Die deutsche Siebener-Nationalmannschaft hatte in diesem Jahr bereits sensationell den Sprung ins Halbfinale des Quali-Turniers für die Sevens World Series in Hong Kong geschafft, nur um dort unglücklich im Halbfinale unter Monsun-ähnlichen Bedingungen dem Gastgeber zu unterliegen. Mit dem guten Abschneiden in der Siebener-EM hat sich unsere DRV VII erneut für das berühmteste Rugby-Turnier der Welt qualifiziert. Noch 172 Tage sind es bis zu den Hong Kong Sevens am 7. April nächsten Jahres. Die Vorbereitung geht nun von Neuem in die heiße Phase und führt die Männer um Trainer Chad Shepherd über Namibia, Dubai und Fidschi nach Hong Kong. Mit dabei: Einige neue Gesichter und alte Bekannte.
Die Chancen werden in diesem Frühjahr besser stehen als je zuvor. Mit Japan ist die absolute Übermannschaft des Vorjahres durch den Aufstieg in die World Series vorerst als Konkurrent ausgeschieden. Die vorraussichtlich ärgsten Widersacher Spanien und Hong Kong haben unsere Siebener-Jungs bereits schlagen können, wurden aber ebenso bereits von ihnen geschlagen. Bei der Olympia-Quali in Monaco wurde seitens der DRV-Auswahl der Beweis erbracht, dass sich die deutsche Siebener-Equipe auch vor festen Größen der World Series nicht zu verstecken braucht. Der Einzug in eben jene Sevens World Series ist nunmehr kein ferner Tagtraum mehr, sondern vielmehr ein Ziel, das erreichbarer denn je erscheint.
In Hong Kong den letzten Schritt zu machen und den Traum World Series wahr werden zu lassen: Das Ziel unserer DRV VII
Um sich den Traum von der ganz großen Bühne, mit regelmäßigen Spielen gegen die besten Mannschaften der Welt in den großen Arenen rund um den Globus zu sichern, werden Clemens von Grumbkow und co. erneut sehr viel investieren müssen. Doch die gute Nachricht lautet indes, dass der Kader unserer Siebener-Nationalmannschaft um einige illustre Namen erweitert wird. Bereits seit einiger Zeit trainieren mit Jarryd Els, Raynor Parkinson, Jaco Otto und Harris Aounallah einige erfahrene Akteure der DRV XV mit der Mannschaft. Parkinson selbst hat bereits Erfahrung in der Siebener-Nationalmannschaft, hatte sich aber zuletzt auf seine Fünfzehner-Karriere mit Klub und Nationalmannschaft konzentriert. Für Nationaltrainer Chad Shepherd wird er eine ebenso wichtige Ergänzung, wie Jaco Otto sein. Zum Ende der letzten EM-Serie hatte die DRV VII den vielen gespielten Turnieren und der mangelnden Tiefe des Kaders Tribut zollen müssen.
Jaco Otto, der bereits in der Fünfzehner-EM für die gegnerischen Verteidigungen ein Albtraum in den offenen Gedrängen ist, könnte im Siebener zum echten Impact-Player werden. Seine kraftvolle Spielweise und kompromisslosen Tackles sind zweifelsohne eine gute Verstärkung und wird den Sturm der DRV VII stärken. Dass die Neulinge in der DRV VII noch einiges an Arbeit vor der Brust haben, um bereit zu sein für die höheren konditionellen Anforderungen bleibt aber ebenso außer Frage. Nicht jeder wird es direkt in den Stamm der Mannschaft schaffen, denn diese hatte sich bei den vielen wichtigen Turnieren der letzten Jahre zu gut gezeigt.
Die erste Chance sich zu beweisen werden viele der Siebener-Neulinge bereits in drei Wochen erhalten. Am 12. und 13. November wird der DRV ein Development Team zu den Safland Sevens schicken. Das Turnier, welches in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgetragen wird und in der namibianischen Küstenstadt Swakopmund stattfindet, ist prominent besetzt. Niemand geringeres als die Bronze-Medaillen-Gewinner aus Rio, die Blitzbokke aus dem benachbarten Südafrika, werden als Turnierfavorit nach Swakopmund reisen. Kenia und Simbabwe sind zwei weitere starke afrikanische Mannschaften, die in Namibias bekanntesten Urlaubsort am Start sein werden. Mit den USA und Argentinien liegt die Anzahl an vertretenen World Series Mannschaften bei vier. Polen und Italien komplettieren als gute Bekannte und GPS-Konkurrenten unserer DRV VII das Feld.
Die klimatischen Bedingungen und die hochwertigen Gegner sind für die DRV VII ebenfalls ein Grund am Invitational Turnier der Dubai Sevens teilzunehmen. Dorthin wird der DRV ebenso ein Perspektivteam entsenden, gespickt mit einigen der Neulinge im Kreise der DRV VII.
Siebener-Spezialist verstärkt das Trainerteam in den nächsten Wochen
Mit Jake Schuster hat das Trainerteam der DRV VII eine Verstärkung der Extraklasse für den nächsten Monat erhalten. Der erst 27-jährige amerikanische Sportwissenschaftler hat bereits Neuseelands Siebener-Frauen für Rio fit gemacht und den Niederländischen Olympischen Sportbund unterstützt. In den kommenden Wochen wird er als Fitness-Trainer dafür sorgen, dass unsere Jungs im bestmöglichen Zustand in die entscheidenden Wochen der Hong Kong Vorbereitung gehen. Ob Schuster darüber hinaus weiterhin im Trainerteam der DRV VII bleiben wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen.
Miniturnier in Hannover mit israelischer Nationalmannschaft, BRV- und NRV-Auswahl
Bereits an diesem Wochenende konnten die Landesauswahlen von Niedersachsen und Berlin in einem Mini-Turnier mit der israelischen Nationalmannschaft unter Betreuung von Nationaltrainer Chad Shepherd wertvolle Erfahrung sammeln. Die Gäste aus dem nahen Osten waren bereits im März beim Vorbereitungsturnier in Hürth in Deutschland unterwegs und konnten den beiden Gegnern in Sachen Eingespieltheit und spielerischer Klasse einiges vormachen. Dennoch werden die zahlreichen jungen Spieler von vier verschiedenen Berliner Vereinen von dieser Erfahrung deutlich profitieren. Angeführt vom erfahrenen Jerome Ruhnau konnte die Hauptstadtauswahl auch lange mit den Israelis mithalten. Mit dem im Aufbau befindlichen Landesstützpunkt Berlin wird auch auf Seiten des DRV einiges getan, um die Entwicklung der Nachwuchstalente Berlins zu fördern und ihnen mehr Siebener-Spielpraxis zu ermöglichen.
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