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TotalRugby-Interview mit den Trainern der Finalisten
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 6. Mai 2016

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Noch vor nicht allzu langer Zeit konnte HRK-Trainer Pieter Jordaan(unten links) die Meisterschaft als Spieler feiern. Am Samstag könnte ihm der Erfolg erstmals als Spieler gelingen.

Im Vorfeld zum Finale um die deutsche Meisterschaft in Heusenstamm haben wir uns noch einmal mit den beiden Trainern der Finalisten unterhalten. Pieter Jordaan und John Willis haben es im Endspiel mit einem vertrauten Gegner zu tun. Was entscheidend sein wird und wie man den HRK stoppen kann, erfahrt ihr im TotalRugby-Interview.

Pieter Jordaan, der 38-jährige Trainer des amtierenden Meisters HRK, stammt ebenso sein erfolgreicher Vorgänger und momentaner Nationaltrainer Kobus Potgieter, aus der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. Im Gespräch mit TotalRugby erklärt der Erfolgstrainer worauf es im Finale ankommen wird und ob sich die vielen Verletzungen auf die Taktik auswirken werden.

TotalRugby: Nachdem ihre Mannschaft den TV Pforzheim schon in drei vorherigen Endspielen (2012, 2013 und 2015) besiegen konnte, sehen Sie sich in diesem Jahr in einer ähnlich guten Ausgangslage? Oder sind die Umstände in diesem Jahr anders?

Pieter Jordaan: Ich glaube, dass wir gut auf dieses Spiel vorbereitet sind. Wir sind uns bewusst, dass Pforzheim eine sehr gute Mannschaft ist und dass wir gegen den TVP bei 100% in jeder Facette unseres Spiels sein müssen. Die Umstände dieses Finales unterscheiden sich nicht großartig, es ist schließlich ein Endspiel und wir wir wissen, dass wir über 80 Minuten Konzentration und harte Arbeit benötigen werden.

TR: Was wird der Schlüssel zum Erfolg in diesem Spiel sein? Im letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften war der TVP in der Lage, ihre Mannschaft eine Halbzeit lang in Schach zu halten. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass es den Pforzheimern nicht über die gesamte Spielzeit gelingt?

Jordaan: Ich denke es wird darauf ankommen, wer an diesem Tag die Basics am besten macht. In Finalspielen spielt der Druck eine sehr große Rolle, den Unterschied wird die Verteidigung, wer seine Chancen besser nutzt und wer die Grundlagen unter Druck besser ausführt, machen.

TR: Könnte sich der neutrale Austragungsort nachteilig auf die Chancen Ihrer Mannschaft auswirken? Schließlich haben Sie in den letzten Monaten fast ausschließlich auf dem neuen HRK-Kunstrasen trainiert und gespielt.

Jordaan: Nein, das glaube ich nicht. Wir haben die meisten unserer Endspiele auswärts gespielt, die Jungs sind also daran gewöhnt auf fremden Plätzen zu spielen.

TR: Ihre Mannschaft gilt als die deutlich stärkere der beiden Teams im Sturm. Dazu fehlen noch zahlreiche Spieler in der Reihe durch Verletzung oder im Fall von Clemens von Grumbkow und Anjo Buckman aufgrund der baldigen Olympia-Quali. Wird man deshalb beim HRK ein sehr sturmlastiges Spiel erwarten können?

Jordaan: Klar, wir haben mit einigen Verletzungen zu kämpfen, aber das wird nichts an unserer taktischen Ausrichtung ändern. Alle Spieler in unserem Kader sind mehr als in der Lage die Lücken zu füllen und die Aufgaben zu meistern. Ich bin von einigen unserer jungen Spieler begeistert und diese stehen vor ihrem ersten Bundesliga Finale.

 

 

John Willis, der aus dem Süden Neuseelands stammende Coach des TVP, muss derweil überlegen, wie seine Mannschaft die Dominanz des Heidelberger Ruderklubs brechen kann. Im Gespräch mit TotalRugby erklärt er dazu noch die Wichtigkeit des mentalen Aspekts bei einem Finale.

 

TotalRugby: Nachdem der TVP bereits drei Bundesliga-Endspiele gegen den HRK verloren hat, sehen sie ihre Mannschaft in einer besseren Ausgangsposition als 2012, 2014 oder 2015?

John Willis: Wir haben definitv aus den bisherigen Finalspielen gegen den HRK gelernt. Leider haben wir aber viele der damaligen Spieler nicht mehr im Verein, und nur ein kleier Kern von zehn oder zwölf Spielern ist verblieben. Dennoch ist jedes Finale anders, deshalb wäre ein Rückblick auf die vorherigen Endspiele nicht der richtige Ansatz. Wir müssen mit unserer jetzigen Mannschaft vorrausschauen. Aber dadurch, dass wir vor kurzem gegen den HRK gespielt habe, werden wir besser vorbereitet sein.

TR: Was wird der Schlüssel sein, um die Dominanz des HRK zu brechen? Ihre Stürmer zu stoppen, ihr schnelles Spiel in den offenen zu unterbinden?

Willis: Es ist schwer überhaupt irgendwelche Schwächen im Spiel des HRK auszumachen. Sie verfügen über einen gut eingespielten Sturm und eine damit gut interagierende Reihe. Aber der alte Spruch, dass es mit den Stürmern anfängt, war noch nie passender als an diesem Wochenende. Wir müssen bei den Standards mithalten und wenn sie versuchen mit ihren schweren Stürmern Meter zu machen, dann gilt es tief zu tackeln und sie zu Boden zu bringen. Sie haben einige wirklich gute Stürmer, die Bälle in den offenen klauen können, darauf müssen wir vorbereitet sein. Wir müssen einfach als Spieler dagegenhalten, sie unter Druck setzen und sie nicht ihr übliches Spiel spielen lassen.

TR: Nachdem das Finale im letzten Jahr beim HRK stattfand, wird der neutrale Austragungsort ein Vorteil für sie sein?

Willis: Nicht wirklich, das Spielfeld bleibt ein Spielfeld. Die Atmosphäre wird wohl ein wenig anders sein, da die Zuschauer ein bisschen weiter vom Feld wegstehen. Aber ich hoffe, dass beide Teams einige Fans haben die ihre Mannschaft anfeuern.

TR: Ihr letztes Spiel gegen den Ruderklub ist nur einige Wochen her. Eine Halbzeit lang konnten sie den HRK in Schach halten. Können sie aus der ermutigenden ersten Hälfte irgendwelche Schlüsse ziehen? Gibt es irgendwelche Schwächen des HRK, die sich ausnutzen ließen?

Willis: Wie ich bereits erwähnt habe, der HRK hat nicht viele Schwächen. Zur Halbzeit noch im Spiel zu sein bedeutet noch lange kein Sieg. Für uns war es dennoch eine gute Erfahrung, wir haben ganz gut Rugby gespielt aber der wichtigste Aspekt war der mentale. Man muss für die gesamten 80 Minuten hellwach sein und die Fehlerzahl so gering wie möglich halten. Die Disziplin ist ebenfalls sehr wichtig, wenn man zu irgendeinem Zeitpunkt mental abschaltet und dem HRK somit eine Chance gibt, wirst du von ihnen bestraft.

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