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TotalRugby Road to Rio #1
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 11. Mai 2016

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Viele Rugby-Fans hätten Quade Cooper gerne bei Olympia gesehen, doch dazu wird es nicht kommen


In unserer neuen Reihe "Road to Rio" werden wir von TotalRugby bis zum Start des Rugby-Turniers bei den Spielen in Rio regelmäßig für euch das Geschehen im olympischen Siebener-Rugby aufbereiten. Dabei werden wir nicht nur einen Blick auf die bereits qualifizierten Teams richten, die sich am kommenden Wochenende bei den Paris 7s tummeln werden, sondern auch einen besonderen Blick auf unsere Jungs der DRV VII werfen, die in fünf Wochen in Monaco noch das Ticket für Rio lösen können.


Weitere Spielpraxis für DRV VII Cracks


Bei den Centrale 7s im Südwesten von Paris wird bereits morgen und am Freitag eine Reihe von DRV Siebener-Spielern die Chance haben, weitere Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln. Bei dem hochklassig besetzten Turnier treten unter anderem etablierte Spieler wie Fabian Heimpel, Robert Hittel oder Marvin Dieckmann, sowie einige unerfahrenere Talente wie Nick Günther und Henrik Meyer für die Heidelberger SRH Hochschule an. Da das Turnier eine universitäre Veranstaltung ist, kamen zur Nominierung nur Studenten in Frage.

In Paris wird die Mannschaft dabei erstmals vom neuen Trainer des Olympia-Stützpunktes Heidelberg, Max Pietrek, betreut. Für DRV Leistungsportreferent Manuel Wilhelm gilt es bei dem Turnier zwar so gut wie möglich abzuschneiden, aber dennoch frei von Druck aufzulaufen. Im Turnierverlauf ist dabei auch ein Treffen auf den kommenden Gruppengegner beim GPS Turnier in Moskau, Belgien, möglich. Dazu müssten die DRV Jungs allerdings die anspruchsvolle Gruppe mit der Universität Oxford, dem Hong Kong-Teilnehmer Marokko und der Ile de France überstehen.

Beim direkt im Anschluss stattfindenden World Series Turnier in Paris auf der anderen Seite der Stadt im Stade Jean-Bouin wird Josua Tuisova eine viel beachtete Rückkehr bei den Flying Fijians machen. Der pfeilschnelle Außen des Rugby Club Toulon hatte 2013 im Alter von nur 19 Jahren sein Debüt im Trikot seines Heimatlandes Fidschi auf der World Series in Wellington gegeben, nur um Monate später bereits vom zahlungskräftigen Verein von der Cote d'Azur verpflichtet zu werden.

Tuisova ist mittlerweile zur festen Größe in Toulon geworden und das trotz namhafter Konkurrenz, wie Springbok Bryan Habana, oder Wallaby Drew Mitchell auf Außen. Spannend zu beobachten wird sein, ob er auch im weißen Trikot Fidschis ähnlich spektakulär die Defensiven der Gegner sezieren wird. Immerhin wird er nun wieder von den Offloads seines älteren Bruders und Veteran der Flying Fidjians, Pio Tuwai, profitieren.

Zu was Tuisova in der Lage ist, hat er im Toulon-Trikot ein ums andere mal bewiesen. Mit dem vielfachen an Platz dürfte der schnelle Außen noch schlechter zu stoppen sein

 

Quade Cooper nicht in Rio dabei, Nick Cummins weiterhin mit Chancen


Tuisovas Teamkollege bei Toulon, Australien-Verbinder Quade Cooper, wird indes nicht für Australien bei den kommenden World-Series Tournieren in Paris und London antreten und folglich auch in Rio nicht dabei sein. Australiens Siebener-Coach Jake Friend betonte dabei, dass man schlicht nicht die Zeit habe, um das beste aus Quade Coopers zweifelsohne vorhandenem Potential herausholen zu können. Ihn unvorbereitet in weitere Turniere zu werfen, während eine Gruppe von 20 Anwärtern täglich mit Friend trainere, wäre schlicht keine Option.

Insgesamt scheint die Saga um den extrovertierten Spielmacher mit neuseeländischen Wurzeln und dem australischen Siebener-Team ein großes Missverständnis gewesen zu sein. Wurde Cooper noch im Februar zu den Sydney Sevens wenige Tage vor Turnierstart eingeflogen, nur um nach einer handvoll Trainingseinheiten während des Turniers tatenlos auf der Tribüne sitzen zu müssen und in der Woche darauf nach 50 Stunden im Flieger wieder für Toulon aufzulaufen, durfte der Verbinder schließlich bei den beiden Turnieren in Vegas und Vancouver doch für seine Wahlheimat antreten. Dort zeigte er von brillianten Steps und Pässen bis hin zu schlechter Verteidigung und zweifelhaften Kicks das gesamte Quade Cooper-Repertoire.

Ein weiterer prominenter Wallaby, "Honey Badger" Nick Cummins, wird dagegen in Paris und London auf die Jagd nach ein paar "Meat Pies" gehen und darf sich somit auch berechtigte Hoffnungen auf ein Ticket für Rio machen. Der extrovertierte Australier, der mit Aussagen wie "ich hatte auf dem Feld mehr zu tun als ein einarmiger Maurer in Bagdad" auch abseits des Feldes für Furore sorgt, dürfte mit seinem Speed eine Bereicherung für Australiens Medaillenchancen sein.

 

Wechsel vom XV-Rugby zum 7er ist schwieriger geworden, George North bei Olympia?



Derweil betonte England-Trainer Eddie Jones kürzlich, dass man keinem Fünfzehner-Spieler einen gefallen tue, wenn man ihn jetzt noch ins Rennen um einen Platz für Rio schicken würde. Ob Jones dies nun auch zu gewissem Grad aus Eigeninteresse gesagt hat, um in den kommenden Monaten nicht auf eigene Spieler verzichten zu müssen, sei dabei dahingestellt. Großbritannien wird bei Olympia als ein Team antreten und in dieser Saison haben sowohl England als auch Schottland und Wales auf der World Series eher enttäuschend gespielt. Daher werden Coach Simon Amor Avancen gegenüber einigen erfahrenen Spielern aus den Reihen der Fünfzehner-Nationalmannschaften nachgesagt, um die eigenen Reihen zu verstärken.

Schottland-Schluss Stuart Hogg galt dabei lange als Kandidat, da dessen Vertrag mit dem schottischen Verband eine Abstellung leichter machen würde. Doch Hoggs kurz nach den Spielen anstehende Hochzeit war für ihn Grund genug, den Traum Rio nicht weiter zu verfolgen, wenn es für Hogg denn je ein Traum gewesen sein sollte. Stattdessen wird Schottland-Teamkollege und Glasgow Innen Mark Benett sein Glück bei den anstehenden intensiven Trainingseinheiten versuchen und einen Platz für Rio zu ergattern.

Wales Weltklasse-Außen George North wiederum wird ebenso ein starkes Interesse an einer Olympia-Teilnahme nachgesagt, nicht zuletzt um seine Lebensgefährtin, die für Großbritannien im Bahnradfahren antreten wird, nach Rio zu begleiten. Doch mit der Nominierung für die Neuseeland-Tour der Waliser und den Bedenken seines Klubs Northampton könnte dieser Traum zerplatzen.

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