Über Pierre Mathurins Einsatz kann erst kurz vor Abflug entschieden werden - (c) Jürgen Keßler
Am Samstag, den 9. Januar geht es für die Deutsche 7er-Nationalmannschaft mit dem Flieger über Südkorea ins 16382 Kilometer entfernte Nadi auf den Fidschi Inseln und obwohl die gesamte Region Nadi, immerhin die fünftgrößte Stadt der Südpazifik-Insel, nur ca. 40.000 Einwohner zählt, werden bei den Coral Coast Sevens ein paar der besten 7er-Spieler der Welt ihr Können unter Beweis stellen. Gerade oder ganz besonders deshalb weil das 16 Teilnehmer zählende Starterfeld neben Australien, Tonga und Deutschland ausschließlich von Mannschaften aus dem Land des amtierenden World-Series-Champions aufgefüllt wird.
Noch nicht alle Mann an Bord
Die Deutsche Mannschaft muss auf Fidschi allerdings ohne Cheftrainer Rainer Kumm (aus privaten Gründen kurzfristig verhindert) und Kapitän Clemens von Grumbkow (erwartet die Geburt seines zweiten Kindes) auskommen. Außerdem ist auch der Deutsch-Südafrikaner Max Calitz, der für den Heidelberger RK bereits im EPCR auflief und der auf Fidschi seien Einstand in der 7er-Mannschaft geben sollte, verhindert. Für Calitz rückt der frischgebackene Sportsoldat Sam Rainger (Heusenstamm) in die Mannschaft.
Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Pierre Mathurin (Heidelberger RK), den erfahrenen Halbspieler plagen Leistenprobleme, weshalb eine Entscheidung über sein Mitwirken erst am Freitagmorgen getroffen werden kann.
Schwere Gruppe für Deutschland
Die Deutsche Mannschaft trifft im Pool A auf den amtierenden 7er-Klubweltmeister Shangri-La Daveta, diesen Titel sicherten sie sich bei der Klub-Weltmeisterschaft im irischen Limerick, wo sie unter anderem Munster, Stade Francais, Samurai und Buenos Aires bezwingen konnten. Neben Daveta ist auch der Vorjahressieger Police in der Deutschen Gruppe sowie die ebenfalls hoch gehandelten Westfield Dragons. Mit Tabadamu (Finalist bei den Central Coast und Noosa 7s) und Yamacia gehören zudem zwei Mannschaften zum Teilnehmerfeld die unsere Mannschaft bereits auf der Australientour genauer unter die Lupe nehmen konnte.
Gruppen:
A: Germany, Police, Shangri-La Daveta, Westfield Dragons
B: Aussie Thunderbolts, Outrigger Beach Resort, Uluinakau, Uprising Beach Resort
C: Coastal Ratu Filise, Hideaway Hurricanes, Tabadamu, Yamacia
D: BLK First Landing, Naviti, Tonga, Wardens
Neues GPS-System erstmals im Turniereinsatz
Auf der Südpazifik-Tour wird auch das nagelneue GPS-System (GPSPORTS) erstmals zum Einsatz kommen welches von der OSP-Sportwissenschaftlerin Elsa Häberlein betreut wird. Mit diesem System ist es möglich die Trainings- und Spielbelastung der Nationalspieler ganz genau zu erfassen. Es gibt genaue Informationen über zurückgelegte Wegstrecke, Geschwindigkeit, Herzfrequenzbereiche, Beschleunigungen und einiges mehr. Diese Informationen stehen der sportlichen Leitung während der Spiele „live“ zur Verfügung und können zum Beispiel als Grundlage für taktische Ein- und Auswechslungen dienen (im 7er-Rugby dürfen ab dieser Saison ausgewechselte Spieler wieder zurück in die Partie, solange die Gesamtzahl von fünf Wechseln pro Spiel nicht überschritten wird). Um die Analyse weiter zu verbessern wurde außerdem ein Monitoring-System angeschafft, in welchem die GPS-Daten mit den Daten aus den zahlreichen Leistungstests und den Daten der Video-Analysen zusammengeführt werden können. „Es wird noch ein paar Wochen dauern bis alles reibungslos läuft, aber wenn wir soweit sind wird dies einen erheblichen Mehrwert für uns bringen und eine deutlich effektivere Trainingssteuerung zulassen“, erklärt Leistungssportreferent Manuel Wilhelm.
Von der Pazifik-Insel in den Schnee
Nach dem Turnier auf den Fidschi-Inseln können die Spieler nur kurz durchschnaufen. Bereits vom 22.-24. Januar geht es dann für 16 Spieler zum Schneeschuhwandern in die bayrischen Berge bevor in der Folgewoche am Olympiastützpunkt Heidelberg die nächste Batterie an Leistungstests ansteht. „Es sind nur noch drei Monate bis Hongkong, wir haben unheimlich viel Zeit und Energie in die Saisonplanung und Periodisierung gesteckt, jetzt müssen wir nur noch die Ärmel hochkrempeln und loslegen“, so Wilhelm.
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