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TotalRugby-Interview: DRV VII Neuling Louis Fesolai vor dem Debüt im Deutschland-Trikot
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 1. Juni 2016

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Louis Fesolai kann im Siebener-Rugby auf verschiedenen Positionen mit seiner Dynamik punkten, wie hier im Trikot der Einladungsmannschaft Iconz.

Für das GPS-Auftaktturnier in Moskau hatte Nationaltrainer Ched Shepherd noch eine Überraschung parat. Mit Louis Fesolai, einem in Neuseeland geborenen, in Australien residierenden 28-jährigen Personal-Fitness-Coach mit deutschen Wurzeln, nominierte Shepherd einen erfahrenen und zudem äußerst dynamischen Siebener-Rugby-Experten für sein Moskau-Aufgebot. In Rugby-Deutschland dürfte der 1,76 große und 100 kg schwere vielseitig einsetzbare Fesolai eher wenigen ein Begriff sein. Deshalb haben wir uns von TotalRugby mit Louis zusammengesetzt und uns mit ihm über seinen Hintergrund, seine Stärken und seine 96 stündige Weltumrundung per Linienflugzeug unterhalten.

TotalRugby: Hallo Louis, erst einmal Glückwunsch zu deiner Nominierung für die DRV VII für das EM-Turnier in Moskau. Du bist erst vor kurzem aus Australien nach Deutschland gekommen, irgendwelche Probleme mit der Zeitumstellung?

Louis Fesolai: Damit habe ich kein Problem, da ich ja zwei Wochen lang in Frankreich war um Siebener-Rugby zu spielen. Ich war dann nur drei Tage in Australien bevor ich wieder hier rüber gekommen bin (lacht).

TotalRugby: Wie ist der Kontakt zum Team-Management zustande gekommen?

Louis Fesolai: Ich kannte Manuel Wilhelm(Leistungssportdreferent des DRV; Anmerkung der Redaktion) schon aus seiner Zeit bei den Queensland Reds. Ich habe 2010 für die Siebener-Mannschaft der Reds gespielt. Vor zwei Jahren hatten wir bei einem Turnier in Kenia gegeneinander gespielt und dann natürlich nochmal gesprochen. Richtig ernst wurde es erst nach dem letzten Turnier in Frankreich.

TotalRugby: War dir schon immer bewusst, dass du aufgrund deiner deutschen Vorfahren für Deutschland spielberechtigt bist?

Louis Fesolai: Ja das war mir schon immer bewusst. Nachdem ich das Spiel in Neuseeland erlernt hatte und im australischen Siebener-Nationalteam trainert hatte, wollte ich schon immer in Europa spielen und Deutschland war da natürlich am naheliegendsten.

TotalRugby: Ab wann wurde es denn für dich zu einer echten Option für Deutschland aufzulaufen?

Louis Fesolai: 2012 hatte ich schon einmal darüber nachgedacht für Deutschland zu spielen, aber beruflich Verpflichtungen haben mich damals davon abgehalten es zu machen.

TotalRugby: Hast du die Entwicklung der deutschen Mannschaft in den letzten Jahren verfolgt?

Louis Fesolai: Ich habe die Fortschritte mitverfolgen können, wie gesagt in Kenia habe ich ja gegen sie gespielt und dann beobachtet, wie die Mannschaft es bis auf Platz fünf in Europa geschafft hat, das war ein großer Erfolg.

TotalRugby: Wie gefällt es dir denn in Heidelberg so im Vergleich zu deiner Heimat, der Sunshine Coast im australischen Queensland?

Louis Fesolai: (Lacht) Das Wetter ist hier gerade sehr schön, das ist vielversprechend, immerhin ist das Wetter an der Sunshine Coast warm und sonnig egal zu welcher Jahreszeit.

TotalRugby: Wo hast du das Rugby-Spiel erlernt und hast du auch mal Rugby-League gespielt, das ja in Australien sehr beliebt ist?

Louis Fesolai: Ich habe im Norden von Auckland, in North Harbour, mit dem Sport begonnen. An der Sunshine Coast habe ich ein Jahr lang League gespielt, bin aber viel lieber im Union unterwegs.

TotalRugby: Wie sieht es mit deiner Siebener-Erfahrung aus, du hast da ja für ein paar prominente Teams wie Samurai und Tribe gespielt, warst du schon immer ein Sevens-Fan?

Louis Fesolai: Das Siebener-Rugby ist meine Nische. Ich liebe es einfach weil es schnell und voller Action ist. Alles läuft mit hoher Intensität ab. Ich hatte die Möglichkeit für ein paar ein paar respektable Teams in der internationalen Siebener-Szene zu spielen und das verdanke ich meine zwei wichtigsten Trainern, Micheal Monga und Geoff Alley.

TotalRugby: Wallabies Gedrängehalb Will Genia stammt ja auch von deinem Team, den Sunshine Coast Stingrays, stehst du mit ihm in Verbindung?

Louis Fesolai: Nein leider habe ich keine Verbindung zu der Legende (lacht). Er war noch Mitglied als ich für die Rays gespielt habe, aber wir haben leider nie zusammen gespielt, da er natürlich auch international viel unterwegs ist.

TotalRugby: Was würdest du als deine Stärken auf dem Feld bezeichnen?

Louis Fesolai: Meine Geschwindigkeit war früher mal mein bester Freund auf dem Feld. Aber nach zehn Jahren auf dem internationalen Parkett musste ich ein wenig anpassen und die physische Komponente mehr betonen, was mir aber unglaublich Spaß macht.

TotalRugby: Was sind deine Ambitionen mit der deutschen Mannschaft?

Louis Fesolai: Ich hoffe noch ein wenig Qualität und Erfahrung zu dieser eh schon sehr talentierten Truppe hinzuzufügen und uns damit noch weiter nach vorne zu bringen.

TotalRugby: Hast du irgendwelche deiner neuen Teamkollegen gekannt bevor du nach Deutschland gekommen bist?

Louis Fesolai: Ein paar kannte ich vom Sehen her, man kennt sich ja von Turnieren und scherzt manchmal gemeinsam rum. Aber mittlerweile kenne ich auch die Namen dieser bekannten Gesichter.

TotalRugby: Also willst du erst einmal alle GPS Turniere und, sofern wir uns qualifizieren sollten, das Qualifier Turnier in Hong Kong spielen?

Louis Fesolai: Das ist definitiv der Plan!

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