Registrieren
TotalRugby-Vorschau Bundesliga 2. Spieltag: RK 03 und Germania kämpfen um Dominanz im Norden
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 9. September 2016

Image
RK 03 Achter Hinds-Johnson vermochte mit seinen Läufen und Offloads immer wieder Lücken in die Pauli-Defensive zu reißen, wird ihn die Germania unter Kontrollen bringen können?

Meister Pforzheim erwartet nach dem überraschend dominanten Auftritt gegen die RGH nun eine unangenehme Aufgabe auswärts in Frankfurt. In Heidelberg versucht die RGH im Derby gegen die Last-Minute Sieger vom TSV Handschuhsheim die Niederlage der Vorwoche vor eigenen Fans vergessen zu machen. Doch das eigentliche Topspiel der Runde findet in Berlin statt. Dort treffen mit dem RK 03 und der Lister Germania die beiden besten Nord-Mannschaften der Vorsaison aufeinander. Im ersten richtungsweisenden Duell wird sich zeigen, wer im Rennen um ein Bundsliga-Halbfinale daheim die besten Karten hat.

Nord/Ost

RK 03 Berlin – Germania List
Samstag, 10. September, 15 Uhr

Die Berliner sind mit Anlauf und ordentlich Schwung in die neue Saison gestartet. Ein eindeutiges 70:0 gegen den FC St. Pauli ist ein erhebliches Ausrufezeichen an die Konkurrenten um die Tabellenspitze. Nun wollen die Berliner ihren Schwung beibehalten und gegen den Tabellenzweiten aus der vorherigen Saison die nächsten Punkte sammeln. Als Zaungast wird niemand Geringeres als der australische Kulttrainer Allan Nugent erwartet, der in der Vergangenheit sowohl den RK 03 Berlin, als auch den SC Germania List als Headcoach betreute und jeweils beide Vereine während seiner dortigen Karriere nach oben bringen konnte. Nugent ist lediglich zur Stippvisite in Deutschland und es werden an diesem Wochenende zwei Herzen in seiner Brust schlagen, wenn er das Spiel verfolgt.


Nichtsdestotrotz gilt es für beide Mannschaften zu gewinnen, daher weiß auch RK-Teammanager Lutz Joachim, was seine Männer erwarten wird: „Insbesondere nach der vergangenen Saison und in den letzten Jahren allgemein ist Germania einer der größten Konkurrenten im Kampf um den Sieg in der Nord-Ost-Division. Das wird ein ganz schweres Spiel für beide Teams und wir erwarten ein enges Match auf hohem Niveau. Mit Sicherheit werden die jungen Germanen nach der knappen und unglücklichen Auftaktniederlage gegen Hannover 78 nicht gleich das zweite Spiel in Folge verlieren wollen“.


Das Spiel vom vergangenen Wochenende gegen die Hamburger Jungs wurde zwar souverän gewonnen, dennoch hat Joachim einige Baustellen ausgemacht: „Die Ausbeute bei den Erhöhungen war nicht so optimal, das kann man verbessern. Ebenso sind einige Laufwege und Abstimmungen in dieser frühen Saisonphase natürlich noch verbesserungswürdig, auch wenn das meiste weitestgehend so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben“. Demnach sind die Ostberliner hervorragend auf das kommende Spitzenspiel im Nordosten eingestellt. Die Stimmung im Team ist sehr gut. Der wichtige Sieg gegen die Hamburger hat erheblich dazu beigetragen und Joachim schickt voraus: „Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten ist wichtig um in den Flow reinzukommen und die Saison erfolgreich zu gestalten. Wir werden sehr gut vorbereitet sein und wollen unbedingt gewinnen“. Bis auf die bekannten Langzeitverletzten kann das Trainerteam Lill, Bonanno und Schulze auf den vollen Kader zurückgreifen.

Die jungen Hannoveraner mussten am vergangenen Wochenende eine herbe und unglückliche Niederlage gegen den Stadtrivalen Hannover 78 hinnehmen. Über einen Großteil der Spielzeit war man die dominante Mannschaft. Nur aufgrund von Unachtsamkeiten vertändelten die Germanen sicher geglaubte Punkte, während die 78er mit ihrem starken Sturmspiel und einem schnell ausgeführten Straftritt drei Versuche für sich verbuchen konnten. Das ist nicht nur ärgerlich für die germanen, sondern kostet ihnen auch unnötig Punkte, die sie im Kampf um die Tabellenspitze unbedingt brauchen.


Daher wird Headcoach Duaine Lindsey in der zurückliegenden sicher alles gegeben haben um seine Männer wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Schließlich geht es am kommenden Samstag gegen den absoluten Topfavoriten der Nordost-Division und der ehemalige australische der Germanen, Allan Nugent, wird mit seiner Anwesenheit bei diesem Aufeinandertreffen nochmal einen ordentlichen Motivationsschub vor Ort geben.


Germania kann erneut auf die Kräfte des 24-jährigen Australiers Jarrod Saul zurückgreifen, der aufgrund seiner brachialen und zugleich eleganten Spielweise als Innendreiviertel bereits zur deutschen National-XV eingeladen wurde. Dennoch wird es nicht allein an ihm liegen, wie das Spiel am Ende ausgehen wird. Die Berliner haben sich ebenfalls verstärkt und wissen bereits um die Gefährlichkeit Sauls in der Hintermannschaft.

TotalRugby Prognose: Die Germanen fahren mit einer Menge Wut im Bauch in die Hauptstadt, doch ist das Geläuf der Ostberliner für jeden Gegner stets ein schweres Terrain. Die Hausherren wollen ihren Siegeszug von der vergangenen Saison unbedingt fortsetzen und werden sich demnach gut auf die Hannoveraner vorbereitet haben. Es wird ein ausgeglichenes Spiel, in dem jedoch bereits in der zweiten Halbzeit der Gastgeber weitestgehend das Spiel bestimmen wird. RK 03 +26.


Hannover 78 – Berliner RC
Samstag, 10. September, 15 Uhr

Bei Hannover 78 ist man nach dem äußerst knappen Sieg gegen den Lokalrivalen Germania List schon ganz zu Beginn der neuen Saison auf einer Art Höhenflug. Denn auch wenn bei den Verantwortlichen von 78 es keiner so richtig zugeben würde, die beiden Niederlagen gegen die vermeintlich kleine Germania haben arg am Selbstverständnis von 78 gezehrt. Doch das ist zumindest fürs erste gerade gerückt.

Beim Kader der Hannoveraner wird sich im Vergleich zur Vorwoche nicht viel ändern. Nachdem man in den zahlreichen Testspielen unter anderem den Ausfall von Nico Müller und Guillermo Cattaneo zu beklagen hatte und mit Pascal Fischer ein weiterer absoluter Leistungsträger auf der dritten Reihe weiterhin verletzungsbedingt ausfällt, musste das Trainerduo Schippe-Krause zum Auftakt ein wenig herumexperimentieren. DRV VII Ass Phil Sczcesny, eigentlich auf Außen gesetzt, musste auf der Position des zweiten Innen aushelfen.

Für den schnellsten Mann der deutschen Siebener-Nationalmannschaft eine ungewohnte Position, doch seine Trainer attestieren ihm ein gutes Pass- und Verteidiungsspiel. Er habe seine Sache gut gemacht und wird gegen den BRC aller Wahrscheinlichkeit nach erneut das Trikot mit der 13 tragen dürfen.

Mit Blick auf das erste Heimspiel ist man beim Vorjahres-Dritten der Nordstaffel optimistisch gestimmt. Immerhin hatte man den Gegner Berliner Rugby Club erst im April auf dessen Platz mit 31:21 in die Schranken weisen können. Nun gelte es an diese Leistung anzuknüpfen und hoffentlich ein ähnliches Ergebnis einfahren.

Doch auch auf Seiten des BRC wird man nicht in die niedersächsischen Landeshauptstadt fahren, ohne sich irgendwelche Chancen auszurechnen. Immerhin hatte man in der gleichen Partie in der Vorsaison auswärts den favorisierten 78ern ein 8:8 Unentschieden abluchsen können. Auch in diese Saison ist man mit einem deutlichen 53:0 gegen den Aufsteiger Victoria Linden gut gestartet.

Doch erst nach dem Duell mit 78 werden die West-Berliner so recht wissen, wo sie stehen. Nach einigen Abgängen, wie zum Beispiel dem schmerzhaften Abschied von Siebener-Ass Raphael Hackl zum Lokalrivalen RK 03 und der Reaktivierung des ehemaligen Trainers Danny Stephens befindet sich der Verein aus der Jungfernheide im Umbruch.

TotalRugby-Prognose: Zwar hat der BRC beim Auftakt gegen den Aufsteiger eine gute Leistung abliefern können, doch wartet nun mit 78 ein Hannoveraner Gegner eines ganz anderen Kalibers. Die vom Trainerdui Schippe-Krause trainerten 78er werden mit ganz breiter Brust in ihrem ersten Heimspiel auftreten und nach dem deutlichen Sieg in Berlin beim letzten Aufeinandertreffen meint man bei 78 auch zu wissen, wie der BRC zu bezwingen ist. Ist der Berliner Gast also chancenlos? Keineswegs! Zwar sehen wir 78 mit +12 vorne, doch in einer offenen geführten Partie, wie im vergangenen April ist auch für den BRC zumindest ein Offensiv-Bonus immer drin.

Rugby Club Leipzig – FC St. Pauli
Samstag, 10. September, 15 Uhr

Der Rugby Club Leipzig musste nach der Niederlage gegen den Hamburger RC Federn gegen einen direkten Kontrahenten im Abstiegskampf lassen. Trotz einer gut aufgelegten Hintermannschaft hat dem Sturm der Messestädter etwas der Biss an den Kontaktsituationen gefehlt. Für Trainer Andreas Kuntze steht dies nun im Fokus des Trainings und der Vorbereitung auf das anstehende Spiel. Für die kommende Partie erwarten die gastgebenden Schwarz-Gelben ein spannendes Duell. „Gegen St. Pauli konnten wir letztes Jahr zu Hause gewinnen. Sie werden uns also sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen“, ist sich RCL-Sprecher Sven Paukstat sicher. Am Ende könnte auch die lange Anreise der Hamburger den entscheidenden Ausschlag für das Ergebnis geben. Die Leipziger gehen in jedem Fall top-motiviert in die Partie.

Personell muss Trainer Kuntze für sein Team mit Einschränkungen zurecht kommen. Henry Bernhardt wird aufgrund einer leichten Kopfverletzung aus dem HRC-Spiel an diesem Wochenende nicht teilnehmen können. Der Einsatz von Tobias Heine und Alex Scholz steht aufgrund von beruflichen Verpflichtungen auch in Frage. Damit werden die Blicke mehr auf Vereins-Neuling Bruno Banani gerichtet sein, mit der Frage, wie er sich in das Team integrieren und zu einem Erfolg beitragen kann.

Bei den Hamburgern vom FC St. Pauli gilt es noch die deutliche 0:70 Niederlage gegen den Gruppenfavoriten RK 03 Berlin zu verkraften. Nach dieser bitteren Lehrstunde müssen die Paulianer nach eigenen Angaben über die eigene Verteidigung nachdenken. Schwächen unter anderem am „Offenen“ wurden erkannt und erfordern Nachbesserungen. Mögliche Überraschungen könnte es im Kader geben. Spieler, die gegen RK 03 gefehlt haben sind wieder mit von der Partie, dafür fehlen wiederum andere. Auch die mit über 400km lange Anreise könnte einen Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz haben.

Trotzdem wird die Mannschaft gut vorbereitet in das Spiel gehen. Trainer Friedrich „Fritze“ Michau erwartet „einen physisch starken Gegner, der in seinem ersten Heimspiel bestimmt alles in die Wagschale werfen wird“. Dabei werden die Hamburger nach eigenen Angaben alles geben und versuchen das Spiel zu gewinnen. Am Ende sind dies wichtige Punkt für einen Klassenerhalt in der 1. Bundesliga.

TotalRugby-Prognose: Die Hamburger werden nach der deutlichen Niederlage die Fehler genau analysieren und sich für das Spiel gegen Leipzig neu ordnen. Der sächsische Gegner ist für die Hanseaten zudem kein Unbekannter. Beide Seiten werden die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für die Teams geht es jetzt darum die ersten Punkte zu sammeln. Am Ende wird sich jedoch der Gastgeber in der zweiten Hälfte mit der besseren Kondition vor dem heimischen Publikum behaupten können. +10 für den RCL


TSV Victoria Linden – Hamburger Rugby Club
Sonntag, 11. September, 13 Uhr

Für den Rekordmeister Victoria Linden wird die Partie gegen den HRC zur langersehnten Heimpremiere in der Bundesliga nach mehrjähriger Abstinenz aus dem Rugby-Oberhaus. Die erste Partie der Saison wurde deutlich beim Berliner RC verloren, dennoch betont man bei den von Ex-Siebener-Nationaltrainer Rainer Kumm trainierten Hannoveranern die positiven Aspekte. Das Ergebnis spiegele die Wettbewerbsfähigkeit der jungen Truppe nicht wider. Zum einen hätte man zwei klare eigene Chancen zu Versuchen kurz vorm gegnernischen Malfeld in Hälfte eins verspielt und sei darüber hinaus bei den Standards sehr gut im Spiel gewesen. Erst gegen Ende der Partie sei die Leistung dann doch merklich abgefallen und viele Tacklings auf der Dreiviertelreihe wurden verpasst, was zum schlussendlich deutlichen Ergebnis geführt habe.

Für die kommende Begegnung sieht man sich deutlich besser aufgestellt. Personell kann Coach Kumm aus dem vollen Schöpfen, einzig hinter zwei Akteuren steht ein kleines Fragezeichen. Die Nervosität, die bei einigen jungen Spielern bei ihrer Bundeslgia-Premiere noch vorhanden war, sollte sich jetzt weitestgehend gelegt haben. Insgesamt ist man sich bei der Victoria sicher, dass die eigene Mannschaft auch an der Herausforderung Bundesliga von Spiel zu Spiel wachsen wird. Nachdem man mit dem Tempo der Berliner keine allzu großen Schwierigkeiten hatte, rechnet man sich gegen die Hamburger durchaus Chancen auf einen Punktgewinn aus.

Beim HRC ist man sich der Gefahr eines Ausrutschers beim Aufsteiger durchaus bewusst, Victoria sollte man keinesfalls unterschätzen so das Mantra der Hanseaten. Da kommt die gute Nachricht, dass der lange fragliche Einsatz von Kapitän Matthias Abel, nun doch möglich ist, zur rechten Zeit. Der durchbruchsstarke Innen wird die Mannschaft von Trainer Carsten Segert verstärken. Sein jüngerer Bruder Steffen, der im Sommer den Absteiger Köln für den HRC verlassen hatte, wird zusammen mit Tom Barry die spielstarke Achse aus Gedrängehalb und Verbinder bilden.

Die Partie hat für den HRC umso mehr Brisanz, da man die Victoria als direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib warhnimmt, den es hinter sich zu lassen gilt. Wie schon in der Auftaktbegegnung gegen die Leipziger, in der man mit der eigenen Leistung und der Integration der Neuzugänge mehr als zufrieden war.

TotalRugby-Prognose: Die Chancen der Victoria stehen und fallen mit der Fähigkeit, den schweren Hamburger Sturm unter Kontrolle zu bringen. Denn selbst mit den Abel Brüdern auf der Dreiviertelreihe sind die Hanseaten zu aller erst im Sturm, über den ein Großteil der Angriffsbemühungen läuft, eine Gefahr. Bei schnellen trockenen Bedingungen auf hartem Platz könnte sich daraus ein Vorteil für den Aufsteiger Victoria herauskristallisieren, denn deren Reihespiel könnte den Hamburgern zur Gefahr werdern. Doch der HRC hat gegen Leipzig einen starken Auftakt hingelegt. Ein Sieg der Hannoveraner würde den Abstiegskampf zu einer verdammt spannenden Angelegenheit werden lassen. Die Victoria ist daheim sicherlich in der Lage, ihre ersten Bundesliga-Punkte seit 2014 einfahren können. Aber zum Sieg wird es gegen erfahrene Hamburger noch nicht reichen, der HRC setzt sich mit +5 Punkten durch.

 

Süd/West

RC Luxemburg – SC Neuenheim
Samstag, 10. September, 15 Uhr

Für den Bundesliga-Neuling aus dem Nachbarland Luxemburg kam mit den Frankfurtern gleich zum Auftakt der neuen Saison ein "imposanter Sturm" zu Besuch, der sich auch auf dem Feld gut in Szene zu setzen wusste. Doch Frankfurts Stürmer sind bei weitem nicht die Einzigen in der Bundesliga spielenden Jungs, die nur ungern eine Mahlzeit überspringen. An die physische Härte in der Bundesliga muss man sich bei den Himmelblauen aus dem Fürstentum also sicherlich noch gewöhnen müssen.

Denn der kommende Gast aus Neuenheim wird wahrlich nicht mit schmächtigen Jungs daherkommen. Beim SCN hat man sich nach der Auftaktniederlage gegen den HRK nämlich vorgenommen, dieses Mal nicht ohne Puntke den Platz des Gegners zu verlassen. Bis in die zweite Hälfte hatte man das Spiel gegen den Topklub offen gestalten können, nur um dann in den letzten Minuten doch noch drei Versuche zu kassieren. Nach den Abgängen von einigen Leistungsträgern wird man sich beim SCN sicher an solche Situationen gewöhnen müssen.

Doch ob man in Luxemburg wieder eine ganz enge Partie vor der Brust haben wird, ist für die Königsblauen noch völlig unklar. Nicht nur hat man noch gegen den RCL gespielt, auch zu einem Erfahrungsaustausch mit den Frankfurtern ist es bis dato noch nicht gekommen. Umso vorsichtiger wird man sich auf die etwa dreistündige Reise ins Fürstentum begeben. SCN Coach Eckert traut seiner jungen Truppe einen Sieg auswärts beim Aufsteiger zu, der aber viel harte Arbeit erforrdere.

Der SCN-Kader, der für die Königsblauen die Kohlen aus dem Feuer holen soll, wird dabei in etwa der gleiche, wie in der Vorwoche sein. Von den Langzeitverletzten, wie beispielsweise DRV VII Spieler Leonard Becker, wird in dieser Woche niemand zurückkehren. Auch SCN-Schluss Marten Strauch fällt in dieser Woche erneut aufgrund von privater Verpflichtungen aus.

TotalRugby-Prognose: Ob dieser Kader, der immerhin 60 Minuten lang einen geschwächten HRK in Schach halten konnte, für das Enigma RC Luxemburg reichen wird, bleibt zu sehen. Frankfurts Trainer Savimaki bescheinigte den Luxemburgern nach der Partie seiner Mannschaft im Fürstentum, zurecht in der Bundesliga zu sein und noch einigen anderen Vereinen Probleme bereiten zu können. Ob die Königsblauen dazu zählen werden wird sich am Samstag zeigen. Doch wir von TotalRugby sehen die Erfahrung der Heidelberger Gäste vorne, auch wenn es für die Neuenheimer ein verdammt hartes Stück Arbeit werden wird, SC Neuenheim +8

SC Frankfurt 1880 – TV Pforzheim
Samstag, 4. September, 15 Uhr

Während Meister Pforzheim zum Auftakt überraschend klar mit 43:13 gegen die RG Heidelberg gewann, hatte Frankfurt beim 30:13-Erfolg gegen Aufsteiger RC Luxemburg mehr Mühe als erwartet. Das Spiel sei „very tough“ gewesen, gab Frankfurts Trainer Karl Savimaki zu. „Sie haben gezeigt, dass sie in die Bundesliga gehören und werden definitiv einigen Teams Probleme bereiten. Eine Reise nach Luxemburg sollte man nicht zu leicht nehmen.“ Unterm Strich war Savimaki mit dem Erreichten zufrieden. „Wir haben das Spiel gewonnen und einen Bonuspunkt geholt. Das war unser Ziel“, betonte der Trainer. Die Art und Weise hatte ihm aber nicht gefallen. „Wir haben gewonnen, aber hässlich. Es gibt weiterhin mehr zu tun als gedacht. Und es wird nicht einfacher. Pforzheim scheint diese Saison von Anfang an gut zu sein."


In personeller Hinsicht hat Savimaki einige Sorgen. „In den vergangenen drei Wochen haben sich einige Spieler verletzt“, sagt er. So fällt Zugang Wynston Cameron-Dow sechs bis acht Wochen aus, nachdem Röntgenuntersuchungen ergeben haben, dass seine Verletzung schwerwiegender ist, als zunächst gedacht. Flanker Etienne Du Plessis wird aufgrund einer Verletzung vier Wochen fehlen. Doppelt so lange fällt Kieran Manawatu aus, der sich beim Sieg in Luxemburg zwei Minuten vor dem Ende die Hand brach. Das beeinträchtigt allerdings nicht seine Rolle als Trainer für die Hintermannschaft. Zugang Senzo Ngubane darf aufgrund von Problemen mit dem Spielerpass weiter nicht eingesetzt werden. Dafür kehrt Max Grimm in die Starformation zurück, nachdem er vergangene Woche aufgrund leichter Rückenprobleme gefehlt hatte.

Savimaki geht aber nicht davon aus, dass die vielen Ausfälle ein Problem darstellen werden. „Wir haben diese Jahr eine große Tiefe im Kader“, meint der Trainer. Er erwartet daher ein recht ausgeglichenes Spiel. Bei den Pforzheimern war man im Nachgang an den unerwartet deutlichen Sieg äußerst positiv von der Leistung der eigenen Mannschaft überrascht. Speziell dass die Hintermannschaft derart gut funktioniert habe und wie eine eingespielte Einheit aufgetreten sei, hätte TVP-Teammanager Jens Poff so nicht erwartet.

Rhinos-Coach John Willis freut sich nun besonders auf das Debüt von Neuzugang Arthur Zeiler, der den Weg vom HRK zum Meister gefunden hatte. Dessen Erfahrung würde auch die anderen Spieler noch einmal nach vorne pushen so Willis gegenüber der Pforzheimer Zeitung. Vor der Gefahr der ambitionierten Frankfurter ist man sich in Pforzheim völlig im Klaren. Deren Verstärkungen den Sommer über hinweg hat man zweifelsohne auch in der Goldstadt vernommen.

Weiterhin fehlen wird dem amtierenden Meister das dominante Sturm-Duo Kasten, Bachhofer. Doch mit dem Einsatz von Nationalmannschafts-Prop Zeiler wird man sich nicht vor den Frankfurtern verstecken müssen. Die Meisterehren werden freilich nicht am Selbstbewusstsein der Pforzheimern gekratzt haben und entsprechend war auch der Auftritt in der Auftaktpartie.

TotalRugby-Prognose: Dass speziell die Dreiviertelreihe der Rhinos bereits in Spiel eins gut ins Rollen gekommen war bezeugte RGH-Coach Rudolf Finsterer. Mit Matthew Bressons sei ein verdammt guter Verbinder in Diensten des TVP, so einen findet man nicht an jeder Ecke. Während sich im Sturm tendenziell ein Gleichgewicht beider Mannschaften einstellen dürfte, wird die Dreiviertelreihe um DRV VII Ass Carlos Soteras-Merz und das Simbabwe Duo Sita-Chitokwindo dem Meister bei tollen äußeren und damit schnellen Bedingungen ein deutliches Übergewicht verleihen. Wir sehen Pforzheim mit +15 vorne.

RG Heidelberg – TSV Handschuhsheim
Samstag, 4. September, 16 Uhr

Bei der RGH war man nach einer vielversprechenden Vorbereitung voller Zuversicht in die Auftaktpartie gegen den Meister aus Pforzheim gegangen. Doch nach 80 gespielten Minuten befand sich der Siebener-Meister wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen. RGH-Coach Finsterer ist sich sicher zu wissen, woran es gelegen habe. Speziell in der zweiten Hälfte sei man echt schlecht gewesen und die Spieler hätten im Nachgang auch nicht an der nötigen Selbstkritik gespart.

In dieser Woche werde er sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, so das RGH-Urgestein weiter. Man trete wieder mit fast genau dem gleichen Kader, wie in der Vorwoche an. Die Niederlage sei unglücklich, doch man ist sich bei den "Orange Hearts" seiner Fähigkeiten bewusst. Dennoch erweitert man einen TSV Handschuhsheim, der mit breiter Brust auf der anderen Neckarseite auftauchen wird. "Der TSV hat Oberwasser" laut der Einschätzung von Finsterer. So ein Last-Minute-Sieg gibt zweifelsohne Selbstbewusstsein und ist für das RGH-Trainerteam Zeichen der intakten Moral beim TSV.

Für das Trainerteam des Vorjahresdritten geht man eindeutig nicht als Favorit in die Partie gegen die Löwen. Vielmehr gelte es sich an die eigene Nase zu fassen und die individuellen Fehler abzustellen, dann sei auch ein Sieg drin. Auf der anderen Seite des Neckars, bei den Weiß-Blauen Löwen vom TSV ist man im Vorfeld zur Partie ebenso zurückhaltend. Der Sieg gegen die Heusenstammer Füchse zum Saisonstart hätte kein bisschen knapper ausfallen können. Den deutlichen Rückstand im Lions Park aufzuholen, war nach Einschätzung von TSV-Trainer Peter Ianusevici nur möglich, da man sich selbst gesteigert habe und der RKH nach furiosem Start auch ein wenig nachgelassen habe.

Mit der RGH sieht der ehemalige Bundestrainer eine ähnliche Aufgabe auf seine Mannen zukommen. Auch wenn Ianusevici dem Gegner von der ersten Reihe bis zum Schluss eine großartige Mannschaft bescheinigt, betont er vor allem, dass man die schnelle Dreiviertelreihe der RGH im Zaun halten müssen. Aus dem Sieg in der letzten Saison will sich der erfahrene Trainer dabei nicht zu Trugschlüssen verleiten lassen. Damals hatten wichtige Leistungsträger aufgrund von Abstellungen für die Siebener Nationalmannschaft gefehlt.

"Dies wird eine ganz andere RGH", doch auch man selbst steigere sich kontinuierlich und wolle mitspielen. Ob dabei der TSV-Sturm der große Trumpf sei ist man sich bei den Löwen gar nicht mal so sicher. Ein klassisches Spiel auf Feldposition mit vielen Kicks und dem Fokus auf starken Gassen und Packete ist dabei nicht unbedingt ein Erfolgsrezept und auch nicht das, was sich Trainer Ianusevici im Ideal vorstellt. "Ich bin ein Freund des offenen Spiels der Südhemisphäre". Sollte sich das Credo von Ianusevici bewahrheiten, dürfte die Zuschauer im Fritz-Grunebaum-Sportpark eine packende Partie erwarten.

TotalRugby: Wie man beim TSV schon betont hat, eine voll besetzte RGH ist eine ganz andere Nummer, als wenn die Männer in Orange ohne ihre Leistungsträger von der DRV VII in die Partie gehen. Der TSV hat aber selbst in den letzten zwöfl Monaten einen beachtlichen Aufwärtstrend vollzogen und wird weitaus wettbewerbsfähiger in das Duell gehen, wie bei der 12:30 Niederlage in der letzten Vorrunde. Der nahezu voll besetzte RGH-Kader und der Drang nach Wiedergutmachung bei den Männern in Orange wird sich aber laut unserem Dafürhalten knapp durchsetzen, die RGH ihr erstes Derby der Saison gewinnt mit +9


Heidelberger RK – RK Heusenstamm
Sonntag, 11. September, 13 Uhr

Erst in den letzten zwanzig Minuten der Auftaktpartie gegen den königsblauen Stadtrivalen von der anderen Seite des Neckar konnte sich der HRK in der Vorwoche absetzen. Das war nicht der HRK, den die Gegner in den letzten Jahren fürchten gelernt haben. Prominente Abgänge, eine lange Verletztenliste und verspätete Urlauber hatten den Kader des Ruderklubs derart dezimiert, dass mit Siebener-Nationaltrainer Chad Shepherd ein alter bekannte im gestreiften Trikot des Klubs zu sehen war.

Mit seinem Auftritt war noch vor nicht allzu langer Zeit ebenso wenig zu rechnen, wie damit, dass sich Trainer Pieter Jordaan selbst auf die Bank setzen musste. Dem gebürtigen Südafrikaner blieb ein Einsatz erspart, was auch gut sei, schließlich sei er verdammt unfit so Jordaan selbst. Doch die Partie gegen den Sportclub hat zweifelsohne auch ihre positiven Aspekte. So hat man selbst mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot noch mit Bonuspunkt siegen können und speziell der von La Rochelle kommende Neuzugang Harris Aounallah wusste auf dem Feld zu überzeugen.

Für das Spiel in dieser Woche kann Trainer Jordaan wieder auf einige Rückkehrer bauen, wie den Nationalmannschafts-Kapitän Sean Armstrong. Dafür brennt es andere Stelle weiter lichterloh, da beispielsweise Erste-Reihe-Ass Chris Kleebauer mit einem Bruch des Jochbeins wochenlang ausfallen wird. Jordaan selbst glaubt nicht, dass er in dieser Woche noch einmal auf der Bank sitzen werde, aber man wisse nie. Zwar wird der Ruderklub erneut einen geschwächten Kader aufbieten, doch selbst in diesem dürften sich einige überragende Rugbyspieler wiederfinden.

Beim HRK stapelt man dezidiert tief, man sei überhaupt froh wenn man das Spiel gewinnen würde. Nur weil man in den vergangenen Jahren einen Titel nach dem anderen einheimsen konnte, heißt das nicht, man müsse oder werde jetzt alles gewinnen. Der Gefahr, die der Gast aus Heusenstamm an diesem Wochenende darstellt sei völlig klar. Der schnelle HRK-Kunstrasen werde der Spielidee des Gegners deutlich entgegenkommen und es bedürfe einer starken Leistung, um diese Partie zu gewinnen. Speziell auf den Außenkanälen gelte es laut Jordaan die Gefahr der schnellen RKH-Siebener-Asse zu bändigen.

Jordaans Gegenüber Jens Steinweg lässt sich derweil vom Ausgang der vergangenen Saison nicht blenden. "Auch wenn der Heidelberger RK ausnahmsweise mal nicht Meister wurde, ist die Aufgabe denkbar schwer“, sagt der Trainer des RK Heusenstamm und erinnert daran, dass die Duelle mit dem Serienmeister in den vergangenen Jahren allesamt deutlich verloren wurden.

In der zurückliegenden Saison hieß es zum Beispiel 0:96 und 5:43 aus Sicht der „Füchse“. Unter normalen Umständen wäre es für das Trainerduo Jens Steinweg und Markus Walger also schwer zu vermitteln, dass immer eine Chance auf einen Bonuspunkt besteht. Steinweg vermutet aber, dass die Heidelberger "wahrscheinlich immer noch nicht in Bestbesetzung auflaufen werden können“.

So fand das Derby gegen den SC Neuenheim lange auf Augenhöhe statt, erst in der Schlussphase zog der HRK davon. "Es besteht also vielleicht doch eine Minimalchance, Punkte mit nach Hause zu nehmen“, sagt Steinweg, der personell eine recht große Auswahl hat. Unter anderem stehen Tobias Apelt und Markus Otterbein wieder zur Verfügung. Einige Langzeitverletzte werden erst im Oktober wieder fit sein, so dass die Trainer dann aus dem Vollen schöpfen können werden.

 

 

HRK-Neuling Aounallah konnte gegen den SCN dem Klub-Spiel bereits seinen Stempel aufdrücken

Artikel empfehlen
Kommentare (1)add comment

Christian Doering said:

1797
Pokalspieltag
Sollte nicht auch der erste Pokalspieltag ausgelost werden???
September 11, 2016

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Freitag, 9. September 2016 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement