BRC Sevens Team - Rückblick und ab in die Sommerpause
Im Herbst 2015 starteten die Urgesteine des Berliner Rugby-Club, die Brüder Jeannot und Franck Moutsinga, das Projekt “Sevens Team“ und hatten als Ziel, ein wettkampfstarken Kader im olympischen Siebenerrugby bei ihrem Heimatverein neben dem Bundesligabetrieb zu etablieren. Fast ein Jahr später ist es Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Und diese fällt durchaus positiv aus. Das Sevens Team der Berliner fing bereits im Dezember des vergangenen Jahres an, Form zu bekommen.
Mit Pavlo Sonnemann stoß der erste Rugby-Neuling auf Empfehlung aus Potsdam zum Team, wenig später folgte mit Erik Maaz ein Leichtathletik-Kollege vom mittlerweile DRV-Perspektivspieler und Sprinter Joshua Tasche. Ebenso ins Aufgebot gesellten sich Aktive, welche sich aus den XVer-Kadern bereits zurückgezogen hatten, sich aber der 7er-Rugbyvariante hingezogen fühlten, wie der US-Amerikaner Matt Norman und Franck Moutsinga selbst. Mit einem sehr frühen Start der Vorbereitung auf eine bevorstehende 7s-Saison war schnell klar, dass das Erlernte auch in die Praxis umgesetzt werden will.
“Wir sind sehr dankbar, dass Tom Teubner von der Mitteldeutschen 7-Liga uns in den Meisterschaftsbetrieb aufgenommen hat und wir erste Spielpraxis vor dem üblichen Start des Siebener-Zirkus, der meist erst nach der 15er-Saison beginnt, sammeln durften“ fasst Franck Moutsinga, der Jüngere der Brüder, den Beginn zusammen. “Mit den Dresden Sevens im März waren wir sehr früh dran, unsere 7er-Qualitäten zu testen und erste Erfolge zu sehen. Durch einen zum größten Teil in der Bundesliga erfahrenen Kader waren wir sicher eine Klasse für uns. Die Resonanz unserer Gegenspieler war jedoch stets positiv, sodass unsere Teilnahme auch das Niveau der anderen Teams gehoben hat. Von Turnier zu Turnier konnten wir bei den Teams, wie zum Beispiel die Halle Rovers, eine Verbesserung des Spiels feststellen“ führt der ehemalige Nationalspieler fort.
Dank der Unterstützung der Hans Laatzig Automobile GmbH war es dem BRC-Sevens Team überhaupt erst möglich, die Vorbereitung auf das Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft im olympischen Siebenerrugby so durchzuführen. “Mit zwei Bussen für den Transport hat uns Herr Laatzig den Grundstein für den guten 9. Platz bei der Meisterschaft geebnet. Auch wenn ein 7er-Kader mit 12 Spielern plus Betreuern recht überschaubar ist, machen die Reisekosten einen Großteil der Aufwendungen aus“ weiß Jeannot Moutsinga das Engagement zu schätzen. “Ohne die Transporter, wären so viele Turnierteilnahmen nicht umsetzbar gewesen“ konstatiert er weiter und blickt dabei auch auf zwei lange Fahrten zu den Hürth Sevens und zum Schietwettercup in Kiel zurück.
Insgesamt konnte das Sevens Team im Osten der Republik gleich vier Turniere für sich entscheiden: Neben den Dresden Sevens (16.03.), kehrten die in weiß oder grün auflaufenden Berliner auch von den Leipzig Sevens (30.04.), Halle Sevens (21.05.) sowie den Sanssouci Sevens (28.05.) als Turniersieger zurück. Mit längerer Reise ging es - nicht weniger erfolgreich - als Sieger der Hürth Sevens (14./15.05.) vom Rhein sowie vom Schietwettercup (18./19.06.) an der Ostseeküste an die Spree zurück.
“Es hat alles gut geklappt bis zu den Berlin Sevens. Wir haben es geschafft, bei sechs Turnieren kein Spiel zu verlieren. Das war schon eine tolle Sache, aber wir wussten auch, dass bis zum Aufeinandertreffen mit Bundesligisten aus dem Süden noch nicht viel Aussagekraft in den Ergebnissen lag“ erklärt der 31-jährige Franck Moutsinga die Entwicklung der Mannschaft. Und weiter: “Es war gut, dass wir im Halbfinale bei den Berlin Sevens gegen den ASV Köln verloren haben. Die Jungs haben tolles Siebener-Rugby gespielt und waren an dem Tag fitter als wir. Der Sieg über den RK Heusenstamm im Spiel um Platz drei war im Anschluss aber auch mehr als wichtig: Wir wussten, dass wir auf einem guten Weg sind und haben einen Rückstand gedreht. Das war eine wichtige Lehre für unsere jungen Spieler.“
Mit dieser guten Vorbereitung schafften es der Berliner RC auch, sein Vorjahresergebnis bei der Deutschen Meisterschaft um fünf Platzierungen von Platz 14 auf 9 zu verbessern. “Zwar bleiben wir unter unserem Ziel eines Platzes unter den Top8 zurück, haben aber Stärke bewiesen und gezeigt, dass wir ein gutes Sevens spielen können“ fasst der 37-jährige Jeannot Moutsinga das Abschneiden kurz zusammen, um anschließend auf die einzelnen Spiele einzugehen: “Gegen den RK Heusenstamm das Auftaktmatch zu gewinnen kam nicht von ungefähr. Wir haben unser System gespielt und gespielt, wie wir es wollten. Leider verlieren wir dann deutlich gegen Hannover 78, weil wir nicht konzentriert sind. Im Tatendrang haben wir gegen München unser Konzept aus den Augen verloren, haben nicht als Team agiert und zuwenig aus unseren Chancen gemacht. Damit mussten wir uns mit dem dritten Tabellenplatz anfreunden und das Beste draus machen. Nach dem Viertelfinale für den Bowl dann im sechsten Spiel auf den ausgeruhten ASV Köln zu treffen war schön. Immerhin wollten wir die Niederlage der Berlin Sevens ausgleichen: Und das ist uns gelungen“.
Neben dem Rugbyplatz waren die Spieler auch in eigener Sache unterwegs, haben Werbung für den Rugbysport gemacht und erste Erfahrungen sammeln können, was professionellere Strukturen auch bedeuten: Sponsoringtermine. So folgte eine Delegation des BRC Sevens Teams der Einladung vom Premium-Partner der Mannschaft, Paleo Jerky, und absolvierte einen Hindernislauf über 6km gemeinsam mit Gewinnspielgewinnern in der Nähe von Berlin. “Es war schön, dass Paleo Jerky an uns gedacht hat und wir uns für Kooperation bedanken konnten, in dem wir den mitlaufenden Damen über die Hindernisse helfen konnten“ freuen sich die Moutsinga-Brüder über die gute Zusammenarbeit. Franck Moutsinga weiter: “Mit dem Lauf war es nicht getan. Wir blieben lange am Promotionstand von Paleo Jerky, kamen mit vielen Sportlern in Kontakt und konnten uns über Sport, Rugby und gute Ernährung unterhalten. Das war eine gute Präsentation beim Xletix“. Auch bei der Präsentation des neuen VW Tiguan im Autohaus Hans Laatzig wurden die Spieler gerne als wandelnde Werbeflächen gesehen.
Auch dass das Team trotz der vielen Turniere ohne wirkliche Verletzung dasteht, ist auf die optimierte Vorbereitung zurückzuführen. Mit dem Physiotherapeuten Benjamin Körtner konnten die Geschwister Moutsinga auf einen erfahrenen Experten zurückgreifen, der es verstand, die Spieler auf den Punkt für die Turniere vorzubereiten. Nur so war es möglich, den knapp 20-köpfigen Kader über den langen Zeitraum auf unterschiedlichen Turnieren zu testen und für die Meisterschaft feinzuschleifen.
Etwas stolz blicken die Brüder auf die vergangenen, aufregenden Monate zusammen und stellen fest: “Wir haben sieben Turniere bis zur Deutschen Meisterschaft gespielt, dann die Meisterschaft in Heidelberg absolviert und zum Saisonabschluss eine tolle Teamreise nach Kopenhagen zu den Scandinavian Open Sevens mit packenden Spielen hinter uns. Bei diesen neun Turnieren mussten wir uns insgesamt nur drei Mannschaften geschlagen geben und konnten sechs Turniersiege holen. Das Projekt ist definitiv gut angelaufen!“
...und die Planung für die Saison 2016/17 ist bereits auf vollen Touren.
Mehr Informationen zum Sevens Team des Berliner Rugby-Club e.V. findet auf der Facebook-Fanpage der #BRCRugby7s Mannschaft sowie unter berlin-sevens-rugby.de
|