Nationaltrainer Chad Shepherd kann für das GPS Turnier in Moskau auf einen starken Kader zurückgreifen
Ganz Rugby-Deutschland schaut gebannt auf das Qualifikationsturnier in Monaco am 18. und 19. Juni, bei dem sich den deutschen Siebener-Jungs die einmalige Chance bietet, mit einem Sieg bei Olympia in Rio dabei zu sein, was national und international einem Paukenschlag gleichkommen würde. Doch was viele dabei vergessen, vorher steht bereits das extrem wichtige Auftaktturnier der GPS-Serie in Moskau auf dem Programm. Bei der diesjährigen Europameisterschaft geht es nicht nur um wichtige Fördergelder, denn auch eine erneute Teilnahme in Hong Kong und damit die mögliche Qualifikation für die World Series steht auf dem Spiel.
Für das erste Turnier in der russischen Hauptstadt hat Nationaltrainer Chad Shepherd dabei folgende Spieler nominiert:
Hannover 78: Phil Szczesny
Heidelberger RK: Anjo Buckman, Robert Hittel, Steffen Liebig
RG Heidelberg: Robert Haase, Bastian Himmer, Fabian Heimpel
RK Heusenstamm: Tim Biniak, Leon Hees, Sam Rainger
TUKS Rugby: Max Calitz
Sunshine Coast Stingrays: Louis Fesolai
Trinity College: Sebastian Fromm
Die deutsche Gruppe in Moskau wird mit Spanien, Belgien und Italien keine leichte sein. Der herbe Verlust von Kapitän Clemens von Grumbkow, der sich in Tours einen Fußbruch zugezogen hat aber weiterhin auf einen Einsatz in Monaco hoffen darf, muss die deutsche Mannschaft erst einmal verkraften. Leistungssportdirektor Manuel Wilhelm betont aber "sein absolutes Vertrauen in den restlichen Kader". Das Debüt von Louis Fesolai (ein Interview mit ihm folgt im Laufe der Woche) und die erstmalige EM-Nominierung von Max Calitz dürften der Mannschaft allerdings sportlichen Auftrieb verleihen.
Fesolai ist ein in Australien geborener Neuseeländer mit deutschen und samoanischen Wurzeln und hat bisher im sonnigen Queensland sein Fünfzehner-Rugby gespielt hat. Eigentlich ist Fesolai aber ausgewiesener Siebener-Spezialist und hat dabei schon für namhafte Teams wie den Samurai RFC, Tribe Sevens oder die Borneo 7s gespielt. Seine vielseitige Einsatzbarkeit als Hakler, auf Innen oder Außen im Siebener, sowie seine technischen Fähigkeiten bei gleichzeitiger physischer Durchsetzungsfähigkeit machen ihn für das Trainerteam um Chad Shepherd und Graham Bentz umso wertvoller.
Max Calitz wiederum hatte bereits in Tours bei den Howard Hinton Sevens sein erfolgreiches Debüt für die DRV VII gegeben und die Trainer dabei so sehr von sich überzeugt, dass er beim extrem wichtigen Turnier in Moskau mit von der Partie sein wird. Bisher hatte er für seine Universität bei den Tuks aus Pretoria in der sehr starken Südafrikanischen Universitätsmeisterschaft "Varsity Cup" gespielt, der für viele Spieler ein Sprungbrett in die Mannschaften der Profiteams in Südafrika ist.
Der starke Kader für Moskau, die letzten Erfolge in der Vorbereitung in Tours und Nancy, sowie die beiden Development-Teams vom Wochenende mit vielen nachrückenden Talenten in Dublin und Amsterdam lassen Leistungssportdirektor Wilhelm zu dem Schluss kommen, dass man auf dem richtigen Weg sei. Im DRV-Team will man weiterhin "für eine positive Entwicklung des Siebener-Rugby als Leistungsport in Deutschland arbeiten".
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