Der TV Pforzheim hatte am Ende den längeren Atem - (c) Gerold Seufert-Chang
Der TV Pforzheim hat die große und selbst wohl von den treuesten Rugby-Fans nicht erwartete Überraschung geschafft. Im vierten Finale in fünf Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit konnte endlich der erste Sieg gegen Serienmeister Heidelberger RK und damit auch die erste deutsche Meisterschaft im Rugby gefeiert werden. Mit dem in letzter Sekunde erzwungenen 41:36-Erfolg schrieben die Pforzheimer Rhinos Vereins- und deutsche Rugbygeschichte.
Dabei hatten selbst TVP-Teammanager Jens Poff und Coach John Willis im Vorfeld alle Siegchancen dem HRK zugesprochen und auf einen ordentlichen Kampf ihrer Rhinos gehofft, um die drohende Niederlage erträglich ausfallen zu lassen. Dass es am Ende so ganz anders kam, überraschte alle im Stadion des RK Heusenstamm.
Dabei fing es so an, wie manche Pforzheimer es in ihren Albträumen befürchtet hatten. Erste Spielminute, erster Versuch des Heidelberger RK gegen einen hilflos zuschauenden TVP. Kurz darauf kam der HRK nicht minder unbehelligt zum zweiten Versuch. Das hatten viele in Heusenstamm so erwartet. Aber dann zeigte der TVP plötzlich sein kämpferisch bestes Spiel der Saison.
Nach dem ersten Dutzend wenig Mut machender Minuten konnte Manasah Sita plötzlich im Heidelberger Malfeld ablegen. Jeremy te Huia verwandelte den Erhöhungskick – und traf im weiteren Spielverlauf nach Belieben. Die Rhinos wussten durch schnelle Sprints und kraftvolle Durchbrüche für Alarm beim HRK zu sorgen.
Durch eine gelbe Karte für Markus Bachofer spielte der TVP in der ersten Hälfte zwar zehn Minuten in Unterzahl und wurde dabei auch prompt durch einen Versuch der Heidelberger bestraft, doch die Moral der Pforzheimer blieb intakt. Nur 26:17 führte der HRK zur Halbzeit.
Danach wurde es immer enger, der HRK drückte mit dem Sturm, der TVP ließ die pfeilschnelle Hintermannschaft von der Leine. Wenige Minuten vor Schluss gingen dann die Pforzheimer durch einen Straftritt von te Huia mit 34:33 in Führung, doch kurz darauf erhielten die Heidelberger ebenfalls einen 3-Punkte-Strafkick zugesprochen, der sie wieder mit 36:34 in Führung brachte. Doch statt sich zu ergeben, setzte der TVP weiter auf den überraschenden Durchbruch und den schnellen Sprint, den dann Tafadzwa Chitokwindo ansetzte. In letzter Sekunde flog er ins HRK-Malfeld und sicherte den 41:36-Sieg und die erste Pforzheimer Rugby-Meisterschaft. --- uh ---
TVP-Versuche: Oliver Paine (2), Manasah Sita, Rob May, Tafadzwa Chitokwindo
TVP-Erhöhungen: Jeremy te Huia (5 von 5)
TVP-Straftritte: Jeremy te Huia (2)
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