Los Pumas ringen Boks nieder - All Blacks besiegen Wallabies erneut deutlich - Video Highlights
Geschrieben von TotalRugby Team
Samstag, 27. August 2016
Die All Blacks Dreiviertelreihe um Malakai Fekitoa war für die Wallabies selten zu stoppen
Auch im fünfzehnten Jahr in Folge gelingt den Wallabies kein Sieg auf neuseeländischem Boden. Die All Blacks behalten nach dem 29:9 Sieg also auch in diesem Jahr weiter den Bledisloe Cup und liegen auf Kurs in Sachen Titel in der Rugby Championship. Den Pumas hingegen ist mit dem Sieg gegen die Springboks ein weiterer Meilenstein in ihrem stetigen Aufwärtstrend gelungen, nachdem man in der Vorwoche noch knapp in der Schlussphase auf südafrikanischem Boden gescheitert war.
Australien geht gegen den Erzrivalen Neuseeland erneut völlig chancenlos unter
Zwar war aus Sicht der Wallabies in der Auswärtspartie in Neuseelands Hauptstadt Wellington die Niederlage ein wenig erträglicher, dennoch war man gegen die Defensive wie Offensive der All Blacks über 80 Minuten hinweg ohne echte Mittel. Immerhin mangelte es zu Beginn, im Gegensatz zur Vorwoche, bei den Australiern nicht an der nötigen Aggression. Der Wille, sich nicht erneut vorführen zu lassen, war deutlich zu erkennen. So gestalteten sich die ersten Minuten der Partie sehr nickelig und All Blacks Schluss Ben Smith war der erste, der dies zu spüren bekam, nachdem ihm Wallabies-Stürmer Micheal Hooper ein viel zu spätes Tackle verpasste.
Im Gegenzug war es Prop Owen Franks, der in seinem 82. Spiel für die All Blacks in rotwürdiger Manier einem Gegenspieler in die Augen griff um ihn aus einem Maul zu ziehen. Doch statt die fällige rote Karte zu sehen, war Franks nur wenige Augenblicke später entscheidenend am ersten Versuch beteiligt, als er einen für einen Erste-Reihe-Stürmer beachtlichen Pass an den Mann brachte, der dann per Offload von Debütant Lienert-Brown an Außen Dagg vergoldet wurde.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte war es erneut Crusaders-Außen Israel Dagg, der nach einem starken Durchbruch von Verbinder Beauden Barrett ablegen konnte. Doch Australien hielt sich auch nach einer gelben Karte kurz vor der Halbzeit mit drei Straftritten im Spiel, so dass beim Halbzeitstand von 15:9 für den Gastgeber noch alles möglich schien.
Doch die zweite Hälfte zwei des Spiels begann nach Maß für den Weltmeister, nachdem sich Außen Dagg im Luftduell mit dem als Schluss fungierenden Australien-Verbinder Cooper durchsetzen konnte und nach einem schnellen Angriff auf die andere Seite war der andere Außen Savea mit einem guten Antritt durch. Den Schlusspunkt setzte Flanker Sam Cane bereits in der 62. Minute den 29:9 Schlusspunkt, als er nach einigen Phasen in der Wallabies 22 aus kurzer Distanz mit Macht über die Linie sprang.
Im weiteren Verlauf drängte Australien zwar einige Minuten lang auf den Ehrenversuch, doch so wenig man bei den Neuseeländern an einer noch schlimmeren Blamage des Erzfeindes interessiert war, so sehr sattelfest saß auch die Defensive. Nach nunmehr sechs Niederlagen in Folge seit dem verlorenen WM-Finale im Vorjahr muss sich nun auch Australien Coach Micheal Cheika möglicherweise Gedanken um seine Zukunft machen. Die kommenden Spiele daheim gegen Argentinien in Perth und auswärts in Pretoria gegen die Springboks werden möglicherweise auch für den Erfolgstrainer richtungsweisend werden.
Argentinien diesmal mit dem besseren Ende - erster Heimsieg gegen die Boks überhaupt
Im letzten Jahr war den Pumas mit dem Sieg im südafrikanischen Durban bereits historisches gelungen. Der erste Sieg über Südafrika überhaupt und dann noch auf südafrikanischem Boden. Dieses Kunststück schienen die Männer von Trainer Daniel Hourcade am letzten Wochenende in Nelspruit zu wiederholen, nur um dann noch ein den letzten Minuten mit zwei Versuchen der Boks abgefangen zu werden. Doch an an diesem Wochenende gelang nun schließlich auch der erste Heimsieg über den zweimaligen Weltmeister, der zweite Sieg im zwöflten Aufeinandertreffen.
In einer Partie, in der sich beide Mannschaften lange neutralisierten war es Außen Tuculet, der nach schönem Offload von Montero es noch gerade so über die Linie schaffte. Nach der Pause gelang der lebenden Springbok Legende Bryan Habana, nach einem wunderbaren Offload von Dritte-Reihe-Stürmer Louw, in seinem 119. Spiel der 65. Versuch, mit dem der Spieler des RC Toulon seine Boks wieder in die Partie brachte. Doch nahezu im Gegenzug erzielte Pumas Stümer-Veteran Leguizamon erneut einen Versuch, nach gewonnenem Luftduell gegen eben jenen Habana.
Südafrikas Zweite-Reihe-Turm du Toit gelang dann aus naher Distanz das Spiel erneut ausgeglichen zu gestalten und nur sieben Minuten vor dem Ende war es Verbinder Morné Steyn, der per Strafftritt die hauchdünne Führung von 24:23 für die Boks bescherte. Nur Minuten später wollte eben jener Steyn mit seiner Sepzialität, dem Dropkick, das Spiel endgültig eintüten.
Doch ging der Versuch nicht nur daneben, beim anschließenden 22 Dropout begangen die Männer von Coach Allister Coetzee einen Anfängerfehler epischen Ausmaßes. Anstatt aufmerksam auf einen kurzen Ankick zu warten, standen nur zwei Männer in Grün an der gegnerischen 22 und diese Chance nutzten die Pumas. Ein schnell ausgeführter Kick über die 22 zu sich selbst und Außen Montero konnte mit seiner Geschwindigkeit in eine Lücke hineinspritzen, das Offload an Cordero und schon war man deutlich in der Hälfte der Boks. Diese wussten sich in Form von Flanker Louw nur mit einem Ruck-Fehler zu helfen und kassierten zu Recht den Straftritt, der zwei Minuten vor Ende die Partie entschied, 26:24 für die Heimmannschaft. Die Freude auf Seiten der Heimmannschaft kannte keine Grenzen.
Springbok Coach Allister Coetzee wird sich, wie nach der Niederlage gegen Irland im Juni, zum wiederholten Male den unangenehmen Fragen der Presse stellen müssen. Argentinien dagegen profitiert weiterhin von der Aufnahme in die Rugby Championship und hat nun nur noch ein großes Skalp vor Augen, das bisher noch nicht erreicht wurde. Der erste Sieg über die All Blacks, denn in den bisherigen 22 Duellen gelang den Pumas lediglich ein einziges Unentschieden im Jahre 1985. Doch wenn die Entwicklung dieser Mannschaft so weiter geht, wird auch diese Premiere nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.