TotalRugby Review: Frauenbundesliga - 11. Spieltag Am elften Spieltag der Frauenbundesliga hat der SC Neuenheim mit einem erneuten Sieg im Lokalderby gegen den amtierenden Meister Heidelberger RK die Tabellenführung nicht nur erfolgreich verteidigt, sondern bis zum Saisonende gesichert. Der Heidelberger RK auf dem zweiten Tabellenplatz hat - bei nur noch jeweils zwei ausstehenden Spielen - nach wie vor sechs Punkte
Vorsprung auf den ASV Köln und könnte schon bei seinem Nachholspiel am kommenden Samstag gegen den SC Germania List die Endspielteilnahme perfekt machen. Die Kölnerinnen wären praktisch gleich doppelt auf die Schützenhilfe der Germania und des FC St. Pauli angewiesen, um noch ins Finale zu kommen. Das ist nach dem Stand der Dinge allerdings absolut unrealistisch, auch wenn diese beiden Teams ihre Auswärtsspiele in Mainz und München am letzten Wochenende jeweils sicher bzw. hoch überlegen gewonnen haben. Wir haben für Euch die Ereignisse des vergangenen Spieltages zusammengefasst: München RFC – FC St. Pauli 0:110 (0:50) Samstag, 09. April 2016, 13.30 Uhr Nach zwei ganz ordentlichen Auftritten in der Fremde gab es wieder einen Rückschlag für den Münchner RFC. Ausgerechnet zuhause mussten die diesmal stark ersatzgeschwächten Bayerinnen eine dreistellige Niederlage hinnehmen. Allerdings war der FC St. Pauli auch in starker Besetzung im Süden aufgeschlagen, so waren mit Josi Pora, Sabine Schubert und Katrin Vocke gleich drei Leistungsträgerinnen wieder an Bord. München hingegen hatte mit einigen Ausfällen zu kämpfen, war bis auf das Gedränge in allen Belangen deutlich unterlegen und geriet praktisch vom Ankick weg unter Druck. So war Hamburg vom Start weg im Angriff, nutzte vielfach entstehende Lücken in der Verteidigung des MRFC. Mehrfach verhinderte dann nur noch Münchens Schlussspielerin Elisa Semedo ein noch höheres Ergebnis mit beherzten Tacklings, oft genug aber fanden die Braun-Weißen den Weg ins gegnerische Malfeld. Stefanie Müller war erneut eine der besten auf Münchner Seite. Der FC St. Pauli kam vor allem über die Hintermannschaft zu achtzehn Versuchen, Kickerin Freya Sibbertsen war zudem mit zehn Erhöhungen erfolgreich. SC Neuenheim – Heidelberger RK 22:7 (19:0) Samstag, 09. April 2016, 14.00 Uhr Das Stadtderby hatte bei bestem Rugbywetter wieder zahlreiche Zuschauer angelockt und auch für ihr Kommen belohnt. Die beiden besten deutschen Frauenteams boten einen guten Fight, den der SC Neuenheim aufgrund einer sehr guten ersten Halbzeit für sich entscheiden konnte. Beide Teams waren nahezu in Bestbesetzung angetreten und deuteten an, wie hochklassig und spannend das wahrscheinliche Finale zwischen den Beiden werden dürfte. Der SC Neuenheim begann das Spiel rasant und brannte in der ersten Viertelstunde ein regelrechtes Feuerwerk ab, ging früh durch sehenswerte Versuche von Spielführerin Elisa Trick und Spielmacherin Leonie Hollstein in Führung. Nach einer halben Stunde erhöhte erneut Elisa Trick per Versuch und mit den beiden Erhöhungen von Leonie Hollstein stand es zu Halbzeit bereits 19:0 für die Gastgeberinnen. Bis dahin hatten die Blauen nichts zugelassen und dominierten die Partie deutlich. Dann sammelten sich die Zebras aber in der Halbzeit und kamen mit Macht und einem Versuch der gut aufgelegten Stürmerin Lisa Maral unter den Stangen des SCN und der folgenden Erhöhung durch Ina Bachmann zurück in Spiel. Allerdings hielt diese Drangphase nur bis zur Mitte des zweiten Durchganges an und brachte nichts weiter Zählbares und nach einem verwandelten Straftritt hatte der SCN dann in der Schlussphase einen 15-Punkte Vorsprung, den er über die Zeit brachte. SG Rhein-Main – SC Germania List 5:22 (0:22) Samstag, 09. April, 14.30 Uhr Die Germania hat in Mainz im direkten Duell gegen die SG Rhein-Main das ganz wichtige Spiel um den fünften Tabellenplatz sicher und mit Bonuspunkt für sich entscheiden können. Die SG verschlief fast schon traditionell die Anfangsphase der Partie und lag bereits nach elf Minuten mit 0:17 in Rückstand, nachdem die Hannoveranerinnen drei Versuche durch Lisa Goral, Ann-Katrin Bareiter und Katharina Epp, sowie eine Erhöhung von Laura Dervari gebucht hatten. Obwohl die Gastgeberinnen dann besser ins Spiel kamen, konnte Vanessa Ribbentrop noch vor der Halbzeit den wertvollen vierten Versuch legen und sicherte somit den Offensivbonus. Damit war der im Vorfeld an der List angepeilte Pflichtsieg scheinbar schon sichergestellt und es gelang nicht mehr viel. In der zweiten Hälfte einer harten Partie dominierten dann die Gastgeberinnen insbesondere physisch das Spiel, hatten Vorteile und Chancen. Allerdings verteidigte die Germania kampfstark und ließ nur einen einzigen Gegenversuch zu. Flankerin Mareike Bier konnte einen Angriff für die SG erfolgreich abschließen, zu mehr reichte es nicht und die weit gereisten Gäste jubelten am Ende verdient. Damit hat sich Germania vor die SG Rhein-Main auf Platz fünf in der Tabelle geschoben und kann diesen bei einem Sieg im letzten Spiel in München mutmaßlich auch verteidigen. Beide Teams haben ansonsten nur noch jeweils zwei anspruchsvolle Auswärtsaufgaben vor der Brust und müssen für Überraschungen sorgen, wenn nochmal Bewegung in die Tabellenplatzierungen kommen soll.
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