 Auch für den HRK-Brecher Buckman gab es gegen die GB Royals kein Durchkommen. Foto (c) Perlich Am Ende von Tag eins beim letzten der drei EM-Turniere in Gdingen steht für unsere DRV VII unter dem Strich der souveräne Einzug ins Viertelfinale. Zwei verdiente Siege gegen Italien und Litauen, aber auch eine dicke Klatsche gegen den Exeter-Sieger voller Olympia-Aspiranten, die GB Royals, bedeuten am Ende Platz zwei in der Gruppe und ein Viertelfinale gegen Russland um 11:14 Uhr morgen früh.
Herzschlagfinale gegen Italien nach klarer Führung
Gegen Italien waren unsere DRV-Jungs von Anfang an am Drücker und kontrollierten das Geschehen im Stadion Miejski der polnischen Hafenstadt Gdingen scheinbar nach Belieben. Das Spiel wurde ein ums andere Mal von einer Seite des Feldes auf die andere verlagert und so boten sich unseren Jungs riesige Lücken zum durchstoßen, so dass Phil Biniak, Max Calitz und zwei Mal Phil Sczcesny Deutschland komfortabel mit 26:7 in Führung brachten. Doch während der Entstehung des vierten deutschen Versuchs verletzte sich ein italienischer Spieler dermaßen schwer an der Schulter, dass die Partie minutenlang unterbrochen werden musste, bis der Spieler vom Platz transportiert werden konnte. Während dieser gefühlten Ewigkeit gingen Rhytmus und die Konzentration, die zuvor im Überfluss vorhanden waren, völlig flöten. Auf einmal war Italien am Drücker und Deutschlands Siebener-Jungs bekamen nicht einmal mehr die Hand an die Pille. Nach drei italienischen Versuchen in schneller Folge, die zum Glück alle nicht verwandelt wurden, stand es plötzlich 26:22 und Italien fing erneut seinen eigenen Ankick. Erst ein Vorball der Azzuri in der deutschen 22 beendete die spektakuläre Aufholjagd des direkten Konkurrenten um einen Platz für Hong Kong.
Standesgemäßer Sieg gegen Litauen
Im zweiten Spiel der heutigen Gruppenphase konnten unsere DRV-Jungs den Einzug in das Viertelfinale des letzten EM-Turniers bereits perfekt machen und die Mannschaft von Trainer Chad Shepherd ging entsprechend konzentriert zu werke. In der klar dominierten ersten Halbzeit wurde die deutsche Überlegenheit schnell mit vier Versuchen zementiert. Verbinder Fabian Heimpel drehte gegen die Balten mächtig auf und diese hatten seinen Steps nicht viel entgegenzusetzen, so dass der RGH-Spieler drei Mal den Weg über die Linie der Litauer fand und selbst erhöhen konnte. Doch ähnlich wie im ersten Spiel war auch in dieser Partie ein deutlicher Konzentrationsabfall nach der deutlichen Führung wahrzunehmen. Nur waren die abstiegsgefährdeten Litauer, anders als die Italiener, nicht in der Lage daraus Kapital zu schlagen. So plätscherte das Spiel bis zum Schlusspfiff dahin, die Litauer schafften zwar zum Ende hin noch einen Versuch, doch der deutsche Sieg war nie gefährdet.
Gegen das Team GB gab es für unsere Jungs eine Lehrstunde
Im abschließenden Duell um den Sieg in Gruppe A wartete niemand geringeres, als Exeter-Sieger Team GB Royals. Die Favoriten auf den EM-Gesamtsieg zeigten sich in Hälfte eins der Partie gnadenlos und brachten es auf vier unbeantwortete Versuche. Vom ersten Ankick der Partie hinweg hatten die in Blau und Weiß spielenden Briten nahezu ein Monopol auf den Ball und waren nach jedem eigenen Ankick auch in der Lage diesen wieder zu erobern. So ließ sich das Spiel natürlich nicht offen gestalten und beim Halbzeitstand von 0:26 gab Nationaltrainer Chad Shepherd seinen Jungs genau das mit auf den Weg, "ohne Ball kann man kein Spiel gewinnen." Zwar war das Spiel zu dem Zeitpunkt schon außer Reichweite, dennoch zeigten unsere Jungs von der DRV VII Kampfgeist und gingen nicht wehrlos unter. Ein Versuch von Phil Sczcesny und die Heimpel-Erhöhung von ganz außen gestalteten das Ergebnis noch ein wenig erträglicher, so dass am Ende eine 7:33 auf der Anzeigetafel des Gdingener Stadions stand.
Im Viertelfinale wartet Spanien oder Russland
Mit Blick auf die Hong Kong Quali und die Top 6 Platzierung in der EM-Wertung stehen unsere Jungs soweit recht gut da. Georgien hat sich im letzten Spiel gegen Polen mit einem deutlichen 45:0 noch für das Viertelfinale qualifiziert, doch für die Männer aus dem Kaukasus gilt wie für Italien - im Viertelfinale wird sie ein ganz starker Gegner erwarten, nämlich die beiden Teams auf Großbritannien. Spanien und Russland trennten sich 7:7 unentschieden, so dass Deutschland morgen um 11:14 im Viertelfinale des Gdingener Turniers auf Russland treffen wird.
Um die Qualifikation für Hong Kong zu erreichen darf Deutschland morgen nicht zu viel Boden auf Italien und Georgien verlieren, oder besser noch vor ihnen in der Tabelle bleiben. Die acht Wertungspunkte auf Georgien und zwölf auf Italien sind eigentlich eine gute Ausgangslage. Sollten sich Georgien und Italien allerdings für das Cup-Halbfinale qualifizieren, dürfte Deutschland ein heißer Tanz und viel Rechnerei bevorstehen. Bei einem Sieg gäbe es 20 Punkte, bei einem zweiten Platz 18, als Dritter erhält man noch 16 Punkte und so weiter, also kann Deutschland noch in der Gesamtwertung aller drei EM-Turniere noch überholt werden. Hoffen wir, dass die Jungs uns das ersparen und mit einem Halbfinaleinzug gegen die Russen alles vorzeitig klar machen. Erst dann sollten sich auch die deutschen Fans Gedanken über die beste Verbindung in die Asien-Metropole Hong Kong machen, wo Anfang April 2017 die erneute Chance auf die World Series Qualifikation wartet.
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