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TotalRugby-Review: Pokal-Halbfinale - SCN und TSV machen das Heidelberger Finale perfekt
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 13. Juni 2016

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Die SCN-Hintermannschaft um den überragenden Marten Strauch machte gegen die RGH den Unterschied.

 

Die beiden DRV-Pokalfinalisten stehen fest. Der Sportclub Neuenheim ließ beim 29:13 Heimsieg gegen die RGH schlussendlich nichts anbrennen und steht damit vor einem Duell um den Pokaltitel gegen die Handschuhsheimer Löwen, die sich in Frankfurt beim SC 1880 mit 21:10 durchsetzen konnten. Es wird also in zwei Wochen ein hart umkämpftes Derby um den Titel geben, wobei noch nicht feststeht, wer das Finale ausrichten wird. Im Gegensatz zum Bundesliga-Finale sollte es aber dieses Mal einfacher sein einen Ausrichter zu finden, da beide Finalisten ein Interesse an der Ausrichtung des Spiels gegen den jeweiligen Erzrivalen haben.

SC Neuenheim 29-13 RG Heidelberg

Im Duell des Viertplatzierten gegen den Drittplatzierten der abgelaufenen Bundesliga standen die Vorzeichen dieses Mal anders als bei den letzten beiden Liga-Duellen, bei denen jeweils die "Orange Hearts" als Sieger vom Feld gingen. Zwar sprach SCN Co-Trainer Lars Eckert im Vorfeld des Aufeinandertreffens von einer 50:50 Angelegenheit mit gleichen Chancen auf beiden Seiten, doch die RGH musst ohne zahlreiche Siebener-Nationalspieler auskommen, die sich in der Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier am kommenden Wochenende im Monaco befinden, während bei den Gastgebern Giovanni Engelbrecht, Jonathan Katona und André Fuchs aufgrund von Verletzungen nicht antreten konnten.

So wurde der Neuenheimer Sportclub in der Partie am Ende auch seiner Favoritenrolle gerecht. Doch in den ersten dreißig Minuten war es der Gast von der anderen Seite des Neckars, der das Spiel offen halten konnte und zur Halbzeit mit 13:10 führte. Mit fortschreitender Spielzeit bewies sich der Sportclub jedoch gerade in der Hintermannschaft als das abgeklärtere Ensemble und konnte die Stärken der Rudergesellschaft im Sturm mehr als wett machen. Hatten es doch die Männer in Orange mehrmals geschafft per Paket wertvolle Meter zu machen.

Doch die Dreiviertelreihe der Blau-Weißen um den groß aufspielenden SCN-Schluss Marten Strauch, der selbst einen Versuch beisteuern konnte, durchbrach ein ums andere Mal die Linie und oftmals wussten die jungen RGH-Dreiviertel nur mit Regelwidrigkeiten zu helfen. SCN-Verbinder Wynston Cameron-Dow bestrafte diese Disziplinlosigkeit mit vier verwandelten Straftritten, während er auch beide Versuche seiner Mannschaft erhöhen konnte und damit 19 der 29 Punkte seines Teams erzielte.

Gerade in den letzten zehn Minuten gelang es den Neuenheimern am heimischen Museumsplatz noch 13 Punkte auf ihr Punktekonto zu packen und das Ergebnis damit eindeutiger zu gestalten als es langezeit danach aussah. Gleichwohl spricht der SCN-Endspurt für die gute körperliche Verfassung, in der sich Uwe Schwagers Mannen momentan befinden. Co-Trainer Lars Eckert zeigte sich im Nachgang der Partie auch zufrieden, besonders mit der Disziplin und Fitness seiner Mannschaft. Einzig der georgische Stürmer des SCN, Grigol Sanadiradze, kassierte Minuten vor dem Schlusspfiff noch eine überflüssige zweite gelbe Karte. Nun freue man sich beim SCN auf das Finale, bei dem man beim SCN auf viele Zuschauer hofft. "An der Motivation wird es uns gegen den TSV sicher nicht mangeln" so Eckert weiter, "auch wenn es selbst gegen den TSV ein Spiel wie jedes andere ist".

 

SC Frankfurt 1880 10-21 TSV Handschuhsheim

Beim Frankfurter Sportclub konnte am Wochenende gefeiert werden. Doch dies geschah nicht an der heimischen Feldgerichtsstraße, sondern in Berlin, wo die U14 des SC sich die Meisterschaft sichern konnte. Somit gingen in diesem Jahr alle Jugend-Meistertitel an die Frankfurter, eine einmalige Leistung. Im Pokalhalbfinale verpasste der SC allerdings eine weitere Titelchance. Am gut besuchten heimischen Platz, an dem auch zahlreiche Handschuhsheimer Löwen-Anhänger zu finden waren, ging man früh in Hälfte eins mit einem verwandelten Versuch und 7:3 Punkten in Führung. Ein starker Regenguss hatte die Partie zwischenzeitlich zu einer Wasserschlacht verkommen lassen, womit die Gäste aus dem Heidelberger Norden besser zurecht zu kommen schienen.

Das Spiel war über lange Zeit ausgeglichen, doch der sichere TSV-Kicker Oliver Seelinger sowie der zum tragischen Held gewordene Matthias Pipa entschieden das Duell zu Gunsten der Löwen. Pipa hatte nach einer schnell ausgeführten Gasse mit einem 40 Meter Sprint und fünf gebrochenen Tackles den entscheidenden Versuch legen können, verletzte sich aber gegen Ende des Spiels am vorderen Kreuzband und fällt damit im Pokal-Finale und auch noch eine Weile darüber hinaus aus.

Frankfurt Coach Karl Savimaki bemängelte nach dem Spiel, dass sich seine Mannschaft das Spiel des TSV hat aufzwingen lassen und "da war für uns nicht viel zu holen angesichts des starken TSV Sturms". Gegen Ende der ausgeglichenen zweiten Hälfte habe man darüber hinaus zu früh die Geduld verloren und sich bietende Chancen nicht genutzt. Savimaki lobte derweil auch die Stärke der Löwen in den Rucks, wo die TSV-Stürmer sich blitzschnell über die Frankfurter Bälle hermachten und den SC 1880 Angriff erschwerten. Insgesamt ist man aber laut dem Frankfurter Trainer beim Sport Club zufrieden mit der Saison.

Die Formkurve der Löwen wiederum zeigt in den letzten Wochen eindeutig nach oben und auch wenn der TSV in der letzten Bundesliga-Saison beide Spiele gegen den Lokalrivalen verloren hatte, gehen die Handschuhsheimer alles andere als chancenlos in das Endspiel. Waren doch beide Spiele gegen den SCN äußerst knapp und mit weniger als einem verwandelten Versuch Abstand ausgegangen.

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Kommentare (1)add comment

Rainer Schlicksupp said:

3832
RESPEKT
Beiden Mannschaften gilt meine Hochachtung für den respektvollen Auftakt gegenüber einer Trauergesellschaft, die sich zur selben Zeit auf der schmucken Terrasse des SC 1880 versammelte, für ihr Aufstellen vor Spielbeginn der Gesellschaft gegenüber und des Gedenkens an den Verstorbenen in einer Trauerminute.
Den hart erkämpften Sieg des TSV verdienen sich auch die über Hundert mitgereisten
Fans, die unermüdlich ihre Löwen anfeuerten und förmlich in das Finale brüllten
Juni 14, 2016

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Letzte Aktualisierung ( Montag, 13. Juni 2016 )
 
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