Wie in Exeter und in Moskau werden sich unsere Jungs am ersten Tag des Turniers in Gdingen mit den Italienern messen. Foto (c) Perlich
Kaum sind unsere Jungs von der DRV VII aus dem englischen Exeter vom vorletzten GPS-Turnier heimgekehrt, steht auch bereits das dritte und letzte Turnier der EM-Serie an diesem Wochenende an. Im polnischen Gdingen wird sich dabei entscheiden, ob die deutsche Siebener-Nationalmannschaft im kommenden März in Hong Kong einen erneuten Anlauf auf die Sevens World Series unternehmen darf. Außerdem ist ein Platz unter den besten sechs Mannschaften Europas nicht nur erklärtes Ziel des Team-Managements, sondern würde diesem auch diesem auch verdammt gute Argumente liefern, wenn es um die weitere Förderung des Programms durch das Bundesministerium des Innern geht.
Mit dem vierten Platz in Moskau und dem sechsten Platz in Exeter hat sich die deutsche Nationalmannschaft bereits eine ordentliche Ausganglsage für das Erreichen beider Ziele verschafft. Denn nur die besten beiden Mannschaften in der Abschlusswertung der drei EM-Turniere, die nicht sowieso schon auf der World Series unterwegs sind, qualifizieren sich für das Turnier in Hong Kong. Da die besten vier Mannschaften der Tabelle (Frankreich, Russland, GB II und GB I) nach den beiden ersten Turnieren zu den World Series Teams zählen, belegen wir momentan punktgleich, aber dennoch aufgrund der Punktedifferenz, hinter den Spaniern den zweiten Platz, der für die Teilnahme an den Hong Kong Sevens berechtigt:
5. Spanien 24 Punkte (erster Qualifikant für Hong Kong)
6. Deutschland 24 Punkte (zweiter Qualifikant für Hong Kong)
7. Georgien 16 Punkte
8. Italien 12 Punkte
Es gilt also vor allem Georgien und Italien auf Abstand zu halten. Mit einem Sieg könnten diese maximal 20 Punkte einfahren. Auch wenn dieses Szenario nicht besonders wahrscheinlich ist, hieße das im Gegenzug, dass Deutschland bei einem Sieg Georgiens als Vierter sicher durch wäre und als Fünfter auf die momentan bessere Punktedifferenz hoffen müsste. Sollte Italien mit einer unglaublichen Leistungssteigerung in Gdingen gewinnen, würden wir als Sechster sicher vor Italien landen und dürften auch als Siebter aufgrund der besseren Punktedifferenz in der Endabrechnung vor den Azzuri bleiben.
Bei einem normalen Turnierverlauf allerdings müssten die Mannen von Chad Shepherd bereits mit einem Viertelfinaleinzug das Ticket für Hong Kong lösen können. Das sollte trotz der kaum verbesserten Personalsituation immer noch im Rahmen des Möglichen liegen.
Dabei wird es Deutschland in Gruppe A wie bereits in der Gruppenphase von Moskau und Exeter erneut mit den Azzuri zu tun bekommen. Außerdem sind die abstiegsbedrohten Litauer und die GB Royals in der Gruppe unserer Siebener-Jungs.
Gruppe A:
GB Royals
Deutschland
Italien
Litauen
Die Royals, das nominell schlechtere der beiden britischen Teams, dürfte für unsere Jungs eine verdammt harte Nuss werden, die es zu knacken gilt. In Exeter waren die Royals, gespickt mit etlichen Kandidaten für das GB Team in Rio, deutlich besser als die etablierteren GB Lions um den Kern der englischen Nationalmannschaft. Letztere schafften es nur auf den fünften Platz, nachdem sie im Viertelfinale am späteren Vierten Russland gescheitert waren, während die Royals das Turnier gewannen. Im Finale hatten selbst die in der EM-Wertung führenden Franzosen keine Chance und mussten sich 17:33 geschlagen geben.
Deutschlands engster Verfolger Georgien hat dagegen auf dem Papier eine noch schwerere Gruppe zugelost bekommen.
Gruppe B:
Frankreich
GB Lions
Georgien
Polen
Die Polen stecken ebenso wie unsere Gruppengegner Litauen tief im Abstiegskampf und dürften vor heimischen Publikum in der Ostseestadt Gdingen sicher kein einfacher Gegner werden. Doch ob die beiden Top-Teams Frankreich und GB Lions wirklich mit ihrer allerersten Garnitur anreisen werden, wird sich erst am Freitag Abend klären. Denn beide Mannschaften haben das in nicht einmal vier Wochen beginnende Olympia-Turnier als oberste Priorität. Nach einem kräftezehrenden Turnier in Exeter und mit einigen verletzten und angeschlagenen Spielern, dürften sowohl GB-Trainer Simon Amor als auch Frankreich Coach Frederic Pommarel mit dem Gedanken spielen einige Stammkräfte und Leistungsträger im Hinblick auf Rio zu schonen.
Gruppe C:
Spanien
Russland
Portugal
Belgien
Im Normalfall dürfte es keinen großartigen Unterschied machen, ob wir vor oder hinter den Spaniern landen werden. Von daher ist Spanies vergleichsweise leichte Gruppe für uns nicht dermaßen wichtig. Spanien hatte sowohl in Monaco, als auch in Exeter Russland auf Distanz halten können und dürfte auch mit Portugal und Belgien keine größeren Probleme haben. Die Iberer werden damit wohl, wenn nichts großartig Unerwartetes passiert, als Gruppensieger mit einer guten Ausgangslage in den zweiten Tag des Turniers starten.
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