Der von der WRA initiierte Ausbau der Rugby-Infrastruktur beeindruckte die Gäste von World Rugby
Die Verantwortlichen vom Deutschen Rugby-Verband (DRV) und der Wild Rugby Academy (WRA) hatten diese Woche hohen Besuch vom Rugbyweltverband World Rugby in Heidelberg. Mit Mark Egan (Head of Competitions and Performance), dem ehemaligen schottischen Nationaltrainer Richie Dixon (High Performance Consultant Europe) und Peter Horn (General Manager for High Performance) kamen drei hohe Offizielle des Rugby-Weltverbandes für zwei Tage in die Stadt am Neckar, um sich persönlich einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im deutschen Rugby zu verschaffen.
Im Mittelpunkt standen unter anderem die aktuelle Situation der DRV-Auswahlen mit den jüngsten Erfolgen im 7er und 15er Bereich sowie die zukünftige Ausrichtung und Zielsetzung dieser Teams und des DRV. Dabei haben DRV Präsident Klaus Blank, die DRV Nationaltrainer Kobus Potgieter (DRV XV) und Chad Shepherd (DRV VII) sowie WRA Geschäftsführer Robert Mohr und DRV Leistungsreferent Manuel Wilhelm ein von DRV und WRA gemeinsam verabschiedetes Konzept vorgestellt, welches die Qualifikation für die kommenden Rugby-Weltmeisterschaften und Olympia ermöglichen soll – mit erfreulichem Feedback.
„Für uns ist es sehr wichtig, dass wir von kompetenten unabhängigen Spezialisten unmittelbar gehört haben, dass unsere ambitionierten Ziele mit dem aufgestellten Programm zu erreichen sind. Man sollte sich dabei immer vor Augen halten, dass der Weltverband nicht aus Liebe zum Sport in Nationen investieren, sondern vor allem auf den potenziellen Return of Investment schauen. Und dieser ist für World Rugby bei WM-Teilnahmen, wie der 7s World Cup 2018 in den USA und dem 15er World Cup in Japan 2019, am größten. Vor diesem Hintergrund waren die Gespräche deshalb ausgesprochen positiv. Wir haben zwar nie daran gezweifelt, dass unsere Projekte Substanz haben. Durch die Bestätigung durch die Vertreter von World Rugby gewinnt unser Projekt jedoch nochmals an Glaubwürdigkeit und gibt ein deutliches Signal für das deutsche Rugby. Die Arbeit fängt jetzt so richtig an, denn wir haben noch viele Baustellen, die wir angehen müssen. Aus diesem Grund bin ich auch sehr gespannt, mit welchen Optimierungsvorschlägen der World Rugby Report aufwarten wird. Hier kann uns die Expertise von World Rugby einen weiteren Schub geben, ist das System in Deutschland mit dem DRV und der Wild Rugby Academy in ähnlicher Form schon in anderen Nationen mit Erfolg praktiziert worden“ zog WRA Geschäftsführer Robert Mohr ein positives Fazit.
Verbesserungen der Infrastruktur sehr positiv bewertet
Bei dem straffen Zeitplan standen unter anderem Besuche des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar sowie des hochmodernen Kunstrasenplatzes beim Heidelberger Ruderklub auf dem Programm. Vor allem von den Verbesserungen der Trainingsmöglichkeiten und den zukünftigen Investitionen von Dr. Wild und der Wild Rugby Academy in die Struktur des deutschen Rugbys zeigten sich Egan, Dixon und Horn gleichermaßen erstaunt und begeistert.
„Die World Rugby Delegation hat ganz klar identifiziert, dass die sportliche Entwicklung der Nationalteams in den letzten Jahren auf dem großen Engagement von Dr. Wild, der gemeinsamen Arbeit von der Wild Rugby Academy mit dem DRV und nicht zuletzt durch die durchgeführten Infrastrukturprojekte beschleunigt wurde. Der eingeschlagene Weg trägt also erste Früchte, jetzt gilt es die nächsten Schritte einzuleiten und diese konsequent umsetzen.
„Der Austausch mit den Offiziellen von World Rugby ist für uns von sehr großer Bedeutung. Auch aufgrund des aktuellen sportlichen Aufstiegs der DRV Nationalmannschaften ist Deutschland mit seiner globalen wirtschaftlichen Bedeutung für World Rugby ein äußerst interessanter und lukrativer Markt mit großem Potenzial. Für uns gilt es also auch zukünftig die strukturellen Voraussetzungen in Deutschland zu verbessern und so eine Plattform zu schaffen, die für die Rugbywelt interessant sein könnte, um Deutschland mit großen Rugby Events, wie beispielsweise einem World Rugby Sevens Series Turnier in München, auf die Rugby Weltkarte zu platzieren und in uns zu investieren“ so WRA Geschäftsführer Robert Mohr am Rande der Gespräche, in denen u.a. die mögliche Teilnahme an hochkarätigen Wettbewerben wie dem Rugby Nations Cup im 15er Rugby oder auch die Ausrichtung der Oktoberfest 7s in München angeschnitten wurde.
WRA Player Pathway soll Spielerausbildung verbessern
Zum Abschluss des Besuchs präsentierte der sportliche Leiter der WRA und Nationaltrainer Kobus Potgieter das aktuelle Projekt der WRA, den Player Pathway, um den Verantwortlichen von World Rugby den High Performance Development Focus in der Talentausbildung zu veranschaulichen. Der Player Pathway ist ein von der WRA entwickeltes Trainingskonzept mit dem Ziel eine deutsche Rugbyidentität mit starken, in Deutschland ausgebildeten, Spielern zu kreieren. Die Trainingsmethoden wurden dabei gezielt für die Anforderungen an die zukünftige Spielweise der DRV Teams entwickelt, um so die Nationalmannschaften auf ein höheres Niveau zu heben. Der Player Pathway wird in den kommenden Wochen in Phase 1 für die National- und Landesverbandstrainer zugänglich gemacht und soll nach einer ersten Testphase dann allen Rugbytrainern in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.
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