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Der Deutsche Meister Heidelberger RK hat im Qualifikations-Wettbewerb zum European Rugby Challenge Cup (EPCR) auch das dritte Saisonspiel gewonnen. Das erste Heimspiel auf dem wundervollen Rugby-Kunstrasen der Wild Rugby Academy gewann der Ruderklub deutlich mit 50:14 gegen den belgischen Meister Kituro Brüssel und überwintertet damit an der Tabellenspitze der hart umkämpften Gruppe A.
Die Partie begann für die mit einigen Gastspielern verstärkten Heidelberger furios, fast in der ersten Aktion konnte Hannovers Pascal Fischer zum 5:0 ablegen. Carlos Soteras Merz (Pforzheim) erhöhte sicher und konnte nur zwei Minuten später selbst im Malfeld der zu Beginn völlig überfordert wirkenden Belgier eintauchen. Auch seinen eigenen Versuch erhöhte der 7er- und 15er-Nationalspieler ohne Mühe.
Der Klub, der im Vergleich zur Vorwoche auf einigen Positionen umgestellt hatte, konnte das hohe Anfangstempo allerdings nicht durchhalten und leistete sich zahlreiche leichte Abspielfehler, insbesondere in der Hintermannschaft wirkte das Angriffsspiel der Hausherren häufig zu überhastet. Weshalb es zunächst die Belgier waren die zweimal per Straftritt (6. und 14. Spielminute) verkürzen konnten.
Davon aufgeweckt erhöhten die Gastgeber das Tempo, in der Folge konnte Dritte-Reihe-Südafrikaner Jaco Otto einen weiteren Versuch erzielen. Der dritte Straftritt von Kituros Schlussmann Meeus markierte die letzten Zähler der Gäste in der ersten Spielhälfte, während der südafrikanische Zweite-Reihe-Hüne Michael Poppmeier in der 35. Spielminute den Bonuspunkt erzielte, bevor der wieselflinke Pierre Mathurin, der ab der 29. Spielminute den verletzten Skipper Sean Armstrong auf der Halbposition vertrat, per Versuch den 33:9-Halbzeitstand herstellte.
In der zweiten Spielhälfte wieder ein Blitzstart des Deutschen Meisters: In der 44. Spielminute war es wieder Flanker Jaco Otto der die gegnerische Verteidigung durchbrach. Nur fünf Minuten später war es Ottos Dritte-Reihe-Kollege Hartmann (Handschuhsheim) der eine starke Partie mit einem Versuch krönte.
Die deutliche Führung nutzen die Trainer beider Mannschaften, um ihren Reservespielern kostbare Spielzeit zukommen zu lassen, diese Maßnahmen hatten zunächst deutliche Auswirkungen auf den Spielfluss, weshalb es bis zur 63. Spielminute dauerte bevor van Gelderen (Neuenheim) den nächsten Versuch für den Ruderklub legen konnte.
Davon unbeeindruckt kamen die Belgier in der Schlussphase noch einmal stark auf. Ungeachtet der erdrückenden körperlichen Überlegenheit der Platzherren, versuchten die Brüssler die Partie schnell zu machen, scheiterten aber immer wieder an der kompakten und schnell aufrückenden Abwehrwand der Blau-Weiß-Gestreiften. In der 74. Spielminute gelang es, zum großen Jubel der mitgereisten belgischen Schlachtenbummler und der Ersatzbank, ein Paket zum 50:14-Endstand über die HRK-Mallinie zu schieben. Die in schwarz-grün gekleidete Gastmannschaft kämpfte bis zum Abpfiff des guten rumänischen Schiedsrichters Vlad Iordachescu um weitere Ehrenpunkte, biss sich aber an der resolut zupackenden HRK-Defensive die Zähne aus.
Der Ruderklub war ab der ersten Spielminute drückend überlegen und dominierte die Belgier beinah nach Belieben. Mit der sicheren Führung im Rücken leistete sich das Heimteam einige Unachtsamkeiten, verstand es aber in den entscheidenden Phasen stets das Tempo zu erhöhen. Die Belgier ihrerseits brachten eine junge, talentierte und kämpferische Mannschaft an den Neckar, scheinen aber körperlich und taktisch noch nicht bereit für Europas Oberhaus.
Heidelberger RK ist noch nicht durch
Im letzten Vorrunden-Spiel kommt rumänische Meister Timisoara Saracens als souveräner Tabellenführer der Gruppe B (15 Punkte) nach Heidelberg. Die Rumänen siegten heute mit 35:14 gegen Fiamme Oro Rugby Roma und verbuchten bisher in allen drei Begegnungen einen Offensiv-Bonuspunkt. Mit einem Sieg würde der Klub sich sicher für die nächste Runde qualifizieren, im Fall einer Niederlage muss der Deutsche Vertreter hoffen im Endspurt nicht noch vom italienischen Vertreter Femi-CZ Rugby Rovigo (4. Platz, 2 Spiele und 5 Punkte) oder vom spanischen Meister Valladolid Rugby (3. Platz, 3 Spiele und 9 Punkte) abgefangen zu werden. Beide haben im Vergleich zum Ruderklub das vermeintlich leichtere Restprogramm.
Aufstellung Heidelberger RK: 1 Geibel (41. Bender) 2 Widiker (68. Kleebauer) 3 Füchsel (41. Schröder) 4 Poppmeier 5 May 6 Otto (49. Behrendt) 7 Hartmann 8 Els (59. Danso) 9 Armstrong (29. van Gelderen) 10 Paine (68. Koch) 11 Mathurin 12 Calitz 13 von Grumbkow 14 Fischer 15 Soteras Merz
Punkte: 7:0 (1.), Versuch Fischer, Erhöhung Soteras Merz; 14:0 (3.), Versuch und Erhöhung Soteras Merz; 14:3 (6.), Strafkick Meeus; 14:6 (14.), Strafkick Meeus; 21:6 (18.), Versuch Otto, Erhöhung Soteras Merz; 21:9 (22.), Strafkick Meeus; 28:9 (35.), Versuch Poppmeier, Erhöhung Soteras Merz; 33:9 (39.), Versuch Mathurin; 38:9 (44.), Versuch Otto; 43:9 (49.), Versuch Hartmann; 50:9 (63.), Versuch van Gelderen, Erhöhung Soteras Merz, 50:14 (74.), Versuch Rinsbergh
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