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7er-Nationalspieler rücken in Nationalen Testpool der NADA auf
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 8. Januar 2016

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Die 7er-Jungs werden künftig nicht mehr vom Wecker sondern vom Dopingtester geweckt - Jürgen Keßler

Mit ihrem hervorragenden Abschneiden bei der Europameisterschaft (Platz 5) hat sich die 7er-Nationalmannschaft des Deutschen Rugby-Verbands den A-Kaderstatus des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) erspielt, diesen haben nicht viele Mannschaftspielsportarten. Als Voraussetzung für den A-Kaderstatus gilt bei Spielsportarten Platz 1-6 bei Europa- bzw. Platz 1-8 bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen.

Mit diesem A-Kaderstatus sind durchaus einige Annehmlichkeiten verbunden, wie beispielsweise noch bessere Betreuung an den Olympiastützpunkten oder grundsätzlich auch eine leicht erhöhte monatliche Unterstützung durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Allerdings gelten auch strengere Regeln:

Als potentielle Olympioniken müssen sich die 7er-Nationalspieler nun den verschärften Regularien der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) unterwerfen. Das Team ist dank seiner sportlichen Erfolge zum 1. Januar in den Nationalen Testpool (NTP) aufgerückt.

Die Spieler aus diesem Testpool müssen Trainingskontrollen durch die NADA rechnen. Kontrollen im Wettkampf, z.B. nach Spielen im Ligabetrieb oder Spielen auf internationaler Ebene finden ebenfalls statt. Durch die Einstufung in den NTP haben A-Kader Athleten jedes Sportverbandes, olympisch und nichtolympisch, die Verpflichtung sich in ADAMS (Trainingskontrollsystem der NADA) einzutragen. Die Zugehörigkeit zum Testpool gilt grundsätzlich immer für ein Jahr.

Vor Beginn eines jeden Quartals jeweils zum 25. Des Vormonats müssen unsere Spieler nun Angaben über Aufenthaltsort und Erreichbarkeit machen. Diese Angaben können zwar im Nachhinein noch kurzfristig verändert werden, wenn man es aber verpasst seine Eingaben ordentlich zu pflegen dann kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen.

„Wenn ein Spieler vom Tester nicht am angegebenen Ort angetroffen wird, dann wird der Tester im Regelfall zunächst einmal versuchen den Spieler telefonisch zu erreichen, um seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen, gelingt dies jedoch nicht oder ist der Spieler beispielsweise in Berlin, hat aber München angegeben, dann gibt es einen sogenannten Strike. Bei drei Strikes wird der Spieler dann in der Regel gesperrt, d.h. es kann weder am Spiel- noch am Trainingsbetrieb teilgenommen werden“, erklärt DRV-Leistungssportreferent Manuel Wilhelm. „Wenn man hier schlampt schaut man ganz schnell für 12 Monate zu“, warnt Wilhelm.

Gleich in der ersten Woche ihrer neuen Testpool-Zugehörigkeit haben zahlreiche 7er-Nationalspieler in den frühen Morgenstunden (gegen 6 Uhr) den ersten Besuch von den Doping-Testern bekommen. Dabei wurden neben den üblichen Urinproben (unter Aufsicht) auch Blutproben entnommen. „Die Tests sind grundsätzlich zu begrüßen, wir beim Deutschen Rugby-Verband stehen für sauberen Sport, allerdings sind die Einschränkungen für den Alltag der Sportler schon enorm. Schließlich sprechen wir hier nicht von Profis, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen, sondern eben von Arbeitnehmern, Schülern und Studenten. Die wissen doch manchmal am Abend vorher nicht wo sie am nächsten Morgen aufwachen, geschweige denn drei Monate im voraus“, so Wilhelm mit einem Augenzwinkern.

Glück haben unsere Jungs, dass Rugby von der NADA nicht als Risikosportart in Sachen Dopingvergehen eingeordnet wird. Über dem NTP gibt es nämlich noch den RTP (Registered Testing Pool) für A-Kaderathleten aus eben diesen Risikosportarten. Dort kommt zum erfordernis der Kalenderpflege auch noch der Eintrag eines täglichen 1-stündigen Testfensters. Zu diesem Zeitpunkt hat der Athlet genau an dem Ort zu sein, welchen er im Online-System hinterlegt hat. Wird er dort nicht angetroffen, gibt es gleich einen Strike.

Auch die Spieler unserer 15er-Nationalmannschaft werden von der NADA getestet. Allerdings werden die nicht-olympischen Sportarten nur ATP (Allgemeinen Testpool geführt), d.h. unangekündigte Hausbesuche sind eigentlich auszuschließen und auch die quartalsmäßige Eingabe der Standorte  entfällt. Bei den internationalen Einsätzen wird zwar immer wieder kontrolliert (zumeist werden 1-2 Spieler pro Team ausgelost), dann beschränkt man sich allerdings auf Urinproben.

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