Beim Harbigweg-Derby wird die RGH am Sonntag versuchen ihrem Rivalen von der anderen Straßenseite ein Schnippchen zu schlagen.
Auch der dritte Spieltag der Rugby-Bundesliga wartet an diesem Wochenende wieder mit einigen spannenden Duellen auf. Im Norden ist das Gastspiel des RK03 bei Hannover 78 sicherlich die spannendste Partie, während des der HRK im Süden mit dem Lokalrivalen RGH zu tun bekommt. Die Duelle Luxemburg-Heusenstamm und Pauli-Victoria hingegen versprechen Abstiegskampf pur!
Nord/Ost
Hannover 78 - RK 03 Berlin Samstag, 17. September, 14:30 Uhr
Das absolute Spitzenspiel der Bundesliga-Nordstaffel an diesem Wochenende findet am Schnellen Graben in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt. Der Tabellenzweite Hannover 78 trifft auf den Vorjahressieger der Nord-Staffel RK 03 aus Berlin. Während die Hannoveraner bis jetzt in beiden Partien der neuen Saison die Oberhand behalten konnten, haben die Berliner bereits nach zwei gespielten Partien ihren Nimbus der Vorsaison verloren. In der Vorwoche gelang es Gast Germania List den Schwarz-Gelben ein Unentschieden abzuringen, nachdem der RK in der Vorsaison jedes Spiel der Nordstaffel für sich entscheiden konnte. Gegen eben jene Germanen hatte 78 zum Auftakt hauchdünn gewinnen können. Anhand der Form ist es also schwierig einen klaren Favoriten auszumachen.
Doch bei 78 will man dieses Prestige-Duell auf jeden Fall gewinnen. Gegen den BRC ist man so richtig ins Rollen gekommen und konnte auch mit den schnellen Jungs auf der Dreiviertelreihe häufig punkten. Im Vorjahr hatte der RK 03 laut 78-Coach Benjamin Krause in Hälfte zwei auch wegen der besseren Fitness die Oberhand. Ein solches Schicksal wollte man laut Coach Krause nicht noch einmal über sich ergehen lassen und habe deshalb den Sommer über hart an der eigenen Fitness gearbeitet. Die Stimmung in der Mannschaft sei gut, aber genauso gut wisse man im Verein, dass noch viel Arbeit vor den Jungs läge.
Personelle kann Hannover, abgesehen von den Langzeitverletzten, auch in dieser Woche aus dem Vollen schöpfen. Ähnlich sieht es derweil auch beim Gast aus, der ebenfalls personell nahezu vollständig besetzt ist. Bei den Berlinern freut man sich auf das absolute "Highlight-Spiel". In dieser Spielzeit seien die Top-Teams im Norden noch enger zusammengerückt, das habe sich gegen die Germania gezeigt. In Hannover werde den Zuschauer eine extrem enge Partie erwarten, wobei der Gastgeber eindeutig Favorit sei. Das Team des RK 03 sei nun noch enger zusammengerückt und in dieser Woche müsse man vor allem geduldiger spielen um eine Chance zu haben.
TotalRugby-Prognose: Hannover 78 ist die Mannschaft im Norden, die in dieser Saison am besten aus den Startblöcken gekommen ist. Der Derbysieg gegen Germania hat den 78ern Auftrieb verliehen und mit der Euphorie im Gepäck wurde der BRC daheim aus dem Stadion komplimentiert. Gegen den anderen Berliner Gast wird sich dies in der Form sicher nicht noch einmal wiederholen. Die Berliner sind in dieser Saison zwar nicht die absolute Übermannschaft des Vorjahrs, kommen aber dennoch mit einem unglaublich gut besetzten Kader. Mit Raphael Hackl war ja schließlich in letzter Minute noch ein weiterer Hochkaräter zu dem bereits toll besetzten Kader des RK hinzugekommen. Ob das Tiefstapeln der Mannschaft von Christian Lill nur der Zurückhaltung und dem Respekt dem Gegner gegenüber geschuldet ist, oder ob man sich wirklich als Außenseiter sieht, bleibt abzuwarten. Die Rugby-Fans in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet aber auf jeden Fall ein enges Duell und wir trauen Hannover 78 einen Heimsieg mit +4 zu.
Mit dieser Startaufstellung geht Hannover 78 morgen ins Topspiel gegen den RK03
FC St. Pauli - TSV Victoria Linden Samstag, 17. September, 15:00 Uhr
Abstiegskampf pur heißt es im Duell der einzigen beiden Mannschaften, die in den beiden bisherigen Spielen noch keinen Punkt holen konnten. Beim Liga-Neuling aus Linden wird man sicherlich mit einem schwierigen Auftakt gegen den BRC und zu Hause gegen den HRC gerechnet haben. Doch für Pauli ist die deutliche Niederlage in Leipzig sicherlich noch einmal schmerzhafter, als die Auftaktklatsche beim RK 03. Denn noch in der Vorsaison war man mit den Leipzigern auf Augenhöhe und musste den Messestädtern nun alle fünf Punkte überlassen.
Umso wichtiger wird es für den Gastgeber die Punkte an diesem Wochenende an der Saarlandstraße zu behalten, um befreit von jeglichen Abstiegsängsten in das Derby mit dem Stadtrivalen Hamburger RC gehen zu können. Denn dieser hat sich, sicherlich nicht unbemerkt von seinen hanseatischen Rivalen, über die Sommerpause gemausert und grüßt momentan von der Tabellenspitze der Nordstaffel der Bundesliga.
Die Victoria von Trainer Rainer Kumm fährt aber auch, trotz zweier Niederlagen zum Auftakt der Saison, optimistisch und motiviert zum direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib. Dem Trainerteam um den ehemaligen Siebener-Nationaltrainer steht dabei der gesamte TSV-Kader zur Verfügung. Nachdem man bei den Hannoveranern gegen den HRC schon eine deutliche Steigerung der eigenen Leistung gegenüber dem Auftaktspiel beim BRC ausgemacht hat, rechnen sich die Zebras nun durchaus Chancen auf den ersten Sieg aus. Die Trainingswoche sei vielversprechend gewesen und dementsprechend guter Dinge macht man sich nun auf den Weg in die hanseatische Metropole.
TotalRugby-Prognose: Das Duell der beiden letztplatzierten Teams der Bundesliga Nord-Staffel verspricht ein ganz enges zu werden. Nachdem die Victoria als junger Aufsteiger überraschenderweise selbst den schweren Sturm des HRC bei den Standards dominiert hatte, gilt es jetzt diese Basis für die schnelle Hintermannschaft zu nutzen. Doch mit dem FC St. Pauli steht den jungen Zebras ein erfahrener Gegner gegenüber, der in der Bundesliga schon die eine oder andere Schlacht geschlagen hat. Deshalb glauben wird, dass der FC St. Pauli auf heimischen Rasen mit +6 gewinnen wird, was aber gleichzeitig den ersten Punktgewinn für die Victoria per Defensiv-Bonus bedeuten würde.
Berliner Rugby Club - Hamburger Rugby Club Samstag, 17. September, 15:00 Uhr
Die Berliner haben ihre Niederlage gegen Hannover 78 als Weckruf genutzt, um das Training zu intensivieren und Coach Danny Stephens konnte mit seinen Männern fokussierter arbeiten. Gerade im Hinblick auf das anstehende große Derby in acht Tagen wollen die BRC´ler mit einem Sieg gegen den derzeitigen Tabellenführer im Norden die Moral stärken.
Dass dies aber kein leichtes Unterfangen wird, weiß Stephens genau: „Die Hamburger spielen ähnlich unserer angepeilten Spielweise. Kompetitiv und aggressiv in allen Facetten. Man muss sich jeden Moment konzentrieren und körperlich bereit sein für die Herausforderungen“.
Das vergangene Spiel gegen Hannover hat Stephens noch einige wichtige Baustellen in seiner Mannschaft aufgezeigt: „Kontinuität und das Verständnis untereinander sind noch nicht zu 100% gegeben. Es sind einige neue Bausteine im Team drin, die sich noch aneinander gewöhnen müssen. Aber im Vergleich zum Anfang der Saison vor zwei Wochen ist es schon deutlich besser geworden“.
Für die große Herausforderung am Samstag kann Stephens auf eine erfahrene erste Reihe im Gedränge zurückgreifen. Mit Boris Siebenhörl, Ryan Jackson und Fatu Tamoto wird das Berliner Gedränge zur Bastion werden, die es erst mal zu überwinden gilt. Und auch die Hintermannschaft wird gegen die Hamburger sehr offensiv werden. Mit Sione Afu, Mikey Ferraris und Albert Jürgens wird der Angriff der Berliner nicht nur schnell, sondern auch äußerst durchbruchstark werden. Dazu gesellen sich noch Leo Zeller, Alex Beckmann und Alex Lucas, die sich allesamt wieder im Team der Hauptstädter zurückgemeldet haben. „Insgesamt sind wir ein bisschen stärker aufgestellt als in der letzten Woche“, fasst Stephens knapp zusammen. Und auch die jahrelange erfolgreiche Nachwuchsarbeit des BRC macht sich jetzt erkennbar. Insgesamt sieben Spieler stehen am Samstag im Kader, die in den letzten zwei Jahren aus dem eigenen Nachwuchs hochgekommen sind.
Alles in allem wird das Spiel gegen den Tabellenführer also ein Kracher, bei dem der BRC all seine Kräfte mobilisiert und von Anfang an sehr offensiv ausgerichtet spielen wird.
Die Hamburger sind nach zwei Spielen und zwei Siegen in Folge mit einem Punkt Abstand der Tabellenführer im Norden. Diese Position wollen sie auch am kommenden Wochenende behalten und werden mit voller Kapelle an die Spree reisen. Coach Carsten Seegert hat sein Team aus dem Formloch der vergangenen Saison geholt und das Spiel der Hamburger auf den physisch starken Sturm ausgerichtet, der in den beiden ersten Spielen der jungen Saison ein Punktegarant war. Nun geht es jedoch gegen die ehemals „Großen“ der Nordstaffel, obwohl man anmerken muss, dass die Nordteams mittlerweile enger zusammengerückt sind und es weder „Große“ noch „Kleine“ Teams gibt. Das kommende Spiel wird demnach zur ersten richtigen Bewährungsprobe für Seegert und seine Männer und diese wollen sie erfolgreich bewältigen.
TotalRugby Prognose: Es wird ein schweres und enges Spiel, bei dem die Physis der Stürmer beider Teams entscheidend ist. Die Hamburger Stürmer sind eingespielt und hungrig auf die nächsten Punkte. Die erfahrenen Stürmer des BRC wissen, was auf sie zukommt und werden keinen Meter zurückstecken. Zudem können die Berliner mit einer schnellen und technisch starken Hintermannschaft aufwarten, die jederzeit brandgefährlich ist. Am Ende werden die Hauptstädter ihr Revier gegen die Hamburger Löwen verteidigen. BRC +12.
SC Germania List - RC Leipzig Sonntag, 18. September, 15:00 Uhr
Wenn man die beiden Duelle aus dem Vorjahr als Referenz nimmt, dürfte sich beim Duell des Vorjahreszweiten Germania gegen den Sechsten Leipzig der Gastgeber klar durchsetzen. In Hannover gelangen dem Leipziger Gast beim 3:45 nur ein einziger Straftritt und folgerichtig strebt Germania-Coach Duiane Lindsey für das Heimspiel gegen den RCL auch einen Heimsieg mit Bonuspunkt an. Nur so können man den Anschluss an die Tabellenspitze halten und weiter Druck auf den Lokalrivalen 78 und den RK 03 ausüben.
Gegen letztere hatte man in der Vorwoche mit einem Unentschieden überrascht. Nicht zuletzt auch das Trainerteam der Germania selbst, denn vor und während der Partie sah der Cheftrainer Lindsay die Chancen seiner Mannschaft als eher gering an, doch war umso mehr von der kämpferischen Leistung der eigenen Männer erfreut. Auch der späte Ausgleich der Berliner habe den Trainer nicht sonderlich gewurmt, immerhin hatte man im Vorfeld lediglich mit einem einzigen Bonuspunkt gerechnet, war nach dem Unentschieden aber mit einem unerwarteten zweiten Punkt zurück nach Hannover gereist.
Personell kann Lindsay auf den gleichen Kader wie in der Vorwoche vertrauen, wird aber einige Bankspieler in die Start-Fünfzehn rotieren um die Belastung gleichmäßiger über die Mannschaft zu verteilen. Zudem kündigt sich die baldige Rückkehr von Kapitän Stephan Mau an, für den ein Einsatz an diesem Wochenende aber noch zu früh käme.
Beim Leipziger Gast ist man unterdessen mit der Leistungssteigerung bei der letzten Partie gegen Pauli zufrieden. Zwar habe man manchmal aufgrund der überhasteten Spielweise die falsche Spielentscheidung getroffen, war aber an den Kontaktpunkten deutlich aufmerksamer. Unter der Woche wurde weiter am eigenen Verteidigungsverhalten gearbeitet und trotz des weiterhin gut besetzten Kaders sieht man sich in Leipzig als Außenseiter. Dennoch sei es das Ziel es dem Hannoveraner Gastgeber so schwer wie möglich zu machen und gut zu verteidigen. Sollte es dem Sturm gelingen die Bälle in den offenen und den Standards sicher zu machen, sei es auch möglich eigene Akzente im Spiel zu setzen.
TotalRugby-Prognose: Die Lister Germania geht selbstbewusst in die Partie gegen den Gast aus der Messestadt und das sicherlich auch mit Recht. Die klaren Ergebnisse aus dem Vorjahr sowie die gute Leistung in Berlin sollten den jungen Germanen genügend Auftrieb verleihen. Für den RCL wiederum sollte nach der guten Leistung daheim gegen Pauli ein Bonuspunkt die Zielsetzung sein, denn ein Sieg beim Vorjahreszweiten scheint nach unserem Dafürhalten außer Reichweite zu sein. Germania gewinnt mit +26
Süd/West
Heidelberger RK - RG Heidelberg Sonntag, 18. September, 15:00 Uhr
Das wohl interessanteste Duell des Spieltags in der Südstaffel findet erst am Sonntag statt. Beim Harbigweg-Derby werden die beiden benachbarten Top-Klubs aus der Neckarstadt Heidelberg, die Siebener-Spezialisten von der RGH und der Liga-Primus der letzten Jahre HRK, aufeinander treffen. Die Ausgangslage ist sicherlich nicht ganz so eindeutig, wie man das aus den letzten Jahren gewöhnt war. Zwar tritt der HRK standesgemäß als Tabellenführer gegen den deutschen Meister im olympischen Siebener an, doch hatte man beim Ruderklub in den letzten Wochen mit einer Verletztenplage epischen Ausmaßes zu kämpfen. Selbst die schon im Ruhestand befindlichen Chad Shepherd und Robert Mohr hatten ebenso wie HRK-Trainer Pieter Jordaan selbst erneut das Klub Trikot überstreifen müssen, um die Personalnot zu lindern.
Beim Klub zählt man insgesamt ganze 14 verletzte Spieler, darunter so prominente Namen wie Poppmeier, Parkinson und Hohl. Dazu befinden sich mit Robert Hittel und Steffen Liebig noch zwei absolute Stammspieler momentan im Urlaub. Die bisher makellose Bilanz mit der Maximalausbeute von zehn Punkten aus zwei Spielen auch am Wochenende weiter auszubauen, wird daher mehr als schwierig. Beim HRK ist man sich sicher, wenn man auch nach dem dritten Spieltag noch ungeschlagen an der Spitze der Tabelle trohnen möchte, bedarf es dringend einer deutlichen Leistungssteigerung. Um das Zusammenspiel in der durch Neuzugänge und zahlreiche Abgänge neu zusammengewürfelten Mannschaft zu verbessern, hat Trainer Pieter Jordaan für den Freitag Abend noch ein Trainingsspiel gegen die Zweite Mannschaft des Klub anberaumt.
Bei der RGH ist man derweil trotz der überragenden zweiten Hälfte, in der man den TSV Handschuhsheim mit gleich sechs Versuchen nach Hause schicken konnte, dennoch bescheiden. Die Favoritenrolle ist laut RGH-Coach Finsterer ganz klar verteilt. Zwar habe man gegen Handschuhsheim bewiesen, dass man Rugby spielen könne, doch spiele man nun gegen die Mannschaft, die die Liga über Jahre hinweg beherrscht habe. Der HRK sei um seinen ganz starken Kader zu beneiden und speziell im Sturm des Ruderklub sieht das RGH-Trainerteam die Stärken des Gegners. Dennoch ist sich RGH-Urgestein Finsterer sicherer: "Wir gehen da nicht rüber um zu verlieren."
Auch als Außenseiter müsse man schließlich auf seine Chance hoffen. Die RGH-Recken wüssten was für eine Leistung gegen den HRK von Nöten sei, schließlich "sind unsere Jungs alt genug." Den Schlüssel zum Erfolg sieht man bei den Orange Hearts darin, die eigene Hintermannschaft bestmöglich in das Spiel einzubauen, denn diese sei der des HRK ebenbürtig. Der Sturm muss dementsprechend vor allem saubere Bälle produzieren, die dann von der mit Siebener-Nationalspielern gespickten Dreiviertelreihe verwertet werden kann. Fehlen wird dabei Tim Schiffers, denn der Zweite-Reihe-Stammspieler befindet sich momentan im Urlaub. Ein weiterer potenzieller Ausfall in der ersten Reihe könnte den sowieso schon chronisch unterbesetzten Teil des Kaders weiter schwächen.
TotalRugby-Prognose: Die RGH wird alles andere als chancenlos in das Derby gegen den Rivalen von der anderen Straßenseite gehen. Personell steht der Ruderklub so dünn besetzt da, wie seit Jahren nicht. Beide Bonuspunkt-Siege gegen den SCN und RKH waren nicht dermaßen überzeugend, wie man es vom HRK gewohnt ist. Die RGH hingegen hat spätestens in der zweiten Hälfte des Spiels gegen Handschuhsheimer Löwen gezeigt, was spielerisch in ihr steckt. Das alles verspricht ein spannendes Duell, doch der übermächtige HRK Sturm mit dem langsam wieder fit werdenden Jaco Otto, der wohl der beste Stürmer der Liga ist, dürfte den Orange Hearts echte Probleme bereiten. Deshalb sehen wir den Ruderklub beim Kampf der Philosophien, schnelles Reihespiel gegen den dominanten Sturm, vorne. Der HRK gewinnt mit +5
SC Neuenheim - SC 1880 Frankfurt Samstag, 17. September, 15:00 Uhr
Besondere Brisanz wird diesem Duell verliehen, da die wohl besten beiden SCN-Spieler vor der Saison zu Frankfurt gewechselt sind. Doch weder Verbinder Wynston Cameron-Dow, noch Sturm-Ass Senzo Ngubane werden am Wochenende für ihren neuen Klub gegen ihren ehemaligen auflaufen. Verbinder Dow leidet seit einigen Wochen an Rückenbeschwerden und Ngubane kann noch immer nicht für Frankfurt auflaufen, da es Probleme mit seinem Spielerpass gibt.
Beim Neuenheimer Sportclub sieht man sich unter anderem auch wegen der Abgänge selbst als Außenseiter in dieser Partie. Nachdem erfolgreichen Auswärtstrip nach Luxemburg kann erneut der gleiche Kader aufgeboten werden, allerdings ist in dieser Woche auch keiner der Langzeitverletzten in den SCN-Kader zurückgekehrt. Schluss Marten Strauch weilt indes immer noch im Urlaub. Unter der Woche wurde seitens der Königsblauen an den Standards gearbeitet, die laut Trainer Lars Eckert trotz des Sieges in Luxemburg durchaus verbesserungswürdig waren.
Aber trotz der selbst auferlegten Außenseiterrolle hofft man im Trainerteam der Königsblauen auf ein offenes und schönes Spiel. Nach einem deutlichen Heimsieg hatte es in Frankfurt für die Neuenheimer nur noch zu einem 16:16 Unentschieden gereicht. Auch auf Frankfurter Seite ist man sich der veränderten Vorzeichen bewusst. Dennoch will man den SCN auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. "Sie sind immer noch ein wettbewerbsfähiges und physisch starkes Team" ist sich SC 1880 Coach Karl Savimaki sicher.
Die Mannschaft, die der australische Trainer der Schwarz-Roten am Wochenende aufbieten will, wird sehr dem Team aus der Partie gegen den TVP gleichen. Mit der Mannschafts-Leistung in dieser Partie war man beim SC 1880 sehr zufrieden, trotz der Abwesenheit von zahlreichen Schlüsselspielern. Neben den bereits erwähnten ehemaligen Neuenheimern fehlen nun mit Howells, Manawatu, du Plessis und Robinson weitere absolute Stammspieler. Um den Neuenheimer Gastgeber zu schlagen, gelte es zu aller erst deren Sturmspiel zu neutralisieren. Dann könne man mit dem Momentum aus der Vorwoche sicherlich auch in dieser Partie etwas erreichen.
TotalRugby-Prognose: Die Vorzeichen vor diesem Duell haben sich, im Vergleich zum Vorjahr, definitiv geändert. Der SC 1880 hat sich über den Sommer hinweg entscheidend verstärken können, während die Königsblauen aus dem Norden der Neckarstadt Heidelberg ihre Abgänge mit eigenen Talenten auffangen mussten. Ein eindeutiges Resultat wie der 32:8 Heimsieg des SCN gegen Frankfurt im Vorjahr scheint damit ausgeschlossen. Insgesamt geht der Gast in dieser Partie mit mehr Momentum und damit als Favorit in das Aufeinandertreffen. Dennoch erwarten wir von TotalRugby ein ganz enges Spiel, das Frankfurt am Ende mit +5 für sich entscheiden kann.
RC Luxemburg - RK Heusenstamm Samstag, 17. September, 15:00 Uhr
Die Bundesliga geht an diesem Wochenende gerade erst in den dritten Spieltag und dennoch hat das Gastspiel der Heusenstammer Füchse im Großherzogtum Luxemburg schon einen Hauch von Abstiegskampf an sich. Die Heusenstammer von Trainer Jens Steinweg befinden sich auf dem letzten Rang und damit direkt hinter dem kommende Gegner RCL. So gesehen könnte das Duell auf dem künstlichen Grün von Cessange bereits früh in der Saison zu einem absolut richtungsweisenden werden.
Beim Luxemburger Gastgeber befindet man sich laut Trainer Alex van Zeeland noch in der Eingwöhnungsphase, nachdem man erst diesen Sommer aufgestiegen war. Gegen den RK Heusenstamm erwartet man, unter anderem auch aufgrund deren Siebener-Expertise, ein schnelles Spiel. Wegen einiger Verletzungen aus der Vorwoche wird man zu Wechseln gezwungen sein. Doch mit den eigenen Vorbereitungen auf die Partie ist man beim RCL und Trainer van Zeeland sehr zufrieden und glaubt an die eigene Chance.
Bei den Füchsen wiederum ist man sich der Gefahr bewusst. Obwohl die Lücke zur zweiten Liga eigentlich eine große sei, hätten die Rugger aus dem Nachbarland mit den bisherigen Ergebnissen aufhorchen lassen. Dadurch seien die Punkte in Luxemburg gar nicht Mal so sicher, wie vor der Saison angenommen. Doch auch aus Sicht der Füchse aus dem Rhein-Main Gebiet muss gegen den direkten Konkurrenten dringend ein Sieg her, will man nicht schon früh erneut im Abstiegsstrudel stecken.
Sorgen bereitet den Heusenstammer der Sturm, in dem mit Otterbein, Drugemöller und Kriemer drei wichtige Pfeiler beim so wichtigen Auswärtsspiel nicht einsatzbereit sein werden. Doch dafür werden mit Tim Biniak, Leon Hees und dem wiedergenesenen Sam Rainger erstmals wieder alle drei DRV VII Asse im Trikot der Füchse auflaufen. Die hervorragend besetzte Reihe dürfte den Gästen damit einen entscheidenden Schub geben.
TotalRugby-Prognose: Dass den Heusenstammer ein Kampf um jeden Zentimeter Kunstrasen bevorsteht, ist den Männern von Coach Steinweg bewusst. Mit den Ausfällen im Sturm wird man mit den schweren Jungs des RCL sicher alle Hände voll zu tun haben. Doch andersherum gilt auch für die Luxemburger, dass die Dreiviertelreihe des RKH ein mehr als formidabler Gegner sein wird. Nach unserem Dafürhalten wird aber schlussendlich die Erfahrung der Heusenstammer durch die viel längere Bundesliga-Zugehörigkeit schlussendlich den Ausschlag geben. Die Füchse müssen bis zuletzt kämpfen, doch der RKH wird sich mit +4 durchsetzen.
TV Pforzheim - TSV Handschuhsheim Samstag, 17. September, 15:00 Uhr
Im Vorfeld zum Gastspiel der Handschuhsheimer Löwen beim amtierenden Meister gab es bereits abseits des Platzes das erste kleinere Scharmützel. Vor gut zwei Wochen hatte TSV-Coach und ehemaliger Nationaltrainer Peter Ianusevici per Interview die Transfergebahren von Rhinos Teammanager und DRV Vize Jens Poff angeprangert. Dessen Strategie künftig auf deutsche Talente zu setzen würde vielmehr bedeuten, dass man auf Seiten der Pforzheimer künftig für Deutschland spielberechtigte Talente abwerben wolle. Was mit der Rolle Poffs als DRV-Vize nicht vereinbahr sei, denn diese solle als solcher doch eher die Vereine stärken und nicht deren Talente abwerben.
Die Pforzheimer Replik ließ auf sich warten, doch gestern meldete sich TVP-Teammanager Poff via Pforzheimer Zeitung zurück. Man habe faktisch keine Talente abgeworben. Im Gegenteil, U18 Spieler des TVP seien ebenso wie Spieler des Stuttgarter RC und des RC Rottweil durch den TSV angesprochen worden und bei letzterem hätten diese Anwerbeversuche auch gefruchtet. Ali Sürer, der in der letzten Saison noch für den TSV auflief und nun gegen seinen Ex-Klub antreten wird, steht bei dieser Auseinandersetzung am Samstag wohl unter besonderer Beobachtung.
Wir von TotalRugby werden uns in diesen Disput nicht einmischen und stellen deshalb die Positionen beider Seiten ohne Wertung dar. Von der sportlichen Seite her wird im Pforzheimer Südwest-Energie-Stadion am Samstag die Rollenverteilung aber wiederum ziemlich klar sein. Pforzheim hat bis jetzt zwei Bonuspunkt-Siege auf dem Konto und konnte vor allem daheim gegen die RGH furios aufspielen. Der TSV wiederum musste nach dem Last-Minute-Sieg daheim gegen den RKH in der letzten Woche eine herbe Klatsche gegen die RGH einstecken, in der man besonders in Hälfte zwei nie das Tempo der Orange Hearts mitzugehen vermochte.
Dementsprechend spricht TSV-Trainer Ianusevici auch von einem schwierigen Wochenende, das dem Verein bevorstehe. Denn paralell zur ersten Mannschaft spielt auch der TSV II in der zweiten Liga gegen den München RFC. Mit der momentan dünnen Personaldecke dürfte dies für beide Teams kein einfacher Auswärtstrip werden. Die kämpferische Verteidigungsleistung gegen die RGH in der ersten Hälfte müsse man nun über die gesamte Spielzeit hinweg auf den Platz bringen. Die Mannschaft sei zweifelsohne sehr selbstkritisch mit sich selbst umgegangen. In der Verteidigung galt es deshalb unter der Woche nachzulegen um den schnellen Spielern der TVP-Dreiviertelreihe nicht ähnlich große Lücken auf Außen zu bieten, wie man das in der Vorwoche bei der RGH gemacht habe.
Für TVP-Coach John Willis sind "unbändiger Wille und krafvoller Einsatz der Schlüssel zum Sieg" in der Partie an diesem Wochenende. Nach der späten Leistungssteigerung gegen Frankfurt, die schließlich zum Bonuspunkt-Sieg der Rhinos geführt habe, sei es nun an der Zeit über 80 Minuten derart gut zu spielen. Fehlen werden beim TVP die noch in Frankfurt im Einsatz befindlichen Lee Murray, Manuel Ballerin und Samj Harris. Doch die Dreiviertelreihe um DRV VII Spieler Soteras Merz, die beiden pfeilschnellen Simbabwe-Siebener-Cracks Sita und Chitokwindo und dem neuen australischen Strippenzieher Matthew Bressons ist weiterhin in Topform.
TotalRugby-Prognose: In der Vorsaison konnte Pforzheim beide Duelle mit dem TSV mehr als deutlich für sich entscheiden. Auch der personelle Umbruch beim Meister scheint durch Caoch John Willis hervorragend gemeistert worden zu sein. Die Löwen stehen als Gast im Südwest-Energie-Stadion vor einer verdammt schwierigen Aufgabe, nicht zuletzt durch die personellen Schwierigkeiten und der schwachen zweiten Hälfte im letzten Spiel. Im Sturm wird man bei den Löwen sicherlich kämpferisch dagegenhalten können, doch die Dreiviertelreihe des Meisters wird am Wochenende für den Heidelberger Traditionsklub nicht zu bändigen sein. Der TVP setzt sich mit +35 deutlich durch.
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