Zu selten schafften es die TSV-Stürmer um Nationalspieler Markus Bender ihr Übergewicht im Derby gewinnbringend einzusetzen. Foto (Pietro Contin)
Der HRK ist wieder im Geschäft. Nach dem Sieg des Klubs beim direkten Konkurrenten Frankfurt hat der Ruderklub wieder gute Karten im Kampf um den Einzug ins Bundesliga-Halbfinale. Eine unerwartete Niederlage setzte es für Germania List daheim gegen den BRC. Das größte aller Heidelberger Derbies konnte der SCN für sich entscheiden und fügte dem Erzrivalen TSV damit daheim eine schmerzliche Niederlage zu.
Süd/West
SC Neuenheim 16 - 10 TSV Handschuhsheim
Nach der deftigen Pleite gegen die RGH in der Vorwoche schienen die Vorzeichen für den Neuenheimer Sportclub nicht die besten zu sein. Der TSV wiederum konnte nach der knappen Niederlage gegen den SC80 mit erhobenem Haupt vom Platz ziehen, doch die späte Wende in diesem Spiel zu Gunsten des Gegners schien vielleicht doch noch an den Männern von Löwen-Coach Peter Ianusevici zu nagen.
Der Auftakt in das gut besuchte Derby geriet dann aber etwas stockend. Beide Teams neutralisierten sich in Hälfte eins weitestgehend, doch der Sportclub konnte auf dem künstlichen Grün des Lions Parks von der Undiszipliniertheit der gastgebenden Löwen profitieren. Ein erster Straftritt für den SCN wäre eigentlich zu weit gewesen, doch aufgrund ihres Meckerns schenkte die Löwen dem SCN-Kicker van Gelderen zehn Meter und prompt nutzte der Argentinier die sich bietende Chance und verwandelte. Noch bevor zehn Minuten gespielt waren gelang dem Gaucho bereits der zweite Straftritt.
Erst weitere zehn Zeigerumdrehungen später kam der TSV erstmals zu Punkten, als Ayachi mit einem taktischen Kick seine Mannschaft in gute Feldposition bugsierte und der SCN im offenen bestraft wurde. Olouch ließ sich nicht zwei Mal bitten und verwandelte sicher zum 3:6. Bis zur Pause sollte sich trotz optischer Überlegenheit des Gastgebers nichts mehr am Spielstand ändern, trotz einer zwischenzweitlichen Unterzahl des TSV durch eine Gelbe für Stürmer Rosenthal.
Es sollte zehn Minuten dauern, bis der Gastgeber in Hälfte zwei erstmals in Führung gehen konnte. Der kräftige Sturm des TSV näherte sich mit mehreren Pick and Go Phasen der SCN-Linie bis schließlich Erste-Reihe-Stürmer Martel sich den Weg über die Linie erzwang. Mit der Erhöhung von Olouch stand es nun 10:6 und die Löwen wähnten sich auf der Siegerstraße. Doch auch der Sportclub sollte über Nico Richter, der einen schönen Spielzug der Gäste vollenden konnte, zu seinem ersten Versuch kommen.
Mit der geglückten Erhöhung durch van Gelderen ging es in die Schlussphase, in der der TSV noch einmal drückte, aber zu keinen weiteren Punkten mehr kam. Im Gegenteil, Tomas van Gelderen konnte per Straftritt noch den Schlusspunkt für den im zweiten Durchgang besseren SCN setzen. Sportclub-Trainer Lars Eckert, der an diesem Samstag selbst als Verbinder auf dem Feld stand, war zufrieden mit der "tollen Leistung" seiner Mannschaft, die "Charakter" gezeigt habe. Die Hinrunde konnte der SCN damit positiv abschließen und Eckert hofft, dass seine "junge Mannschaft die positive Entwicklung fortsetzen kann."
Physisch ging es zur Sache im Derby
SC Frankfurt 1880 6 - 17 Heidelberger RK
Für den HRK war die Auswärtstour an den Main von entscheidender Bedeutung. Nur mit einem Sieg wären legitime Ansprüche auf einen Playoff-Platz realistisch und mit dieser Einstellung ging der Ruderklub in die Partie an der Frankfurter Feldgerichtsstraße. Dabei trat der Gast aufgrund der schon die ganze Hinrunde über hinweg schwierigen Personallage mit nur 18 Spielern an. Darunter auch Pierre Mathurin, der nach über einem halben Jahr Verletzungspause auf die Gedrängehalbposition rückte.
Die erste Hälfte der Partie war dann recht zerfahren und beide Teams kamen nur durch verwandelte Straftritte zu Punkten. Zwei erfolgreiche Kicks von Frankfurts Verbinder Wynston Cameron-Dow und einer von Klub-Kicker Raynor Parkinson bedeuteten ein enges 6:3 zur Pause. Tragischerweise verletzten sich der gerade erst wiedergenesene Mathurin, als er sich in einem Ruck den Ellenbogen auskugelte und nun erneut vier Wochen pausieren muss.
In Hälfte zwei übernahm der Gast dann aber zunehmend die Initiative und konnte jegliche Frankfurter Angriffsbemühungen im Keim ersticken. Offensiv konnte sich dagegen der Klub-Sturm zunehmen in Szene setzen. Dritte-Reihe-Stürmer Jaco Otto gelang der erste Versuch der Gäste, den der zielsichere Parkinson ebenso verwandeln konnte, wie den zweiten durch Außendreiviertel Robert Hittel, der nach schönem Spielzug über die Dreiviertelreihe ganz Außen einlaufen konnte.
In der zweiten Hälfte hatten die Frankfurter ihrem Heidelberger Widersacher nicht mehr viel entgegen zu setzen und gingen verdient als Verlierer vom Platz. Der Höhenflug des SC 80 ist damit vorerst beendet, doch die Entwicklung des Teams von Trainer Karl Savimaki dennoch lobenswert. Sobald die beiden Heidelberger Konkurrenten um den zweiten Platz in der Rückrunde durch Spielerabstellungen fürs Nationalteam geschwächte werden, wird sich den Männern aus der Bankenmetropole die nächste Chance bieten.
Für den HRK war der Sieg fast schon Pflicht. Mit dem noch anstehenden Nachholspiel gegen Luxemburg kann der Klub mit den an zweiter Stelle stehehnden Nachbarn von der RGH gleichziehen. Aufgrund des noch anstehenden Rückspiels kann der HRK somit aus eigener Kraft den zweiten Playoff-Rang erklimmen. Doch dafür bedarf es eines Sieges mit Bonus beim Schlusslicht Luxemburg im Nachholspiel am 3.12. nach den November-Länderspielen.
RK Heusenstamm 3 - 57 RG Heidelberg
Wenig Mühe hatten die Orange Hearts im Duell der Siebener-Spezialisten gegen ihren Angstgegner. So zumindest hatte RGH-Trainer Finsterer vor der Partie den RKH tituliert. Doch seine Männer hatten scheinbar keinerlei Beführchtungen und spielten im Sportzentrum Martinsee groß auf. Schon zur Hälfte hatte der Gast mit fünf gelegten Versuchen den Offensiv-Bonus sicher und nahm auch in Hälfte zwei das Pedal nicht vom Gas.
Bereits nach weniger als einer gespielten Stunde hatten die Orange Hearts mehr als 50 Punkte auf dem Konto und nahmen danach ein wenig das Tempo raus. Nach einer langen Druckphase der Füchse roch es zum Ende hin nach einem Versuch für die Gastgeber, doch stattdessen fingen sich die Füchse einen weiteren Konter zum 57:3 Endstand ein.
Die RGH liegt damit am zweiten Tabellenrang und bleibt mit zehn Punkten Rückstand der engste Verfolger des TVP. Lokalrivale HRK kann punktetechnisch noch mit der RGH gleichziehen, wird aber durch das verlorene direkte Duell hinter den Orange Hearts bleiben. Somit befindet sich die Rudergesellschaft zum Abschluss der Hinrunde in einer guten Ausgangsposition, um nach der Pause zu versuchen den für das Bundesliga Halbfinale berechtigenden zweiten Platz zu sichern.
Heusenstamm wiederum steht nach einer mageren Hinrunde wieder vor einer Rückrunde, die vom Abstiegskampf geprägt sein wird. Der direkte Konkurrent Luxemburg steht nur zwei Zähler hinter den Füchsen und das direkte Duell mit dem RCL könnte schlussendlich entscheidend sein im Kampf um den Klassenverbleib.
RC Luxemburg 5 - 50 TV Pforzheim
Rhinos Coach John Willis räumte nach dem Spiel ein, dass es nicht ganz gewesen sei, seine Männer im letzten Hinrundenspiel gegen den das Schlusslicht zu motivieren. Das zeigte sich vor allem in Hälfte eins, die der Meister auf dem künstlichen Grün des Großherzogtums zwar dominierte, ohne dabei sonderlich zu glänzen. In einem zerfahrenen Spiel konnten sich die Goldstädter dennoch eine 17:0 Pausenführung gegen stark dagegenhaltende Luxemburger erkämpfen.
Im zweiten Durchgan begannen die Aufsteiger vom RCL dann langsam aber sicher zu ermüden. Es bildeten sich immer häufiger Lücken in der bis dato passablen Defensive der Himmelblauen. Dass Pforzheim genau das Personal in seinen Reihen hat, um diese Lücken zu nutzen wurde dann mehr und mehr klar. Einen brillianten Tag erwischte Pforzheims Sprinter Manasah Sita. Der pfeilschnelle Mann aus der Siebener-Nationalmannschaft Simbabwes drehte in Hälfte zwei richtig auf und erzielte vier der acht Versuche seiner Rhinos.
Auch sein Vereins- und Nationalmannschafts-Kollege Chitokwindo steurte einen Versuch bei, denn speziell nach dem Pausenpfiff fanden die Luxemburger kein Mittel gegen die schnelle Dreiviertelreihe des Meisters. Nach dem Sieg attestierte TVP-Trainer Willis seinen Jungs "sich auch mal durchbeißen zu können" und legte den Blick aber auch direkt auf das anstehende Pokalspiel gegen Handschuhsheim, bei dem man noch mal "vor eigenen Fans glänzen will".
Für Pforzheim geht mit dem siebten Bonuspunkt-Sieg im siebten Spiel eine perfekte Hinrunde zu Ende. Nach einem signifikanten personellen Umbruch hätte man dies nicht unbedingt erwarten können. Pforzheim geht damit auch als absoluter Favorit auf den Titel in die Rückrunde und hat nun bereits zehn Punkte Vorsprung auf den engsten Verfolger RGH. Luxemburg hingegen steht als Aufsteiger nach der Hinrunde sieglos, aber mit drei Defensiv-Boni, auf dem letzten Platz. Da aber Heusenstamm nur zwei Punkte vorraus ist, können die Männer von Coach Alex van Zealand noch immer aus eigener Kraft die Klasse halten.
Nord/Ost
RK 03 Berlin 68 - 3 Hamburger RC
Nicht viel entgegen zu setzen gegen den Angriffswirbel des heimischen RK 03 Berlin hatte der Hamburger RC in seinem Auswärtsspiel an der Berliner Buschallee. Zwei frühe Versuche in den ersten zehn Minuten durch Leske und Neumann gaben den Ton für die weitere Partie an. Hamburg fand nie so richtig ins Spiel und nach einem Straftritt in Minute Fünfzehn konnte der RK postwendend mit einem dritten Versuch durch den Ex-Kölner Paul Schmitz antworten, der eine Reihe von Pick and Gos seiner Mannschaft erfolgreich abschloss.
Ein weiterer Doppelschlag durch Verbinder Ifrah und erneut Neumann per solo schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe, so dass der RK mit 35:3 und dem erzielten Bonus völlig sorgenfrei in die Pause gehen konnte. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs änderte sich nicht viel am Spielgeschehen, während eine erste Angriffsphase der Gastgeber noch an der Mallinie des HRC scheiterte, dauerte es nur fünf Minuten bis es erstmals wieder klingelte. Stürmer Dzamastagic legte Versuch Nummer sechs und nach zehn Minuten mit viel leerlauf setzten die Hauptstädter zum Schlussspurt an. Drei weitere Versuche und eine abgewehrte Hamburger Schlussoffensive später hatte der Unparteiische genug gesehen und hatte ein Einsehen mit dem Hamburger.
Diese traten mit der Erkenntnis vom Spitzentrio noch ganz weit entfernt zu sein den Heimweg in die Hansestadt an. Immerhin hatte man mit Siegen im Derby sowie gegen Leipzig und Linden einen soliden Saisonstart hingelegt. Von ähnlichen Abstiegssorgen, wie in der Vorsaison, ist man momentan weit entfernt. Der RK 03 dagegen steht mit 30 Punkten an der Spitze, aber Hannover 78 ist trotz der Niederlage im direkten Duell punktgleich auf Rang zwei. Zwischen diesen beiden Teams und den an diesem Wochenende patzenden Germanen aus List wird der Kampf um die beiden Plätz im Bundesliga-Halbfinale entschieden.
SC Germania List 24 - 25 Berliner RC
Die wohl größte Überraschung des Spieltags gelang dem BRC zu Gast in Hannover. Der bisher gerade auswärts nicht sonderlich erfolgreich spielende BRC konnte dem Tabellendritten ein gehöriges Schnippchen schlagen. Der letzte BRC-Trip in die niedersächsische Landeshauptstadt war nämlich weitaus weniger erfolgreich, als man mit 59:22 gegen 78 unter die Räder kam. Bereits in der Anfangsphase des Spiels dürfte Germania-Coach Lindsay klar geworden sein, dass seiner Mannschaft vor einer ganz harten Probe stehen würde.
Beide Mannschaften neutralisierten sich ein paar Minuten lang und Germanias schnelle Dreiviertelspieler fanden nicht wie üblich die eine oder andere Lücke in der gegnerischen Defensive. Der BRC hingegen wurde nach einer gespielten Viertelstunde immer dominanter und konnte dann nach mehreren Phasen vor der Mallinie von der Germania nur noch regelwidrig gestoppt werden. Dem Strafversuch ließen die Berliner nur kurze Zeit später einen weiteren Versuch folgen, so dass sich einige Germania-Fans beim Stande von 0:12 im falschen Film wähnten.
Doch der Gastgeber wollte sich nicht auf eigenem Platz vorführen lassen und erzielte nach einer halben Stunde mit dem ersten eigenen Versuch den Anschluss, dem man kurz vor dem Pausenpfiff noch den 12:12 Ausgleich folgen ließ. Doch aufgrund eines Straftritts mit der letzten Aktion ging Berlin nicht unverdientermaßen mit einer Führung in die Pause.
Die zweite Hälfte wurde dann ebenso mit offenem Visier begangen, wie der erste Durchgang und erneut gelang dem Gast aus der Hauptstadt der bessere Start. Ein weiterer Straftritt schraubte das Ergebnis für die Männer von Trainer Danny Stephens auf 18:12 hoch. Doch wie über die gesamte Partie hinweg blieb es spannend, nachdem ein Koch Bodenroller in einem Germania-Versuch auf Außen resultierte. Die Erhöhung von der Seitenlinie misslang und somit blieb der Gast mit einem Zähler in Front.
Über den Sturm des BRC, der an diesem Samstag eindeutig Oberwasser hat fiel dann zehn Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung, als der BRC mit einem verwandelten Versuch auf 25:17 davonzog. Wütende Angriffe des Gastgebers brachten der Germania zunächst nichts ein, aber der Versuch Minuten vor dem Ende kam im Endeffekt zu spät. Mit der Erhöhung war der alte Abstand wieder hergestellt. Doch in der spannenden Schlussphase hielt der BRC sein Malfeld sauber und sicherte sich damit den wichtigsten Sieg der bisherigen Saison.
Damit steht der BRC mit 19 Punkten als Vierter nun nur noch 6 Punkte hinter der Germania. In der Rückrunde von einem Playoff-Platz zu träumen wäre sicherlich vermessen, doch der BRC scheint sich unter dem alten neuen Trainer Stephens im Aufwind zu befinden. Germania List hingegen hat sich mit der Heimniederlage gegen Berlin den zweiten Ausrutscher daheim geleistet. Doch noch steht man mit nur fünf Punkten Rückstand auf das Spitzenduo recht gut da. Erneut in das Bundesliga-Halbfinale einzuziehen wird nicht einfach, doch außer Reichweite sind weder Hannover 78 noch der RK 03.
RC Leipzig 92 - 5 TSV Victoria Linden
Der RC Leipzig setzt seinen Aufwärtstrend fort. Nach dem ersten Sieg der Vereinsgeschichte über den BRC erfüllten die Messestädter im darauffolgenden Heimspiel auch die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht. Den Auftakt machte nach nicht einmal fünf gespielten Minuten Leipzigs südafrikanischer Innendreiviertel Leroux van Zyl, der nach einer Gasse in der Hintermannschaft des Hannoveraner Gastes Victoria eine klaffende Lücke fand, durchbrach, zum Versuch ablegte und selbst verwandeln konnte.
Ein weiterer Versuch durch Potgieter nach zehn Minuten, ein erfolgreiches Maul nach dreizehn und ein weiterer Versuch direkt mit nach dem Wiederankick, als nach fünfzehn Minuten Banani wichtige Meter machen konnte bevor Alrebdawi ins Malfeld einlaufen konnte. Nach einer Viertelstunde Spielzeit hatten die Messestädter also bereits den Offensiv-Bonus sicher. Eine Phase von Entlastungsangriffen der Victoria tief in der Leipziger Hälfte endete dann abrupt, als Leipzigs Lars Wochatz einen Pass der Hannoveraner abfangen konnte und bis ins gegnerische Mal tragen vermochte. Insgesamt sammelten die Gastgeber in Hälfte eins gleich 49 Punkte während der Gast bei seinem einzigen Ausflug in die 22 des RCL keine Punkte mitnehmen konnte.
Auch in Durchgang zwei setzte sich die RCL-Dominanz in allen Belangen fort und wieder eröffnete ein Südafrikaner in Reihen des RCL den Reigen. Jason de Broize war von den Gästen nicht zu stoppen und tankte sich bereits zwei Minuten nach Wiederanpfif ins Malfeld. Als dann 20 Minuten vor dem Ende Leipzig mit 87:0 auf dem Weg Richtung dreistelliges Ergebnis war, fing sich Victoria Linden noch einmal. Die Zebras kamen durch Michael Wilckens nach mehreren Phasen und viel Einsatz noch zu ihrem Ehrenversuch und die letzten Minuten gestalteten sich noch recht ausgeglichen obwohl Leipzig in Form von André Potgieter noch ein letztes Mal einlaufen konnte.
Für Leipzig endet damit eine durchaus erfolgreiche Hinrunde trotz schleppenden Auftakt auf dem fünften Rang. Der direkte Konkurrent BRC hatte überraschend gegen Germania List gewonnen, sonst hätten sich die Leipziger gar noch einen Platz weiter oben befunden. Doch bei den Messestädtern wird man dennoch mit der abgerufenen Leistung zufrieden sein und optimistisch in Rückrunde gehen.
Für den Hannoveraner Aufsteiger hingegen ist die Bilanz doch recht betrübend: Sechs Niederlagen, ein Defensiv-Bonus sowie eine Punktedifferenz von knapp -400. Nach dem Spiel konstatierte Victoria-Trainer Rainer Kumm auch, dass die Mannschaft "weit unter ihren Möglichkeiten" gespielt habe und dass der Einsatz nicht gestimmt habe. "Tacklings wurden nicht gesetzt" so der ehemalige Siebener-Nationalcoach weiter. Bei aller Schwarzmalerei ist die Lage des Aufsteigers dennoch nicht aussichtslos, denn mit nur einem Sieg könnte man mit dem Vorletzten Pauli gleichziehen.
Die Akkus waren schlicht leer so resümierte man beim Hannoveraner Gast, blickte aber zugleich optimistisch auf die nächsten vier Monate, in denen man hart arbeiten werde. Angesichts der ebenso schwach spielenden Paulianer könnte diese Arbeit auch Früchte tragen.
Oftmals einen Schritt zu spät, die Verteidigung der Lindener Victoria
Hannover 78 66 - 0 FC St. Pauli
Hannover 78 marschiert weiter im Gleichschritt mit dem RK03 an der Spitze der Bundesliga-Nordstaffel. Gegen den Tabellenvorletzten vom Kiez gab sich die Mannschaft von Trainerduo Schippe/Krause keine Blöße und spulte souverän ihr Spiel ab. Schon nach fünf Minuten konnte Hannovers Nummer elf Nico Burgdorf ein schönes Solo zum ersten Versuch seiner Mannschaft abschließen. Die Heimmannschaft vom schnellen Graben machte ihrer Adresse in der niedersächsischen Landeshauptstadt dann auch in den folgenden Minuten alle Ehre. Zwei weitere Versuche in der Anfangsviertelstunde machten die Marschroute in dieser Partie klar. Hannover war nicht gewillt Kompromisse einzugehen und spielte mit seinen Hamburger Gästen Katz und Maus.
Eine gelbe Karte für einen Paulinaer Dritte-Reihe-Stürmer taten ihr Übriges zu der schwierigen Ausgangslage bei. Hannover konnte bis zur Halbzeit drei weitere Versuche durch den erneut brillierenden Burgdorf, Nationalspieler Phil Sczcesny und durch den zweiten Außendreiviertel David Schohr. Pauli bekam die schnellen Außendreiviertel der 78er schlicht nicht unter Kontrolle und rannte zur Pause bereits einem 0:33 Rückstand hinterher. Eine weitere gelbe Karte und damit zehn Minuten Unterzahl überlebten die nun besser dagegenhaltenden Paulianer ohne weitere Punkte kassieren und es sollte bis zur 61. Minute dauern bis Pauli in Form von Verbidner Christopher Kopp erneut zu Punkten kam.
Der nun eingeleitete Schlussspurt des Tabellenzweiten resultierte in weiteren vier Versuchen gegen die zunehmend ermüdenden Paulianer. Erneut punkten konnte Außen Nico Burgdorf, der seine Leistung mit den Versuchen vier und fünf krönte. Insgesamt konnte die ganze 78er Mannschaft glänzen und ihren Anspruch auf einen Platz im Bundesliga-Halbfinale zementieren. Mit 30 Punkten liegt der Hannoveraner Topclub damit weiter gleichauf mit Spitzenreiter RK 03 Berlin. Pauli dagegen wird vor der Rückrunde stark arbeiten müssen um nicht vom Aufsteiger Victoria Linden überholt zu werden. Dieser hat trotz einer Pleitenserie von sieben Niederlagen in sieben Spielen die Chance mit nur einem Sieg mit Pauli gleichzuziehen.
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