Tim Coly fiebert dem 1. Einsatz in der Division 1 entgegen - (c) Miriam May
Nicht lange ist es her, dass sich die deutschen Mannen in Amsterdam spannungsvoll in den Armen lagen und dem ersehnten Anpfiff entgegenfieberten. Wie die Geschichte ausging, nämlich mit dem Erreichen der ersten Division, ist mittlerweile bekannt.
Viel ist seitdem geschehen, nicht alles ist als gewinnbringend zu betrachten – nein, es gibt sogar einige traurige Entscheidungen, die zumindest vorläufig getroffen wurden. So wird la Mannschaft am kommenden Samstag in Madrid den Iberern ohne zwei ihrer wichtigsten Stützen gegenüberstehen. Der Abschied Christopher Weseleks und Steffen Thiers hinterläßt nicht nur aufgrund ihrer spielerischen Klasse tiefe Narben, ihre schillernde Persönlichkeit und der unvergleichbare Einsatz für die Familie DRV hat sie über die langen Jahre für la Mannschaft unabkömmlich gemacht.
Vor uns steht ein Spiel mit enormer Brisanz, wir treffen nicht nur auf ein Team in unserem Pool, sondern auch auf die Mannschaft, die uns in einer harten Auseinandersetzung unseres WM-Traumes beraubte.
Madrid…das hat niemand von uns vergessen. Auch eine „reiche“ Niederlage bleibt eine Niederlage…
Morgen werden die Karten neu gemischt und wir beschreiten endlich den Weg, den wir uns in den letzten zehn Jahren freigekämpft haben. Sicherlich wird dieser kein leichter sein. Mit dem höheren Niveau der Mannschaften steigen auch die physischen und psychischen Belastungen der Spieler, so dass ein noch intensiveres Training von Nöten ist. Mit dem Testspiel gegen Wales und der anschließenden Trainingswoche in Heidelberg wurde ein wichtiger Schritt in eine erfolgreiche Richtung getan.
Was der morgige Tag bringt wird sich herausstellen. Was wir euch von uns aus sagen können ist, dass wir alles daran setzten werden, zu gewinnen, um Deutschland würdig zu vertreten.
Auch wenn es Stimmen gibt, die Rugbydeutschland mit „Liechtenstein“ im Fußball vergleichen und mit „Niederungen“ titulieren, sei zumindest angemerkt, dass wir stolz auf unser „Liechtenstein“ sind. Ein Rugbydeutschland, dass sich rasant entwickelt, welches in Frankfurt in gleicher Weise Fortschritte macht wie in Stuttgart, Karlsruhe, München, Köln, Heilbronn, Birkenwerder, Mönchengladbach und Elmpt (um nur einige zu nennen), welches eine Fankultur entwickelt hat, sich mehr und mehr in den Medien etabliert, mit viel Herzblut Nachwuchsarbeit leistet, viel investiert, um sich ständig verbessern zu können, kann man benennen wie man möchte… uns erfüllt es mit Stolz, an solch einer Entwicklung teilzunehmen.
Mein Grossvater sagte mir einst, dass es zwei Sorten von Menschen gäbe. Die, die arbeiten und die, die sich die Lorbeeren für diese Arbeit einheimsen. Er sagte mir, ich solle versuchen in der ersten Gruppe zu sein; es gäbe dort viel weniger Konkurrenz. (Indira Gandhi)
Wir werden alles geben, um siegreich in deutsche Gefilde zurückzukehren. Wir wissen Rugbydeutschland steht hinter uns…
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