhen geführt. Doch wenige Wochen vor den Six Nations treiben dem gebürtigen Australier einige Entwicklungen die Sorgenfalten auf die Stirn. Nach der Kontroverse um seinen Kapitän Dylan Hartley, der zum wiederholten Male seine Disziplinlosigkeit unter Beweis gestellt hat, werden nun die Verletzungssorgen im englischen Camp immer größer.

Am Neujahrstag verletzte sich mit ex-Kapitän Chris Robshaw einer der Leistungsträger der englischen Nationalmannschaft mit seinem Verein Harlequins gegen Worcester an der linken Schulter. Nach der nun erfolgten OP steht fest, der Dritte-Reihe-Stürmer fehlt zwölf Wochen und ist damit immerhin noch Kandidat für die British and Irish Lions Tour nach Neuseeland im Sommer. Für England- und Leicester-Innen Manu Tuilagi dagegen dürfte selbst die Lions-Tour im Sommer nach einer am vorigen Wochenende erlittenen Verletzung am Kreuzband außer Reichweite liegen. Der explosive Innendreiviertel ist nach langwierigen Leistenproblemen erst wenige Wochen wieder bei voller Fitness und fällt nun mindestens ein halbes Jahr aus. Nachdem bereits beide Vunipola-Brüder mit Knieverletzungen für die Six Nations ausfallen, droht nun auch Zweite-Reihe-Stürmer George Kruis mit gebrochenem Wangenknochen einen Großteil des Sechs-Nationen-Turniers zu verpassen.

In der zweiten Sturmreihe besitzt England jedoch eine besonders gute Tiefe und deshalb wird in der englischen Rugby-Presse darüber spekuliert, dass Maro Itoje zum Six Nations Auftakt am vierten Februar aus der zweiten in die dritte Reihe rücken könnte, um dort auf der sechs spielend seine Fähigkeiten in Tackle und Ruck einbringen zu können. Auch James Haskell dürfte dann wieder ein Kandidat sein, auch wenn sein Comeback am Wochenende eher kurz ausfiel. Als Verstärkung seiner Wasps gegen Leicester von der Bank kommend, dauerte der Einsatz Haskells im Premiership Topspiel nur ganze 35 Sekunden. Der England-Flanker war nach sechsmonatiger Auszeit derart motiviert, dass er sich bereits bei seinem ersten Tackle gegen Tigers-Verbinder Freddie Burns mit schlechter Technik selbst ausknockte.

 

Munster holt im Nachholspiel in Paris einen emotionalen Sieg gegen einen schwachen französischen Meister


Munster Rugby, Irlands wohl berühmtester Rugby-Verein, gelingt auch im Nachholspiel gegen Racing ein weiterer Sieg. Das Spiel, welches eigentlich im Oktober hätte stattfinden sollen und aufgrund des vorzeiten Ablebens von Munster-Trainer Foley am Spieltag selbst im Team-Hotel verlegt wurde, stand unweigerlich unter dem Vorzeichen der irischen Rugby-Legende. Beseelt vom Geist Foleys dominierte Munster den französischen Meister auf dessen Platz. Zuvor hatte Racing 92 aus Paris gleich 24 der letzten 26 Spiele auf heimischem Platz für sich entscheiden können. Doch Munster ließ den Gastgeber über seine kraftvollen Stürmer, allen voran der beiden Dritte-Reihe-Asse O’Mahoney und Stander von Anfang wissen: Hier wird an diesem Tag nur eine Mannschaft gewinnen. Der mittlerweile zehnte Sieg im elften Spiel seit der Tragödie die den legendären Vereins aus Irlands Westen heimsuchte ist gleichbedeutend mit der besten Form von Munster seit dem Europacupsieg 2008 in Cardiff. In dieser Form ist Munster Kandidat für den Liga- und den Europacup-Titel.

 

 

 

Auch Racing erwies dem verstorbenen Munster Coach eine besondere Ehre und wärmte sich in den Farben Munsters und mit der Rückennummer Foleys auf

 

Verschärfte Tackle-Regeln vom Weltverband treten in Kraft, George Norths Verein Northampton wird für sein Handling von Gehirnerschütterungen kritisiert


Das Thema Gehirnerschütterung wird weiterhin kontrovers diskutiert. Der Weltverband World Rugby nahm sich in den letzten Wochen diesem Thema an und hat die Schiedsrichter angewiesen härter gegen jeglichen Kontakt des Tacklers mit dem Kopf des Getackleten vorzugehen. Keinerlei schlechte Intentionen gehabt zu haben, gilt nun nicht mehr als Ausrede. Ein Straftritt wird die Mindeststrafe sein und auch wenn ein Tackle tief genug angesetzt wurde und erst dann der Arm des Tacklers nach oben rutscht, kann dies eine gelbe oder rote Karte zur Folge haben. Entscheidend ist hierbei die härte des Aufpralls. Seit dem vergangenen Wochenende sind diese neuen Direktiven nun in Kraft und Diskussionen aufgrund der ungleichen Auslegung dieser Regeln von Schiedsrichter zu Schiedsrichter brodeln bereits in Rugby-Foren, Experten-Kolumnen und bei den Kommentatoren der übertragenden Sender.

George Norths erneute Gehirnerschütterung und wie sein Verein Northampton Saints mit dieser umgehen wurde war nun das Ziel eines Statements des Weltverbands. Der Wales Außendreiviertel hat mit seinen 24 Jahren bereits unzählige Gehirnerschütterungen erlitten und nahm sich auf Anraten von Ärzten im Vorjahr bereits eine sechsmonatige Auszeit vom Rugby. Nun erlitt der explosive Außen Anfang Dezember im Derby gegen Leicester Tigers nach einer Kollision in der Luft erneut eine Gehirnerschütterung, spielte aber weiter. Nach einer ausführlichen Untersuchung des Verbands kam dieser nun zum Schluss, dass die Regularien gebrochen worden seien, was „angesichts der Vorgeschichte von North mit zahlreichen Gehirnerschütterungen enttäuschend ist.“

 

Neue Spielregeln, wenig Spielraum für die Schiedsrichter: Hohe Tackle werden härter geahndet

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