Für den vergangenen Samstag hatten wir ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenführer SC Neuenheim und dem Tabellenzweiten ASV Köln angekündigt. Ein Spitzenspiel gab es dann zwar schon, allerdings nur vom SCN: die Kölscher Mädcher wurden regelrecht deklassiert, mussten mit einer heftigen 0:60-Klatsche nachhause fahren. Der Heidelberger RK hatte gegen die ersatzgeschwächte SG Rhein-Main relativ leichtes Spiel, siegte mit 89:0 und schob sich an Köln vorbei auf den zweiten Tabellenplatz. Das Nordderby in Hannover hat Germania List nach einem couragierten Auftritt mit 0:17 gegen den FC St Pauli verloren.
Wir haben für Euch hier die einzelnen Partien zusammengefasst:
Heidelberger RK – SG Rhein-Main 89:0 (36:0)
Samstag, 12. März, 13.00 Uhr
Der amtierende Meister konnte einen Kantersieg gegen die nicht in Bestbesetzung angetreten Spielgemeinschaft landen. Die Gäste mussten nach dem Gripperoulette der letzten Woche auf mehrere Leistungsträger verzichten, die letzte Woche am Knie verletzte Kristina Heinrich fällt nach der Diagnose Kreuzbandriss außerdem für mehrere Monate aus, für sie ist die Saison beendet und sie wird der Hintermannschaft fehlen. Die Hintermannschaft war dann auch der große Schwachpunkt von Rhein-Main, der von Trainerin Susanne Wodarz notgedrungen umgestellten und nicht eingespielten Formation fehlte es an Erfahrung um die Gegnerinnen wirkungsvoll zu verteidigen oder gar selbst erfolgreiche Angriffe vorzutragen. Der Sturm der Gäste präsentierte sich dagegen stark, ohne dass dies etwas an der hohen Niederlage hätte ändern können.
Der HRK dagegen hatte in der Hintermannschaft alles dabei, was im Ruderklub Rang und Namen hat und war der Spielgemeinschaft hier haushoch überlegen. Ganze acht Mal lief Alysha Stone, die srarke Nummer 11 der Zebras, ihren Verteidigerinnen davon und besorgte so mit einem Galaauftritt ganz alleine sensationelle 40 (!) Punkte. Die sieben weiteren Versuche legten Spielführerin Ina Bachmann, Mona Bieringer, Julia Peters, Lara Rückauf, Laryssa Stone und Zoe Würmli (2). Nach der Niederlage des ASV Köln gegen den SCN schob sich der HRK mit diesem Sieg auf den zweiten Platz in der Tabelle vor und steht zumindest vorübergehend auf einem Finalplatz. Im nächsten Spiel kommt nach Ostern dann der überholte ASV zum entscheidenden, direkten Duell nach Heidelberg.
SC Germania List – FC St. Pauli 0:17 (0:7)
Samstag, 12. März, 14.30 Uhr
Der SC Germania List zeigte im erwarteten Kampfspiel eine gute Leistung gegen den FC St. Pauli und die Frauen von der List präsentierten sich diesmal durchaus auf Augenhöhe, nachdem man in der Hinrunde in Hamburg mit 5:68 noch böse unter die Räder gekommen war. Trotzdem mussten sie sich am Ende geschlagen geben und verpassten die Chance an ihren Gegnerinnen vorbei zu ziehen. Letztlich gewannen die Gäste ihr drittes Spiel unter dem neuen Trainer Mike Dollar, weil sie in den entscheidenden Momenten keine Punkte durch Germania zuließen und die eigenen Chancen dafür routinierter zu nutzen wussten. Die Hamburgerinnen erzielten drei Versuche durch Ninja Duri (2) und Natascha Michalski, außerdem gelang eine Erhöhung durch Freya Sibbertsen. Die Entscheidung fiel dabei erst in der letzten Viertelstunde der Partie, als der FC St Pauli nach langer 7:0-Führung aus der ersten Halbzeit dann doch noch die beiden weiteren Versuche markieren konnte. Dazwischen sahen die wetterfesten Zuschauer einen munteren Schlagabtausch mit Chancen und Fehlern auf beiden Seiten. Beide Teams erzielten immer wieder Durchbrüche und sorgten so für Stimmung und Spannung, Schlussspielerin Astrid Hamann zeigte für Hannover ein starkes Spiel mit Tacklings in höchster Not und gutem Stellungs- und Laufspiel unter den langen Kicks der Gäste. Yona Zoe Rossol, Maya Wevering und Luise Buschbeck debütierten für die Germania in der Bundesliga, alle drei zeigten dabei sehr hohes Potential.
Am Ende verteidigte der FC St. Pauli Platz vier und veredelte mit einem Sieg in der schweren Auswärtsserie zum Rückrundenanfang den guten Einstieg des neuen Trainers, Germania hat eine gute Leistung gezeigt und kann sich in den verbleibenden Partien noch weiter steigern.
SC Neuenheim – ASV Köln 60:0 (39:0)
Samstag, 12. März, 15.00 Uhr
Nicht nur wir hatten dem Tabellenzweiten aus Köln durchaus Chancen im Duell mit dem Tabellenführer zugestanden, auch die Rheinländerinnen selbst waren mit Fananhang und großer Zuversicht nach Heidelberg angereist. Allerdings kam es dann ganz anders als erwartet. Die SCN-Frauen übernahmen nämlich vom Anfang an die Initiative und dominierten das Spiel insbesondere in der ersten Halbzeit praktisch nach Belieben. Dabei war der Gegner ja eigentlich kein Geringerer als der Tabellenzweite, gegen den man im Herbst auswärts noch eine Niederlage erlitten hatte. Mit dem Halbzeitstand von 39:0 waren die Gäste dann sogar noch ganz gut und deren Coach Marco Sermersheim dafür schon reichlich bedient. Seine zwischenzeitlichen Umstellungen in der Verbindung und der Hintermannschaft waren folgerichtig, zeigten aber keinen nennenswerten Effekt und waren durch mangelnde Alternativen auf der Bank auch eingeschränkt.
Der Sturm der Gäste hatte an den Standards Nachteile und im offenen Spiel seine liebe Not mit den entfesselt anstürmenden und verteidigenden Heidelbergerinnen, in der Hintermannschaft kamen so kaum Bälle an und wenn, dann waren die Innen Lisa Kropp und Dana Kleine Grefe – im Hinspiel noch die Matchwinner für den ASV – gegen ihre Gegenspielerinnen komplett abgemeldet. Bei Neuenheim gelang im Kollektiv und individuell praktisch alles: insgesamt neun Versuche durch Steffi Gruber, Amelie Harris, Leonie Hollstein, Sylvia Kling (3), Lea Predikant (2) und Elisa Trick waren die Folge. Leonie Hollstein punktete außerdem mit sechs Erhöhungen und einem Straftritt bei einer Kickquote von 70 Prozent. Der sehr gut leitende Schiedsrichter Benjamin Koch pfiff schließlich beim Endstand von 60:0 ab, ohne dass der ASV seinerseits eine Einlaufchance gehabt hätte.
In der Konsequenz steht der SCN mit einem Bein im Endspiel, während es für den ASV auf dem Weg dorthin jetzt ganz schwer wird. Nach der 7er- und Osterpause muss jetzt für die Kölscher Mädcher in drei Wochen unbedingt ein Sieg gegen den Heidelberger RK her, um die eigenen Chancen noch zu wahren.
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