Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft der Frauen, kurz bevor sie nach langer Abwesenheit erstmals das Feld betritt. Foto (c) Wiedemann
Nach langjähriger Abstinenz war diese Partie mit doch deutlichem Ergebnis eine gute Standortbestimmung. Der zum Ziel ausgegebene deutliche Sieg wurde nicht in der gwünschten Höhe erreicht, dennoch zeigt sich das Trainerteam der DRF XV mit dem Spiel zufrieden. Neben vielen positiven Aspekten gibt es sicherlich noch viel Verbesserungspotential, aber das ist nach der derart kurzen Vorbereitung auch keine Überraschung.
Schon am Samstag kamen 30 Spielerinnen aus der ganzen Republik zum gemeinsamen Lehrgang zusammen, in dem angesichts der kurzen gemeinsamen Trainingszeit viel für die Partie am darauffolgenden Spieltag getan werden konnte. Von Beginn an konnten sich die deutschen Damen in der Hälfte der Schweizerinnen festsetzen und sich Straftritt nach Straftritt erspielen. Doch bis zur 30-Minuten-Marke konnte die DRF XV für all ihre Mühe nur einen Straftritt von Kapitänin Dana Kleine-Grefe vorweisen. Bis schließlich Pfisterer und Traut mit einem Doppelschlag die deutsche Mannschaft erstmals deutlich davonziehen ließen.
Bis zur Halbzeit änderte sich auch nicht viel am Spielstand und der einsetzende Regen erschwerte das erhoffte schnelle Passspiel. Stattdessen mussten sich die deutschen Damen öfter auf die rohe Kraft des Sturms konzentrieren und so wertvolle Meter machen. Zwar konnte die Kölnerin Melissa Paul nach einem schnell gespielten Straftritt in der 50. Minute den dritten deutschen Versuch legen, doch in der Folge wurde klar, dass die Schweizerinnen in diesem Jahr nicht derart einbrechen würden, wie im vergangenen Jahr gegen die G15-Auswahlmannschaft.
Zwanzig Minuten vor dem Ende gelang dann der mit Abstand sehenswerteste Versuch der Partie. Nach einem schönen verzögerten Pass in der eigenen Hälfte von Lisa Kropp, nachdem die auf Innen spielende Kölnerin zuvor zwei Schweizerinnen auf sich gezogen hatte, schaffte es Elisa Trick mit ihrem Lauf bis kurz vor die Mallinie, wo sie per Offload an ihre Kapitänin Kleine-Grefe abgegeben konnte, die den Versuch erzielte. In den letzten Minuten lief die Uhr langsam Richtung der 80. Minuten Marke herunter, ohne dass eine der beiden Mannschaften nah an einem weiteren Versuch waren. Die deutsche Defensive hatte die Angriffsbemühungen unter Kontrolle ohne selbst zum entscheidenden Vorstoß zu kommen, so dass der Endstand bei 36:0 deutlich, aber für die Schweizerinnen alles andere als blamabel war.
Das Trainerteam Jansen/Trick zeigte sich sowohl mit dem "sehr guten" Lehrgang, als auch mit der "ordentlichen Leistung" im Spiel zufrieden. Besonders positiv sei dabei die Tatsache gewesen, dass die deutschen Damen keinerlei Gegenpunkte kassiert haben. Dennoch gibt es "jede Menge Verbesserungspotential, an dem man in der Zukunft arbeiten kann" so Nationaltrainer Trick weiter. Zum Teil habe man sich schlicht selbst im Weg gestanden, habe zu viele Fehler gemacht und sei vielleicht zu Beginn auch ein wenig zu verhalten gewesen. Im Zusammenspiel miteinander wird es zweifelsohne bei längerer Zusammenarbeit Verbesserungen geben, doch insgesamt kann Trick ein Kompliment an seine Spielerinnen machen für die gute gezeigte Leistung.
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