2014 war für die DRV XV bei der WM-Qualifikation erst im Repechage gegen Russland Schluss - © Keßler
Die Rugby Europe Championship (vormals ENC), die zugleich auch als Qualifikations-Wettbewerb für den Rugby World Cup 2019 in Japan dient, bekommt ein Bonuspunktsystem verpasst. Neben Deutschland spielen Georgien, Rumänien, Russland, Spanien und Belgien in diesem Wettbewerb.
Künftig gibt es einen Offensivzähler, wenn es gelingt drei Versuche mehr zu erzielen als der Gegner, einen Defensivbonuspunkt gibt es, wenn man mit weniger als acht Punkten Unterschied unterliegt und zwei zusätzliche Tabellenzähler gibt es am Ende der Runde, wenn man einen Grand Slam verbuchen konnte, d.h. wenn man die komplette Saison ungeschlagen übersteht. Daneben gibt es natürlich weiterhin vier Zähler für einen Sieg, zwei Punkte für ein Unentschieden und keine Tabellenpunkte für eine Niederlage.
Dieses in weiten Teilen aus der französischen Top14 übernommene System unterscheidet sich von dem zur Zeit in den Rugby-Bundesligen angewendeten System, dort erhält man den Offensivbonuspunkt für vier erzielte Versuche, unabhängig davon wie häufig der Gegner im Malfeld ablegen konnte.
Worldcup-Quali über zwei Spielzeiten
Anders als die Europameisterschaft werden bei der Weltmeisterschafts-Qualifikation die Tabellenpunkte von zwei Spielzeiten in der Rugby Europe Championship zusammengezählt, um zu bestimmen welches europäische Team neben den bereits qualifizierten Georgiern direkt ein Ticket für Japan ausgestellt bekommt und wer den Umweg über den weltweiten Qualifikationsmodus mit Gegnern aus Afrika, Amerika, Asien und Ozeanien gehen muss. Und auch hier kommt das neue Bonuspunktsystem zum Einsatz: „Entgegen der ursprünglichen Ankündigung, dass das Bonuspunktsystem für die RWC 2019 Qualifikation keine Anwendung finden würde, hat sich unser Nachwuchs-, Entwicklungs- und Wettkampfkomitee entschieden, die Bonuspunktreglung doch einzuführen. Dies geschah auch auf den ausdrücklichen Wunsch einiger Verbands-Vertreter“, erklärt Komitees-Präsident Rob Udwin. Bei der RWQ-Quali kommt der Grandslam-Bonus allerdings nicht zum Einsatz. Außerdem werden alle Spiele gegen die bereits für den Rugby World Cup 2019 qualifizierten Georgier aus der Wertung genommen. Die beste Mannschaft neben Georgien fährt direkt zum RWC und die zweitbeste Mannschaft löst das Ticket für den Repechage (= Hoffnungslauf). Im Repechage kämpft der europäische Vertreter dann vermutlich mit Gegnern der Größenordnung Tonga, Hongkong, Uruguay und Kenia, um das letzte Ticket zur Rugby-Weltmeisterschaft 2019 in Japan.
Für unsere vom südafrikanischen Trainer-Duo Kobus Potgieter und Pieter Jordaan (beide Heidelberg) betreute DRV XV wird es also schon im Februar und März 2017 Ernst in Sachen WM-Qualifikation.
|