Trotz guter Leistungen wollte den DPAR-Akteuren in diesem Jahr kein Titelgewinn gelingen
Die Deutsche Polizeiauswahl Rugby (DPAR) kann in diesem Sommer bei zwei internationalen Turnierteilnahmen auf einen dritten und einen vierten Platz zurückblicken und blieb dabei leider jeweils unter den gesteckten Erwartungen. Dabei war es weniger die Leistung der zu den Turnieren frisch zusammengesetzten Mannschaft, bestehend aus Polizisten aus ganz Deutschland, sondern vielmehr schlichtweg die jeweiligen Ergebnisse im Hinblick darauf, dass mit etwas Glück bei beiden Turnieren mehr drin gewesen wäre.
Am 20. Mai nahm die DPAR am "OMK Warriors Cup 2016" (Open Militair Kampioenschap’ Rugby 10’s) im Nationaal Rugby Centre Amsterdam teil und belegte dort einen guten dritten Platz von 12 Mannschaften. Nach deutlichen Siegen gegen "Rhino Warriors 2" (46:0), "Marine 1" (42:7) und "Brandweer"(47:12), verlor die DPAR denkbar knapp gegen Vorjahressieger "Politie 1" (17:19). Im letzten Spiel gegen den Turniersieger "RLNA Warriors" fehlte leider die Kraft und man musste eine deutliche 7:38 Niederlage einstecken. Insgesamt zeigten die deutschen Ordnungshüter in diesem Turnier eine tolle Leistung und hätten zumindest auch den zweiten Platz vom Vorjahr verteidigen können.
Entsprechend motiviert gingen die DPARler nur zwei Wochen später in das vorbereitende Trainingslager für den "Police Nations Cup 2016" welcher am 4. Juni in Lille (Frankreich) stattfinden und in diesem Jahr erstmals im 15er Modus ausgetragen werden sollte. Dementsprechend herausfordernd war es für DPAR-Spielertrainer Gordon Roeder (Hamburger RC) während des Trainingslagers in Münster, aus den vielen Spielern mit unterschiedlichem Spielniveau eine schlagkräftige Einheit zusammenzustellen. Bestehende Zweifel sollten sich aber spätestens während des Testspiels gegen Gastgeber und frischgebackenen Zweitliga-Aufsteiger RT Münster zerstreuen. Gegen die gut eingespielten Tourists gelang trotz der kräftezehrenden Einheiten zuvor und der nicht vorhandenen gemeinsamen Spielpraxis ein respektables 14:14 Unentschieden, mit etwas mehr Konzentration wäre sogar ein Sieg drin gewesen.
Trotzt der guten Vorbereitung sollte es beim "Police Nations Cup" in Lille dann leider dennoch nur zu einem enttäuschenden vierten Platz von fünf teilnehmenden Mannschaften reichen. Dabei standen sich die Deutschen vor allem selbst im Weg. Das Auftaktspiel gegen die Gastgeber aus Lille dominierte die DPAR fast nach Belieben, kam aber aufgrund zahlreicher taktisch unkluger Entscheidungen nicht zu Punkten. Folgerichtig waren es dann die Franzosen, die durch einen Straftritt in der letzten Aktion das Spiel gewannen und der DPAR eine bittere 0:3 Auftaktniederlage bescherten. Die zweite Partie gegen Erzgegner Niederlande ging ebenfalls unglücklich mit 5:12 verloren. Gegen die mit hauptsächlich niederländischen Erstligaspielern bestückten Holländer wäre ebensogut ein Sieg drin gewesen, bei der engagierten Leistung fehlte aber vor allem das Glück mit dem Schiedsrichter. Gegen den späteren Turniersieger der Police Kent (England) war beim 7:22 nicht viel zu holen, was vor allem an der hochklassigen Dreiviertelreihe der Engländer lag. Dass das Potenzial der DPAR durchaus für einen der vorderen Plätze gereicht hätte, zeigte dann das letzte Spiel gegen die französische Spezialeinheit ERIS (Justiz), welche zuvor lediglich gegen Kent verloren hatten. Dieses Spiel gewann die DPAR knapp aber hochverdient mit 5:0, was vor allem an der tollen Moral der deutschen Ordnungshüter lag, die den knappen Vorsprung dank einiger sehenswerter #Zugriffe in den Schlussminuten über die Zeit brachten.
"Ich bin vor allem über unser Abschneiden in Lille etwas enttäuscht. Wir sind hierher gefahren, um um den Titel mitzuspielen. Andererseits bin ich von der Entwicklung der mannschaft positiv überrascht. Insbesondere die tolle Moral im letzten Spiel hat mich überzeugt. Schön finde ich zudem, dass die spielerische Qualität bei allen Teams von Jahr zu Jahr zunimmt, was es uns aber natürlich nicht unbedingt leichter macht, unseren PNC-Titelgewinn von 2013 zu wiederholen", so DPAR-Coach Gordon Roeder. Für die DPAR geht der Turniersommer dem Ende entgegen. Die Pflichttermine in 2016 sind gespielt. Es stehen noch Einladungen der tchechischen Polizeiauswahl nach Prag und der britischen Militärpolizeimannschaft Paderborn aus. Ob diese Spiele auch zustande kommen, steht allerdings noch nicht fest. "Da die Mannschaft aus Spielern aus dem ganzen Bundesgebiet besteht, die zudem jeweils noch ihren Heimatvereinen verbunden sind, ist es nicht immer einfach, für jeden Termin ein vollständiges Team zusammenzustellen", so DPAR-Manager Stefan Ihle. "Daher suchen wir auch weiterhin Spielerinnen und Spieler mit Polizei- Justiz- oder Zollbezug, die sich uns anschließen oder anderweitig unterstützen wollen." Informationen über die DPAR gibt es demnächst auf unserer Homepage oder aktuell auf Facebook.
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