Heute als Kapitän und Sturmführer gefordert: Michael Poppmeier. Foto (c) Keil
Sportlich gesehen könnte die Herausforderung kaum größer sein. Mit dem Nationalteam Uruguays fordert am heutigen Samstag eine Mannschaft die DRV XV heraus, die vor genau einem Jahr bereits auf der ganz großen Bühne WM unterwegs war. Genau dorthin wollen Trainerteam und Spieler und die Road to Japan, der Weg zur nächsten Weltmeisterschaft in Japan beginnt, genau jetzt. Denn neben den so wichtigen Weltranglistenpunkten gilt es für unsere aufstrebende Nationalmannschaft auch zur Topform zu kommen. Es sind schließlich nur noch drei Monate, bis die Rugby Europe Championship und damit auch die WM-Quali von Neuem starten.
Es gilt für die Mannschaft und und Trainerteam die Lorbeeren für die gemachte Arbeit abzuholen. Seit Monaten trainieren die in Deutschland spielenden Nationalspieler am Stützpunkt in Heidelberg und haben damit die Basis gelegt. Spieler wie Samy Füchsel, oder Eric Marks haben durch ihre Wechsel nach Frankreich einiges an Erfahrung gewonnen. Uruguay bleibt dennoch vor dem ersten Duell trotz intensiven Video-Studiums zu gewissem Grad eine Unbekannte.
Der am heutigen Tag Sean Armstrong als Kapitän vertretende Michael Poppmeier betonte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel die gute Stimmung im Team. Man habe die Chance zur ausführlichen Vorbereitung die ganze Woche über hinweg gut nutzen können und auch an der nötigen Aggressivität mangele es nicht, so der Zweite-Reihe-Hüne. Vom Gegner Uruguay müsse man ein starkes Gedränge und ein sehr physisches Spiel erwarten, ähnlich wie man es gegen Georgien und Rumänien gewöhnt sei.
Nationalcoach Kobus Potgieter ließ seinerseits vor dem Spiel wenig Zweifel an der Zielsetzung der deutschen Nationalmannschaft: "Ein Sieg ist definitiv unser Ziel. Wir spielen gegen ein WM-Team, wir wollen besser werden und gewinnen!“ Dieses Spiel sei eine große Sache für das deutsche Rugby so der Mann aus dem südafrikanischen Nelspruit weiter.
Für Uruguay auf der anderen Seite ist diese Partie nur der Auftakt eines langen Novembers, in dem man mit Spanien und Rumänien auf zwei weitere Teams aus der Rugby Europe Championship treffen wird. Los Teros Kapitän und Flanker Juan Manuel Gaminara betonte, dass man immer gegen die besten Spielen wollen würde, nicht nur gegen Brasilien oder Paraguay. Nach vier Spielen vor ganz großer Kulisse bei der WM im letzten Jahr scheint die weitestgehend aus Amateuren bestehende Mannschaft Uruguays Blut geleckt zu haben. Ob Gaminara Deutschland zu den besten Teams, gegen die Los Teros spielen wollen, zählen würde, ließ der Dritte-Reihe Stürmer offen. Man habe Deutschlands Spiele gegen Spanien, Portugal und Georgien verfolgt und auch Fortschritte einer besser werdenden Mannschaft beobachtet.
Angesprochen über die weitere Entwicklung des Rugbys in Uruguay sei natürlich kurzfristig die erneute WM-Qualifikation das Ziel des Verbandes, so Trainer und Team-Manager auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Aber als erst vor kurzem vom Weltverband als Tier-2-Team eingestufte Mannschaft müsse man sich erst einmal etablieren. Von nun an stünden weitaus mehr Spiele gegen Teams, wie die USA oder die Pazifik Teams auf dem Plan. Erst nachdem man sich etabliert habe, könne man von einer Viertelfinal-Quali bei einer WM reden.
Was nun all dies für die Partie am heutigen Abend zu bedeuten hat, bleibt abzusehen. Zu viele Unbekannte stehen in der Gleichung, aber eine hochmotivierte deutsche Truppe und ein hoffentlich lautstarkes Publikum könnte immerhin für eine kleine Sensation sorgen. Ein Sieg gegen die immerhin sieben Plätze vor uns stehenden Südamerikaner würde auch international viel Beachtung finden. Wer noch zögert, ob er den Trip nach Frankfurt wagen sollte, dem sei die Empfehlung gegeben: Das Stadion und die vielleicht beste Nationalmannschaft aller Zeiten verdienen jeden Zuschauer. Noch einige Restkarten im Sitzplatzbereich, sowie zahlreiche Stehplatz-Karten sind noch an den Tageskassen verfügbar.
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