Unsere Jungs in Frankreich: Niederlagen für Füchsel und Tussac, Hilsenbeck triumphiert
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 6. September 2016
Bei seinem neuen Klub Castres in Frankreichs erste Liga ist Damien Tussac weiterhin absoluter Stammspieler
Auch in dieser Woche wollen wir von TotalRugby einen Blick nach Frankreich werfen, um euch das Geschehen rund um die drei DRV XV Spieler näher zu bringen, die ihre Brötchen in den beiden französischen Profi-Ligen verdienen.
Castres verliert mit Damien Tussac in der Start-Fünfzehn daheim gegen La Rochelle
Auch in der dritten Partie der Saison hat es der mit 1,92m außergewöhnlich große DRV XV Prop in die Startaufstellung seines neuen Klubs Castres Olympique geschafft. In den beiden Vorwochen gelang Tussac mit Castres ein Heimsieg und ein Auswärts-Unentschieden, womit sein Verein bis auf Platz eins der Tabelle vorrücken konnte. In beiden Spielen brillierte Tussac als Anker des CO-Gedränges, doch bei der Heimniederlage gegen den neuen Tabellenführer La Rochelle fiel der deutsch-Franzose in dieser Woche wie seine gesamte Mannschaft deutlich ab.
Beim ersten Versuch des Gegners war Tussac einer der beiden CO-Spieler, die La Rochelles fidschianischen Schluss Kini Murimurivalu nicht am Durchbruch hindern konnten, bevor dieser zum ersten Versuch von Paul Jordaan auflegen konnte. Im weiteren Verlauf der Partie konnte sich keine Mannschaft ein explizites Übergewicht im Gedränge erarbeiten, was für die Arbeit des rechten Props Tussac spricht, dem im Gedränge unter den acht Stürmern die wichtigste Rolle zukommt.
Nach einer gespielten Stunde war für die Nummer drei von Castres dann, wie im Profi-Rugby üblich, die Partie vorbei. Erste-Reihe-Stürmer, die länger spielen, sind mittlerweile zu einer Seltenheit geworden. Am Spielstand von 18:26 zum Zeitpunkt der Auswechslung sollte sich in den letzten 20 Minuten nichts mehr ändern. La Rochelle feiert bereits den zweiten Auswärtstriumph im zweiten Spiel, nachdem man zuvor über ein Jahr lang außerhalb vom eigenen Stade Marcel Deflandres nicht gewonnen hatte.
Castres-Coach Christophe Urios war nach der ersten Saisonniederlage hingegen stinksauer. Diese Niederlage sei "unentschuldbar und unerklärlich", so der ehemalige Hakler, der selbst von 1990 bis 1999 das Trikot des Klubs aus der Tarn-Region übergestreift hatte. Auf dem Platz von Stade Français müsse es nun in der kommenden Woche Wiedergutmachung heißen.
Albi unterliegt beim Top 14 Absteiger Agen mit Samy Füchsel in der Startaufstellung
Mit Absteiger Agen wartete auf Samy Füchsels neue Mannschaft Albi ein richtig harter Brocken. Zwar hatte der Absteiger aus der Top 14 seinen Auftakt in Béziers deutlich vermasselt, doch sollte erwähnt werden, dass Auswärtssiege in Frankreichs Profiligen fast schon eine Seltenheit sind. Immerhin hat die SU Agen das zweithöchste Budget der Liga, direkt nach dem anderen Absteiger Oyonnax und kann sich damit gleich fünf ehemalige Super Rugby Spieler aus Südafrika und Australien leisten.
Der Auftakt der Partie verlief für Füchsel und co. noch gut, als man per Versuch mit 7:3 in Führung gehen konnte. Zur Pause lag Albi dann trotz zweier gelber Karten mit 17:16 hauchdünn in Front. Kurz nach der Pause konnte Albis neuseeländischer Verbinder Kirckpatrick dann sogar auf 20:16 erhöhen. Kurz danach muss Samy Füchsel dann zum Nähen einer Wunde vom Feld, aber da sein potenzieller Ersatz gerade mit Gelb zum Zuschauen verdammt ist, herrscht bei Albi kurz Verwirrung.
Doch ab diesem Zeitpunkt lief bei den Gästen aus Albi nicht mehr viel zusammen. Eine halbe Stunde vor dem Ende konnte Agen per Versuch erstmals wieder in Führung gehen und nach der Erhöhung sowie einem weiteren Straftritt war sich das Spiel vollends zu Gunsten des Absteigers aus der ersten französischen Liga gedreht. Doch fünfzehn Minuten vor dem Ende bäumte sich Albi noch einmal auf und scheiterte mit zwei Packeten jeweils nur kurz vor der Linie.
Stattdessen gelang dem Gastgeber noch ein weiterer verwandelter Versuch zum 36:20 Endstand. Ein gebrauchter Tag für Albi, hatte man doch lange auf dem Feld des Favoriten geführt und steht letzten Endes mit leeren Händen da.
Hilsenbeck kommt beim Colomiers-Sieg von der Bank
In der Partie des Finalisten der Pro D2 des vergangen Jahres gegen Carcassonne musste DRV XV Verbinder Christopher Hilsenbeck seinem französischen Konkurrenten um das Trikot mit der Nummer zehn, Cédric Coll, den Vorzug lassen. So kam der ehemalige Jugendspieler des TSV Handschuhsheim in Minute 60 von der Bank und führte als Strippenzieher den Kampf um einen Offensiv-Bonuspunkt für seine Mannschaft an. Doch der zweite Versuch kam erst in Minute 77, so dass Hilsenbeck beim Stand von 24:3 die Erhöhung per Drop versuchte um noch Zeit für einen Ankick zu haben.
Ein weiterer Versuch hätte zum Bonuspunkt gereicht, doch das Glück war nicht mehr auf Seiten Colomiers. Nach einer äußerst zerfahrenen Partie wäre der fünfte Punkt sicher auch nicht wirklich verdient gewesen. Nach der unglücklichen Niederlage mit einem Punkt gegen Bourgoin wird man aber bei Colomiers zufrieden sein und kann den Blick nun wieder nach oben in der Tabelle richten. Die nächste Partie beim Absteiger Oyonnax dürfte allerdings erneut zu einem harten Test für Hilsenbeck und co. werden.