Für die Fünfzehner-Nationalspieler war die Umstellung keine einfache, doch Soteras-Merz, Coetzee und co. haben eine gute Rolle gespielt. Foto (c) Perlich
Direkt in der Gruppenphase mit Irland und Georgien auf zwei dicke Brocken zu treffen machte das Leben für die Jungs der DRV VII am Tag eins des International Invitational der Dubai Sevens alles andere als einfach. Zumal mit Carlos Soteras-Merz, Clemens von Grumbkow, sowie den Siebener-Neulingen Jarrid Els, Marcel Coetzee und Jaco Otto gleich fünf Akteure in die Mannschaft gekommen sind, die die letzten Wochen im Fünfzehner Training auf den tiefen und langsamen spätherbstlichen Plätzen Deutschlands verbracht haben.
Erstaunlicherweise war die deutsche Mannschaft dann doch über die weite Teile des Auftaktspiels gegen Irland äußerst dominant, vermochte aber nicht die Dominanz auf dem Platz in Punkte umzumünzen. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte lag die deutsche Mannschaft mit einem Versuch mit den Iren gleichauf, wurde dann aber für zwei einfache Fehler bestraft. Ein abgefangener Pass der deutschen Mannschaft, sowie ein Versuch nach einem Straftritt der Deutschen, der es nicht über die Auslinie schaffte, nutzten die Iren eiskalt aus. Physisch war Irland den deutschen Jungs tendenziell unterlegen, doch die Rugby-Fähigkeiten der Jungs von der grünen Insel, die zumeist aus den Akademien der großen Klubs stammen, sind über jeden Zweifel erhaben. Den Sommer über hinweg in der EM-Serie wird Irland wohl zu einem der ärgsten Widersacher der deutschen Mannschaft werden, auch wenn man dieses Spiel mit besserer Chancenauswertung locker hätte gewinnen können.
Beste Tagesleistung gegen den EM-Konkurrenten Georgien
Dementsprechend forderte Nationaltrainer Chad Shepherd seine Jungs vor der nun schon entscheidenden Partie gegen Georgien auf, die Angriffe besser zu Ende zu spielen und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Seine Jungs lieferten daraufhin die beste Leistung des Tages. In allen Belangen überlegen dominierte die deutsche Mannschaft und fuhr einen nie gefährdeten 36:0 Sieg über die Mannschaft ein, die noch im vergangenen Sommer nur einen Platz hinter Deutschland in der EM-Wertung lag. Coach Shepherd betonte, dass die Kaltschnäuzigkeit, die gegen Irland gefehlt habe, der Schlüssel zum Sieg gegen Georgien gewesen sei.
Im letzten Gruppenspiel des Tages galt es dann für Tim Biniak, Basti Himmer und co. dann den Viertelfinaleinzug perfekt zu machen. Gegen Sambia hatte eine junge deutsche Development-Auswahl noch vor zwei Wochen im Viertelfinale des Siebener-Turniers in Namibia verloren, doch dieses Mal sollte es anders kommen. Auch wenn das Spiel wie ein Pendel hin- und herschwang und die Führung mehrmals wechselte, behielt die deutsche Mannschaft am Ende die Oberhand, obwohl man sich das Leben unnötig schwer gemacht hat. Gegen die wieselflinken Sambier, musste die deutsche Mannschaft zwei Versuche hinnehmen, konnte derer jedoch drei legen und damit die beiden Unachtsamkeiten, in denen es auch an Handlungsschnelligkeit mangelte, wettmachen.
Fazit des Trainerteams: Zufrieden mit der Leistung, für morgen muss man sich aber steigern
Nationaltrainer Chad Shepherd war mit dem ersten Tag insgesamt zufrieden, auch wenn die erste Begegnung die größte Enttäuschung des Tages gewesen sei. Denn seiner Ansicht nach „haben wir das Spiel verloren, Irland hat dieses Spiel nicht gewonnen“. Der gebürtige Neuseeländer machte dies an dem dominanten Auftritt der eigenen Mannschaft, sowie den eigenen unnötigen Fehlern fest, die zwei der drei irischen Versuche zur Folge hatten.
Für Tag zwei will Shepherd von seinen Jungs dann noch eine bessere Leistung sehen. Ob Tim Biniak dabei mitwirken kann ist zumindest noch ein wenig fraglich. Denn der Heusenstammer DRV VII Stürmer erlitt an Tag eins einen unangenehmen Pferdekuss, will aber unbedingt am weiteren Turnierverlauf teilnehmen.
Für DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm beurteilte die Integration der Fünfzehner Akteure nach Tag eins der Dubai Sevens positiv: „Die Umstellung war für die Jungs sehr hart und sie haben sich super in die Gruppe integriert.“ Besonders Harris Aounallah konnte mehrmals bei seinem Siebener-Debüt für Deutschland glänzen. Genauso betonte der ehemalige DRV XV Stürmer aber auch, dass die Fünfzehner-Jungs „noch viel Spielzeit und Training benötigen, damites für das Hong Kong Ticket reicht.“
Morgen um zehn Uhr deutscher Zeit wird die DRV VII dann im Cup-Viertelfinale antreten, der Gegner steht momentan noch nicht fest.
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