Die Berlin 7s haben sich mittlerweile fest im Kalender Rugby-Deutschlands etabliert
Die Lister Germania hat die diesjährige Ausgabe der Berlin 7s für sich entschieden. In einem spannenden Finale setzten sich die jungen Germanen um Siebener-Nationalspieler Niklas Koch gegen den überraschend stark auftretenden ASV Köln mit 28:21 durch. Insgesamt hatten fünf Bundesligisten, sowie der österreichische Rugby-Verband Teams an die Spree entsendet. Dazu gesellten sich weitere Mannschaften aus Polen, Irland und dem Rest der Republik, so dass insgesamt 16 Herrenteams auf den drei Feldern des RK03 Berlin unterwegs waren.
Bei den Frauen war das Turnier zugleich die Landesverbandsmeisterschaft, in der sich vor allem die Damen aus NRW und Baden-Würtemberg in Szene setzen konnten. Nationaltrainer Melvine bekam im Finale beider Mannschaften einige seiner Akteure aus der Siebener-Nationalmannschaft zu sehen. Bereits in zwei Wochen werden diese dann beim zweiten EM-Turnier in Ungarn gefordert sein, um den direkten Wiederaufstieg in die GPS-Serie schaffen zu können. Sieger des Turniers wurde die Auswahl aus Baden-Würtemberg um die Nationalspielerin Steffie Gruber, denn sowohl in der Gruppenphase, als auch im Finale gewannen die Damen aus dem Südwesten gegen ihre Rivalinnen aus NRW deutlich.
Im Herrenturnier war die Mannschaft des österreichischen Rugby-Verbandes in der Gruppenphase am späteren Sieger und Bundesliga-Zweiten der Nordstaffel in der abgelaufenen Saison, Germania List, gescheitert. In das Halbfinale zogen einzig die Gruppensieger ein, denn der straffe Spielplan des Turniers sah kein Viertelfinale vor, damit das Turnier mit 16 Teilnehmern überhaupt an einem Tag organisierbar ist. Die weiteren Gruppensieger kamen vom RK Heusenstamm und dem Berliner Rugby Club, dessen Sevens Team damit besser abschnitt als der Stadtrivale und Gastgeber RK03. Dieser war bereits in der Gruppenphase mit einer Niederlage gegen Köln aus dem Titelrennen ausgeschieden. Aber auch der BSC sollte im Halbfinale in einer engen Partie gegen die Kölner den Kürzeren ziehen. Im Duell des Fünft- und Sechstplatzierten bei der letztjährigen deutschen Meisterschaft im Siebener-Rugby, RKH gegen Germania List, konnten sich die Hannoveraner aus List in einer knappen Begegnung durchsetzen.
Das Finale wurde im Stadion an der Buschallee im Berliner Nordosten zu einem zwanzigminütigem Krimi. Aber nach einem kräftezehrenden Tag mit 5 Spielen für den ASV und vier für die Lister Germania konnte sich der Bundesliga-Halbfinalist schließlich mit vier zu drei Versuchen gegen den überraschend stark aufspielenden Absteiger aus der Domstadt durchsetzen. Das Finale stellte einen würdigen Abschluss für das größte Siebener-Turnier in der Hauptstadt dar. Innerhalb weniger Jahre ist es den Organisatoren des RK03 gelungen die Veranstaltung fest im Rugby-Kalender der Bundesrepublik zu etablieren. Den Spagat zwischen Social-Turnier und Leistungsanspruch gelang dabei sehr gut. So dass sich sowohl Mannschaften, denen an einer interessanten Sommer-Tour interessiert sind, als auch ambitionierteren Teams, die sich auf die Siebener-DM vorbereiten wollen, wohl fühlen.
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