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TR-Jahresrückblick: SC Frankfurt 1880 - Man ist wieder wer!
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 23. Dezember 2016

Frankfurts neuer Spielmacher Cameron-Dow hat entscheidenden Anteil am Aufschwung der Frankfurter. Foto (c) Seufert-Chang
Frankfurts neuer Spielmacher Cameron-Dow hat entscheidenden Anteil am Aufschwung der Frankfurter. Foto (c) Seufert-Chang

Frankfurt hat sich zu einem Bundesliga-Halbfinal-Kandidaten gemausert. Das war vor dem Saisonstart bereits zu erahnen und der SC 1880 lieferte dann auch die beste Hinrunde seit Jahren ab. Wir haben uns mit dem Frankfurter Trainer unterhalten und sowohl einen Blick zurück geworfen, als auch die Chancen des Sportclubs in der Rückrunde ausgelotet.



Seit dem Meisterschaftsgewinn im Jahr 2009 kannte die Entwicklung des SC Frankfurt 1880 nur eine Richtung und zwar bergab. Der absolute Tiefpunkt war dann wohl die Kapitulation der Frankfurter zu Gast beim HRK im April 2015, bei der der Sportclub gleich 148 Punkte kassierte ohne selbst zu einem einzigen Punkt zu kommen. Doch seitdem ist den Männern aus der Bankenmetropole der Umschwung gelungen und seit dieser Hinrunde kann man in der Hessen-Metropole stolz konstatieren: Man ist wieder wer!

Fünf Siege aus sieben Spielen, einzig dem HRK und dem amtierenden Meister TV Pforzheim musste man sich in der Hinrunde geschlagen geben. Das Highlight der Hinrunde dürfte dabei sicherlich der Heimsieg über die hochgehandelte RGH gewesen sein, die aber aufgrund der erzielten Bonuspunkte mit vier Punkten vor dem SC 1880 liegt. Wenig überraschend zeigt sich Frankfurts australischer Trainer Karl Savimaki sehr zufrieden mit dem Verlauf der bisherigen Saison: „Natürlich bin ich insgesamt sehr glücklich mit der Hinrunde. Nur die lustlose Leistung in der ersten DRV-Pokal-Runde gegen Germania List (25:21 Auswärtssieg der Frankfurter; Anm. d. Red.) bleibt ein Wermutstropfen, da es ja dermaßen lange dauert, bis wir unser nächstes Spiel haben.“

Als einen Schlüssel zum eigenen Erfolg identifiziert Savimaki die Tiefe im Kader, die ihm „regelmäßige Rotationen erlaubt haben“, so dass insgesamt 28 Spieler für die erste Mannschaft der Frankfurter aufgelaufen seien. Natürlich resultiere dies auch in einer gewissen Unkonstanz „die aber bei uns niemanden überrascht hat.“ Den Sieg über die RG Heidelberg bleibt für den Frankfurter Coach das wichtigste Ergebnis der Hinrunde und das „Resultat von 18 Monaten intensiver Arbeit an den Defensiv-Strukturen im Spiel.“ Tatsächlich gelang es dem SC 1880 beim 20:13 Heimsieg über die Orange Hearts den Angriffswirbel der Siebener-Spezialisten vom Harbigweg zu unterbinden. Dieser Sieg und die relativ knappen Ergebnisse gegen die Topteams HRK (6:17) und den Meister TVP (17:35) „haben unser wahres Potenzial gezeigt“ so der SC 1880 Coach, auch wenn man sich gegen den HRK in der zweiten Hälfte die Chancen Mangels Kaltschnäuzigkeit selbst verbaut habe.

 

Chancen auf das Halbfinale bestehen, aber Frankfurt muss auswärts gegen beide Heidelberger Top-Klubs antreten

In der Rückrunde muss Frankfurt, anders als seine beiden engsten Mitbewerber vom Heidelberger Harbigweg, keinerlei Siebener-Spieler abstellen müssen. Darüber hinaus wird man sich im Februar und März in aller Ruhe auf die Rückrunde vorbereiten können, wobei man nach jetzigem Stand einzig auf Erste-Reihe-Stürmer Chris Howells verzichten muss, der wohl im Kader der DRV XV in der Rugby Europe Championship stehen wird.

Bei den Frankfurtern selbst sieht man seine Chancen auf einen Platz im Halbfinale alles andere als unrealistisch. „Doch auswärts beim HRK und der RGH anzutreten wird nicht einfach werden“ so Frankfurt-Trainer Savimaki. Außerdem hält man auch an der Frankfurter Feldgerichtstsraße die Winterpause für „viel zu lang…da geht einem jegliches Momentum verloren.“ Um wieder in den Rhythmus zu kommen wartet ein Testspiel gegen die belgische Top-Mannschaft und letztjährigen Teilnehmer an der European Challenge Cup Quali, Royal Kituro, auf die Frankfurter Jungs.

TotalRugby-Prognose: Heute muss man sich nicht mehr dermaßen weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten Frankfurt wird bei der Vergabe der Halbfinal-Plätze in der Bundesliga ein Wörtchen mitreden. Was vor der Saison aufgrund der mehr als ordentlichen Verstärkungen, speziell dem Neuenheimer Südafrika-Duo Cameron-Dow und Ngubane, möglich schien, ist mittlerweile realistisch geworden. Frankfurts größte Konkurrenten um den zweiten Platz HRK und RGH, werden im restlichen Bundesliga-Verlauf durch Abstellungen ihrer Siebener-Nationalspieler geschwächt werden und dementsprechend scheint es alles andere als utopisch, dass Frankfurt die beiden Harbigweg-Klubs überholt. Vier Punkte Rückstand auf die besten beiden Heidelberger Vertreter sind keineswegs unüberwindbar, im Gegensatz zu den 14 Punkten auf die Pforzheimer, die wohl ungefährdet auf den ersten Platz zusteuern. Sollte der SC aber ohne größeres Verletzungspech durch die Rückrunde kommen, hat man in diesem Jahr Chancen auf gleich zwei Titel. Frankfurt scheint momentan der heißeste Kandidat auf den zweiten Platz im Süden.

 

Wie oft die Frankfurter zum Ende der Saison hin noch jubeln dürfen, bleibt abzusehen, die Chancen stehen nicht schlecht

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