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Nach Tod des Trainers: Munster Rugby trauert und siegt gegen Glasgow
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 23. Oktober 2016

Bewegender Abschied von einer Legende: Munsters Fans im Thomond Park vor der Partie gegen Glasgow. Foto (c) Munster Rugby Instagram
Bewegender Abschied von einer Legende: Munsters Fans im Thomond Park vor der Partie gegen Glasgow. Foto (c) Munster Rugby Instagram

Es waren nur noch wenige Stunden bis zum wichtigen Auftaktspiel von Irlands legendärer Mannschaft Munster Rugby in Paris, als Trainer und Vereinslegende Anthoney Foley am Sonntag früh vergangener Woche leblos in seinem Hotelzimmer aufgefunden wurde. Der ehemalige Irland und Munster Kapitän war im Alter von nur 42 Jahren viel zu früh an einem Herzfehler gestorben. Für die Mannschaft, deren Kapitän er war und die der gesamte Stolz der Region um Limerick im Westen Irlands ist, war dies ein tragischer Tiefschlag. Als am Mittwoch schließlich bestätigt wurde, dass das Europacupspiel gegen Glasgow gespielt werden würde, war klar: Dies würde eine hochemotionale Angelegenheit werden.

Anthoney "Axel" Foley war in der rugbyverrückten Region im Westen der grünen Insel, aber auch darüber hinaus eine absolute Legende. In 62 Spielen im Grün Irlands und 202 Matches für Munster hatte sich Foley als kompromissloser Achter und Anführer einen Ruf erarbeitet. Als Kapitän führte er Munster im Jahr 2006 zum ersten Europacuptriumph und machte sich spätestens damit in und um Limerick unsterblich. Nach seiner aktiven Karriere begann Foley zunächst als Sturmtrainer von Munster, um dann 2014 die Rolle als Chefcoach zu übernehmen. Nach einigen mageren Jahren sollte Foley mit seiner Authorität und Arbeitsmoral die Munster-Renaissance einleiten.

Die Nachricht seines vorzeitigen Ablebens schockte ganz Irland. Präsident und Taoiseach (Premierminister) drückten ihr Bedauern aus, Irlands Flaggen hingen auf Halbmast und die Titelseiten der Zeitungen Irlands kannten tagelang kein anderes Thema. Am vergangenen Freitag wurde Foley in seinem Heimatort Killaloe beigesetzt. Munster-Kapitän Peter O'Mahoney trug dabei den Sarg des Mannes, der in seiner Jugend sein Idol war und später zum Freund und Trainer wurde. Gerade einmal 24 Stunden musste eben jener O'Mahoney mit der Kapitänsbinde um den Arm seine hochemotionale Mannschaft auf das Feld des ausverkauften Thomond Parks führen.

 

 

Munster Männer spielten mit Herz für ihren verstorbenen Trainer

Eine Choreografie über die gesamte Westtribüne zum Einlauf der Teams zollte Tribut an die verstorbene Legende. Ob die überwältigenden Emotionen für die Mannschaft zum Hemmschuh oder zur Antriebsfeder werden würde, war vor der Partie die entscheidende Frage. Doch Munsters 15 Männer im traditionellen Rot waren nicht gewillt irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen. Nach einem kraftvollen Paket in typischer Munster-Manier gelang Verbinder Tyler Bleyendaal nch nur drei gespielten als Abnehmer eines wunderschönen Offloads der Versuch per Slalom-Solo um Glasgow Schluss Stuart Hogg.

Ein weiterer Versuch durch Jaco Taute in der 14 Minute und Munster war durch das 14:3 deutlich am Drücker. Doch Irland und Munster Außen Keith Earls leistete seiner Mannschaft einen Bärendienst als er den Glasgow Hakler aushob und fallen ließ. Nach Videobeweis und langer Konsultation mit seinen Assistenten zückte der französische Schiedsrichter Jerome Garcès rot, was eine ziemlich harte Entscheidung war. Aber selbst diese Schwächung für die verbleibenden 60 Minuten sollte Munster an diesem Tag nicht zurückwerfen. Inspiriert und befeuert von der treuen Anhängerschaft kämpfte Munster weiter und kam durch Schluss Simon Zebo in Unterzahl zum nächsten Versuch.

Anfang der zweiten Hälfte gelang dann Munster gar der Bonuspunkt-Versuch per über die Mallinie geschobenen Gedränge. Erst in der Schlussphase musste der Gastgeber der Unterzahl Tribut zollen und ließ noch zwei späte Versuche des schottischen Gastes zu, bevor Munster selbst mit der letzten Aktion den Schlusspunkt zum 39:17 setzen konnte. Doch all dies war im Endeffekt nur eine Randnotiz an einem Tag, an dem eine Vereinslegende verabschiedet wurde.

Nach dem Abpfiff sammelte sich die Mannschaft in einem Kreis in der zentral auf dem Spielfeld, in ihrer Mitte die beiden Söhne des verstorbenen Trainers und dann stimmte sie die Hymne von Munster, "Stand up and fight", an. Das gesamte Stadion stimmte mit ein und sowohl auf der Tribüne, als auch im Kreise der Mannschaft flossen zahllose Tränen. An diesem Tag zeigte sich für alle Anwesenden einmal mehr: Rugby ist mehr als nur ein Spiel, sondern ein Band das Menschen über den gesamten Globus verbindet. Im Falle von Limerick ist es der Kitt, der die Menschen in Limerick zusammenstehen lässt, gar Sinnstifter ist.

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Kommentare (1)add comment

Alexander Leiberich said:

3882
Pro12
Sehr schön, dass die Pro 12 immer mehr in den Fokus rückt, auch wenn es diesmal aus einem traurigen Anlass erfolgt. Weiter so :)
Oktober 24, 2016

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