Im Derby wird Marten Strauch seinem SCN fehlen. Der schnelle Schluss der Königsblauen brach sich gegen die RGH die Hand.
Kein Duell in der Bundesliga ruft derartige Emotionen hervor, wie das Heidelberger Derby zwischen den beiden Nachbarn und Erzrivalen Sportclub Neuenheim und dem TSV Handschuhsheim. Nachdem das letzte Aufeinandertreffen im DRV-Pokalfinale knapp an die Königsblauen ging, sinnen die Löwen nun auf Revanche. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Trainer Peter Ianusevici zudem die Plätze mit dem SCN tauschen. Der HRK kämpft derweil mit dem SC Frankfurt 1880 um die Rolle des ersten Pforzheim-Jägers. Im Norden kämpfen derweil Germania List, Hannover 78 und der Favorit RK 03 Berlin um die Herbstmeisterschaft.
Nord/Ost
TSV Handschuhsheim - SC Neuenheim Samstag, 29. Oktober, 14:00 Uhr
Für die beiden Mannschaften aus dem Norden der Neckarstadt gibt es keine wichtigere Partie, das Derby ist schlicht das Spiel des Jahres. Die beiden direkt nebeneinander liegenden Vereinsheime haben über die Jahre nicht unbedingt zu einer freundschaftlichen Nachbarschaft geführt. Noch im Sommer hatte sich Neuenheim knapp im DRV-Pokalfinale gegen den Rivalen durchgesetzt. Sportlich gesehen ist das Duell des TSV mit dem SCN in dieses Mal allerdings kein Spitzenspiel. Beide Mannschaften haben bisher eine durchwachsene Saison gespielt und erlitten in der Vorwoche eine Niederlage. Wobei diejenige des TSV gegen Frankfurt deutlich unglücklicher und knapper ausfiel, als die des Sportclubs gegen die RGH.
Beim gastgebenden TSV gibt es jedenfalls kein anderes Thema mehr, "es knistert schon die ganze Woche" so Löwen-Coach Peter Ianusevici im Vorfeld zum Spiel der Spiele. Das ewige Duell sei ein tolles Spiel mit zwei hochmotivierten Teams. Trotz der Abgänge beim SCN den Sommer über hinweg ist der ehemalige Bundestrainer nicht optimistischer, als er es sonst wäre. Auch ohne die zwei drei Spieler würde der SCN gutes Rugby spielen, "das Spielniveau des SCN darf man nicht unterschätzen" und man selbst habe auch einige Ausfälle zu verkraften. Der Ausgang sei also völlig offen in einem spannenden Spiel. Personell wird der TSV mit einer sehr ähnlichen Aufstellung, wie gegen Frankfurt antreten, immerhin hat man noch immer mit einigen Ausfällen zu kämpfen.
Beim SCN gibt man sich hingegen betont gelassen. Der Coach der Königsblauen Lars Eckert sieht zwar ein "kampfbetontes Spiel" auf seine Mannschaft zukommen, aber unter alten Bekannten wisse man ja was einen erwarte. Natürlich hofft Eckert auf "das bessere Ende für uns", ist sich aber zugleich sicher, dass Kleinigkeiten diese Partie entscheiden werden. Personell hat man beim SCN keine größere Sorgen, muss aber den Ausfall von Marten Strauch verkraften, der sich gegen die RGH den Daumen gebrochen hat.
TotalRugby-Prognose: Dieses Derby wird eine ganz enge Nummer. Zuletzt hatte der SCN immer leicht die Nase vorne, aber in diesem Jahr wird die Motivation schlussendlich die entscheidende Rolle spielen. Welcher der beiden Trainer die letzten Prozente aus seiner Mannschaft rauskitzeln kann, wird einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang des Derbys haben. Der Kunstrasen des TSV wird wohl, auch angesichts des SCN-Triumphs an gleicher Stelle, keine entscheidende Rolle spielen. Aber zuletzt schien der TSV gegen die Frankfurter doch ein wenig besser in Form gewesen zu sein. Deshalb sehen wir den TSV als den Favoriten und erwarten einen hauchdünnen Sieg der bis zuletzt knapp ist: Handschuhsheim gewinnt mit +4
SC Frankfurt 1880 - Heidelberger RK Samstag, 29. Oktober, 14:00 Uhr
Es ist gar nicht einmal so lange her, da war das Duell zwischen dem HRK und dem SC 1880 bereits vor dem Anpfiff eine ausgemachte Sache. Im April des letzten Jahres musste sich eine personell geschwächt antretende Frankfurter Mannschaft in Heidelberg gar mit 148:0 deklassieren lassen. Doch welche Entwicklungen sich in nur 18 Monaten vollziehen können, zeigt die Ausgangslage vor dieser Partie.
Der HRK reist nun nicht mehr als absoluter Favorit in die Mainmetropole, im Gegenteil. In der Tabelle steht der dominanteste Verein der letzten Jahre als Dritter gar einen Punkt und Platz hinter dem SC 80. Ob die Rot-Schwarzen von der Feldgerichtstraße damit als Favorit in die Partie gehen, ist dennoch fraglich. Denn selbst mit all den Schwächungen durch Abgänge und Verletzung auf Seiten des HRK und der nicht zuletzt durch gute Transfers sinnvoll verstärkten Frankfurter Equipe bleibt zu konstatieren: Die Ruderkluberer aus der Kurpfalz haben immer noch einige der besten Spieler der Republik in ihren Reihen und am Samstag auf dem Platz!
Für Frankfurts Trainer Karl Savimaki ist dieses Duell schon eine Art "kleines Endspiel", denn es "wird unglaublich wichtig sein mit Blick auf die Play-Off-Plätze, obwohl wir dann erst die Hälfte der Saison absolviert haben werden." Vor dem HRK hat der gebürtige Australier gehörigen Respekt und schiebt dem Gast die Favoritenrolle zu, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der HRK gegen einige Gegner deutlich bessere Resultate einfahren konnte.
Aussichtlos sieht man die Lage in Frankfurt aber dennoch nicht, denn die "Chance auf einen Sieg" bestünde zweifelsohne so Savimaki weiter. Denn die Vorbereitung sei "fantastisch" gelaufen und die Spieler hätten viel in Fitness und Fähigkeiten am Ball investiert. Das Spiel gegen den TSV sei positiv einzuschätzen, denn die Löwen wüssten wie man gegen Frankfurt spielen müsse und dennoch habe man in Unterzahl das Spiel gedreht. Das Spiel an diesem Wochenende könnte zu einer echten Werbung für den deutschen Rugbysport werden.
Beim HRK wiederum ist man der Überzeugung absolute Pflicht, um weiter ein gehöriges Wörtchen im Kampf um die Play-Off Plätze mitzureden. HRK-Trainer Pieter Jordaan konstatiert zwar die Verbesserung der Frankfurter, ist sich zugleich aber ebenso sicher, dass der HRK die "bessere Mannschaft" ist und der HRK den Platz als Sieger verlassen werden. Positiv für den HRK-Coach wird sich die Tatsache auswirken, dass mit Parkinson, Aounallah und Buckman drei Routiniers nach überstandenen Blessuren zurückkehren werden, während Armstrong und Poppmeier mit Adduktorenproblemen auszufallen drohen.
TotalRugby-Prognose: Die Partie wird wegweisend sein um den Kamf um die Playoff-Plätze. Der HRK ist geradezu gezwungen an diesem Wochenende vorzulegen, da ihm gegen Ende der Saison einige extrem wichtige Akteure aufgrund deren Verpflichtungen im Siebener fehlen werden. Deshalb könnte sich Frankfurt fast schon mit einem Defensiv-Bonus zufrieden geben. Wir sehen den Ruderklub auch leicht vorne, Pieter Jordaans Männer werden sich am Ende knapp durchsetzen: Der HRK gewinnt mit +6
Gegen Frankfurt wieder mit dabei: Raynor Parkinson
RK Heusenstamm - RG Heidelberg Samstag, 29. Oktober, 14:00 Uhr
In den Duellen zwischen den "Füchsen" und den "Orange Hearts" ging es zuletzt immer knapp zu. Diesmal scheinen die Rollen jedoch klar verteilt zu sein. Während der ersatzgeschwächte Vorletzte RK Heusenstamm zuletzt gegen Titelverteidiger TV Pforzheim nach einer guten ersten Hälfte einbrach und 15:63 verlor, trumpfte die RG Heidelberg mit einem 79:7-Kantersieg gegen den Lokalrivalen SC Neuenheim auf. "Das war ein vernichtendes Ergebnis", meint RKH-Trainer Jens Steinweg anerkennend und erwartet, dass der Gegner "mit sehr breiter Brust an den Martinsee kommen" wird.
Eine ähnlich klare Niederlage wie gegen Pforzheim soll aber mit aller Macht verhindert werden. "Damit das gelingt, müssen wir alles abrufen", fordert Steinweg. "Die erste Hälfte gegen den Meister hat gezeigt, was alles in der Mannschaft steckt, auch wenn diese personell geschwächt ist. Hier müssen wir ansetzen. Wille, Kampfgeist und schnörkelloses Spiel statt Schaulaufen ohne Ertrag."
Mut macht dem Trainer, dass sich die Personalsituation leicht verbessert hat - in beiden Mannschaftsteilen. "Das ist schon mal eine gute Nachricht", meint Steinweg, der vor allem in der ersten Sturmreihe wieder mehr Alternativen hat. Dort musste gegen den TVP zuletzt nach einigen Ausfällen mit unumkämpften Gedränge gespielt werden. Nun steht neben Florian Heberer auch Markus Otterbein zur Verfügung, den Steinweg als "die Stütze im Sturm" bezeichnet. In der Hintermannschaft geht es dem Trainer zufolge ebenfalls "wieder leicht bergauf". Neben Joshua Sayson kehrt auch Siebener-Natioanlspieler Tim Biniak zurück, der in Heidelberg auf einige seiner Kollegen aus der DRV-Auswahl trifft.
Für die RGH heißt es am Wochenende auf zum Angstgegner. Zumindest sieht RGH-Coach Rufold Finsterer die Füchse als solche. Deren Spielstil gleiche dem eigenen und weiterhin konstatiert das RGH-Urgestein: "Wir haben uns da oben immer schwer getan." Nicht nur deswegen gelte es vorsichtig den Weg Richtung Rhein-Main-Gebiet anzutreten. Nach Frankfurt sei man schließlich auch optimistisch gefahren und hätte sich schlecht angestellt und schließlich verloren.
Warum es beim RKH momentan nicht sonderlich gut läuft fragt man sich auch bei den Orange Hearts, will aber sich aber weder davon, noch von dem hohen Sieg gegen Neuenheim blenden lassen. Immerhin hätten diese einige Verletzte zu beklagen und man selbst habe einen super Tag erwischt. Dieses Mal gelte es zu gewinnen und mit der richtigen Einstellung heranzugehen, um sicherzustellen, dass das Gastspiel am Martinsee nicht erneut zur Zitterpartie werde.
TotalRugby-Prognose: Beim RKH will man mit aller Macht eine hohe Niederlage verhindern, bei der RGH konzentriert an die Sache gehen. Klingt nach einer klaren Angelegenheit. Doch angesichts der schwankenden Form der RGH und dem Potenzial der Füchse, das sie in dieser Saison freilich selten abrufen konnten, wird sich dennoch ein spannendes Spiel in Heusenstamm entwickeln können. Die Favoritenbürde liegt aber angesichts aller Indikatoren bei den Gästen vom Neckar, die unserer Ansicht nach in Hälfte zwei davonziehen werden: Die RGH gewinnt in Heusenstamm mit +16
RC Luxemburg - TV Pforzheim Sonntag, 30. Oktober, 16:00 Uhr
Meister gegen Aufsteiger, der makellose Tabellenführer gegen das bisher sieglose Schlusslicht: Die Ausgangslage vor dem Duell Luxemburg-Pforzheim könnte nicht deutlicher sein. Zumal Pforzheims Verfolger sich an diesem Wochenende in Frankfurt gegenseitig die Punkte nehmen werden.
Dementsprechend hat man beim Meister nach sechs Siegen mit Bonuspunkt die verbale Zurückhaltung abgelegt. Denn auch um die Personalsituation der Goldstädter würden die meisten anderen Bundesligisten TVP-Trainer John Willis beneiden. Dieser hat nämlich bis auf Luis Vazquez alle Akteure zur Verfügung. Die Zielsetzung ist somit klar, es sollte schon ein Sieg mit Bonuspunkt sein für die Rhinos. Das Spiel seiner Mannschaft im Ausland unter Flutlicht sieht Willis als Highlight für seine Mannschaft, die die erfolgreiche Hinrunde mit einem weiteren Sieg beenden will.
Dennoch gelte es vor begeisterungfähigen Fans aus dem Großherzogtum mit der nötigen "Ruhe und Konzentration" anzutreten und speziell den Auftakt dürfe man nicht verschlafen. Die Tatsache, dass die Luxemburger bereits drei Bonuspunkte erhaschen konnten sei Beweis genug, dass der RCL nicht völlig chancenlos sei. Für die Luxemburger wiederum steht nach der knappen Niederlage gegen den TSV Handschuhsheim nun ein schwieriger Schlussspurt zum Ende der Hinrunde hin an.
Denn mit dem HRK und TVP stehen bald zwei Gegner auf der Matte, die normalerweise für den Aufsteiger zumindest eine Nummer zu groß sein dürften. Das starke Sturmspiel des RCL dürfte der TVP in den Griff bekommen und ob die Defensive des Gastgebers über 80 Minuten hinweg die schnellen Dreiviertelspieler des Gastes unter Kontrolle bekommen werden, ist mehr als fraglich.
TotalRugby-Prognose: Sollte der TVP sein gesundes Selbstbewusstsein im Vorfeld zum Auswärtsspiel im Nachbarland nicht in überschwängliche Arroganz verkommen lassen, dürfte der Meister dem Aufsteiger eigentlich klar überlegen sein. Zu ausgefuchst sind Spielmacher Bressons und seine pfeilschnellen Vollstrecker um die Siebener-Experten Sita, Chitokwindo und Soteras-Merz. Die Rhinos vom TVP siegen mit +34
Nord/Ost
SC Germania List - Berliner RC Samstag, 29. Oktober, 14:00 Uhr
Wenn der Tabellendritte auf den Vierten trifft könnte man eigentlich nicht unbedingt von einer klaren Ausgangslage sprechen. Doch während die Lister Germania mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Fersen des Spitzenduos RK 03 und 78 ist, liegt der BRC satte acht Punkte hinter dem morgigen Gegner. Auch die momentane Form beider Mannschaften spricht eher für den Gastgeber. Dieser hatte nach einer schwachen ersten Hälfte noch einen deutlichen Sieg in Hamburg einfahren könne, während der BRC erstmals in der Vereinsgeschichte gegen aufstrebende Leipziger verloren hat.
Dessen ist sich auch Germania Coach Duiane Lindsay bewusst. Nach einer "schrecklichen ersten Hälfte", in der man nicht als Team gespielt habe, Pässe nicht angekommen sind habe sein Team im zweiten Durchgang in Pauli "Charakter bewiesen" und genau dies würde ein Spitzenteam ausmachen. Die Einwechslung von Maurice Riege und Nikkie Kochs Versetzung auf die Gedrängehalb-Position und der Appell an die Ehre und Ambitionen der Jungs hätten ihr Übriges dazu beigetragen.
Gegen den BRC gelte es nun den Druck auf die beiden Spitzenreiter aufrecht zu erhalten. Nicht mit von der Partie wird Jarrod Saul sein, der sich beim Ablegen zum Versuch in Hamburg die Schulter ausgekugelt hatte. Sein Einsatz in der kommenden Woche im Pokal ist allerdings nicht ausgeschlossen, da kein größerer Schaden im Gelenk entstanden ist. Allerdings erwartet Trainer Lindsay von seinen Mannen daheim ein ganz anderes Auftreten als in der ersten Hälfte in Hamburg. Dann sei auch der angestrebte Sieg realistisch.
Beim BRC wiederum wird man die schwachen Auswärtsauftritte, mit drei Niederlagen in drei Spielen, vergessen wollen und nun in Hannover auftrumpfen wollen. Einzig gegen den RK03 hatte man Auswärts den nötigen Siegeswillen an den Tag gelegt und dennoch spät verloren. Trainer Danny Stephens wird dabei auch an der mentalen Seite arbeiten müssen, hatte man doch in Leipzig ein extrem enges Spiel verloren und damit sicher geglaubte Punkte abgegeben. Sollte man beim BRC noch irgendwelche Ambitionen hegen den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren, muss nun schon ein Sieg her. Andernfalls wird Leipzig im Falle eines Sieges gegen Victoria Linden an den Hauptstädtern vorbeiziehen.
TotalRugby-Prognose: Der BRC muss seine Auswärts-Lethargie ablegen, sonst droht dem Team von Danny Stephens Ungemach. Doch auch Germania muss aufpassen, um nicht in eine Negativspirale zu verfallen, wie das gegen Pauli in Hälfte eins der Fall war. Im Normalfall dürften die Zuschauer in List am Samstag aber einen Heimsieg zu sehen bekommen. Germania gewinnt mit +17
RC Leipzig - TSV Victoria Linden Samstag, 29. Oktober, 15:00 Uhr
Es war "der erste Sieg gegen einen Großen der Liga" schreibt der Rugby Club Leipzig auf seiner Facebook-Seite. So eindrucksvoll wie es der Verein beschreibt, so spannend war das Spiel auch. In den ersten Minuten haben die Leipziger das Team vom Berliner Rugby Club stark unter Druck gesetzt. Dabei konnten die Gastgeber durch ein offensives Spiel punkten. Durch gute Standards und funktionierende Gedränge wurde eine Ausgangsplattform geschaffen. Besondes positiv wirkte sich dabei das Spezialtraining mit dem südafrikanischen Trainer Ludwiche van Deventer, in dem sich das Team speziell auf Verteidigung und Breakdowns konzentrierte.
Nach einem kurzen Rückstand konnte das Heimteam erneut angreifen und sich einen Halbzeitstand von 18:14 erkämpfen. In der zweiten Phase der Partie konnte keine Mannschaft mehr punkten. Somit sicherte sich der RCL durch eine engagierte Verteidigungarbeit den Sieg. Nach dem Sieg gegen den Berliner RC herrscht in der Mannschaft nun eine deutlich positive Stimmung. "Endlich konnte sich die Mannschaft für die harte Arbeit der letzten Wochen mit einem Sieg gegen ein Top-Team der Bundesliga-Nord belohnen," so RCL-Teammanager Sven Paukstat.
Das Team von Trainer Andreas Kuntze blickt nun mit Spannung auf das kommende Spiel gegen den TSV Victoria Linden. "Linden hat bisher zwar alle Spiele verloren, aber genau deshalb darf man sie nicht unterschätzen," urteilt Paukstat. Nicht zu unterschätzen sind die vielen Nachwuchsspieler, die von Ex-Nationaltrainer Rainer Kumm traininert werden. Dabei ist das Ziel für den RCL klar. "Wir müssen den Schwung aus dem BRC-Spiel mitnehmen und mit der gleichen Einstellung an die Partie gegen Viktoria herangehen," sagte Paukstat abschließend.
Für die Männer von Rainer Kumm wiederum kommt die Partie in Leipzig vielleicht zum falschen Zeitpunkt, da sich der einzige sächsichen Bundesliga-Vertreter seit Wochen im Aufwind befindet und bereits gegen Hannover 78 sehr gut mithalten konnte. Ob den Zebras aus der niedersächsischen Landeshauptstadt also in dieser Woche der langersehnte Sieg gelingt, bleibt fraglich. Ungemein wichtig wäre der Sieg, da man immerhin direkt mit dem Vorletzten aus St. Pauli gleichziehen könnte.
TotalRugby-Prognose: Aufstrebende Leipziger wollen ihren wichtigen Sieg gegen den BRC in der Vorwoche versilbern und werden deshalb bis in die Haarspitzen motiviert in die Partie gehen. Die Gefahr, dass die Männer vom RCL den Gast unterschätzen dürfte gering sein. Für die Victoria könnte es in einem offen geführten Spiel vielleicht darum gehen, einen Bonus zu ergattern, sei es über vier selbst gelegte Versuche, oder ein knappes Ergebnis. Denn insgesamt sehen wir den RCL mit +16 vorne.
RK 03 Berlin - Hamburger RC Samstag, 29. Oktober, 14:00 Uhr
Für den RK 03 Berlin geht es am Samstag darum, sich die Herbstmeisterschaft zu sichern. Der Vorjahressieger Nordstaffel hat bisher eine sehr gute Hinrunde gespielt, wenn auch nicht dermaßen souverän, wie im Vorjahr. Dementsprechend befindet man sich seit Wochen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Hannover 78. Zwar hatte man die 78er auf deren Platz hauchdünn schlagen können, hatte aber im Gegensatz zu eben jenen 78ern gegen Germania List Punkte liegengelassen. Somit ist die Formel vor der Partie eindeutig: Mit einem Bonuspunktsieg ist der RK 03 Herbstmeister.
Für den HRC dagegen besteht die Gefahr auf Platz sechs durchgereicht zu werden. Denn nach einem starken Saisonstart droht den Hanseaten in den letzten Wochen die Puste auszugehen. Die sang- und klanglose 0:25 Niederlage in der Vorwoche daheim gegen Hannover, sowie die generelle Auswärtsschwäche der Hanseaten verheißen erst einmal nichts Gutes. Beim BRC hatte man mit 0:24 ebenfalls keine eigenen Punkte erzielen können. In der Buschallee wird dieses Unterfangen sicherlich nicht einfacher werden. HRC-Coach Carsten Segert wird seine Männer aber auf den Angriffswirbel der Schwarz-Gelben eingestellt haben und zumindest im Sturm wird der Gast gut dagegen halten können.
TotalRugby-Prognose: Alles andere als ein Sieg des RK 03 wäre am Samstag in der Buschallee eine riesige Überraschung. Der Vorjahressieger der Nordstaffel ist nicht mehr über jeden Zweifel erhaben, wie das in der vergangenen Saison der Fall war. Dennoch wird sich der Hauptstadtklub gegen den Gast aus der Hansestadt durchsetzen und zwar mit dem nötigen Bonuspunkt. Der RK03 gewinnt mit +25
Hannover 78 - FC St. Pauli Sonntag, 30. Oktober, 14:00 Uhr
Für Hannover 78 gibt es an diesem Wochenende nur ein akzeptables Ergebnis gegen den Vorletzten der Bundesliga-Nordstaffel und zwar ein Sieg mit Bonuspunkt. Denn im direkten Duell mit dem RK 03 gegen den anderen Hamburger Bundesligisten wird man nicht mit einem Patzer rechnen können. Also gilt es selbst zu punkten und das am besten fünffach. So sieht es auch 78-Trainer Benjamin Krause, der den Anspruch des Trainerteams an die Mannschaft so formuliert: "Souverän dieses Spiel durchziehen und mit Bonuspunkt gewinnen."
Für Krause könnte jeder punkt am Ende der Saison wichtig sein, dementsprechend konzentriert gelte es an die Sache heranzugehen. Am heimischen schnellen Graben kann Krause und sein Trainerkollege Schippe dabei einen guten Kader aufbieten. Aus der Stammelf fehlt lediglich Max Kopp durch einen Entzündung in des Schambeins. Gegen den HRC habe man ein gutes Spiel abgeliefert und vor allem gut verteidigt, doch daheim müsse man noch stärker auftreten.
Pauli wiederum wird in diesem Aufeinandertreffen gegen die heimstarken Hannoveraner auf einen Bonuspunkt hoffen müssen, denn ein Sieg wäre schon eine riesige Überraschung. Immerhin konnte man in der Vorwoche gegen Germania List eine Halbzeit lang extrem gut mithalten und den anderen Hannoveraner Spitzenverein über 40 Minuten in Schach halten. Wenn man eine derartige Leistung über die gesamte Dauer hinbekommen würde, wäre sicherlich etwas zu holen beim Ausflug in die niedersächsische Landeshauptstadt.
TotalRugby-Prognose: Hannover hat gegen Pauli die Chance die Herbstmeisterschaft zu ergattern, sollte der RK 03 gegen den HRC nicht mit Bonuspunkt gewinnen, oder gar verlieren. Diese geringe Chance aber auch der Wille in der Spitzengruppe zu verbleiben sowie der unbedingte Siegeswille der jungen 78er Mannschaft sollte die Männer vom Trainerduo Schippe/Krause über die Linie retten. Pauli spielt speziell auswärts in diesem Jahr zu schwach um hier etwas zu reißen. Deshalb sagen wir einen 78 Sieg mit +30 voraus.
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