Nationaltrainer Kobus Potgieter wird auch am Samstag wieder als Cheftrainer des Ruderklubs an der Seitenlinie stehen - (c) Kessler
Am Samstag, den 16. Januar um 14:00 Uhr wird die European Challenge Cup Qualifikation zum echten Gradmesser für den mit einigen Nationalspielern anderer Bundesligisten verstärkten Deutschen Meister Heidelberger RK, dann ist nämlich der rumänische Meister Timisoara Saracens zu Gast auf dem schmucken Kunstrasen in Heidelberg-Kirchheim und damit die bisher stärkste Mannschaft in diesem herausfordernden Wettbewerb.
Nach dem famosen Auftaktsieg gegen den mit zahlreichen Nationalspielern gespickten portugieschen Meister Deportivo Direito, hatte der Ruderklub zunächst zwei etwas leichtere Spiele beim ersatzgeschwächten italienischen Erstligisten Mogliano (32:26) und dem überforderten belgischen Meister Kituro Schaerbeck (50:14). Doch mit Timisoara kommt jetzt die einzige neben dem HRK noch ungeschlagene Mannschaft nach Heidelberg.
HRK benötigt zwei Pünktchen
Für die Kurpfälzer ist die Partie gegen die mit insgesamt acht WM-Teilnehmern gespickten Osteuropäer entscheidend im Kampf um die nächste Runde in der Challenge-Cup-Quali, bereits mit einem einem doppelten Punktgewinn (zwei Bonuspunkte oder Unentschieden) könnte man sich aus eigener Kraft für die nächste Runde qualifizieren und müsste nicht mehr zum italienischen Erstligisten Femi-CZ Rugby Rovigo schielen. Die Norditaliener stehen aktuell mit fünf Punkten aus zwei Spielen zwar „nur“ auf dem vierten und damit letzten Platz der Gruppe A , können aber ihren verbleibenden zwei Begegnungen gegen den bereits ausgeschiedenen Ligakonkurrenten Mogliano und die bisher sieglosen Belgier noch auf insgesamt 15 Zähler kommen.
Das ein Punktgewinn gegen Timisoara keinesfalls leicht wird lässt ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse vermuten, die Rumänen gewannen ihre Spiele gegen Fiamme Oro Rugby (35:14), Femi CZ Rugby Rovigo (38:6) und Valladolid Rugby (38:16) allesamt mit Offensivbonuspunkt, das ist auch kein Wunder schließlich sitzt auf der Bank mit dem ehemaligen neuseeländischen 7er-Nationalspieler Sosene Anesi, ein waschechter Goldmedaillengewinner bei den Commonwealth Games, der insgesamt auf 62 Super-Rugby-Einsätze zurückblicken kann. Anesi teilt sich das Traineramt im Übrigen mit seinem erfahrenen Landsmann, dem Sturmexperten Grainger Heikell. In ihrem Kader haben die beiden Kiwis eine kleine Weltauswahl versammelt, neben den zahlreichen rumänischen Nationalspielern besteht die Mannschaft vorwiegend aus spielstarken Neuseeländern, Südafrikanern und Australiern.
Potgieter hat gut vorbereitete Mannschaft
Um möglichst gut vorbereitet in diesen Härtetest zu gehen, hat HRK-Interimscoach Kobus Potgieter die Mannschaft im Rahmen eines Nationalmannschaftslehrgangs am vergangenen Wochenende auf die super-schwere Aufgabe vorbereitet. Außerdem hat das Team es durch harte Arbeit geschafft in der kurzen Winterpause trotz Weihnachtsvöllerei und Feiertagen die gesteckten Fitnessziele zu erreichen.
Wenn der spanische Unparteische Inigo Antarragassi am Samstag in seine Pfeife bläst, werden beim Ruderklub allerdings die 7er-Nationalspieler Carlos Soteras Merz (TV Pforzheim), Robert Hittel, Pierre Mathurin und Steffen Liebig, die allesamt mit der Nationalmannschaft auf den Fidschi-Inseln weilen und dort die Vorbereitung auf die Hongkong Sevens und die Olympia-Quali fortsetzen, fehlen. Genauso nicht dabei sein werden wohl die beiden südafrikanischen Innendreiviertel Paul Bosch und Max Calitz sowie die langzeitverletzten Leistungsträger Raynor Parkinson (Schulter) und Timo Vollenkemper (Knöchel). Mit Sportsoldat Anjo Buckman hat sich dafür ein weiterer 7er-Nationalspielern fit aus dem Urlaub zurückgemeldet, der wuchtige Innendreiviertel könnte gegen Timisoara mit seinem Bundeswehr-Kumpel Clemens von Grumbkow das "Mittelfeld" bilden.
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