Gegen die robusten georgischen Verteidiger gab es für Deutschlands Angreifer (hier: Paul Bosch) kaum ein Durchkommen - (c) Jan Perlich
Zum EM-Auftakt in der Rugby Europe Championship 2016 gab es für die deutsche Nationalmannschaft in Tiflis nichts zu holen. Gegen Titelverteidiger Georgien setzte es eine deutliche 7:59-Niederlage (Halbzeitstand 7:26). Damit rangiert die DRV XV in der Division 1A des European Nations Cups weiterhin mit einem Punkt auf dem sechsten und damit letzten Tabellenplatz.
Das Spiel in voller Länge
Dabei legte die deutsche Mannschaft im Avtchala-Stadion los wie die Feuerwehr, ließ sich von dem großen Namen des Gegners nicht schocken. Im Gegenteil: Bereits in der siebten Spielminute gelang Schlussspieler Oliver Paine (TV Pforzheim) nach einem geblockten Kick der Georgier und einem anschließenden 50-Meter-Sprint der erste Versuch des Spiels zur 5:0-Führung für das DRV-Team. Der ebenfalls für den TV Pforzheim in der Bundesliga spielende Innendreiviertel Carlos Soteras-Merz baute im Anschluss die Führung mit einer verwandelten Erhöhung auf 7:0 aus. In der 13. Minute gelang den Hausherren durch einen ebenfalls erhöhten Versuch der schnelle Ausgleich. Doch davon ließ sich die Mannschaft von DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter nicht entmutigen und griff weiter beherzt an. Durch Kicks versuchten seine Spieler die georgische Defensive unter Druck zu setzen und hatte in der 15. Minute die Chance auf die erneute Führung. Doch Carlos Soteras-Merz setzte einen Straftritt neben die Stangen. Bis zur 26. Minute hielt die DRV XV mit Kicks und sicherem Passspiel die Partie offen, ehe das Unheil seinen Lauf nahm. Nach einer verpassten guten Einlaufchance der Deutschen konterte Georgien eiskalt und ging mit 14:7 in Führung. Bis zur Pause baute der Titelverteidiger die Führung auf 26:7 aus. Besonders der Sturm der „Lelos“ überzeugte dabei und verbuchte alle Versuche in der ersten Halbzeit auf sein Konto.
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In der zweiten Halbzeit fingen die Hausherren damit an, womit sie im ersten Durchgang aufgehört haben und zeigten, warum ihr Sturm zu den besten der Welt zählt. In der Hintermannschaft spielerisch nicht überzeugend, drückten die physisch und athletisch imposanten georgischen Stürmer dem Spiel ihren Stempel auf. Mit zunehmender Spieldauer schwanden der deutschen Nationalmannschaft immer mehr die Kräfte, die wuchtigen Angriffe der „Lelos“ zu stoppen und eigene Entlastungsangriffe zu starten. Erschwerend kamen noch die zwei gelben Karten für Prop Samy Füchsel (46. Minute, einbrechendes Gedränge, Heidelberger RK) und Oliver Paine (65. Minute, Versuch regelwidrig verhindert) hinzu, die jeweils eine zehnminütige Strafzeit bedeuteten. Daher entwickelte sich einseitige Partie, in der die deutsche Rugby-Nationalmannschaft kaum noch Akzente setzen konnte.
Der LiveTicker zum nachlesen
Für Deutschland ist die Niederlage zu verschmerzen, da die DRV XV die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt in der höchsten Division des Europe Nations Cups in anderen Spielen holen will. So rechnen sich Spieler und Betreuer kommenden Samstag (13. Februar) gegen Russland in Sotschi größere Chancen aus, einen Favoriten zu ärgern und Punkte zu entführen. Dann kann Nationaltrainer Kobus Potgieter hoffentlich wieder auf einige Stammkräfte zurückgreifen, die gegen Georgien gefehlt haben.
Kader DRV XV in Georgien:
1. Jörn Schröder (41., Chris Howells) 2. Dale Garner 3. Samy Füchsel (79., Matthias Schösser) 4. Michael Poppmeier (C) 5. Benjamin Danso (71., Tom Behrendt) 6. Jacobus Otto (62., Eric Marks) 7. Jarrid Els 8. Rob May 9. Pierre Mathurin (50., Maxime Oltmann) 10. Jeremy Te Huia (56., Daniel Koch) 11. Hendrik van der Merve 12. Paul Bosch (78., Tomas van Gelderen) 13. Carlos Soteras-Merz 14. Pascal Fischer 15. Oliver Paine
16. Chris Kleebauer (nicht eingesetzt)
Punkte DRV XV:
Oliver Paine (fünf), Carlos Soteras-Merz (zwei)
Gelbe Karte:
Samy Füchsel (46. Minute, Einbruch des Gedränges), Oliver Paine (65. Minute, Versuch regelwidrig verhindert)
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