Die Kieler Adler siegten gegen Braunschweig und dürfen vom Durchmarsch in Liga Eins träumen
Die Überraschung der Zweitligasaison ist definitiv die Mannschaft aus dem hohen Norden. Im Süden dominieren die Münchner Mannschaften, im Osten Velten und Potsdam, während Aachen und Luxemburg die Westtabelle anführen.
NORD
FT Adler Kiel 25:7 Welfen Braunschweig
Diese Saison gingen die Adler mit einem bescheidenen Saisonziel an, als Aufsteiger war der Klassenerhalt die erste Priorität, von mehr mochte man an der Kieler Förde nicht träumen.
Nach dem Bonuspunktsieg über die Welfen aus Braunschweig scheint gar die ganz große Sensation in Reichweite - der Durchmarsch von der Regionalliga in Liga eins.
Ob es den Adlern gelingen wird, die „Kirsche auf die Sahnetorte“ zu legen, wie es Teammanager Piet Schönherr beschrieb, wird sich ab der kommenden Woche zeigen, wenn es gegen den Veltener Rugby Klub im Halbfinale der Aufstiegsrunde um die Chance auf den Durchmarsch ins Rugby-Oberhaus geht. Im Erfolgsfall würde man gegen den Sieger aus dem Duell Victoria Linden-USV Potsdam antreten.
Die tapfer kämpfenden Welfen aus Braunschweig hingegen, die bei widrigen Bedingungen die Festung der Adler nicht knacken konnten und den Weg über die Mallinie nur einmal fanden, müssen den Gang in die Regionalliga antreten.
SG Odin/Döhren 17:34 Bremen 1860
Die Bremer von 1860 hätten nur im Falle einer Niederlage der Kieler Adler, welche man noch in der Vorwoche auf heimischen Geläuf mit 40:15 in die Schranken gewiesen hatte, auf den Relegationsrang vorrücken können.
Stattdessen überholte man mit dem klaren Auswärtssieg die Hannoveraner der SG Odin/Döhren, die selbst noch mit einem Auge auf den zweiten Rang schielen konnten. Bremens Übermacht in Sturm und Reihe konnte zum Teil auch auf die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle, die bei der SG zu verzeichnen waren, zurückgeführt werden.
Hannover 78 II 34:17 DRC Hannover
Mit einem klaren Heimsieg mit Bonuspunkt-Sieg stellte man bei der zweiten Mannschaft von Hannover 78 sicher, dass Verfolger Braunschweig keine Chance zu einem Platztausch in der Tabelle hatte.
Mit dem Verbleib im Unterhaus kann der Hannoveraner Nachwuchs also auch im kommenden Jahr Spielpraxis auf hohem Niveau erhalten.
OST
USV Potsdam 43:21 RC Dresden
Das Duell der Hillbillies bei den gastgebenden Potsdamer Adler wurde zu einem Kampf mit offenem Visier. Auf hartem Geläuf konnten Potsdams durchbruchstarke Innendreiviertel ein ums andere Mal brillieren.
Mit dem Sieg hielt man die Zweitvertretung des BRC auf Abstand und blickt nun erwartungsfroh auf das Duell gegen die beste Nordmannschaft, Victoria Linden, im Halbfinale der Aufstiegsrunde.
In Potsdam muss man sich aber gegen Ende der erfolgreichen Saison einen bitteren Verlust hinnehmen. Innendreiviertel und talentiertes Eigengwächs Michael Krenz hängt mit nur 23 Jahren die Rugbyschuhe an den Nagel. Nach zehn Jahren bei den Adlern des USV möchte sich der Student nun völlig seiner anderen sportlichen Leidenschaft widmen, dem CrossFit.
Veltener RC 104:0 USV Jena
Zu einer Machtdemonstration verkam das Duell des Tabellenführers Veltener RC gegen ihre Jenenser Gäste. Mit dem einzigen dreistelligen Resultat der Zweitligasaison der Staffel Ost sicherte man sich den ersten Platz und damit die Chance auf den Aufstieg. Im Spiel gegen den Nord-Zweiten FT Adler Kiel werden die Brandenburger auf heimischen Platz um die Chance kämpfen, in der nächsten Saison gegen die „großen“ Nachbarn vom BRC und RK03 antreten zu dürfen.
Berliner RC II 25:10 Berliner SC
Im Hauptstadtduell der Zweitvertretung des BRC gegen den Berliner SC setzte sich der Tabellendritte gegen den Sechsten mit 25:10 durch. Durch den gleichzeitigen Sieg der Potsdamer bleibt der Zweiten des BRC die Chance auf die Aufstiegsrunde verwehrt.
West
Düsseldorf Dragons 8:11 RC Aachen
Die Rugger von der linken Düsseldorfer Rheinseite waren so nah dran, wie noch nie in den letzten 5 Jahren, als man den letzten Sieg gegen Aachen einfuhr. Gegen den rheinischen Rivalen aus der Kaiserstadt machte am Ende ein verwandelter Straftritt den Unterschied zwischen den beiden Teams, die jeweils einmal die Mallinie des Gegners überquerten.
Doch im Endeffekt kann man auf Seiten der Düsseldorfer zufrieden sein. Nach schwachen Leistungen zu Beginn der Saison steigerte man sich gegen Ende immens. Auch wenn den Dragons gegen 17 angereiste Aachener der Sieg verwehrt blieb. Die Aachener indes werden in der Aufstiegsrunde zum Tabellenersten der Südstaffel, München RFC reisen müssen.
Eintracht Frankfurt 17:26 TGS Hausen
Im letzten Saisonspiel gelang der Frankfurter Eintracht fast noch der erste Sieg. Während der gesamten Saison war man bei den Frankfurtern nicht einmal so nah an einem Erfolg dran, doch schlussendlich mussten man sich auch dem Lokalrivalen aus der Provinz geschlagen geben.
Süd
Neckarsulmer SU 12:17 München RFC
Den Neckarsulmer Ruggern erlitten im Laufe der Rückrunde nunmehr die dritte Niederlage in Folge und das nach einer 12:0 Führung. Die drei Defensiv-Bonuspunkte hätte man bei den Neckarstädtern sicherlich gegen einen oder gar zwei Siege und eine Niederlage getauscht. So landete man im Mittelfeld der Tabelle weit von Abstiegssorgen oder Aufstiegshoffnungen.
Bei den Münchnern hingegen gilt es jetzt alle Kräfte für das Duell gegen Aachen zu bündeln um in der Aufstiegsrunde die Chance auf die Erstklassigkeit zu wahren.
StuSta München 24:14 TSV Handschuhsheim II
Auch die zweite Mannschaft aus der Landeshauptstadt des Freistaats konnte einen Erfolg verbuchen. Gegen die Junglöwen des TSV Handschuhsheim drehte man einen 7:14 Halbzeitrückstand und gewann schlussendlich verdient mit 24:14. Das Schlussviertel gehört dabei eindeutig den Studentenstädtern.
Gegen die Vertreter aus dem Großherzogtum Luxemburg wird man nun einen möglichen Aufstieg ins Oberhaus ausfechten.
RC Rottweil 36:15 RC Regensburg 2000
Die Württemberger des RC Rottweil verbuchten gegen den bereits vorher als Absteiger feststehenden Regensburger RC einen ungefährdeten Sieg.
Stuttgarter RC 7:43 Heidelberger TV
Der HTV erreichte gegen die Kellerkinder aus der Landeshauptstadt zwar den erwarteten Bonuspunkt-Sieg. Durch die Siege der beiden Münchner Vertreter muss man sich beim HTV den Traum des Aufstiegs dennoch abschminken. Auf Duelle gegen die Lokalkonkurrenz wird man mindestens ein weiteres Jahr warten müssen.
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