Der Countdown bis Rugby in Rio läuft. Foto (c) World Rugby
In genau zehn Tagen beginnt das olympische Rugby-Turnier im Deodoro-Stadion zu Rio. Den Auftakt machen die Damen, genauer gesagt Frankreich und die in letzter Minute qualifizierten Spanierinnen. Vom 6. bis zum 11. August heißt es dann für die deutschen Rugby-Fans: Täglich zur besten Sendezeit von 16:00 bis 24:00 deutscher Zeit kämpfen die besten Siebener-Spieler und Spielerinnen der Welt um die sechs zu vergebenen Medaillen. Inwiefern ARD und ZDF das olympische Turnier in das Hauptprogramm aufnehmen werden, wird sich zeigen. Zumindest wird es aber einen legalen qualitativ hochwertigen Livestream des Events geben. Außerdem: Kenia bezieht als erste Mannschaft ihr Quartier am Zuckerhut, NFL-Star Nate Ebner ist in Rio dabei und im Deodoro-Stadion wurden die Malstangen aufgestellt, Rugby in Rio kann kommen!
Die Gruppenspiele der Damen finden dabei am Samstag den sechsten August sowie am Sonntag den siebten August statt, während die K.o.-Phase nach den letzten Gruppenspielen am siebten mit den Viertelfinals beginnt. Das Damenturnier wird mit dem um 23:00 deutscher Zeit stattfindenden Finale um Gold am achten August beendet. Die Herren werden direkt im Anschluss am neunten und zehnten August ihre Gruppenspiele sowie das Viertelfinale austragen, um am elften August die Medaillen-Gewinner zu ermitteln.
Noch haben die Verantwortlichen bei ARD und ZDF nicht entschieden, welche Sportarten es ins Hauptprogramm schaffen werden. Doch angesichts gleichzeitig stattfindender Spiele der deutschen Hockey und Handball-Herren wird man die deutschen Rugby-Fans sicher häufiger auf den Internet-Stream vertrösten werden.
Das 15.000 Zuschauer fassende Deodoro-Stadion, in dem alle Rugby-Spiele ausgetragen werden, wurde unterdessen bereits mit Rugby-Stangen ausgestattet. Es kann also losgehen mit dem Comeback unseres geliebten Sports beim größten Sportereignis der Welt!
NFL-Star und Super Bowl Gewinnner Ebner schafft den USA-Kader für Rio - Australiens Superstar Jarryd Hayne nicht
Angesichts der vielen gescheiterten Stars aus dem Fünfzehner-Rugby - an dieser Stelle seien nur mal die Namen Quade Cooper, Bryan Habana, Jarryd Hayne, François Hougaard und "Honey Badger" Nick Cummins genannt - ist es fast schon ironisch, dass ein Überläufer aus dem American Football den Sprung in das Siebener-Team der USA schafft.
Doch Nate Ebner hat seit seiner frühesten Kindheit bereits Rugby gespielt und mit einem Rugby-verrückten Vater das Spiel geradezu in die Wiege gelegt bekommen. Erst an der Universität von Ohio fing Ebner, angesichts der fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten im amerikanischen Rugby damals, mit dem Football-Spiel an.
Im Frühjahr diesen Jahres ließ sich Ebner dann von seinem Team, den New England Patriots freistellen, um sich auf Olympia mit den USA Eagles vorzubereiten. Im Zuge dieser Vorbereitung traf Ebner unter anderem in Tours auch auf unsere DRV VII, wo der vielumjubelte US-Star mit der Development-Mannschaft der Eagles allerdings den Kürzeren zog.
Als erster aktiver NFL-Spieler überhaupt schafft es Ebner also zu den olympischen Spielen, was sicherlich in den USA einiges an Interesse generieren dürfte. Die bekannteste US-Sportzeitschrift Sports Illustrated wagte sogar die Prognose, dass Rugby der Zuschauerhit schlechthin in Rio werden wird. Für die weitere Entwicklung unseres Sports im größten Sportmarkt der Welt wird dies sicherlicht nicht hinderlich sein.
Indes musste der australische Rugby-League-Star mit fidschianischen Wurzeln, Jarryd Hayne, seinen Traum von Olympia begraben. Noch im vergangen Jahr war Hayne der erfolgreiche Sprung vom australischen Rugby-League-Wettbewerb NRL ohne jegliche Football-Erfahrung in die NFL zu den 49ers geschafft, aber für Rugby in Rio hat es nicht gereicht. Zwar war dem polyvalenten Mann aus Sydneys westlichen Vororten in London der Sprung in den Kader Fidschis gelungen, doch für das endgültige zwölfköpfige Aufgebot von Fidschi-Coach Ben Ryan für Olympia wird es nicht reichen. Der englische Trainer der Insulaner bescheinigte Hayne zwar ein Ausnahmetalent zu sein, doch mit einer derart kurzen Vorbereitung sei die Uhr immer gegen Hayne gelaufen.
Kenias Mannschaft trifft als erstes Rugby-Team in Rio ein
Bei den Damen zählen die Kenianerinnen sicher nicht zu den Favoriten, immerhin gehören sie nicht zu den Kernteams der World Series. Doch bei den Herren werden der Mannschaft Kenias durchaus Außenseiterchancen auf eine Medaille eingeräumt. Immerhin haben sie in diesem Jahr in Singapur bereits ein Turnier der World Series gewonnen und dort im Finale niemanden geringeres als den Gold-Favoriten von Rio, World Series Gesamtsieger Fidschi, geschlagen.
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