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Knappe Niederlage im Spitzenspiel: 78 spielt wieder oben mit
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Geschrieben von Bert Oltersdorf   
Sonntag, 18. September 2016

Beide Sturmreihen zeigten ein intensives und kraftraubendes Spiel
Beide Sturmreihen zeigten ein intensives und kraftraubendes Spiel

Zum Spitzenspiel empfing Hannover 78 mit RK03 Berlin den ungeschlagenen Sieger der Staffel Nord-Ost der vergangenen Spielzeit. Nach den beiden Auftaktsiegen des Gastgebers gegen Germania List und dem Berliner Rugby Club blickten die Zuschauer mit besonderem Interesse auf dieses Spitzenspiel.

Neben den Langzeitverletzten aus der Hintermannschaft Pascal Fischer, Guillermo Cattaneo und Nico Müller musste das Trainerteam um

Torsten Schippe und Benni Krause auch noch den kurzfristigen Ausfall von Daniel Windolf und Maximilian Kopp verkraften. Somit musste der etatmäßige Verbinder Christopher Kopp auf die ungewohnte Position des Gedrängehalbs vorrücken und Steven Bouajila, der seine Rugbyschuhe nach Ende der vergangenen Saison schon an den Nagel gehängt hatte, übernahm die Verbinderposition.

Im Sturm kehrten mit Florian Weber auf der Dritten Reihe und Mark Gordon auf der Zweiten Reihe rechtzeitig zwei wichtige und erfahrene Spieler in das Team zurück.

Da einige Berliner wegen des Autoverkehrs erst verspätet Hannover erreichten, wurde das Spiel nach Rücksprache mit Hannover 78 mit 15 Minuten Verspätung vom Unparteiischen Frank Himmer angepfiffen.

In der ersten Halbzeit zeigten beide Sturmreihen ein intensives und kraftraubendes Spiel. Die Berliner Gäste wollten über ihren erfahrenen Sturm die ersten Punkte erzwingen und wählten gerade in der Anfangsphase nach Straftritten die eigene Gasse, anstatt über den Kick zum Goal zu Punkten zu kommen. Die hannoversche Sturmreihe wiederum verteidigte mit hohem Einsatz und setze ihrerseits über ihr Sturmspiel den Gegner unter Druck.

Nach einer schwachen Verteidigungsarbeit der Berliner konnte Nico Burgdorf nach einem 50 Meter Solo in der 12. Spielminute zum ersten Versuch einlaufen. Die schwierige Erhöhung durch Phil Szczesny gelang ebenfalls zur 7:0 Führung. Zur Mitte der ersten Halbzeit konnten die Platzherren wieder jubeln, als Benjamin Simm sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte und zur 12:0 Führung einlief. Leider fand der Erhöhungskick von Nationalspieler Phil Szczesny nicht sein Ziel. In der 25. Spielminute wurde wieder auf Seiten der Hannoveraner gejubelt, als 78 zum dritten Versuch einlaufen konnte.

Mit 17:0 für Hannover 78 wurden die Seiten gewechselt. Mit diesem deutlichen Zwischenergebnis hatte keiner der Zuschauer gerechnet. Der junge hannoversche Sturm zeigte in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und bereitete viele gute Bälle vor. Die Hintermannschaft war trotz der kurzfristigen Ausfälle hochmotiviert und zeigte schnelles Angriffsrugby. Während der Berliner Sturm eine gewohnt starke Leistung mit zahlreichen guten Aktionen demonstrierte, offenbarte die Berliner Hintermannschaft in der Defensive einige Unsicherheiten.

Die Berliner Stürmer machten im zweiten Durchgang da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Während bei den Hannoveranern langsam die Kräfte nachließen, zeigten die Berliner, warum sie in der vergangenen Spielzeit ungeschlagen an der Tabellenspitze standen. Als Lohn für die Angriffsbemühungen kamen die Gäste nach 50. Spielminuten(!!) zu ihren ersten fünf Punkten durch Versuch.

Das 78er Trainerduo reagierte und brachte im Sturm mit Igor Marinkovic, Sebastian Sievers und Lucas Quentin frische Kräfte. In der Hintermannschaft nahm Ruben Pollakowski die Position des Gedrängehalbs ein und Christopher Kopp wechselte auf die angestammte Verbinderposition. Durch diese personellen Maßnahmen sollte wieder Druck auf das gegnerische Malfeld ausgeübt werden. Aber von Minute zu Minute dominierten die Berliner immer stärker das Spielgeschehen. In der Folge kam 78 kaum noch gefährlich in die Hälfte der Hauptstädter. Zehn Minuten vor dem Ende gelang dem RK03 Berlin der zweite Versuch mit Erhöhung zum 17:12. Schließlich kamen die Berliner in der letzten Spielminute nach einem Gedränge vor dem 78er Malfeld noch zum dritten Versuch. Die einfache Erhöhung gelang zur erstmaligen Führung zum 17:19. In der Nachspielzeit kamen die Männer vom Schnellen Graben noch zu einer letzten Chance. Doch der Straftritt aus 50 Metern Entfernung verpasste nur äußerst knapp die Goalstangen, so dass am Ende für 78 leider nur ein Bonuspunkt bei einer Niederlage von 7 oder weniger Spielpunkten Rückstand heraussprang.

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